Bemerkneswert: Bei allen Völkern - entstellt__und dann kann man kaum die Augen öffnen.
Wenn ich mir so vorstelle wie die Darstellung der philosophischen Weisheiten in der darstellenden Kunst, in der Musik ... etc. vermittelt werden und die meisten Leute damit nichts anfangen könne, scheinen Sie recht zu haben.
Es kommt ja noch ärger, hier die zutiefst weise Einsicht des Bischofs Synesius:
Das Volk will durchaus, das man es täusche, man kann auf andere Art gar nicht mit ihm verkehren....Ich meinesteils werde stets Philosoph sein für mich, aber Priester in Bezug auf das Volk.
Synesius von Cyrene, Bischof um 400
Will heißen das dem guten Synesius das betrügerische des ganzen religiösen Hokuspokus, ja der gesamten "Heilsgeschichte" durchaus klar ist, aber er sich auch über die Unvernunft, Denkfaulheit, Denkunfähigkeit des Volkes, und seine unausrottbare Neigung und Sehnsucht, "Wunder" und all den "Göttlichen" Hokuspokus glauben zu wollen im klaren ist.
PS: Übrigens ist dieser Synesius ein äußerst interessanter Pfaffe.
Das Ansehen des Synesios war so groß, dass er auf Betreiben des Patriarchen Theophilos zum Bischof von Ptolemais gewählt wurde, obwohl er zum kirchlichen Leben und insbesondere zu den damals tobenden heftigen dogmatischen Streitigkeiten Distanz gehalten hatte. Nicht einmal seine unverhohlene Ablehnung zentraler Aussagen des Glaubens, die mit seinem Weltbild unvereinbar waren, galt als Hindernis.
Glaubensinhalte, die er als Philosoph unannehmbar fand, hielt er für Mythen, die für Unverständige bestimmt seien. Aus seiner Sicht handelte es sich um irrige Meinungen des ungebildeten Volkes, die keinesfalls gegenüber philosophischen Erkenntnissen den Vorrang haben durften. Auch als Bischof hielt er an Überzeugungen fest, die aus dem paganen Platonismus stammten. Er war weiterhin der Ansicht, die Welt sei nicht in einem zeitlichen Schöpfungsakt geschaffen worden, sondern bestehe ewig. Außerdem nahm er die
Präexistenz der Seele an, das heißt, er schrieb ihr ein Dasein schon vor der Entstehung des Körpers zu. An die
Auferstehung des Fleisches glaubte er nicht. Der Gegensatz zwischen „Heiden“ und Christen war für ihn weit weniger wichtig als derjenige zwischen philosophisch Gebildeten und Unwissenden. Mit dieser Einstellung, die er auch als hoher kirchlicher Würdenträger unbeirrt beibehielt, war Synesios eine Ausnahmeerscheinung in einer Epoche schroffer Gegensätze zwischen den Vertretern konträrer religiöser Wahrheitsansprüche.