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Whisky

AW: Whisky

Als Winzer finde ich es eine ausgemachte Frechheit, jede Art von geistlichem Saft zu destillieren. Schmecken tut mir keiner der hellen oder braunen oder grünen Schnäpschen. Zum „mehr trinken“ finde ich es etwas riskant, man sollte die Glasdinger abschließbar machen. Oder zumindest beim Verzehr immer eine Schwiegermutter beistellen.

Ich bräuchte also einen braunen Anzug mit Halstuch zum umbinden, eine alte, sehr hohe Bibliothek, einen uralten Ohrensessel, eine Stehlampe und einen noch älteren Kumpel, der mir hilft, meine Zigarre anzuzünden (weil ich so zittere), an der ich dann herrschaftlich ziehe, während ich meine Beamtenlaufbahn in gelblich braunem Lichte zum Heldenepos erkläre.

Jetzt eine Frage an die Whiskyliebhaber.
Wenn der selbe Whisky aus einem russischen Plastikkanister eingeschenkt würde...in dem einige Zeit ein paar in Cherry eingeweichte Buchenspäne herumschwommen und nach Anschein der anwesenden Brillenstärken ein gewisses Risiko wohl unvermeidlich sei....und auf dem dann „Krasnaja Ploschtschjatch malt 45%“ drauf stände. Würde der auch schmecken?

Nimmt man mit dem Whiskyglas nicht eigentlich ein Image auf? Ich würde meinen, dass keiner ein Plastikkanisterimage „trinken“ würde?

Bernd
 
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AW: Whisky

Hallo ihr Lieben!

Ich hab vor ungefähr 40 Jahren zum letzten Mal Whisky gekostet. Seither lasse ich die Finger davon. Es gibt rauscherzeugende Mittel, die mich durch ihren Geschmack weitaus angenehmer in einen losgelösten Zustand bringen.

Das Erfreuliche daran ist, dass die Whiskytrinker von mir nicht zu befürchten haben, dass ich ihnen etwas wegtrinken könnte.

Prost allerseits!

:sekt: :blume1:
 
AW: Whisky

hallo, bernd!

du wirst dich wundern, ich würde dieses gebräu probieren, denn darum geht es mir bei whisky: er schmeckt besser als andere hochprozentige alkoholische getränke und man erfährt bei demselben getränk soviele unterschiedliche varianten von geschmack. mir ist es egal, woher der whisky kommt oder wie er serviert wird, solang er etwas neues an geschmackserfahrung bringt bzw. er richtig toll schmeckt.

das mit dem image wandelt sich, glaube ich. es gitb auch einige in meiner umgebung, die nicht dem von dir gezeichneten bild entsprechen und dennoch whisky gerne und vorsichtig trinken. du wirst es als winzer wahrscheinlich auch merken, dass ihr einen imageumbruch habt (neue weinanbaugebiete auf dem vormarsch,...)
 
AW: Whisky

Als Winzer finde ich es eine ausgemachte Frechheit, jede Art von geistlichem Saft zu destillieren. Schmecken tut mir keiner der hellen oder braunen oder grünen Schnäpschen. Zum „mehr trinken“ finde ich es etwas riskant, man sollte die Glasdinger abschließbar machen. Oder zumindest beim Verzehr immer eine Schwiegermutter beistellen.

Ich bräuchte also einen braunen Anzug mit Halstuch zum umbinden, eine alte, sehr hohe Bibliothek, einen uralten Ohrensessel, eine Stehlampe und einen noch älteren Kumpel, der mir hilft, meine Zigarre anzuzünden (weil ich so zittere), an der ich dann herrschaftlich ziehe, während ich meine Beamtenlaufbahn in gelblich braunem Lichte zum Heldenepos erkläre.

Jetzt eine Frage an die Whiskyliebhaber.
Wenn der selbe Whisky aus einem russischen Plastikkanister eingeschenkt würde...in dem einige Zeit ein paar in Cherry eingeweichte Buchenspäne herumschwommen und nach Anschein der anwesenden Brillenstärken ein gewisses Risiko wohl unvermeidlich sei....und auf dem dann „Krasnaja Ploschtschjatch malt 45%“ drauf stände. Würde der auch schmecken?

Nimmt man mit dem Whiskyglas nicht eigentlich ein Image auf? Ich würde meinen, dass keiner ein Plastikkanisterimage „trinken“ würde?

Bernd

Das Schöne an Whisky-Liebhabern und -Kennern ist ja (auch und gerade die, die darüber Bücher schreiben und geschrieben haben), dass sie so gar keine Dogmatiker sind, jede/n auf seine/ihre Art se(e)lig werden lassen - im Gegensatz zu so manchem Weinliebhaber, die mit Ge- und Verboten nur so um sich werfen...
 
AW: Whisky

Also ich bin überhaupt kein Wyhisky-Kenner, trinke generell kaum harte Sachen.
Aber ab und zu, wenn sich die Gelegenheit ergibt, schmeckt mir dieser flüssige Holzkohlenrauch sehr gut. Da hat mir vor einiger Zeit ein guter Freund eine große Freude gemacht:
Der hat einige Millionen verschiedene Whiskys in seiner Hausbar gebunkert.
Die haben wir in kleinsten Dosen unter seiner fachlichen Anleitung und Erläuterung über etliche Stunden hinweg verkostet. Ich sag Euch, das war einer der schönsten Abende seit langem - und wir waren nicht voll!

Dieses Jahr hat er mir nun die Ursubstanz, aus der Whisky wahrscheinlich gemacht wird, kredenzt: Ein Schweizer Rauchbier (Er wohnt in der Schweiz). Das war auch ganz toll, und ich habe eben die Theorie, dass es dieses Bier ist, aus dem der Whisky destilliert wird :D

LG, pispezi

:zauberer2
 
Slainte mhath!

Eben erst habe ich das schöne Thema entdeckt und grüsse mit 'Slainte mhath!' die Runde.


Nimmt man mit dem Whiskyglas nicht eigentlich ein Image auf? Ich würde meinen, dass keiner ein Plastikkanisterimage „trinken“ würde?

Bernd, wenn jemand saufen will, stört ihn der Plastikkanister kaum. Mich schon. Sicher haben viele beim Whiskyglas (vermutlich meinst Du den Tumbler) ähnliche Assoziationen wie Du.
Einem Geniesser aber ist das Aroma und seine Entfaltung und nicht das Image dabei wichtig. Ein Gourmet will den vollen Genuss ;) und wählt nach Möglichkeit ein tulpenförmiges Stilglas - welches Bild tut sich vor Deinem geistigen Auge beim Betrachten eines solches Glases auf, würde mich sehr interessieren.

Oktoberwind sagte es bereits, das gälische Wort für Whiskey übersetzt, heisst 'Lebenswasser' und sein 'Überlebenswasser' gefällt mir ausgezeichnet. Die Reifung im Eichenfass ist beinahe die wichtigste Phase der Herstellung von Single Malt und hat schon fast etwas Spirituelles -grins, denn der dabei durch das Holz verdunstende Alkohol gehört den Engeln. Also sind wir Whisky-Geniesser in bester Gesellschaft ;). Wäre so was im/mit Plastikkanister denkbar und möglich?

---

Ich bevorzuge die Islay-Whiskys wie Caol Ila Cask Strength, der allerdings ziemlich viel Wasser benötigt, um die Vielfalt der Aromen herzugeben oder Bowmore Cask Strength und auch die Lagavulins.
Für besondere Momente dann einen 30-jährigen Glenfiddich.
Von den irischen den Connemara oder Bushmill, die meisten Bushmills sind aber zu süss.

Den Damen würde ich eher einen milden Glenmorangie Nectar d'Or, der in einem Sauternes-Barrique reifte, anbieten, um sie von den Whisky-Qualitäten zu überzeugen oder sie mit einem Dalmore Metusalem Sherry Casks zu bekehren versuchen. :sekt:

Als Patriot -grins muss ich hier noch den Armorik de Bretagne und vor allem den Eddu Silver (ebenfalls aus der Bretagne) erwähnen. Der Eddu wird als einziger weltweit aus reiner Buchweizen gebrannt und ist recht interessant.

Salut!
Jérôme
 
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AW: Slainte mhath!

Als Patriot -grins muss ich hier noch den Armorik de Bretagne und vor allem den Eddu Silver (ebenfalls aus der Bretagne) erwähnen. Der Eddu wird als einziger weltweit aus reiner Buchweizen gebrannt und ist recht interessant.

Salut!
Jérôme

hallo, jerome!

schön, dass du her gefunden hast. ein richtiger whiskyliebhaber. von den aus der bretagne hab ich schon gehört. wie schmecken sie dir? (mal ganz unpatriotisch:))
 
AW: Whisky

Hab schon lange keinen mehr getrunken, da ich nicht mehr so vertrage.

Meine Lieblingssorten waren

-Bushmills (eher scharf)
-Bowmore (scharf + torfig)
-Laphroaig (torfig)
-Dalwhinnie (torfig)

...und die Liste wäre noch wesentlich länger, wenn es nicht so lange her wäre.

In einem Innsbrucker Irish Pub hab ich auch mal einen ziemlich guten Whisky erwischt, ich glaub es war Jameson, bin mir aber nicht sicher.

Meist hab ich pur getrunken, öfter mal nach einem reichhaltigen Essen (bin dann aber später auf Ouzo umgestiegen). Jedenfalls nicht zum sich Besaufen, dazu sind die Sorten dann eh zu teuer.

Tullamore Dew und Glengrant, Glenfiddich, Teatcher's... hab ich alle schon probiert, waren mir aber zu scharf und zu wenig Nachgeschmack (zu kurz im Abgang).

Gruß Felix
 
AW: Whisky

Hab schon lange keinen mehr getrunken, da ich nicht mehr so vertrage.

...
In einem Innsbrucker Irish Pub hab ich auch mal einen ziemlich guten Whisky erwischt, ich glaub es war Jameson, bin mir aber nicht sicher.

Meist hab ich pur getrunken, öfter mal nach einem reichhaltigen Essen (bin dann aber später auf Ouzo umgestiegen). Jedenfalls nicht zum sich Besaufen, dazu sind die Sorten dann eh zu teuer.

Tullamore Dew und Glengrant, Glenfiddich, Teatcher's... hab ich alle schon probiert, waren mir aber zu scharf und zu wenig Nachgeschmack (zu kurz im Abgang).

Gruß Felix

1. Schade (ich habe bei mir zum Glück festgestellt, dass ich mit allem anderen eher Probleme habe als mit Whisky)

2. Jameson ist ein irischer Whiskey, ein Blend, aber nicht schlecht - für so zwischendurch - "better than tea" wie es so schön heißt

3. Das Schöne am Whisky-Trinken ist ja auch, man bekommt keine Vorschriften, wie man ihn trinken soll (pur, on the rocks, mit Soda, andere Mixgetränke). Das darf jede/r selbst herausfinden. (Ich selbst bin aber auch Purist).

4. Ja, das ist ein Problem, dass viele Blends haben; der Alkoholgehalt schmeckt zu stark, dann wirkt das Ganze halt "schnapsig" und hat keinen Nachgeschmack...
 
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AW: Slainte mhath!

hallo, jerome!

schön, dass du her gefunden hast. ein richtiger whiskyliebhaber. von den aus der bretagne hab ich schon gehört. wie schmecken sie dir? (mal ganz unpatriotisch:))

Hallo psbvbn1

Gestern, bei der 'Kritik an Israel', erinnerte ich mich endlich wieder, dass ich Dir noch eine Antwort schuldig bin. Verzeihung, das Alter -grins.

Also, ganz unpatriotisch: sie schmecken besser als man vielleicht vermuten würde, aber sie schmecken mir nicht. Die älteste Destillerie besteht erst seit 1999, es sind also verhältnismässig sehr junge Malts, die sich z.B. zum Aperitif eignen würden, sofern man so was mag.

Der Buchweizen 'Eddu' schmeckt z.B. sehr nussig, ungewöhnlich halt, interessant, auch relativ voll und rauchig, aber noch nicht wirklich harmonisch.

Die 'Armoriks' werden m.W. (bin mir aber nicht ganz sicher), ähnlich wie die irischen 'pot still whiskeys', aus un- und gemälzter Mischung hergestellt. Würzig, mit speziellen Noten wie Karamell und Schokolade; der Abgang ist aber kurz, hält nicht nach.

Wahrscheinlich sollte ich es nicht schreiben...ich verwende sie zum Flambieren statt Cognac, schmeckt ausgezeichnet und ist wesentlich günstiger ;).

Es gibt noch Malts und auch Blends aus Korsika ('Altore' und 'P & M'), die angeblich sehr fruchtig und aromatisch sind, ich kenne sie aber nicht. Auch die sind relativ neu bzw. jung.

Hast Du schon mal die 'Bavarias' versucht? Würde mich interessieren, wie die sind, ich kam noch nie in den Genuss, habe nur über ihre 'Holzigkeit' -grins gelesen.


oktoberwind schrieb:
4. Ja, das ist ein Problem, dass viele Blends haben; der Alkoholgehalt schmeckt zu stark, dann wirkt das Ganze halt "schnapsig" und hat keinen Nachgeschmack...

Pardon, oktoberwind, Du beziehst Dich sicher auf den Tullamore Dew, aber der Satz könnte zu Missverständnissen führen.

Inntranetz schrieb:
Tullamore Dew und Glengrant, Glenfiddich, Teatcher's... hab ich alle schon probiert, waren mir aber zu scharf und zu wenig Nachgeschmack (zu kurz im Abgang).

Teatcher's kenne ich zwar nicht, aber Glen Grant ist ein Speyside Malt, der oft für Blends verwendet wird und Glenfiddich ein Highland Malt.

Grüsse
Jérôme
 
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