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Werte-Diskussion in einer morbiden Gesellschaft?

AW: Werte-Diskussion in einer morbiden Gesellschaft?

Reinhard70 schrieb:
denkwürdig!

Diese Einsicht fehlt vielen. Sie haben
wohl auch oft keine Möglichkeit, das zu sehen
und die Konsequenzen zu ziehen.

Gruß
Reinhard70

Deswegen ist es so sehr zu begrüßen, ja fast schon beglückend, dass sich immer wieder in allen Lebenslagen und überall, auch wenn nicht gefragt, Vordenker finden.

Ernst gemeint: mich lässt dies hoffen.

Stefanie
 
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AW: Werte-Diskussion in einer morbiden Gesellschaft?

Deswegen ist es so sehr zu begrüßen, ja fast schon beglückend, dass sich immer wieder in allen Lebenslagen und überall, auch wenn nicht gefragt, Vordenker finden.

Ernst gemeint: mich lässt dies hoffen.

Mich auch, Stefanie!

Hier nur ein Beispiel (zum Begriff):

http://www.vordenker.de/eco.htm

(Leider schon wieder viel zu viel - aber wohl
ein Studium wert.)
 
AW: Werte-Diskussion in einer morbiden Gesellschaft?

Mich auch, Stefanie!

Hier nur ein Beispiel (zum Begriff):

http://www.vordenker.de/eco.htm

(Leider schon wieder viel zu viel - aber wohl
ein Studium wert.)

Danke dir Reinhard. Eine Frage bleibt noch zu beantworten - die beschäftigt mich immer wieder:
welche sind die Gemeinsamkeiten oder auch die Unterschiede zwischen Vordenker und so genannte Wiederkäuer?

Freundliche Grüße

Stefanie
 
AW: Werte-Diskussion in einer morbiden Gesellschaft?

Danke dir Reinhard. Eine Frage bleibt noch zu beantworten - die beschäftigt mich immer wieder:
welche sind die Gemeinsamkeiten oder auch die Unterschiede zwischen Vordenker und so genannte Wiederkäuer?

Freundliche Grüße

Da muss es doch nicht unbedingt Differenzen geben,
Stefanie!

Beispielsweise Studenten (oder alle Schülerinnen
und Schüler) - sind jahrelang "Wiederkäuer", können
sich aber sehr schnell zu Vordenkern entwickeln, wenn
sie wollen und dürfen. - Aus meiner Sicht sollten wir
allerdings die Gene dabei nie ganz vergessen. Hier würde
nun wieder die Frage nach dem Genie aufs Programm
kommen. - Aber da muss ich passen (oder erst mal meine
Mittagspause machen).

Danke für Deine anregende Frage.
 
AW: Werte-Diskussion in einer morbiden Gesellschaft?

hallo neugier,
melde mich hier, obwohl ich - wenn ich deinen namen lese - ein persönlich ungutes gefühl bekomme. zu sehr hat mich dein aburteil im vorbeigehen getroffen. das hat zwar nur bedingt mit diesem thema zu tun, doch es muss erstmal mit aller klarheit von mir zu dir gesagt werden.

doch nun weg von den persönlichen diskrepanzen - hin zu deinem text, bei dem ich dir im ganzen umfang dem grunde nach zustimme.

auch ich bin ein mensch, der gerne neuen schwung und neue impulse begrüßt.
ich sehe ein system so an, dass es überwiegend aus altem, tradiertem besteht. es aber durch die jugend resp. das "neue" lebendig erhalten wird, indem es sich als ganzes verändert und damit immer wieder verjüngt.

dabei wäre es gut, wenn der mensch behutsam damit umzugehen gelernt hätte. aber genau in diesem punkt liegt mEn der "hund begraben".
denn genau dies haben unsere ahnen schon nicht gekonnt....und wir können es leider demgemäß auch nicht.
wir agieren gerne nach dem motto: hü oder hott. entweder dies - oder das andere.
eine verschmelzung der beiden pole haben wir selten im sinn.....ja wir können uns das nicht einmal vorstellen!

so urteilen wir gerne und schnell. ergreifen partei für dies oder für das. und tun unsere einseitige meinung kund ohne den anderen zu sehen oder gar anhören zu wollen.

Die Maxime kann deshalb nur lauten: Prüfet das Neue, und bewahret davon das Gute!
und ich möchte noch gerne ergänzen: Prüfet auch das Alte, und bewahret davon das Gute!

doch in jedem der fälle wäre kritisches und genaues hinsehen auf die wesentlichen punkte vonnöten. verbunden mit ordentlicher und sachlicher grundlagenforschung.
des weiteren bräuchte es ehrliche unvoreingenommenheit, was das "neue", "andersartige" oder "unerwartete" betrifft
.

leider scheinen wir jetzt lebenden individuen nur sehr begrenzt obige anforderungen zu erfüllen.
- zu schnell sind vor voreingenommen.
- zu schnell fällen wir urteile - ohne dass wir uns vorher kundig gemacht hätten, um was es im grunde geht und worauf es dabei ankommt.
- zu schnell verwerfen wir die eine oder die jew. andere seite.
- zu schnell beharren wir auf einem standpunkt und übersehen die möglichkeit zur synthese.

unsere emotionen sind uns nicht geheuer. die verdrängen wir auch - oder, wenn sie sich nicht mehr wegrationalisieren lassen, dann verlieren wir uns in ihnen und spielen das opfer, dessen rolle wir schon bis zum erbrechen in- und auswendig erlernt haben.

nun, um zu einem schluss zu kommen: mAn liegt es an jedem/r einzelnen von uns, zu einer verbesserung der gesamtsituation oder der gesamten welt beizutragen.
und zwar in der hinsicht, dass wir selbst die von mir oben angeführten eigenschaften an uns verfeinern und im bezug auf unsere konkrete umwelt anwenden.


damit haben wir für´s erste genug zu tun und es hält uns obendrein vom jammern über die elendigliche welt ein wenig ab.
dennoch ist das hart genug, um immer wieder fallweise an sich und den anderen zu verzweifeln......da aber nützt nur beharrlichkeit und vertrauen.
beharrlichkeit im erkennen des eigenen festgefahrenen musters und vertrauen in die chance, dass es doch irgendwann mal insgesamt reibungsloser und einvernehmlicher werden kann.

liebe grüße
kathi
 

Dass ich nicht vergesse, es noch einmal zu sagen!

kathi schrieb:
[...] und ich möchte noch gerne ergänzen: Prüfet auch das Alte, und bewahret davon das Gute!

doch in jedem der fälle wäre kritisches und genaues hinsehen auf die wesentlichen punkte vonnöten.
verbunden mit ordentlicher und sachlicher grundlagenforschung.

des weiteren bräuchte es ehrliche unvoreingenommenheit, was das "neue", "andersartige" oder "unerwartete" betrifft.
[...]

Im Diskurs über Änderungen des Wertegefüges, der Moralbegriffe und Leitbilder einer Gesellschaft,
erscheint bei oberflächlicher Betrachtung die Maxime "Prüfet das Neue, und bewahret davon das Gute!"
wegen ihrer Rekursivität nicht sehr hilfreich zu sein (sie setzt ja voraus, dass bereits ein Einvernehmen
darüber besteht, was gut ist).

Von dieser Rekursivität unberührt bleibt aber die durch die Maxime - wieder einmal - in kompakter Form
transportierte Botschaft, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen antagonistischen Kräften zu suchen ist.

Einerseits legt die Maxime eine grundsätzlich für Veränderungen aufgeschlossene Haltung nahe, wohl aus der Einsicht
resultierend, dass auch tradierte Werte nicht für alle Ewigkeit gültig sind, und eine positive Weiterentwicklung
der Gesellschaft notwendigerweise Veränderungen am Wertegefüge erfordert (siehe die Einstellung zur Pädophilie,
zum Stellenwert der Frauen, etc.).

Andererseits erinnert die Maxime an die Notwendigkeit einer sorgfältigen und gewissenhaften Prüfung der
angedachten Veränderungen. Mit dem "Prüfet das Neue" wird das kritische und genaue Hinsehen sowie die
Berücksichtigung der längerfristigen Konsequenzen eingemahnt. Diese Prüfung darf natürlich nicht zu schnell
vonstatten gehen, weil darunter immer die Sorgfalt und die Gründlichkeit leiden.

Schnelllebigkeit, Oberflächlichkeit, und allzu kurzfristiges Denken sind siamesische Drillinge.


Eigentlich dachte ich ja, dass diese Bedeutung ohnehin aus den der Maxime vorangegangenen Aussagen hervorgeht,

aber das kann natürlich nicht oft genug in aller Klarheit gesagt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Werte-Diskussion in einer morbiden Gesellschaft?

Von dieser Rekursivität unberührt bleibt aber die durch die Maxime - wieder einmal - in kompakter Form
transportierte Botschaft, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen antagonistischen Kräften zu suchen ist.

Genau, Neugier!

Und jetzt muss ich mir schon wieder
Das treffende Fremdwort​
vornehmen, um zu überprüfen, ob ich Deine
Botschaften schon überall (wenigstens) berührt
habe.

Mit Gruß und Dank
Reinhard70

:blume1:

P.S. Schon passiert: "rekursiv" steht bei mir
z.B. unter dem Stichwort zurückgehend -
und wird erläutert mit "schrittweise auf
Bekanntes zurückgreifend". - Okay?
Alles andere ist eh vorhanden - an verschiedenen
Stellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Werte-Diskussion in einer morbiden Gesellschaft?

Hallo Neugier,

deine ersten Beiträge fand ich sehr gut.

Schiebt eine Wertediskussion auf der Gesellschaftsebene nicht die Probleme wieder auf eine abstrakte Ebene?

Die Gesellschaft hat die falschen Werte!
Und alle sagen:"Natürlich". Die Menschen sollen sich ändern.
Alle nur nicht ich, denn ich bin nur das Opfer des Systems.

Wir müssen nicht die Gesellschaft ändern, können wir durch die Diskussion auch nicht. Wir können nur uns selber ändern, dazu kann diese wertvolle;) Diskussion anregen.

Ich versuche in allen Lebenslage ehrlich zu sein, auch wenn es manchmal zu meinem Nachteil ist. Ich versuche das Geld mir nicht so wichtig ist. Ich habe mein Geld nicht toll angelegt und bin auch nicht auf die beste Rendite scharf.
Ich versuche Menschen zu helfen. Das sind meistens banale Dinge wie z.B. , alten Frauen am Bahnhof den Koffer die Treppe hochtragen oder so.
Ich versuche eine Ehe zu führen, die auf Liebe, Treue und Vertrauen aufbaut. ...




Man kann Kinder nicht erziehen, sie machen einem ja doch alles nach.​

Das was für Kinder zählt, kann meines Erachtens auch auf die Gesellschaft übertragen werden.
Wenn wir gute Vorbilder sind haben wir schon eine ganze Menge für die Gesellschaft getan.

an alle lieben Forumsmitglieder :grouphug:
fussel
 
AW: Werte-Diskussion in einer morbiden Gesellschaft?

Für mich gibt es bestimmte Grundtendenzen, denen das Leben zu folgen scheint. Etwas verändert, auch Tendenzen denen „zivilisierte“ Menschen zu folgen scheinen.

Man kann beginnen, auf die Bedürfnisse des Einzelnen einzugehen, ihm zu überlassen, was für ihn wert-voll ist. Davon sind wir m.E. weit entfernt. Unter Werten verstehen wir allgemeingültige Worte. Überlieferungen. Etwas, was „auch für dich gelten soll“. Dabei verlagert sich z.B. unser Mitgefühl zum Geschwätz von Mitgefühl oder die Liebe zu uns selbst auf Konsum einer schwachsinnigen Wellness- und Beraterindustrie. Sollen sich die, die nie etwas anderes erleben konnten, darum kümmern, die, zu bekehren, die sie bereits systematisch zerstört haben. (Natur im Menschen zerstören und nun neu nach eigenem Werteempfinden aufbauen. Pädagogik.)

In Momenten wie heute haben Hardliner...a la Zucht und Ordnung, Werte und Grenzen Konjunktur. Das ist genauso, wie die Esoteriker und die mit den Untergangszenarien, die nach der Finanzkrise grinsend aus den Gebüschen kamen.

Deshalb suche ich für mich eher nach dem Ausstieg aus Werten, eher nach dem Einstieg in meine eigenen Bedürfnisse. Überaus egoistisch, so egoistisch, dass eine gewisse Anteilnahme und Interesse an anderen Menschen zu wachsen beginnt. Kleine Pflänzchen, die das was sie um sich herum so mitbekommen, als überaus gewalttätig empfinden. Auch die Menschen mit den Werten.

Ruhe, Einfachheit, Echtsein, wenige Abhängigkeiten und Bindungen, Stille, körperliche und schöpferische Tätigkeiten, auch die Gelegenheit dazu etwas aufzunehmen und vielleicht auch irgendwann saubere Nahrung. Und natürlich ganze Busladungen voller Geld.

Bernd
 
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Jeder kehre zuallererst vor seiner eigenen Türe!

fusselhirn schrieb:
Schiebt eine Wertediskussion auf der Gesellschaftsebene nicht die Probleme wieder auf eine abstrakte Ebene?

Ja, und Nein!

Zweifellos wäre nichts erreicht, würden sich alle darauf beschränken, zu sagen:
"Die Menschen sollen sich ändern. Alle nur nicht ich, denn ich bin nur das Opfer des Systems."

Andererseits kann aber auch nicht ignoriert werden, dass "die Gesellschaft" eben ein Geflecht aus Beziehungen
zwischen Individuen ist, und jedes Individuum sein Verhalten teilweise daran ausrichtet, welche Verhaltensweisen
mehrheitlich akzeptiert werden, welche Vorstellungen von "Gut" und "Schlecht" vorherrschen.

Überlegungen über diese Vorstellungen sind deshalb sehr wohl auch auf einer über-individuellen Ebene anzustellen,
und darüber kann sinnvollerweise ein öffentlicher Diskurs geführt werden.


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.
 
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