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dyonysos schrieb:zu Frage des Ich und des Anderen mal drei Sätze aus Fichtes Wissenschaftslehre
1. Das Ich setzt sich.
2. Das Ich setzt sich ein Nicht-Ich entgegen.
3. Das Ich setzt sich als gesetzt gegen ein Nicht-Ich.
hkf8997lp schrieb:Es gibt keinen Grund, warum du du bist. Es hätte auch anders kommen können. Ist es aber nicht. Deine Existenz bestätigt sich selbst.
spinnwebwald schrieb:wenn wir zwischen Ich und Selbst unterschieden?
Ganz richtig und meiner Meinung nach verschiebst du in deiner um das "Selbst" erweiterten Darstellung lediglich das Problem. Der Akt der Ichwerdung oder besser des Ich-Bewußtseins als Setzung kann eigentlich nicht als singulärer Akt, als creatio ex nihilo, begriffen werden, sondern vielmehr als universelle und unendliche Progression. Daß man damit sehr schnell in einen (früh)romantischen Mystizismus abgleitet, steht dabei außer Frage (so geschen etwa bei Friedrich Schlegel oder Novalis, die sich intensiv mit Fichte befaßten und ihn zu transzendieren suchten) ...spinnwebwald schrieb:weil ich bereits Fichtes ersten Satz für problematisch erachte: Wie kann sich das Ich setzen, wo es doch erst mit dem Setzen gesetzt ist und vorher gar nicht existent
dyonysos schrieb:Diese Trennung erinnert an die Trennung zw. "Me" und "I" des Soziologen G. H. Mead, der mit dem einen die internalisierten Rollenbilder, Rollenerwartungen und Restriktionen meint und mit dem anderen das "innere Ich" meint, welches auf das "soziologische Ich" reagiert und mit ihm in Wechselbeziehung steht.
dyonysos schrieb:Etwas abgewandelt und 'moderner gefaßt' könnte man auch von einer Aufspaltung des Ich in genetischen Code und Sozialisation sprechen.
dyonysos schrieb:Ganz richtig und meiner Meinung nach verschiebst du in deiner um das "Selbst" erweiterten Darstellung lediglich das Problem. Der Akt der Ichwerdung oder besser des Ich-Bewußtseins als Setzung kann eigentlich nicht als singulärer Akt, als creatio ex nihilo, begriffen werden, sondern vielmehr als universelle und unendliche Progression.
Mir geht und ging es auch zu keiner Zeit um eine Annäherung an ein wie auch immer geartetes "buddhistisches Begriffspaar". Mir ist diese in den späten siebzigern entstandene Modewelle für fernöstliche Mystrik, Pseudo-Buddhismus und Esoterik eh ziemlich suspekt ...spinnwebwald schrieb:findet sich ebenfalls ein Hinweis auf Meads Unterscheidung, der meiner Ansicht nach allerdings nur eine erste Annäherung an das buddhistische Begriffspaar sein kann.
Das würde ich nun überhaupt nicht unterschreiben: Das buddhistische Selbst hat mit dem genetischen Code nicht einmal analogisch etwas zu tun.
Bei den von mir zitierten Frühromantikern findest du genau solche Formulierungen, etwa das Ichbewußtsein als Einbildung des Unendlichen ins Individuum (Schlegel). Wie du siehst, warum in die Ferne Schweifen, wenn das Gute liegt so nah ...spinnwebwald schrieb:Ich lese das so, dass das Selbst so etwas wie "Bewusstsein an sich" ist, ein innerer Hintergrund-Prozess, der nichts mit der materiellen oder biologischen Welt zu tun hat.
So ist es gerade nicht gemeint! Das Selbst ist der Urgrund, aus dem das Ich-Anderes erwächst, wie im Taoismus der "Weg" das Yin-Yang schafft. Und damit ist das Selbst nichts auf ein Individuum Beschränktes, sondern das Bewusstsein des Universums selbst, das sich in einem Individuum, in allen Individuen, manifestiert.
... und insbesondere solchen allwissenden Aussagen, dich sich auf ein religiös-philosophisches Anschauungssystem beziehen, dessen Sinngeschichte sich wohl nur einem in diesem Kulturkreis sozialisierten Menschen voll erschließen dürfte, begegne ich mit größter Skepsis.So ist es gerade nicht gemeint!
dyonysos schrieb:Mir geht und ging es auch zu keiner Zeit um eine Annäherung an ein wie auch immer geartetes "buddhistisches Begriffspaar". Mir ist diese in den späten siebzigern entstandene Modewelle für fernöstliche Mystrik, Pseudo-Buddhismus und Esoterik eh ziemlich suspekt ...
... und insbesondere solchen allwissenden Aussagen, dich sich auf ein religiös-philosophisches Anschauungssystem beziehen, dessen Sinngeschichte sich wohl nur einem in diesem Kulturkreis sozialisierten Menschen voll erschließen dürfte, begegne ich mit größter Skepsis.
meinen Glückwunschspinnwebwald schrieb:... wo ich doch ein Philosophie-Studium mit Auszeichnung hinter mich gebracht habe.
schön für dich. Übrigens ist mir diese Vorgehensweise auch nicht völlig fremd ;-), diese hat allerdings nichts mit Wissenschaftlichkeit zu tun.... während ich mich auf persönliche Erfahrungen beziehe, die ich in Texten wiederzufinden versuche und über die ich Texte schreibe.
Na, wenn du keiner Modewelle gefolgt bist, brauchts dich auch nicht treffen ...Wenn Du von einer "Modewelle für fernöstliche Mystik, Pseudo-Buddhismus und Esoterik" ... dann trifft mich das persönlich.
und somit ist es obsolet geworden über den Begriff zu kommunizieren ...aber für mich ist das "Selbst" seit einigen Jahren kein leerer Begriff mehr, ich beginne am eigenen Leib und in der eigenen Seele zu SPÜREN, was er bedeutet..
Warum soll ich Schelling lesen, wenn mich Suzuki mehr interessiert? Und warum sollte jemand, der Schelling gelesen hat, nicht mit jemandem reden können oder wollen, der Suzuki gelesen hat?..
spinnwebwald schrieb:Warum soll ich Schelling lesen, wenn mich Suzuki mehr interessiert? Und warum sollte jemand, der Schelling gelesen hat, nicht mit jemandem reden können oder wollen, der Suzuki gelesen hat?
dyonysos schrieb:Ein jeder tue, was er wolle ...
dyonysos schrieb:Es gibt Menschen, die fahren tausende von Kilometern in Ferne, da sie den Sinn und die Schönheit der Heimat nicht verstehen und erkennen.