• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Wettlauf mit dem Leben

Bernd

Well-Known Member
Registriert
3. Mai 2004
Beiträge
8.631
Liebes Forum.

Woher kommt das Gefühl, im Leben etwas zu verpassen. Das Gefühl, dass das Leben an einem vorbei rast. Als lebensbegleitendes Gefühl, garnicht mal rückblickend gemeint.

Viele Grüße
Bernd
 
Werbung:
AW: Wettlauf mit dem Leben

Komisch, ich hab nicht das Gefühl was zu verpassen, im Gegenteil. Für mich könnt es ruhig ein Ideechen weniger sein...

Rhona
 
AW: Wettlauf mit dem Leben

Liebes Forum.

Woher kommt das Gefühl, im Leben etwas zu verpassen. Das Gefühl, dass das Leben an einem vorbei rast. Als lebensbegleitendes Gefühl, garnicht mal rückblickend gemeint.

Viele Grüße
Bernd

Wenn du dich mit den anderen vergleichst, hast du leicht das Gefühl, nicht mitzukommen.
Aber du bist einmalig, einzigartig, es gibt keinen Zweiten neben dir, der genauso ist wie du. Du allein hast es in der Hand, mit jedem Schritt dein Leben zu dem zu machen, was nur deins ist. Es ist dabei völlig egal, was du tust und wohin du gehst. Du hast kein anderes Ziel, als Schritt für Schritt zu gehen. In jeder Sekunde deines Lebens kannst du dich neu entscheiden. Wenn du das Gefühl hast, dass du etwas verpasst hast, dann schau, was du statt dessen getan hast, denn dafür hast du dich entschieden, indem du es eben so gemacht hast.

Du kannst nicht beurteilen, ob es andere leichter oder besser haben, sie haben ihr eigenes Leben zu leben und es fällt ihnen auch manchmal schwer und manchmal leicht.

Ein "Zaubermittel" gegen die Trauer über verpasste Gelegenheiten gibt es nicht, es sei denn, du kannst dir selbst verzeihen, wenn du etwas als Fehler siehst.

Vergleiche dich nicht mit anderen Menschen. Du bist unvergleichlich und genauso, wie du sein sollst. Wenn du auf das Leben außerhalb von dir schaust, bleibst du nur ein Zuschauer.

Diese Methode, mein Leben zu betrachten, hat mir geholfen. Vielleicht magst du das ja auch probieren.

:blume2:
herzlich
lilith
 
AW: Wettlauf mit dem Leben

Liebes Forum.

Woher kommt das Gefühl, im Leben etwas zu verpassen. Das Gefühl, dass das Leben an einem vorbei rast. Als lebensbegleitendes Gefühl, garnicht mal rückblickend gemeint.

Viele Grüße
Bernd

ich denke menschen die so fühlen und denken sind sehr unzufrieden, wie kathi schon sagte, und unsicher.
sie messen alles an dinge die sie noch nicht gemacht haben oder noch nicht besitzen.
sie haben schlicht weg ein "falsches" weltbild, sie suchen sich im aussen, statt in sich zu schauen.

nur als beispiel: mönche.
mit welcher ruhe und gelassenheit leben diese und sie besitzen nichts.
mit diesem nichts besitzen sind sie auch frei, denn sie haben nichts was sie verlieren könnten.

menschen werden von ihren eltern und ihrer umgebung auch schwer geprägt und so auch "ziele" aufgestellt, werden diese ziele nicht erreicht entsteht das gefühl die zeit rast an einem vorbei und sie habe noch nichts geschafft.

sprich umso mehr ziele sich ein mensch stellt umso schneller rast die zeit vorbei und umso mehr du die ziele nicht erreichst wird in dir das gefühl etwas verpasst zu haben grösser.

erst durch das loslösen solcher denkmuster wird der mensch auch erkennen das zeit nicht alles ist.

noch eins, wer im hier und jetzt ist wird das gefühl nicht haben.

lg binchen
 
AW: Wettlauf mit dem Leben

Hi Bernd,

Ich denke, es liegt an der Qualität des Lebens. Hat also eher etwas mit nicht befriedigendem Leben zu tun. Anstatt die Menschen eine Sache mit Liebe und Konzentration auf diese Sache erledigen, sind sie in Gedanken schon bei einer anderen. Da diese Tätigkeit sie nicht befriedigt, versuchen sie anstatt die Qualität der Aktivität die Quantität zu steigern. Aber das Gefühl etwas zu verpassen bleibt. In der Zeit in der man sich auf eine Sache konzentriert hat man dieses Gefühl nicht.

Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt und ich nehme mich selber nicht aus der Kritik heraus, aber ich arbeite daran. :)

lg,
fussel
 
AW: Wettlauf mit dem Leben

"Woher kommt das Gefühl, im Leben etwas zu verpassen. Das Gefühl, dass das Leben an einem vorbei rast. Als lebensbegleitendes Gefühl, garnicht mal rückblickend gemeint.

Die Frage bezieht sich auf die Welt, die ständig in Eile ist und die Langsamkeit nicht schätzt."

Hallo Bernd!
Es sind hier schon mehrere Sichtweisen zu lesen, die alle etwas für sich haben. Eine weitere Ergänzung dazu meinerseits:
Es steckt dahinter auch die Neugier des Menschen, die ihn immer antreibt und die Angst, etwas zu versäumen (und dabei die "Schuld" bei sich selber vermutet).
Forschungsdrang und Entdeckungstrieb im Kleinen wie im Großen haben damit ebenso zu tun wie unsere Erwartungshaltung und der soziale Trieb nach Geselligkeit, "dabei sein" zu dürfen und zu können..
Und hätten wir diese Triebe und diesen inneren Drang nicht, würde unsere Welt heute anders ausschauen. Ob besser oder schlechter, will ich nicht beurteilen, aber unser Lebensgefühl hängt wahrscheinlich eben auch davon ab, wie Du zu diesen Trieben stehst und damit zurecht kommst.
Das ist aber auch eine Frage des Moments und mehr noch eine Frage des Lebensabschnittes, welche Erfahrungen man bereits gemacht hat und wo man sich gerade befindet. Denn wenn unsere Erwartungshaltung nicht erfüllt wird, dann macht sich Enttäuschung breit, dann kommt die Midlife-Crises und man sucht neue Wege.
Wenn die Erwartungshaltung aber zu hoch und unrealistisch ist, dann werden die neuen Wege wieder in neue Krisen führen, meine ich.
Fusselhirn hat in seinem letzten Beitrag diesen Aspekt so ähnlich angesprochen, wenn ich das richtig interpretiere.
lg
Andreas
 
Werbung:
AW: Wettlauf mit dem Leben

Mich haben alle Eure Beiträge interessiert - denn alles was Ihr schreibt, sind m.E. Facetten dieses Problems des Zeitempfindens.

Wenn dies individuelle Ansätze sind, gibt es doch ein Aspekt der uns alle betrifft. Während eine Menge technischer Errungenschaften dem Zeitgewinn dienen sollten, empfinden wir vielleicht eben dadurch die Zeit als etwas was uns davon läuft, etwas was uns einfach unaufhaltsam zerfließt. Und so wird immer mehr vernehmbar, dass viele sich überfordert fühlen von diesen fließbandartigen Abläufen. Ob wir nun Sportereignisse verfolgen oder zufällig ein kurzes Bild der Börsenabläufe einfangen, oder die Werbung für ein neues Automodell, der gemeinsame Nenner heisst: noch schneller werden, noch schneller reagieren.

Auch wenn alle diese Ereignisse uns gar nicht oder nur am Rande interessieren: es bleibt dieses Bild, besser gesagt dieses Gefühl der ständigen Beschleunigung haften. Bis wir diesen Zeitdruck als fremd und sogar feindlich empfinden. Die Zeit, eines unserer wertvollsten Güter, wird zum Feind. Wir halten nichtmehr mit, es entsteht dieses Gefühl ständig nur an der Oberfläche der Dinge, der Ereignisse geblieben zu sein, nur ein Vorbeisausen der Landschaften mitbekommen zu haben.

Nun, ich habe in der Mehrzahl geschrieben - es sind aber meine persönlichen Empfindungen. Und meine Zeit erfährt noch eine Beschleunigung durch mein Alter (wer hat da nach konkreten Angaben gefragt? :nein:). Es bleibt die Neugierde auf nicht ganz Begriffenem oder nur im Vorübergehen Erfahrenem und man möchte doch alles richtig erlebt haben. Wobei dies natürlich absurd ist.

Noch eines scheint mir absurd: wir klagen über den Mangel an Zeit, über die Zeit die uns davonrast - und machen doch eine Menge Sachen die nur dem Todschlagen der Zeit dienen. Wir sehen uns unnötige Filme an, lesen Sachen die wir eigentlich von den ersten Zeilen an uninteressant finden - dies scheint ein Widerspruch zu sein zum Gefühl der Zeitverknappung.

Aber ist es tatsächlich ein Widerspruch? Oder eher das Bedürfnis irgendwo Halt zu machen, wo die Zeit auch ruhig davonrasen darf - weil es uns eigentlich gar nicht berührt. Wir wollen einiges gar nicht vertiefen. Denn um es zu vertiefen, benötigt es Zeit. Die oberflächliche Auskunft wird nur dann zur Information, wenn unserem Gehirn die Zeit geboten wird dies zu verarbeiten.

Liebe Grüße

Miriam
 
Zurück
Oben