Hallo cassie!
Deine Frage:
„was weiß man, wenn man weiß, dass man nichts weiß?“
Möchte ich für mich so beantworten:
Wenn ich erkannt habe, dass ich zwar eine Menge Wissen angesammelt habe, aber dieses mein Wissen, sehr beschränkt ist, bin ich der Antwort Deiner Frage, sehr nahe gekommen.
Gern wird behauptet, dass unser Kulturkreis, die am besten informierte Gesellschaft wäre, die es je gab. Diese Behauptung ist m. E. arrogant und irreführend.
Richtig ist, dass unserer modernen Gesellschaft die besten Mittel zur Verfügung stehen an Informationen heranzukommen, das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass ich dadurch auch das vorhandene Wissen besitze.
Auch das Internet wird oft als das Wundermittel hochstilisiert, aber auch hier wird neben guten Informationen, eine Menge Unfug unter das Volk gebracht und wer nur abschreibt ohne das vorgefundene zu reflektieren wird zwangsläufig Fehlinformationen aufsitzen müssen.
Ich stelle mir vor, dass ich eine Bibliothek von 20.000 Büchern unterschiedlicher Qualität und Inhalts habe, sogar bereits einiges gelesen habe, aber dessen Inhalt nicht erfassen oder zueinander abwägen kann, wie es ähnlich bereits von Louiz zum Ausdruck gebracht wurde, was weiß ich dann?, richtig, nichts.
Erst, wenn ich mein erworbenes Wissen einsetzen und umsetzen kann bin ich auf dem Wege Wissen zu erlangen.
Bei Paulus steht irgendwo sinngemäß: „Prüfe alles und das Gute behalte“.
Dies ist ein guter Ansatz, aber wir sind zeitlich gar nicht in der Lage alles zu prüfen, deshalb liegt in der Beschränkung die Meisterschaft, wie es der olle Geheimrat Goethe so schön gesagt hat.
Auch im www findet man viele Diskussionsforen unterschiedlicher Qualität und es ist wichtig herauszufinden, wo und was lese ich, bzw. wo beteilige ich mich um meine Zeit nicht mit Banalitäten und unwichtigen Nebensächlichkeiten zu vertrödeln.
Neben diesem Forum gibt es noch ein weiteres, das ich regelmäßig frequentiere und als sinnvoll betrachte.
MfG Jan Amos