E
Ela67
Guest
AW: Was macht dich interessant?!
-
Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung
Was macht dich interessant?!
- Ersteller Raphael
- Erstellt am
Werbung:
K
Klugbeisserin
Guest
AW: Was macht dich interessant?!
Was an mir interessant ist?
Vielleicht meine Narben im Gesicht und die Wunden in der Seele.
Dass ich "dumm-ehrlich" bin, nie jemanden betrogen, aber oft Anderen ohne Erhalt (und später auch ohne Erwartung) einer Gegenleistung geholfen habe.
Dass durch meine tatkräftige Hilfe Andere die Karrieren gemacht haben, die ich gerne gemacht hätte.
Dass das Gefühl, auch völlig fremden Menschen ohne Gegenleistung erfolgreich geholfen zu haben, noch viele Jahre später ein gutes Gefühl ist, wenn ich mich daran erinnere.
Dass ich immer bestrebt war (und es noch bin), ein guter, hilfsbereiter Mensch zu sein, dessen Existenz anderen einen Vorteil bringt und mir die Existenzberechtigung.
Dass ich weiß, dass ich nicht wirklich "gut" bin, sondern nur meine Gefühle der Minderwertigkeit und inneren Leere kompensiere.
Dass ich früher davon träumte, an Menschen, die mir Böses taten, eine deren Lebensqualität so stark verbesserende gute Tat zu vollbringen, dass sie "entwaffnet" sind.
Dass ich heute den Menschen, die mich mobben, manchmal die sprichwörtliche Pest an den Hals wünsche.
Dass ich mich inzwischen für diese Gedanken nicht mehr schäme, weil ich weiß, dass es nur psychohygienische Gedanken sind, nichts weiter.
Dass ich auch kein schlechtes Gewissen bekäme, wenn ihnen etwas "pestiges" widerführe, denn ich habe nichts dazu getan.
Dass ich weiterhin auch gegenüber denen hilfsbereit bin, die es mir gegenüber nicht sind, sondern mit vielen Mitteln versuchen, mir zu schaden, weil sie mich nicht mögen.
Dass ich das tue, weil ich nicht anders kann - aus keinem anderen Grund.
Dass ich davon träume, irgendwann in der Lage zu sein, ausschließlich von "Guten Taten" zu leben.
Dass ich das heute im Kleinen verwirkliche, indem ich für Andere z.B. qualifizierte Büroarbeiten erledige, obwohl ich dafür weder Gesellschaft noch Geld bekomme.
Dass es mich nicht mehr verletzt, wenn mich Andere als lebensuntüchtigen, ausgenutzten Deppen bezeichnen, denn ich verdiene meinen Lebensunterhalt selber, und womit ich mich in meiner Freizeit beschäftige, ist meine Sache.
Bin ich interessant? Viele sagten es. Wenige zeigten es.
Bin ich was Besonderes? Eher was Sonderbares. Weil ich nicht so sein kann wie Andere.
Was an mir interessant ist?
Vielleicht meine Narben im Gesicht und die Wunden in der Seele.
Dass ich "dumm-ehrlich" bin, nie jemanden betrogen, aber oft Anderen ohne Erhalt (und später auch ohne Erwartung) einer Gegenleistung geholfen habe.
Dass durch meine tatkräftige Hilfe Andere die Karrieren gemacht haben, die ich gerne gemacht hätte.
Dass das Gefühl, auch völlig fremden Menschen ohne Gegenleistung erfolgreich geholfen zu haben, noch viele Jahre später ein gutes Gefühl ist, wenn ich mich daran erinnere.
Dass ich immer bestrebt war (und es noch bin), ein guter, hilfsbereiter Mensch zu sein, dessen Existenz anderen einen Vorteil bringt und mir die Existenzberechtigung.
Dass ich weiß, dass ich nicht wirklich "gut" bin, sondern nur meine Gefühle der Minderwertigkeit und inneren Leere kompensiere.
Dass ich früher davon träumte, an Menschen, die mir Böses taten, eine deren Lebensqualität so stark verbesserende gute Tat zu vollbringen, dass sie "entwaffnet" sind.
Dass ich heute den Menschen, die mich mobben, manchmal die sprichwörtliche Pest an den Hals wünsche.
Dass ich mich inzwischen für diese Gedanken nicht mehr schäme, weil ich weiß, dass es nur psychohygienische Gedanken sind, nichts weiter.
Dass ich auch kein schlechtes Gewissen bekäme, wenn ihnen etwas "pestiges" widerführe, denn ich habe nichts dazu getan.
Dass ich weiterhin auch gegenüber denen hilfsbereit bin, die es mir gegenüber nicht sind, sondern mit vielen Mitteln versuchen, mir zu schaden, weil sie mich nicht mögen.
Dass ich das tue, weil ich nicht anders kann - aus keinem anderen Grund.
Dass ich davon träume, irgendwann in der Lage zu sein, ausschließlich von "Guten Taten" zu leben.
Dass ich das heute im Kleinen verwirkliche, indem ich für Andere z.B. qualifizierte Büroarbeiten erledige, obwohl ich dafür weder Gesellschaft noch Geld bekomme.
Dass es mich nicht mehr verletzt, wenn mich Andere als lebensuntüchtigen, ausgenutzten Deppen bezeichnen, denn ich verdiene meinen Lebensunterhalt selber, und womit ich mich in meiner Freizeit beschäftige, ist meine Sache.
Bin ich interessant? Viele sagten es. Wenige zeigten es.
Bin ich was Besonderes? Eher was Sonderbares. Weil ich nicht so sein kann wie Andere.
AW: Was macht dich interessant?!
Liebe Klugbeissern..
irgendwie tut es mir Leid, dass Du hier in diesem Thread kein Echo haben sollst. Es ist im DF an sich Sitte, dass der/die Threaderöffner/in den "Verlauf" auch irgendwie betreut..
Nun hat Raphael aber offenbar eine Auszeit genommen .... und ich springe ( ungebeten) ein wenig ein.
Es ist ( wiederum natürlich nur für mich) ein wenig erschütternd, wodurch Du glaubst, für andere interessant zu sein.
Ich habe Dich aus dem wenigen, was ich hier von Dir las, allerdings auch als eine warmherzige Frau wahrgenommen.NUR:
Warst Du früher wirklich so "brav", wie Du Dich wahrgenommen hast? Wenn ja, ist es toll von Dir, dass Du nun bereits so schreibst.
Im Thread von lacuna war viel von Schadenfreude die Rede.... hattest Du früher nie solche Anwandlungen? Glaubst Du, diese wirklich durch die Kraft Deiner Gedanken zu verscheuchen? Bleibe doch dabei--- ich meine auf dem Weg, Aggressionen auch zuzulassen ...
Davon träumte ich nie ... dann wäre ich ja mein eigenes Vorbild geworden ----
lg
Marianne
Liebe Klugbeissern..
irgendwie tut es mir Leid, dass Du hier in diesem Thread kein Echo haben sollst. Es ist im DF an sich Sitte, dass der/die Threaderöffner/in den "Verlauf" auch irgendwie betreut..
Nun hat Raphael aber offenbar eine Auszeit genommen .... und ich springe ( ungebeten) ein wenig ein.
Es ist ( wiederum natürlich nur für mich) ein wenig erschütternd, wodurch Du glaubst, für andere interessant zu sein.
Ich habe Dich aus dem wenigen, was ich hier von Dir las, allerdings auch als eine warmherzige Frau wahrgenommen.NUR:
Warst Du früher wirklich so "brav", wie Du Dich wahrgenommen hast? Wenn ja, ist es toll von Dir, dass Du nun bereits so schreibst.
Im Thread von lacuna war viel von Schadenfreude die Rede.... hattest Du früher nie solche Anwandlungen? Glaubst Du, diese wirklich durch die Kraft Deiner Gedanken zu verscheuchen? Bleibe doch dabei--- ich meine auf dem Weg, Aggressionen auch zuzulassen ...
Davon träumte ich nie ... dann wäre ich ja mein eigenes Vorbild geworden ----
lg
Marianne
K
Klugbeisserin
Guest
AW: Was macht dich interessant?!
Ich war und bin nicht brav. Ich bin aggressionsgehemmt.
Auch das schlechte Gedanken Zulassen habe ich erst lernen müssen. Als mir eine selbst sehr sanftmütige Freundin, von der ich das nicht erwartet hätte, dazu riet.
In einer viele Jahre zurückliegenden Psychotherapie stellte meine Therapeutin fest, dass ich in fiktiven Dialogen mit jeweils einem Elternteil nicht in der Lage war, Wütendes zu meinen Eltern zu sagen, sondern dass ich ihnen mein Mit-Gefühl für deren Leid erklärte, anstatt ihnen ihr Fehlverhalten mir gegenüber an den Kopf zu werfen. Wozu auch? Mein Vater hätte mich dafür nur verprügelt, meine Mutter alles abgestritten und mich wüst beschimpft. Das hätten sie dort nicht können, weil sie ja gar nicht da waren? Doch – sie sind immer präsent. Egal ob tot oder lebendig. Die Angst bleibt.
Eine weniger sanftmütige Freundin bekam vor einigen Jahren mit, dass meine Mutter meine Anfrage um einen (sehr seltenen) Besuch bei ihr sehr ungehalten mit der Begründung ablehnte "meine Kinder kommen heute".
Sie hätte Wut und Rachegelüste von mir erwartet. Doch ich reagierte nur depressiv statt aggressiv und versuchte, das Verhalten meiner Mutter damit zu rechtfertigen, dass sie mich nie leiden konnte und dass sie von uns Kindern meine Schwester allen anderen vorzog. Und heute ihren Schwiegersohn (deren Mann) als ihr Lieblingskind wahrnimmt.
Was habe ich davon, wenn ich mich an ihr räche? Hat sie mich dann lieb?
Heute kann ich zornig werden. Sehr sogar. Zu Hause, wo es niemand sieht und hört.
Vor kurzem auch im Büro, als ich (wiedereinmal) des Diebstahls und der vorsätzlichen Bosheit bezichtigt wurde. Ich hatte meinen Kaffee in ein leeres Häferl gegossen, das meine Kollegin zu verwenden beabsichtigte. DIEBSTAHL und vorsätzliche Bosheit. Und dann stundenlang noch weitere meine ganze Person in ihrer Wertigkeit herabsetzenden Beleidigungen. Die Vorgeschichte: Meine KollegInnen hatten vor etlichen Jahren kurz nach meinem Dienstantritt erfahren, dass ich vorher längere Zeit arbeitslos und in fachärztlicher Behandlung war. Ein "Psycherl"!!! Und eine gescheiterte G'studierte (im Zweiten Bildungsweg, weil ich schon mit fünfzehn arbeiten ging). So eine brauchen wir nicht!
Ich sage Dir jetzt nicht, wo ich arbeite, denn dann "haut's Dich aus den Socken".
Der Satz war aber jetzt nicht brav.
Ich war und bin nicht brav. Ich bin aggressionsgehemmt.
Auch das schlechte Gedanken Zulassen habe ich erst lernen müssen. Als mir eine selbst sehr sanftmütige Freundin, von der ich das nicht erwartet hätte, dazu riet.
In einer viele Jahre zurückliegenden Psychotherapie stellte meine Therapeutin fest, dass ich in fiktiven Dialogen mit jeweils einem Elternteil nicht in der Lage war, Wütendes zu meinen Eltern zu sagen, sondern dass ich ihnen mein Mit-Gefühl für deren Leid erklärte, anstatt ihnen ihr Fehlverhalten mir gegenüber an den Kopf zu werfen. Wozu auch? Mein Vater hätte mich dafür nur verprügelt, meine Mutter alles abgestritten und mich wüst beschimpft. Das hätten sie dort nicht können, weil sie ja gar nicht da waren? Doch – sie sind immer präsent. Egal ob tot oder lebendig. Die Angst bleibt.
Eine weniger sanftmütige Freundin bekam vor einigen Jahren mit, dass meine Mutter meine Anfrage um einen (sehr seltenen) Besuch bei ihr sehr ungehalten mit der Begründung ablehnte "meine Kinder kommen heute".
Sie hätte Wut und Rachegelüste von mir erwartet. Doch ich reagierte nur depressiv statt aggressiv und versuchte, das Verhalten meiner Mutter damit zu rechtfertigen, dass sie mich nie leiden konnte und dass sie von uns Kindern meine Schwester allen anderen vorzog. Und heute ihren Schwiegersohn (deren Mann) als ihr Lieblingskind wahrnimmt.
Was habe ich davon, wenn ich mich an ihr räche? Hat sie mich dann lieb?
Heute kann ich zornig werden. Sehr sogar. Zu Hause, wo es niemand sieht und hört.
Vor kurzem auch im Büro, als ich (wiedereinmal) des Diebstahls und der vorsätzlichen Bosheit bezichtigt wurde. Ich hatte meinen Kaffee in ein leeres Häferl gegossen, das meine Kollegin zu verwenden beabsichtigte. DIEBSTAHL und vorsätzliche Bosheit. Und dann stundenlang noch weitere meine ganze Person in ihrer Wertigkeit herabsetzenden Beleidigungen. Die Vorgeschichte: Meine KollegInnen hatten vor etlichen Jahren kurz nach meinem Dienstantritt erfahren, dass ich vorher längere Zeit arbeitslos und in fachärztlicher Behandlung war. Ein "Psycherl"!!! Und eine gescheiterte G'studierte (im Zweiten Bildungsweg, weil ich schon mit fünfzehn arbeiten ging). So eine brauchen wir nicht!
Ich sage Dir jetzt nicht, wo ich arbeite, denn dann "haut's Dich aus den Socken".
Der Satz war aber jetzt nicht brav.
L
lilith51
Guest
AW: Was macht dich interessant?!
Ja, diese Bescheidenenheit ist doch viel viel edler.
Ja, diese Bescheidenenheit ist doch viel viel edler.
baerliner
New Member
- Registriert
- 3. März 2003
- Beiträge
- 3.637
AW: Was macht dich interessant?!
Schade, Hermann,
wo Du doch eine so schöne Signatur hast. BTW, wen oder was vermittelst Du?
Schade, Hermann,
wo Du doch eine so schöne Signatur hast. BTW, wen oder was vermittelst Du?
AW: Was macht dich interessant?!
Hallo Zusammen!
Ich hänge mich mal an diese Frage an, weil ich Sie sehr aufmunternd empfinde. Alleine darüber nachzudenken und dabei zu entdecken, daß man tatsächlich Dinge an sich selbst findet, die man als interessant werten kann, man aber irgendwie aus den Augen verloren hatte, ist ein sehr erhebendes Gefühl.
Was mich interessant macht? - Ich bin ein einzigartiger Mensch und bin mir dessen bewußt. - Ich zeige es nur nicht jedem! - Und gerade habe ich für mich entdeckt, daß ich es auch nicht jedem zeigen muß, um mich gut zu fühlen.
Viele Grüße
Katja
Hallo Zusammen!
Ich hänge mich mal an diese Frage an, weil ich Sie sehr aufmunternd empfinde. Alleine darüber nachzudenken und dabei zu entdecken, daß man tatsächlich Dinge an sich selbst findet, die man als interessant werten kann, man aber irgendwie aus den Augen verloren hatte, ist ein sehr erhebendes Gefühl.
Was mich interessant macht? - Ich bin ein einzigartiger Mensch und bin mir dessen bewußt. - Ich zeige es nur nicht jedem! - Und gerade habe ich für mich entdeckt, daß ich es auch nicht jedem zeigen muß, um mich gut zu fühlen.
Viele Grüße
Katja
Bherka
New Member
- Registriert
- 26. Dezember 2007
- Beiträge
- 706
AW: Was macht dich interessant?!
Hallo Katja2.
Ich beteilige mich zwar nicht an der Selbstbeweihräucherung, finde aber deine Schilderung sehr interessant. Dies nenne ich ein gesundes Bewußtsein - immerhin. Es ist ja klar, daß jeder Mensch seine Besonderheiten oder Einzigartigkeiten hat, aber darüber spreche ich nicht. Sie können allenfalls von anderen entdeckt werden, dann ist das schon in Ordnung. Aber dir wünsche ich alles Gute und weiterhin ein gesundes Selbstvertrauen. Liebe Grüße
hermann.
Hallo Zusammen!
Ich hänge mich mal an diese Frage an, weil ich Sie sehr aufmunternd empfinde. Alleine darüber nachzudenken und dabei zu entdecken, daß man tatsächlich Dinge an sich selbst findet, die man als interessant werten kann, man aber irgendwie aus den Augen verloren hatte, ist ein sehr erhebendes Gefühl.
Was mich interessant macht? - Ich bin ein einzigartiger Mensch und bin mir dessen bewußt. - Ich zeige es nur nicht jedem! - Und gerade habe ich für mich entdeckt, daß ich es auch nicht jedem zeigen muß, um mich gut zu fühlen.
Viele Grüße
Katja
Hallo Katja2.
Ich beteilige mich zwar nicht an der Selbstbeweihräucherung, finde aber deine Schilderung sehr interessant. Dies nenne ich ein gesundes Bewußtsein - immerhin. Es ist ja klar, daß jeder Mensch seine Besonderheiten oder Einzigartigkeiten hat, aber darüber spreche ich nicht. Sie können allenfalls von anderen entdeckt werden, dann ist das schon in Ordnung. Aber dir wünsche ich alles Gute und weiterhin ein gesundes Selbstvertrauen. Liebe Grüße
hermann.
Werbung:
Bherka
New Member
- Registriert
- 26. Dezember 2007
- Beiträge
- 706
AW: Was macht dich interessant?!
Hallo baerliner.
Möchte dich aber mit meiner Antwort nicht vergessen. Du fragst und ich antworte: Auszugsweise: Liebe, Glück und Frieden gibt es nur durch und von Gott! Liebe Grüße
Hermann
Hallo baerliner.
Möchte dich aber mit meiner Antwort nicht vergessen. Du fragst und ich antworte: Auszugsweise: Liebe, Glück und Frieden gibt es nur durch und von Gott! Liebe Grüße
Hermann