Die Bedeutung von Worten ist immer Vereinbarungssache, so auch die Wertung "leer". Der Konsens, der zeitweise und regional zwischen Menschen über Worte und Bedeutungen herrscht und der diesen Menschen das gute Gefühl der Geborgenheit in einer erkennbaren und kontrollierbaren Welt vermittelt, dieser Konsens ist fragil und kann jederzeit durch zu ausdauerndes Hinterfragen auseinander brechen.
Ich kann mit der Differenzierung "leere Worte - gefüllte Worte" nicht viel anfangen, denn Worte werden immer vom Empfänger mit irgendeiner Bedeutung angefüllt, ohne daß ein direkter Zusammenhang mit derjenigen Bedeutung besteht, die der Absender bei diesem Wort im Sinn hatte.
Die Zuordnung des Wortes "Materie" zu etwas Beobachtbarem hängt davon ab, was und von wem beobachtet wird. Die Beobachtung immer kleinerer Teilchen, mittels technischer Hilfsmittel, führte für die menschlichen Beobachter zu der Erfahrung, daß die Beobachtung selbst Einfluß auf die sogenannte "Materie" hatte.
Max Planck kam dabei zu der Erkenntnis:
Nicht die sichtbare und vergängliche Materie ist das Wirkliche, Reale, Wahre - sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist.
Aber was sagt das? Auch die Verwendung der Worte: "das Wirkliche", "das Reale", "das Wahre", "unsichtbar", "unsterblich" und "Geist", ist wiederum mit der oben beschriebenen Problematik behaftet. Ich kann nur ahnen, was für Herrn
Planck "das Wahre" sein soll und habe keine Ahnung, was er unter einem "unsterblichen Geist" verstand.