AW: Was ist Geld?
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Geld ist nicht das Gleiche wie Kredit.
Ich glaube wir reden sprachbegrifflich ein wenig aneinander vorbei ohne uns unbedingt widersprechen zu müssen.
Natürlich ist Geld nicht gleich Geld und Kredit ist sich nicht unbedingt seiner würdig - .......
aber beides gilt eben rein quantitativ ohne (in der Regel) näher zu hinterfragen, wie "Kreditsummer" überhaupt zustandekommen, eben weil sie einen Zukunftswert zu einem falschen Zeitpunkt widerspiegeln, der sich aber immer genau richtig zum Geschäftemachen lohnt.
Auch Gebrauchswaren können Kredit bilden (Warenkredite wie z.B. Mietwohnungen, Leasing, Ausleihe).
Ich sehe das so:
Ware (behandelt) und Rohstoff (unbehandelt)- sind materiellen Ursprungs und der Realität zuweisbar, die (schon immer) unterschiedlich zählt.
Geld (behandelt) und Geldware (unbehandelt) - sind immateriellen Ursprungs und der Irrealität zuweisbar, die (noch immer)
unterschiedslos zählt.
Den Begriff "Geldware" sehe ich als einen "T-autologischen Widerspruch" , da er die unvernünftige Regulierung von Regeln des Geldes vernünftig zu regeln versucht, in politisch hochgelobten Ausführungs- und Kontrollgesetzen aus einer Hand - ohne jede Rücksicht auf die Marktwährungen!
Zwischen Ware und Geld besteht schon immer eine eifersüchtige Freund-Feind-Parallelbeziehung in der Zeitbewertung, welche aber zunehmend das konkrete materielle Handelsvolumen weltweit immer weiter zurückdrängt und immaterielles Geldhandelsvolumen spekulativ so erhöht hat, dass Konjunktur-. und Wachsstumszyklen nur noch rund 10 % der Geldwachstumszyklen weltweit betragen.
Auch das Geld ist nicht automatisch Kredit. Ein Kredit ist eine verzögerte Warenzirkulation. Ich gebe jemandem eine Ware, ob Gebrauchsware oder Geldware. Für diese Ware erhalte ich aber nicht den entsprechenden Tauschwert zurück, sondern nur einen geringen Teil. Die Ware wird als nach und nach abgezahlt (entweder vollständig oder nur teilweise, womit dann die entsprechende Besitzdauer der Ware korreliert). Das Verhältnis hierbei ist dann das eines Schuldners und Gläubigers. Das nennt sich Kredit.
Wo sich das Verhältnis zwischen Schuldner und Gläubiger "Kredit" nennen darf, muss automatisch eine verlässliche vertragliche oder gesetzliche Vertrauensbeziehung zu Grunde gelegt werden.
Die Gesamtleistungsstörungen des Marktes unterliegen dabei einem empfindsamen Dominoeffekt, weil aufgrund der hohen Vernetzungsanfälligkeit von so genannten systemrelevanten Banken das erforderliche Eigenkapital nicht aussschließlich aus der Geldschöpfung kommen kann und sich nicht jedes dem Markt angebotene Geld wirklich zum Tausch eignen wird......
Das Positive dabei: Geld als Anlage stinkt nicht, wenn sie wie eine richtige Kläranlage als ER-KLÄRANLAGE funktioniert, deren Patentgebühren aus einer Währungssteuer locker bezahlt werden können....
Kann ich die Ware stattdessen gleich vollständig tauschen (gegen eine andere Gebrauchsware oder Geldware), ist kein Kredit vorhanden.
Und wo kein Kredit vorhanden ist, kann die Katastrophe nicht ausbleiben!
Die Waren sind sofort vollständig gegeneinander getauscht worden.
Bei der Geldware kann es sich nur um ein "Bäumchen-wechsle-dich-Spiel" handeln, wo der jeweils Schnellere die Lücke zuerst zu besetzen vermögen scheint.
Ob Kredit vorhanden ist oder nicht, hängt keineswegs von irgendeinem Glauben ab, sondern ist gesellschaftlich im Kapitalismus festgesetzt.
Ob sich das "richtige" Wissen im "Kapitalismus" festgesetzt hat, wage ich genaus so zu befürchten wie ich es - für "einen ganzheitlichen Kapitalismus" zu hoffen wage.
Kredit existierte keineswegs vor dem Geld. Umgekehrt. Mit der Ware kam auch die Geldware auf, und damit auch zeitgleich die verzögerte Zirkulation oder der Teilverkauf - also der Kredit.
Als Märchenerzähler könnte ich wahrhaft richtigen Gefallen an Dir finden!
Denn was vorher war, die Henne oder das Ei, der Hase oder der Igel, das entscheidet sich im Wettrennen mit der Zeit, die sich (durch unterschiedslose Verkleidung ihrer Wahrnehmenden) unbemerkt "zu überholen" vermag!
Denn Zeit ist Geld (zum Überholen), wobei immer mehr 'weniger Zeit' mit 'viel Geld' und immer mehr 'viel Zeit' mit 'weniger Geld' zu korrelieren scheint.
Mir ist allerdings unklar, was Kredit mit Glauben zu tun hat, außer der Wortherkunft - die an sich nichts aussagt.
Das Wort sagt sehr viel aus, weil es
im Anfang, aber nicht
am Anfang steht.
Dazwischen liegt nämlich eine Wahrnehmungsverschiebung, die einer
Wahrheitsnehmungverschiebung gleichkommt.
Der Kredit ist immer ein Vertrauensvorschuss für die Zukunft und dieser darf geldwirtschaftlich niemals "auf Null" gesetzt werden, weil sich damit die Zukunft in die Vergangenheit katapultieren würde!
Wer als Bürger von seinen Politikern IM Anfang fordert, Kredite (ohne Ansehen ihres Zustandekommens!) vorzeitig zurückzuzahlen, der hat die Zukunft unser Kinder auf dem Gewissen, weil er dadurch Vertrauen in die Zukunft massiv beschneidet, nämlich in völliger Unkenntnis der Eigentumsverhältnisse von Geld!
Das Zustandekommen eines Kredits ist nicht auf irgendeinen Glauben an die Zukunft angewiesen, sondern nur auf den "Glauben" an den Schuldner, dass dieser die geschuldete Ware nachliefert.
Jede Nachlieferung ist in die Zukunft gerichtet, an die zuvor geglaubt werden muss!
Hier gelten einfach nur die normalen Gesetze der Warenproduktion und -zirkulation.
Welcher halbwegs normale Mensch würde denn etwas produzieren, von dem er weiß, dass es keinen anständigen Preis mehr erzielt, weil es keinen Kredit mehr von einigen "systemrelevanten" Banken gibt, mit welchem ein ganz normales Geschäft im Vertrauen auf sein Zustandekommen kurzzeitig zwischenfinanziert werden müsste?
Bernies Sage