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Was ist der richtige Umgang mit Schuld?

AW: Was ist der richtige Umgang mit Schuld?

.....Sich nicht auf "Zuruf" schuldig fühlen!.....

meint m.f.g. plotin

ja - den Ansatz finde ich auch gut......

oft will das Gegenüber uns eine Schuld "reindrücken" um uns auf diese Art zu manipulieren bzw. zu willfährigen Handlangern zu machen......

trotzdem denke ich, dass auch der Begriff der "Sühne" - im Sinne von Wiedergutmachung - zur Schuld gehört......

dieser Gedanke findet sich in den Lehren der Religionen.....

Frage ist hier nur, was ist heute eine angemessene Sühne für fehlerhaftes Verhalten.....

und was ist "fehlerhaft".....

wenn hungrige Menchen Brot "stehlen" um ihre Kinder zu ernähren, ist das zwar Diebstahl - aber ist es auch ein Fehler....????

sollten sie lieber die Kinder verhungern lassen.....:dontknow:

oder liegt der Fehler da etwa ganz woanders.....

interessant in diesem Zusammenhang - und auch wegen der gerade laufenden Diskussion um die Umschreibung von Kinderbüchern - ist die Tatsache, dass schon vor Jahren das grosse Werk Dostojewskis "Schuld und Sühne" in der Neuübersetzung in "Verbrechen und Strafe" umbenannt wurde......

ob das sinnvoll ist, mag dahingestellt sein - aber es zeigt ein sich wandelndes Verständnis - vielleicht auch eine neue bzw. veränderte Sensibilität.....:dontknow:
 
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AW: Was ist der richtige Umgang mit Schuld?

Der Begriff der "Schuld" (im moralischen Sinne) ist eng verbunden mit dem ":nein:Gutmensch" Konzept.

Wer es also anstrebt ein "guter" Mensch sein zu wollen wird sicherlich auch Probleme bekommen diesen Bildern gerecht zu werden.
Wer dann das ganze auch noch als Nullsummenspiel betrachtet und meint "schlechte" Taten durch "gute" Taten kompensieren zu können ,wobei "schlecht" mit sich bereichern und "gut" mit opfern und sich selber "schädigen" assoziiert ist, kommt dann schnell und klassisch folgerichtig darauf sich "geißeln zu müssen, Buße zu tun, Ablass zu kaufen.

Ein anderes wäre das ":schlaf2:Lazy-Jack" oder "Faulenzer" Konzept.
Wer es anstrebt möglichst stressfrei durchsLeben zu kommen wird ebenfalls Probleme bekommen dies zu erreichen.
Wirft er zb aus Bequemlichkeit Abfall ins Klo anstatt ihn ordnungsgemäss zu entsorgen und "verschuldet" dadurch eine Kanalverstopfung lässt ihn dies schnell in seiner sich selbst eingebrockten Scheisse sitzen. Im Gegensatz zum "Gutmenschen" wird Jack dies wohl kaum mit Autoaggressionen kompensieren wollen. Er wird eher dazu neigen dies mit zielorientiertes Bestreben der Beseitigung der Folgen seiner Fehlhandlung zu tun: Ärmelhochgekrempelt in die Scheisse greifen bzw sich einen Klempner zu kaufen....

Das was evtl beide schaffen zu erreichen: die Erfahrung/ Einsicht etwas falsches getan zu haben was man lieber in Zukunft unterlässt....
 
AW: Was ist der richtige Umgang mit Schuld?

Der Begriff der "Schuld" (im moralischen Sinne) ist eng verbunden mit dem ":nein:Gutmensch" Konzept.
....

Der Begriff der "Schuld" im ökonomischen Sinne ist eng verbunden mit der Staaten-Ver-Schuldung und dem Bank(sch)rott des global-digitalen Finanz-Kapitalis-mus, der früher oder später nicht mehr aufzuhalten sein wird, vermutet moebius

Ich betone das immer wieder, damit nachher keiner sagen kann:

"Ich habe von Allem nichts gewusst!" ....

:lachen::lachen::lachen:
 
AW: Was ist der richtige Umgang mit Schuld?

"Ich habe von Allem nichts gewusst!" ....

:lachen::lachen::lachen:[/CENTER]
[/QUOTE]

oder

mea maximus dolus :nudelwalk

Schuldig im juristischen
Schuld

[112] Schuld im juristischen Sinne, lat. culpa, nennt man jede absichtslose Veranlassung von Schaden an der Person oder den Sachen eines Andern. Sie wird der absichtlichen Verletzung, dem dolus, entgegengesetzt. Die Lehre von der culpa und dem dolus, welche in so viele Rechtsverhältnisse eingreift, ist von dem röm. Rechte mit besonderer Sorgfalt ausgebildet worden, und die Grundsätze desselben kommen noch täglich bei Rechtsstreitigkeiten zur Anwendung. Darüber, daß jeder absichtlich zugefügte Schade aufs vollständigste zu ersetzen ist, herrscht kein Zweifel. Dagegen ist Niemand verpflichtet, Schaden von einem Andern abzuwenden, wenn er nicht in besondern Contractsverhältnissen mit ihm steht. Hat Jemand aber die Besorgung fremder Geschäfte übernommen, so ist er nicht nur verbunden, allen Schaden zu ersetzen, der durch grobe Fahrlässigkeit (culpa lata, welche dem dolus ganz gleich steht) von seiner Seite veranlaßt wird, sondern er muß in vielen Fällen auch noch einen höhern Grad von Sorgfalt anwenden. Ist dieser Grad in dem Vertrage nicht näher bestimmt, so muß die Natur des Geschäfts und die wahrscheinliche Absicht der Interessenten die Entscheidungsnorm abgeben. Es gelten darüber folgende Grundsätze: 1) Wer von einem fremden Geschäft selbst Vortheil hat, der muß den nöthigen und gewöhnlichen Fleiß auf die Besorgung desselben verwenden, diejenige Sorgfalt, welche ein guter Hausvater in der Regel seinen Geschäften widmet. Einen Verstoß gegen diese Pflicht nennt man ein geringes Verschulden (culpa levis), und der Schuldige muß allen dadurch verursachten Schaden ersetzen. Wer sich der Besorgung fremder Angelegenheiten unterzieht, ohne dazu aufgefodert oder verpflichtet zu sein, oder wer ein Geschäft, wozu besondere Kunstkenntniß erfodert wird, gegen Belohnung übernimmt, muß die größte Sorgfalt anwenden und selbst für das geringste Versehen (culpa levissima) haften. Wer sich dagegen einem fremden Geschäfte, dem sich Niemand unterziehen will, in der guten Absicht widmet, um von dem Eigenthümer Schaden abzuwenden, braucht blos für den Grad der Sorgfalt zu stehen, den er in seinen eignen Angelegenheiten anzuwenden pflegt. Über eine andere Bedeutung des Wortes Schuld s. Darlehn.
Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 112.
Permalink:
http://www.zeno.org/nid/20000863033
 
AW: Was ist der richtige Umgang mit Schuld?

Die meisten Kinder unter 9 Jahren befinden sich auf dem sog. Niveau A., dem von KOHLBERG so genannten präkonventionellen Niveau.

Das bedeutet, Kinder haben erst ab 9 Jahren Schuldeinsicht? Erst mit 9 ist ihnen bewusst, etwas Unrechtes getan zu haben?

Ich habe andere Erfahrungen mit Kindern gemacht.
 
AW: Was ist der richtige Umgang mit Schuld?

Wenn man sich schuldig fühlt, kann man sich in seiner Schuld suhlen oder sie eben loszukriegen versuchen.
Zeili


Wenn ich Schuld habe und mir das klar ist, leide ich (meist) darunter. Also muß ich versuchen, auf den Menschen zuzugehen, an dem ich mich schuldig fühle. Sonst wird es, wie bei der Angst, zur ewigen Belastung und kann sich sogar zu wahnhaftem Schuldempfinden (Schuldwahn) zuspitzen.
In die Schuld/die Angst hineingehen. Ich muß dann direkt diesen Menschen um Verzeihung bitten. Allein den lieben Gott bitten reicht nicht.
Deshalb klappt es nicht mit sich "in der Schuld suhlen", das klappt nur bei Leuten, die gut verdrängen.
Manchmal ist das sehr schwer bis unmöglich (besonders in der Familie, wenn sich die Fronten verhärten), diese Bitte zu tun.
Voraussetzung ist, daß ich meine Schuld fühle und dadurch dieser Leidensdruck entsteht, der dazu führt, daß ich um Verzeihung bitte, daß die Not-Wendigkeit dazu besteht. Denn diese Geste ist eine demütige und auch demütigende von Fall zu Fall.
Warum gibt es soviel Streit?
 
AW: Was ist der richtige Umgang mit Schuld?

Ich habe 3 Kinder ein paar Monate lang miterzogen; es wäre also vermessen, mich als Pädagogen zu bezeichnen. Wie reagiere ich ? Ich sage ihm in diesem Fall, dass sein Handeln nicht in Ordnung war, immer seinen Wortschatz berücksichtigend. Es genügt oft ein "Nein". Man kann natürlich von Kindern (und auch manchen Jugendlichen) nicht erwarten, dass es sich entschuldigt (dazu sind manche Erwachsene nicht fähig).

Das Kind weiß ja bereits, dass sein Handeln nicht in Ordnung war. Wie gehst Du weiter vor? Folgt eine Bestrafung?
 
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