AW: Wahlen 2013
Aber in ihrem Oberstübchen läuft offenbar derselbe Film ab, den auch die Wähler gerne anschauen, während sie auf's Christkind warten. Sie kommt aus der DDR, also diesem psychiatrischen Großbetrieb, aus dem damals nur die wenigsten überhaupt fliehen wollten. Die meisten haben in ihrer geistigen Grundbehinderung in das makroökonomische Bauzen ganz gut reingepasst, sind aber, ähnlich wie die Nazis nach 45, nach der Wende tragischerweise nicht dauerhaft weggesperrt worden. Und so haben sie sich also irgendwie wiedergefunden: die ehemaligen passiv gewalttätigen Duckmäuser als Wähler einer aktiven Staatsgewalt der Gegenwart. Ist ja auch egal, ob man das gewalttätige Prinzip dahinter offiziell "Sozialismus" oder "Freie Marktwirtschaft" nennt... hauptsache die Esel laufen weiter.
meine ansicht ist, es ist völlig egal, wie ein system heißt, fürs volk ist ausschlaggebend, ob es ruhig gestellt werden kann und - mehr oder weniger leidlich - sein auskommen hat.
ich denke, diese montagsdemonstrationen hätte es nicht gegeben, wenn die leute nicht rausgewollt hätten und/bzw. eine perspektive gesehen hätten.
die ehemaligen passiv gewalttätigen Duckmäuser als Wähler einer aktiven Staatsgewalt der Gegenwart.
böse zungen behaupten, die brd wäre etwas wie die ddr. 2.0 geworden...
ich kann dazu so viel nicht sagen, weil ich über das leben dort nicht viel weiss ausser dem, was man lesen kann, was man hört - ich war nie drüben, ich hatte keine verwandtschaft, bekannten drüber...mir ist es sowieso sehr schwer vorstellbar, wie das war.
hatte eine kollegin aus der ex-ddr, die erzählte anfang der 90er nicht viel, taute nur langsam auf und hat nach und nach vom damaligen alltag in einer psychiatrisichen klinik erzählt, in der sie arbeitete. es muss einfach furchtbar dort gewesen sein, sie meinte, die arbeit hier, das wäre fast erholung im vergleich dazu..
wie gesagt, ich weiss viel zu wenig drüber...und alles aus 2. und 3. hand.
auffällig war mit allerdings anfang der 90er jahren, dass die älteren leute, die aus der ddr nach bayern kamen, sehr angenehm und sehr nachbarschaftlich war, handwerker hat man da jahr und tag keinen gebraucht, die waren da sehr hilfsbereit und kundig; einer meiner damaligen nachbarn meinte, im western wärs genau andersrum als in der ddr, hier gäbe es material aber keine freunde, die einem helfen, drüber wärs umgekehrt gewesen.
