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Was bedeutet Geld?

Dieses Nischen-Dasein hatte schon einmal Konjunktur in der Aussteigerbewegung. Man kann da ein kleines Stück heile Welt etablieren, das vom System weitgehend geduldet wird.
Ich weiß, ich habe sogar ein Resümee der ersten Generation dieser Bewegungen gelesen (alles in allem, eine gemischte Bilanz), m.E. krankten sie gerade daran, dass sie mitunter idealistisch und überpoilitisiert waren. Idealistisch bin ich auch, aber nicht politisch.
Mir kommt da immer Adornos Wort in den Minima Moralia in den Sinn: "Es gibt kein richtiges Leben im falschen". Soll heißen: das müsste schon politisch organisiert werden, nicht nur persönlich.
Ich finde das kapitalistische System vermutlich nicht in dem Ausmaß falsch, wie Du. Ich könnte mir eine echte Marktwirtschaft, ohne Wachstumszwang vorstellen. Insgesamt sehe ich den Neoliberalismus (der aber oft auch nur eine Chiffre für alle Übel dieser Welt darstellt), wenn wir ihn als harte Variante des Kapitalismus verstehen wollen, auch als problematisch, aber vor allem als eine Folge des aufs Außen fixierten Naturalismus an. In dieser Analyse machen die Linken dann auch brav mit und m.E. keine sehr überzeugende Figur. Die Kritik im Kleinen stimmt schon, aber das Große sehen sie nicht. Daher auch ihr alberner Kleinkrieg gegen die letzten Bastionen der Innerlichkeit. Sie wissen nicht, was sie tun, betreiben das aber mit großem Eifer.

Generell ist die Tendenz der letzten Jahrzehnte doch eher, dass eine sich zunehmend moderierend selbst verstehende Politik, auf Umfragen schielt und auf bereits fahrende Züge aufspringt und so tut, als habe sie das immer auch schon gewollt und initiiert.
 
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eine echte Marktwirtschaft, ohne Wachstumszwang

Ich behaupte, dass das ein Widerspruch in sich ist. Wachstumszwang und Marktwirtschaft sind dasselbe. Den Wachstumszwang zu beenden ist dasselbe wie den Kapitalismus zu beerdigen.

Ich gebe dir insofern recht, als man niemand zu politische Betätigung zwingen kann, dass auch der private Seelenfrieden seine Berechtigung hat und insofern auch politisch ist, als er ausstrahlt. Denn nur der Einsiedler ist unpolitisch. Der Mensch als zoon politikon ist immer auch mit verantwortlich für das große Ganze.
 
Ich behaupte, dass das ein Widerspruch in sich ist. Wachstumszwang und Marktwirtschaft sind dasselbe. Den Wachstumszwang zu beenden ist dasselbe wie den Kapitalismus zu beerdigen.
Wenn ich Marktwirtschaft als Angebot und Nachfrage betrachte, dann kann die Nachfrage ja irgendwann auch mal wieder sinken und bei einer später mal schrumpfenden Gesellschaft wird sie das auch tun. Wenn das dann die Grundidee des Kapitalismus schreddert (manche sagen das, andere nicht, keine Ahnung, wie das ist) wäre es mir auch egal.
Ich fände ein Tausch- oder Gemeinwohlsystem ohnehin besser, die Idee dass wir immer schon Wert gegen Wert getauscht haben, nur dann immer Schweine gegen 300 kg Tomaten, bis zur Einfürhung des Geldes, ist umstritten. Ich weiß nicht, ob man das vertiefen muss.
Ich gebe dir insofern recht, als man niemand zu politische Betätigung zwingen kann, dass auch der private Seelenfrieden seine Berechtigung hat und insofern auch politisch ist, als er ausstrahlt.
Ich bin gerne bereit, das darauf herunter zu dimmen, dass ich gegen Parteipolitik einen gewissen Widerwillen empfinde, ein Interesse am Gelingen der Gesellschaft habe ich durchaus.
 
Auch wenn Geld ein Fetisch ist, wie Marx meint, oder, poetischer ausgedrückt,
....."Ein bunt bedrucktes Versprechen!!".....

werden wir es nicht mehr los. Aber Geld als bedrucktes Versprechen ist bald schon Vergangenheit, Geld wird virtuell. Das ganze Internet wird zu einem Gespinst aus Geld. Der vormals handfeste Fetisch verflüchtigt sich ins Immaterielle.
 
Immerhin ist der Glaube an die Kaufkraft des Geldes auf dem Markt, Teil der ersten echten Weltreligion. Weltweit glauben Menschen fest daran, dass sie "Geld zum Leben" brauchten und sind daher bereit, vieles dafür (auf-) zu geben.

Außer den Erben und den Spekulanten, natürlich.
 
Letzteres nicht, denn das Türmchen wird immer kleiner wegen Inflation. Kauf dir etwas, das im Wer eher steigt (Immobilien, Kunstgegenstände, etc). Geld zu horten ist dumm. :(

Das ist mir schon bewusst, allerdings müsste ich mich in diesem Fall mit der Materie Geld und Werte vertieft beschäftigen. Da mich das Thema aber bislang überhaupt nicht interessiert, widerstrebt mir das. Gegenstände stehen nur herum und nehmen Platz weg. Man müsste mit ihnen handeln (früher oder später), außerdem lebt ein ganzer Berufszweig davon, dass man als Laie die Werte nicht richtig einschätzen kann. Der vermeintliche Gewinn geht also am Ende sehr wahrscheinlich doch flöten.

Immobilien - das ist eine Möglichkeit, aber dafür - siehe mein Eingangsposting - müsste man schon tief in die Tasche greifen, wenn das ohne Kredite (derzeit komplett abwegig auf Grund der Zinsen) laufen soll. Auch dieser Markt ist quasi leergefegt und mein Interesse, zum Hobby-Immobilienmakler zu mutieren ist denkbar gering.

Eine Lösung wäre ein verschwenderisches und teures Hobby. Ich denke mal nach, vielleicht fällt mir doch noch etwas ein... 🤔
 
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Das ist mir schon bewusst, allerdings müsste ich mich in diesem Fall mit der Materie Geld und Werte vertieft beschäftigen. Da mich das Thema aber bislang überhaupt nicht interessiert, widerstrebt mir das. Gegenstände stehen nur herum und nehmen Platz weg. Man müsste mit ihnen handeln (früher oder später), außerdem lebt ein ganzer Berufszweig davon, dass man als Laie die Werte nicht richtig einschätzen kann. Der vermeintliche Gewinn geht also am Ende sehr wahrscheinlich doch flöten.
Anlageberater haben einen Ruf zu verlieren. Einer, der seine Kunden über's Ohr haut, wird in der Branche nicht alt.
Die BaFin führt Listen mit seriösen Beratungsunternehmen. :)
 
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