Kapital sind Güter zu produktiver Verwendung. Dazu zählt neben Sachkapital auch das Geld, investiert z.B. in eine Aktie, nicht aber, wenn es für eine Badereise ausgegeben wird.
Kapitalismus ist ein Wirtschaftssystem (wohl zu unterscheiden von der konkreten Wirtschaftsordnung, die vielfältige nichtkapitalistische Züge aufweist) mit folgenden Merkmalen:
1. Privateigentum an Produktionsmitteln und damit Trennung von Arbeitgebern und –nehmern.
2. Freie Entscheidung des Kapitalisten bzw. seiner Beauftragten über Ort, Zeit, Art, Umfang und techn. Methode der Produktion – Produktionsfaktoren (Arbeit/Maschinen) - mit Orientierung (Signalfunktion) an den durch Angebot und Nachfrage gebildeten Marktpreisen.
3. Freie Entfaltung der betriebswirtschaftlichen Initiative mit dem Ziel der Gewinnmaximierung in Konkurrenz mit anderen.
4. Grundsätzliche Trennung von Staat und Wirtschaft; der Staat kann und soll aber die Spielregeln, wie der wirtschaftliche Wettbewerb ausgetragen wird festlegen, z.B. durch Kartellverbote.
Der K. nimmt den „zweitbesten Menschen“ wie er ist, braucht nicht die utopische Lichtgestalt des besten, den braucht der Sozialismus – er kriegt ihn nur nicht. D.h. der K. basiert auf der Annahme, dass kein Mensch auf Dauer für andere ohne Eigennutz Leistungen zu erbringen bereit ist. Das Gewinnstreben – Streben nach höheren Löhnen ist nichts anderes als eine Unterform des allgemeinen Strebens nach Einkommensmaximierung – nutzt er, um den Menschen zu größtmöglicher Leistung anzureizen – zu seinem aber auch (durchaus nicht immer freiwillig) zum Nutzen aller.
Wahrscheinlich ist der K. weltweit deshalb das erfolgreichste Wirtschaftssystem geworden, weil er der menschlichen Natur am nächsten kommt. Für die gesamte EU ist deshalb ein System der marktwirtschaftlichen Ordnung einschl. Privateigentum an Produktionsmitteln vertraglich verbindlich vorgeschrieben.
Noch ein paar Fakten:
Der K. hat gar kein Interesse, Krieg anzuzetteln. Wohl mögen einzelne Rüstungsfabriken an ihm verdienen, das System insgesamt ist kriegsfeindlich. Warum? Ganz einfach: Mit einem zerstörten Land kann man keinen Handel treiben, einem durch Krieg verarmten Volk nichts verkaufen (Ein Grund für die US-Marshallplanhilfe nach WKII), und mit zerbombten Maschinen kein Geld verdienen.
Die Globalisierung ist nichts weiter als die mit dem Freihandel im 19. Jahrhundert begonnene weltweite Arbeitsteilung, nur dank der technischen Entwicklung heute in- und extensiver. So wuchs der Welthandel zwischen 1800 und 1913 bereits um das 25fache, während sich die Weltproduktion nur verdoppelte. Gegen die Globalisierung zu polemisieren ist genauso sinnvoll wie gegen den Winter zu sein.
Mao trieb mit seinem „großen Sprung“ 30 Mill. in den Hungertod, als Deng vor 25 Jahren den K. schleichend einführte, begann der Aufstieg Chinas zur kommenden Weltmacht.
Der so gern verteufelte „Profit“ der Kapitalisten wird meist gewaltig überschätzt. Die derzeitige Nettoumsatzrendite in D liegt bei 2%.
Die Industrialisierung – die nur im Gefolge des Kapitalismus möglich war, weil er die Produktivkräfte freisetzte (s. Punkt 2 der obigen Defintion) – schuf einen bis dahin für die Massen unbekannten Wohlstand. Von 1820 bis 1998 hat sich das reale Inlandsprodukt in D versiebzehnfacht, das Realeinkommen stieg trotz zweier Kriege etwa um das Siebenfache – In diesem D hat der ärmste Sozialhilfeempfänger heute real einen höheren Lebensstandard als der hochqualifizierte Facharbeiter von 1950.
Den K. gibt es nicht, der US-K. ist ein anderer als der gezähmte in D. Und hätten wir in Europa wirklich die Macht des „verbrecherischen K.“, dann gäbe es nicht die gewaltige Gegenmacht der Gewerkschaften mit ihren weitgehenden Mitbestimmungsrechten, dann gäbe es keine strangulierenden Arbeitsrechtsbestimmungen, keine Steuerprogression bis 45% und keine Staatsquote von fast 50%.
Noch ein letztes: Der K. ermöglicht Hilfe für die Armen, gerade weil er so eine hohe Produktivität hat. Um 1970 leistete allein die BRD dreimal so viel Entwicklungshilfe wie sämtliche (kommunistischen) Ostblockstaaten zusammen, und das kleine (kapitalistische) Holland spendete mehr als die militärisch großmächtige Sowjetunion – aber die war ja selbst arm, weil nichtkapitalistisch. - Eben!
Ziesemann, der meint, einer wenigstens muss ein System verteidigen, in dem wohl alle die hier schreiben relativ gut leben, in jedem Fall aber besser als in jedem sozialistischen Land der Vergangenheit oder Gegenwart.
Kapitalismus ist ein Wirtschaftssystem (wohl zu unterscheiden von der konkreten Wirtschaftsordnung, die vielfältige nichtkapitalistische Züge aufweist) mit folgenden Merkmalen:
1. Privateigentum an Produktionsmitteln und damit Trennung von Arbeitgebern und –nehmern.
2. Freie Entscheidung des Kapitalisten bzw. seiner Beauftragten über Ort, Zeit, Art, Umfang und techn. Methode der Produktion – Produktionsfaktoren (Arbeit/Maschinen) - mit Orientierung (Signalfunktion) an den durch Angebot und Nachfrage gebildeten Marktpreisen.
3. Freie Entfaltung der betriebswirtschaftlichen Initiative mit dem Ziel der Gewinnmaximierung in Konkurrenz mit anderen.
4. Grundsätzliche Trennung von Staat und Wirtschaft; der Staat kann und soll aber die Spielregeln, wie der wirtschaftliche Wettbewerb ausgetragen wird festlegen, z.B. durch Kartellverbote.
Der K. nimmt den „zweitbesten Menschen“ wie er ist, braucht nicht die utopische Lichtgestalt des besten, den braucht der Sozialismus – er kriegt ihn nur nicht. D.h. der K. basiert auf der Annahme, dass kein Mensch auf Dauer für andere ohne Eigennutz Leistungen zu erbringen bereit ist. Das Gewinnstreben – Streben nach höheren Löhnen ist nichts anderes als eine Unterform des allgemeinen Strebens nach Einkommensmaximierung – nutzt er, um den Menschen zu größtmöglicher Leistung anzureizen – zu seinem aber auch (durchaus nicht immer freiwillig) zum Nutzen aller.
Wahrscheinlich ist der K. weltweit deshalb das erfolgreichste Wirtschaftssystem geworden, weil er der menschlichen Natur am nächsten kommt. Für die gesamte EU ist deshalb ein System der marktwirtschaftlichen Ordnung einschl. Privateigentum an Produktionsmitteln vertraglich verbindlich vorgeschrieben.
Noch ein paar Fakten:
Der K. hat gar kein Interesse, Krieg anzuzetteln. Wohl mögen einzelne Rüstungsfabriken an ihm verdienen, das System insgesamt ist kriegsfeindlich. Warum? Ganz einfach: Mit einem zerstörten Land kann man keinen Handel treiben, einem durch Krieg verarmten Volk nichts verkaufen (Ein Grund für die US-Marshallplanhilfe nach WKII), und mit zerbombten Maschinen kein Geld verdienen.
Die Globalisierung ist nichts weiter als die mit dem Freihandel im 19. Jahrhundert begonnene weltweite Arbeitsteilung, nur dank der technischen Entwicklung heute in- und extensiver. So wuchs der Welthandel zwischen 1800 und 1913 bereits um das 25fache, während sich die Weltproduktion nur verdoppelte. Gegen die Globalisierung zu polemisieren ist genauso sinnvoll wie gegen den Winter zu sein.
Mao trieb mit seinem „großen Sprung“ 30 Mill. in den Hungertod, als Deng vor 25 Jahren den K. schleichend einführte, begann der Aufstieg Chinas zur kommenden Weltmacht.
Der so gern verteufelte „Profit“ der Kapitalisten wird meist gewaltig überschätzt. Die derzeitige Nettoumsatzrendite in D liegt bei 2%.
Die Industrialisierung – die nur im Gefolge des Kapitalismus möglich war, weil er die Produktivkräfte freisetzte (s. Punkt 2 der obigen Defintion) – schuf einen bis dahin für die Massen unbekannten Wohlstand. Von 1820 bis 1998 hat sich das reale Inlandsprodukt in D versiebzehnfacht, das Realeinkommen stieg trotz zweier Kriege etwa um das Siebenfache – In diesem D hat der ärmste Sozialhilfeempfänger heute real einen höheren Lebensstandard als der hochqualifizierte Facharbeiter von 1950.
Den K. gibt es nicht, der US-K. ist ein anderer als der gezähmte in D. Und hätten wir in Europa wirklich die Macht des „verbrecherischen K.“, dann gäbe es nicht die gewaltige Gegenmacht der Gewerkschaften mit ihren weitgehenden Mitbestimmungsrechten, dann gäbe es keine strangulierenden Arbeitsrechtsbestimmungen, keine Steuerprogression bis 45% und keine Staatsquote von fast 50%.
Noch ein letztes: Der K. ermöglicht Hilfe für die Armen, gerade weil er so eine hohe Produktivität hat. Um 1970 leistete allein die BRD dreimal so viel Entwicklungshilfe wie sämtliche (kommunistischen) Ostblockstaaten zusammen, und das kleine (kapitalistische) Holland spendete mehr als die militärisch großmächtige Sowjetunion – aber die war ja selbst arm, weil nichtkapitalistisch. - Eben!
Ziesemann, der meint, einer wenigstens muss ein System verteidigen, in dem wohl alle die hier schreiben relativ gut leben, in jedem Fall aber besser als in jedem sozialistischen Land der Vergangenheit oder Gegenwart.