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Was ist Philosophie?

Aktivdenker

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19. Oktober 2008
Beiträge
2.673
Es ist ein menschliches Grundbedürfnis sich Fragen zu stellen und Antworten zu bilden. Bildung ist dabei elementar.

1. Nur was ist die Philosophie?
2. Welche Aufgabe hat die Philosophie?
3. Und wo fängt man am Besten an sich philosophisch zu bilden?

Auf Eure Antworten freue ich mich.

Gruß
Axl
 
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AW: Was ist Philosophie?

Es ist ein menschliches Grundbedürfnis sich Fragen zu stellen und Antworten zu bilden. Bildung ist dabei elementar.

1. Nur was ist die Philosophie?
2. Welche Aufgabe hat die Philosophie?
3. Und wo fängt man am Besten an sich philosophisch zu bilden?

Auf Eure Antworten freue ich mich.

Gruß
Axl


  1. All das, was die Philosophen von ihr erwarten.
  2. Die Erwartungen der Philosophen zu erfüllen.
  3. Dort, wo deine Philosophie dies erwartet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Was ist Philosophie?

ad 1)
Ich bleibe gerne bei der Wortbedeutung; Philosophie ist die "Liebe zur Weisheit" - und ich sehe das im Sinne Montaignes, der einmal meinte, dass man "durch das Wissen anderer gelehrter werden" könne, "weiser werde man aber nur durch sich selbst".
Philosophie ist also der Versuch, eine Struktur in der ansonsten chaotischen Welt zu finden.

ad 2)
Eine allgemein verbindliche Aufgabe kann m.E. Philosophie nicht haben (außer im Sinne zur Anleitung, dass jeder auf den Weg gelangen kann, wie im Montaigne-Zitat angedeutet).

ad 3)
Das muss wohl auch jeder nach seinem Geschmack herausfinden. Ich sage ja immer gerne, auf die Frage nach dem Sinn des Lebens antwortet jeder mit seinem eigenen Lebensweg; so wählt man sich auch seine Lektüren - nach den je eigenen erkenntnismäßigen Bedürfnissen.
 
AW: Was ist Philosophie?

Hallo Windreiter,
Hallo Oktoberwind,
Liebe Leser,

vielen Dank für Eure Beiträge, es freut mich :)

Zu 1: Wie Oktoberwind bereits sagte, stammt das Wort Philosophie aus dem griechischen und bedeutet so viel wie: Liebe zur Weisheit. Sokrates (469 - 399 v.u.Z.) bezeichnete es als Streben nach Weisheit. Daher auch der Ausspruch: "Ich weiß, dass ich nichts weiß." (Vorsicht verkürzte und falsch übersetzte Ver_deutung.) - weil es eben nie beendet werden kann, das Philosophieren.

Zu 2: Für mich ist die Philosophie, die Lehre, die die Gesamtzusammenhänge zu erklären versucht. Wie eine Versuchung, stellt sich der Mensch fragen und möchte diese sich beantworten. Dazu werden alle wissenschaftlichen Disziplinen zusammengefasst und über allen Wissenschaften (die Wissen schaffen) wird ein Bogen gespannt, der den Zusammenhang für die Menschen verständlich macht. Je einfach man diese Zusammenhänge erklären, desto besser. Allerdings darf man nicht Ver_einfachen, Pauschalisieren besser man panaschiert (bunt machen - mischen), kumuliert (von Cumulus = Anhäufung) oder man Komprimiert (Verdichtet, bündelt).

Zu 3: Ich habe den Fehler gemacht und habe von hinten das philosophische Feld aufgerollt. Ich bin über die Freie Kunst des Beuys zur Freiheit des Sartes gelangt. Jean-Paul Sartres (1905 - 1980) schrieb das Hauptwerk "Das Sein und das Nichts" und sprengte damit meinen Verstand auf. Er brachte so viele neue Wörter mit ins Spiel, die ich noch nie zuvor gehört habe. Und ich könnte ihn nicht verstehen, weil er sich auf andere Philosophen und philosophische Meinungen beruft, deshalb ging es weiter, mit Schoppenhauer, Nietzsche, Kant, Kierkegaard, Hume, Locke, Platon, Heraklit, Hegel.......

Als meinem persönlichen Tipp für alle, die sich philosophisch Bilden wollen, denn ohne Bildung und "echtes" Wissen geht es eben nicht, gerade in der Philosophie, kann ich sagen, dass es doch einen Sinn hat, chronologisch zu beginnen, weil eben die Philosophie, logisch aufeinander aufbaut, einer ist vom anderen inspiriert und entwickelt die Philosophie weiter.

Ich hatte beispielsweise 1001 Geschichten und Meinungen über Hegel gelesen, doch mit Hegel hat sich bei mir am meisten bewegt. Er ist mMn der größte aller denkenden Philosophen, seine "Phänomenologie des Geistes" das Meisterwerk schlecht hin. Keiner vor ihm und keiner nach ihm haben so hohe und tiefe Denkeinblicke geben können.

Für den Einstieg in die Philosophie eignet er sich aber gar nicht, weil zu verschraubt, zu verschachtelt und zu abgehegelt. Das tut weh, wenn man sich erst einhegeln muss, bis man sich aufgehegelt hat, dann kann man auch schon irre geworden sein.

Deshalb als Einstieg mit den Besteller von Richard David Precht "Was bin ich und wenn ja wie viele anfangen." Das ist einfache, leicht verständliche Übersicht der Philosophie, der Psychologie, der Neurobiologie, für jedermann/jederfrau zu lesen und mit sehr angenehmen Unterhaltungscharakter. Ich denke da an die Geschichte mit Mr. Spock und der Liebe und viele andere nette Dinge....

Lieben Gruß

PS: Ich würde sehr gern wissen, wo war Euer Einstieg in die Philosophie, welches Werk hat Euch am meisten Inputs geben können, Wo sind die Knoten bei Euch geplatzt.....

Axl
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Was ist Philosophie?

Zu 2: Für mich ist die Philosophie, die Lehre, die die Gesamtzusammenhänge zu erklären versucht.
PS: Ich würde sehr gern wissen, wo war Euer Einstieg in die Philosophie, welches Werk hat Euch am meisten Inputs geben können, Wo sind die Knoten bei Euch geplatzt.....

S.g. Activdenker.

Ich bin in die „Philosophie“ gleich nach meiner Geburt eingestiegen. Ich habe gleich versucht den Zusammenhang der Dinge und Abläufe um mich herum zu erklären. Und dass ich noch heute lebe beweist dass ich dabei relativ erfolgreich war.
Natürlich haben meine „philosophischen“ Erkenntnisse nur mir geholfen in meinem unmittelbaren Umfeld halbwegs gut zu überleben.

Man kann natürlich das Umfeld in dem man zu Erkenntnissen kommen kann, durch Bildung ( speichern von zusätzlichen Informationen ) erweitern. Aber die Fähigkeiten (Rechenleistung/Speicherplatz) unseres Gehirns sind begrenzt.
Außerdem ist der Zugang zu Informationen über gewisse Dinge und Abläufe für uns, wahrscheinlich grundsätzlich, überhaupt nicht möglich ( z.B.Quantenphysik ).

Darum wird niemals jemand in der Lage sein, auch nur annähernd, die gesamten Zusammenhänge unserer Existenz und unseres Universums zu erkennen oder zu erklären.
Sorry, auch du und die von von dir zitierten Berufsphilosophen nicht.

Die Philosophie wird immer, über Dinge und Abläufe, nur spekulieren können oder vielleicht in kleinen überschaubaren Bereichen zu annähernd brauchbaren Erkenntnissen gelangen.

Auch ich lese hin und wieder Bücher von Philosophen, die insoweit ich sie verstanden habe, das gleiche machen wie ich, mehr oder weniger kompliziert über „Gott“ und die Welt nachzudenken.
Aber es kommt bei denen und bei mir immer das Gleiche heraus, nichts wirklich brauchbares, das meine oder die Lebenssituation anderer wesentlich verbessert.

L.G. Belair57
 
AW: Was ist Philosophie?

Man kann natürlich das Umfeld in dem man zu Erkenntnissen kommen kann, durch Bildung ( speichern von zusätzlichen Informationen ) erweitern. Aber die Fähigkeiten (Rechenleistung/Speicherplatz) unseres Gehirns sind begrenzt.

Hallo Belair57,

Ich widerspreche Dir deutlich, es die Unwahrheit ist.

Der Speicher in unserem Gehirn ist nahezu unendlich groß, man muss nur endlich mal anfangen sich nicht mehr zu begrenzen, sich selbst kleiner machen als man es tatsächlich ist. Die Neurophilosophie, die seit einigen Jahren die Erklärungen des Denkapparates verdeutlicht, zeigt uns, dass wir alle über ein naturgegebenes Phänomenal-Bewusstsein verfügen. Jeder Hund, jede Katze nutzt das, weil man sich eben nicht um die Dogmen der Kirche schert, sondern weil sie "echt" leben. Nur der Mensch begrenzt sich weiter und leugnet seine "übersinnlichen" Fähigkeiten und wird damit zum "übernatürlichen" Denk-Tier. Einige der Neurobiologen behaupten sogar alle Wirbeltiere hätten das Phänomenal-Bewusst-Sein, ein Phänomenal-Selbst-Bewusstsein, was auch so viel wie Selbstverbundenheit oder Selbstverbindlichkeit bedeutet.

Nur was ist aus diesen Begriffen geworden, eine gestörte Gesellschaft die mehr Hass, Missgunst und Wolllust kennt, als Liebe.

Die Forschung ist derweil dabei das Phänomenal-Bewusstsein vom Octopus zu untersuchen und wenn diese Ahnungen sich tatsächlich bestätigen, werden neue Grenzen aufgesprengt.

Ich denke da noch an die Tatsache, dass man immer glaubte die Erde wäre eine Scheibe und es hat Jahrhunderte gedauert bis man durch Newton dieses Weltbild durch ein heliozentrisches Weltbild ersetzte.

Dann gab es den Streit, dass die Organische Chemie von der Anorganischen Chemie streng zu trenne sei, bis man bei der organischen Harnsäure (C5H4N4O3) die Synthese schafte, sprich man hat sie im Labor aus anorganischen Substanzen synthetisiert. Aber das ist alles Schnee von gestern, die Welt wacht auf und die Denker erheben sich und Denken durch, nicht nach.

Lieben Gruß
Axl
 
AW: Was ist Philosophie?

Hallo Philosophen und philosophisch Interessierte (ich zähle mich eher zu den letzteren)!

Eingangszitat:
1. Nur was ist die Philosophie?
2. Welche Aufgabe hat die Philosophie?
3. Und wo fängt man am Besten an sich philosophisch zu bilden?

In dieser schon mehrfach im Denkforum behandelten Frage bin ich in Punkt 1 und 3 solidarisch mit Windreiter (Beitrag Nr. 2).

zu 2.) Man sagt oft, die Philosophie ist die Mutter aller Wissenschaften; kann ich nicht ganz nachvollziehen, muss aber nicht heißen, dass dies nicht die mehrheitliche Meinung ist. Daraus - nämlich, dass eine "Mutter" ja immer eine Grundlage für weitere Blüten (hier Wissenschaften) ist - würde sich ja bereits eine sehr bedeutende Aufgabe der Philosophie ergeben. Die Geisteswissenschaft - wie ich sie nachempfinden kann - hat die Aufgabe, grundlegende Erkenntnisse zu finden, auf die dann weitere, auch für das praktische Leben bedeutende Erkenntnisse aufbauen. So eine elementare Erkenntnis (ganz sicher nicht die einzige) ist meiner Meinung nach: Der Mensch besteht aus Körper, Geist und Seele.

Vorstellen könnte ich mir als Grunderkenntnis auch (weil man dadurch das Gebot der Nächstenliebe sehr lebensnah auslegen kann): Erkenne Dich selbst (Sokrates). Sie befreit uns von einem zwanghaften Altruismus, weil sie uns gestattet, zuerst zu erkennen, wie sehr wir uns selbst lieben und dann uns erst gebietet, den anderen (Nächsten) in gleichem Maße zu lieben.

Ihren Höhepunkt erreicht m.E. jede Philosophie, wenn sie zur Moralphilosophie wird, das heißt wenn sie sich gründlich mit dem Begriff "gut" befasst (der berühmteste Moralphilosoph des deutschen Sprachraumes wird wohl der deutsche Immanuel Kant sein - "gut" ist der sittliche Wille).

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Was ist Philosophie?

Ihren Höhepunkt erreicht m.E. jede Philosophie, wenn sie zur Moralphilosophie wird, das heißt wenn sie sich gründlich mit dem Begriff "gut" befasst (der berühmteste Moralphilosoph des deutschen Sprachraumes wird wohl der deutsche Immanuel Kant sein - "gut" ist der sittliche Wille).

Hallo Zeilinger,

es ist der schöÖönste Höhepunkt in der Geschichte der Philosophie. Doch wenn es so wäre, wie unser "Wellness-Kant" behauptet mit seiner weichgespülten und verklärten Sicht aus der einfachen Subjektivität heraus, dann bräuchten wir keine Gesetze, weil jeder dann das täte, was für alle Gesetz werden würde. (Beachte Konjunktiv!) Wir hätten dann Anarchie. Mit Moral und Doppelmoral aus den kirchlichen Dogmen sind mehr Mensch getötet worden, als in beiden Weltkriegen zusammen!!!! (Kreuzzüge, Inquisition, Exorzismus um nur einige der schauderhaftesten Verbrechen der Menschheit zu nennen. Unser Benedetto Kompletto hat über 2000 neue Exorzisten eingestellt, um mal die Tatsachen aufzuzeigen.)

Kant ist ein wirklich schöÖöner Träumer, der von der Realität und der Wahrheit sehr weit weg ist. Fichte und Schelling haben den Idealismus weiter entwickelt, aber erst Hegel konnte das "wahre Ganze" definieren. Nur aus einer subjektiven Sicht der Dinge ist die Wahrheit nicht zu finden, nur aus dem Glauben, welches noch immer viel zu viel Aberglauben beinhaltet auch nicht. Nur mit einer multiperspektivischen Sicht, der Verbundenheit mit sich selbst, als Ganzes und der Verbundenheit mit seiner gesamten Umwelt (alle Mitmenschen und die gesamte Natur) kann das neue Bewusstsein Einzug halten und den Menschen das Wort Selbstverbindlichkeit, welches selbst die Verbindung ist, nahe bringen. Dann bedeutet auch das Wort Gewissen wieder etwas.

Nur davon sind die meisten Menschen Galaxien entfernt, solange man lieber für sein Gehaltskonto arbeitet, solange man lieber sich satt frisst und sich selbst begrenzt, wird das nichts.

Gib, damit Dir gegeben wird.
Liebe, damit Du geliebt werden kannst.
Verzeihe, damit Dir verziehen wird.

Und das gilt für ALLE.

Denn Gott ist in uns und in Natur allgegenwärtig.
Nur das Wissen hilft uns zu begreifen, dass es nichts zum Greifen gibt, dass wir loslassen müssen, um selbst Verbindung zu sein.

Gruß
Axl
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Was ist Philosophie?

Ich bin in die „Philosophie“ gleich nach meiner Geburt eingestiegen. Ich habe gleich versucht den Zusammenhang der Dinge und Abläufe um mich herum zu erklären. Und dass ich noch heute lebe beweist dass ich dabei relativ erfolgreich war.
Natürlich haben meine „philosophischen“ Erkenntnisse nur mir geholfen in meinem unmittelbaren Umfeld halbwegs gut zu überleben.
...
Darum wird niemals jemand in der Lage sein, auch nur annähernd, die gesamten Zusammenhänge unserer Existenz und unseres Universums zu erkennen oder zu erklären.
Sorry, auch du und die von von dir zitierten Berufsphilosophen nicht.

Die Philosophie wird immer, über Dinge und Abläufe, nur spekulieren können oder vielleicht in kleinen überschaubaren Bereichen zu annähernd brauchbaren Erkenntnissen gelangen.
L.G. Belair57

der mensch wird als philosophisches wesen geboren. es liegt in seiner natur, sich und die welt verstehen zu wollen. und dann, je älter der mensch wird, desto wichtiger wird der weg und desto schrecklicher wäre es, das ziel, wirklich zu WISSEN, zu erreichen... wie klein wäre das leben, wie klein wäre ich, wenn zu verstehen wär, warum ich atme und wohin ich gehe...
 
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AW: Was ist Philosophie?

der mensch wird als philosophisches wesen geboren. es liegt in seiner natur, sich und die welt verstehen zu wollen.
Die größte Erkenntnis gewinne ich aus gut geschriebenen naturwissenschaftlichen Büchern.

Professionelle Nur-Philosophen haben meist keine Ahnung von irgendwelchen Inhalten, sind abe in der Lage, dies völlig unverständlich auszudrücken. Daher haue ich die Schrift eines Philosophen, den ich nicht verstehe, in die Tonne. Denn wenn ich schon den Philosophen nicht verstehe, der vorgibt, mir die Welt zu erklären - wie soll ich denn dann die Welt verstehen ?

"Die Komplexität der Philosophie ist nicht die ihrer Materie, sondern, die unseres verknoteten Verstandes." (Ludwig Wittgenstein)
 
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