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Wahlen in Wien 2020

Das sog. "Wahlvolk" ist derzeit nur auf Wien beschränkt.

Klar, aber wenn Strache schon "daheim" abstinkt, was erwartest du dir von Restösterreich ?

Die Finanzierung durch die Partei wurde ihm zum Verhängnis und da wirds noch spannend, wie eine allf. Anklage (gegen ihn und seine angeblichen Parteifreunde) bzw. Verurteilung ausgehen wird. Offensichtlich gab es in der Partei genügend "Ratten" (Beschützer, Kassier, Belegbeschaffer, Kassenprüfer mit Entlastung) oder haben sich die erst jetzt zusammen getan?
Nebenbemerkung: Bibi hat sogar nach konkreter Anklage kandidiert und sich mit seinen politischen Gegner die Macht aufgeteilt...

Nun, Führerparteien basieren nicht auf Solidarität und Vertrauen, sondern auf Zweckgemeinschaft und Speichellecken.
Daher zielen solche Parteien nicht auf solidarische und vertrauenvolle Wähler ab, sondern vermehrt auf jene, die am Besten ein
generelles Misstrauen und Rücksichtslosigkeit aufweisen. Natürlich ist es in der Partei bei der Persönlichkeitsstruktur der Funktionäre
dann auch nicht anders. In der Folge schwören alle auf "ihren HC", aber wenn der einmal angeschlagen ist, wird die Führerfigur schnellstens
fallen gelassen und sich selbst tunlichst reingewaschen. Das war abzusehen, und ist auch so passiert.
Dass Strache aber angeschlagen war, ist nicht die Schuld der FPÖ, sondern liegt an ihm selbst und seinen Umtrieben.

Ich bin überzeugt, dass es in der FPÖ viele weitere Straches und Möchtegernstraches gibt, aber wer nach einem Banküberfall im Gefängnis landet,
soll die Schuld seiner Haft nicht bei der Polizei, der Justiz oder seinen Komplizen suchen.
 
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In der "Presse" steht, daß die Anzahl der NIchtwähler größer ist als die Zahl der SPÖ-Wähler. Ich nehme an, daß da noch ein Reservoir für Strache liegt.

Ich weiß nicht so recht....ich glaube, die Wahlbeteiligung unter den Strache-Sympathisanten war durchaus schon hoch. Wer Strache wollte, hat ihn mit großer Wahrscheinlichkeit auch gewählt.
Da denke ich, dass unter den Nichtwählern die Sympathie eher bei jenen Parteien liegen, die nicht so mobilisierend sind und die politisch nicht interessierten (nicht die frustrierten!), wären sie gezwungen zu
wählen, würden wohl eher den Status quo beibehalten wollen.
 
Da denke ich, dass unter den Nichtwählern die Sympathie eher bei jenen Parteien liegen, die nicht so mobilisierend sind und die politisch nicht interessierten (nicht die frustrierten!),
Na ja: Bei der SPÖ und den Grünen sehe ich nichts Mobilisierendes: Beide sind stolz auf den bisherigen Status.
Spannend ist für mich die Frage der nächsten Koalition: Werden "Werte" von der Stimmenanzahl abhängig sein, oder ist der "billigste" Partner (derzeit Neos) interessant, der auf Machtverzicht (Ausbau der Netzwerke) setzt, wenn er sein Programm nicht durchsetzt.
 
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Na ja: Bei der SPÖ und den Grünen sehe ich nichts Mobilisierendes: Beide sind stolz auf den bisherigen Status.

Dass Stolz der Grund für mangelnde obilisierung ist kann ich nicht sagen, aber ja - SPÖ und Grüne sind weit weniger mobilisierend als Strache gewesen.
Das heißt aber, dass im Pool der Nichtwähler anteilsmäßig mehr SPÖ- und Grüne-Wähler zu vermuten sind als im aktiven Wahlvolk. Bei Strache eher das Gegenteil.

Spannend ist für mich die Frage der nächsten Koalition: Werden "Werte" von der Stimmenanzahl abhängig sein, oder ist der "billigste" Partner (derzeit Neos) interessant, der auf Machtverzicht (Ausbau der Netzwerke) setzt, wenn er sein Programm nicht durchsetzt.

Bin mit der Wiener Innenpolitik nicht allzu vertraut, halte aber eine Fortsetzung von Rot-Grün für wahrscheinlich. Beide Parteien haben zugelegt. Da wäre es schwierig, dem Wahlvolk eine Nichtfortsetzung schlüssig zu erklären.
 
Das heißt aber, dass im Pool der Nichtwähler anteilsmäßig mehr SPÖ- und Grüne-Wähler zu vermuten sind als im aktiven Wahlvolk.
???? Ich vermute, daß Nichtwähler offensichtlich nicht rot, grün oder blau wählten. Getroffen hats den Strache am meisten: ??? Offensichtlich war rot/grün keine Alternative.
 
???? Ich vermute, daß Nichtwähler offensichtlich nicht rot, grün oder blau wählten. Getroffen hats den Strache am meisten: ??? Offensichtlich war rot/grün keine Alternative.

Nichtwähler wählten gar nicht. Die Frage ob im Pool der Nichtwähler noch ein "Reservoir für Strache" im Sinne von "besseres Wahlergebnis für ihn" wäre hängt also davon ab, ob in diesem Pool die Strache-Sympathisanten einen höheren Anteil haben als sein Wahlergebnis.
Und da haben wir festgestellt, dass zumindest Rot und Grün mehr Anteile im Pool der Nichtwähler finden würden als Strache.
Demnach, würden wir die ganzen Nichtwähler zur Urne zwingen, würde Strache wie alle Parteien mehr Stimmen bekommen (eben jener der Strachesympathisanten im Nichtwählerpool), aber anteilsmäßig weniger - ergo weniger Prozente.
 
Und da haben wir festgestellt, dass zumindest Rot und Grün mehr Anteile im Pool der Nichtwähler finden würden als Strache.
Wenn ich das richtig verstehe, gibts mehr Nichtwähler, die rot/grün nicht wählen.: Da schaut nicht gut für rot/grün aus, die sich nun an den lächerlich Mehrprozentgewinn tatsächlicher Wähler erfreuen.
 
Wenn ich das richtig verstehe, gibts mehr Nichtwähler, die rot/grün nicht wählen.: Da schaut nicht gut für rot/grün aus, die sich nun an den lächerlich Mehrprozentgewinn tatsächlicher Wähler erfreuen.

Bin mir nicht sicher, was du mit dem zweiten Satz meinst, schwer zu lesen....
Ich nehme mal an, dass du meinst rot/grün würde sich über einen "lächerlichen Mehrprozentgewinn" erfreuen obwohl sie nicht mehr Stimmen gewinnen konnten.

Ob das so ist weiß ich nicht, aber ich denke, eine Partei ist über 60% Zustimmung bei 30% Wahlbeteiligung mehr erfreut als über 30% Zustimmung bei 60% Wahlbeteiligung, obwohl gleicht viele Stimmen dahinter stünden.

Ansonsten, wenn man alleine die Mobilisierung betrachtet ist es natürlich für eine Partei nicht schön, wenn man "seine Wähler" nur schlecht mobilisieren kann.
Ausgehend von einem vorliegenden Wahlergebnis (also wenn wir das (vorläufige) Wahlergebnis betrachten und daraus Schlüsse ziehen), ist es umgekehrt.

Habe ich beispielsweise 40% der Stimmen erhalten und habe alle meine Wähler mobilisieren können, dann ist das eben schon das Beste, was ich erreichen konnte. Ich werde mit meinem Programm bzw meiner Partei nicht mehr stimmen erhalten können, weil mich sonst niemand wählen will außer jenen, die es schon getan haben.
Ist der Anteil meiner Sympathisanten unter den Nichtwählern aber beispielsweise 60%, dann habe ich erstens mehr Zustimmung (also die Gewissheit, dass ich es inhaltlich "richtig" mache) als das Wahlergebnis zeigt und zweitens noch Potential, durch zusätzliche Mobilisierung meiner Sympathisanten -oder durch allgemeine Mobilmachung von Wählern- ein noch besseres Wahlergebnis zu erzielen also momentan vorhanden.

Also: je weniger ist meine Wähle mobilisiere, desto schlechter sieht das Wahlergebnis im Verhältnis zur tatsächlichen Zustimmung des Volkes aus.
Daher werden polarisierende Parteien in Wahlergebnissen in der Regel überrepräsentiert, weil sie gut mobilisieren.
 
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Daher werden polarisierende Parteien in Wahlergebnissen in der Regel überrepräsentiert, weil sie gut mobilisieren.
Es wird wohl auf den Inhalt ankommen, der polarisiert wird. Nach der sog. großen Koalition- die von einem undefinierten Harmoniebedürfnis geprägt war - halte ich Polarisierung für gut und demokratiefreundlich.
Die crux wird halt wieder in der Werteskala für die Reihung sozialer Probleme liegen (siehe Kinder von gr. Inseln).
 
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