Vierzeiler

[Joachim Stiller]

Gottverdammt

Hör zu, was ich zu sagen habe,
Ich sag’s in einem fort:
Diese Welt ist – gottverdammt –
Ein hundsgemeiner Ort.

 

[Joachim Stiller]

Tellerrand

Nun sieh doch einmal drüber weg,
Über Deinen Tellerrand;
Der Anthroposophie geht’s schlecht,
Steht rücklings an der Wand.

 

[Joachim Stiller]

Katzen

Ich liebe nur die Katzen,
Und ihre tollen Augen,
Sie können manche Zeiten,
Und den Schlaf mir rauben.

 

[Joachim Stiller]

Frist

Ich setze der Regierung
Eine letzte Frist,
Denn ich bin Anarcho,
Und Sozio-Kommuunist.

 

[Joachim Stiller]

Ich liebe Dich

Frau, ich sage Dir:
Bitte bleib bei mir,
Denn ich liebe Dich,
Und auch Du liebst mich.

 

[Joachim Stiller]

Loblied

Blinde werden sehen,
Taube werden hören;
Lahme werden gehen,
Darauf will ich schwören

 

[Joachim Stiller]

Materie

Die Materie
Ist wie Lehm;
Sie ist zwar tot,
Doch wird sie leben.

 

[Joachim Stiller]

Des Teufels goldenes Haar

Der Teufel hat ein gold’nes Haar,
Auf seiner feisten Glatze;
Ich pflückte es ganz ungeniert,
Er zog nur eine Fratze.

 

[Joachim Stiller]

Weihnachtsschmaus

Wir sitzen um den runden Tisch,
In der Mitte steht ein Fisch;
Ein Lachs soll es gewesen sein,
Dazu gibt’s den besten Wein.

 

[Joachim Stiller]

Spelze

Ich hatte mal die Spelze,
Es brachen alle Spiegel;
Doch nun werd ich Sieger sein,
Ich geb‘ Dir Brief und Siegel.