Viel kluges ist schon über das menschliche Unvermögen die letzten Ursachen zu ergründen und zu begreifen gesagt worden, doch was nutzt das alles wenn einer zum "glauben" an kindlich kindische Märchen neigt:
Eine aufrichtige Darstellung des Gottesbegriffes müsste auch zugeben, dass das Wort „Gott“ in den meisten Fällen gebraucht wurde, um die verborgenen , fernen, unbekannten Ursachen sichtbarer Wirkungen zu umschreiben;
Dass der Mensch sich dieses Begriffes bedient, wo er den Ursprung des Natürlichen, den Quell bekannter Ursachen nicht weiterverfolgen kann;
Wo er den Faden dieser Ursachen verliert oder wo sein Geist der Beweiskette nicht weiter zu folgen vermag.
Dann löst er die Schwierigkeit dadurch, beendet seine Suche damit, dass er seine von ihm selber vor Zeiten erfundenen gemäß seiner eigenen egoistischen Absichten und eingeengter Phantasie mit Leben und Lebenslauf versehenen Götter zur Ursache von allem erklärt.
Wenn er aber seinen Göttern irgendeine Erscheinung zuschreibt….
Ersetzt er da nicht im Grunde, die in seinem Geiste herrschende Finsternis durch einen Klang dem er gewohntermaßen mit scheuer Ehrfurcht lauscht?
Paul Heinrich Dietrich, Baron von Holbach, System de la Nature, London 1770
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Bei allen Völkern wird die Geschichte durch Fabeln entstellt, bis endlich die Philosophie kommt, um den Menschen aufzuklären; und wenn sie schließlich inmitten dieser Finsternis angekommen ist, findet sie den menschlichen Geist durch Jahrhunderte des Irrtums so geblendet, das sie ihm kaum die Augen öffnen kann; sie findet Zeremonien, Tatbestände und Denkmäler aufgehäuft um Lügen zu beweisen. Die Geschichte ist schließlich doch nichts weiter als eine Reihe von Kniffen die wir auf die Toten anwenden; wir formen die Vergangenheit um, damit sie unseren Wünschen für die Zukunft entspreche, und zum Schluss beweist die Geschichte, das die Geschichte alles beweisen kann.
Voltaire
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Von den Göttern vermag ich nichts festzustellen, weder, dass es sie gibt, noch dass es sie nicht gibt, noch, was für eine Gestalt sie haben; denn vieles hindert ein Wissen hierüber; die Dunkelheit der Sache und die Kürze des menschlichen Lebens.
Protagoras von Abdera 481-411 vor dem erfundenen Heils Tischler.