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Verkürzung der Wehrpflicht auf 6 Monate

scilla

Well-Known Member
Registriert
19. April 2003
Beiträge
6.923
dei CDU-FDP Koalition hat vereinbart,
den Wehrdienst ab 2011 so weit zu verkürzen,
daß er wohl in der folgenden Legislaturperiode ganz abgeschafft werden kann

die SPD fragt, was mit dem Zivildienst ist
denn Zivis als billige Arbeitskräfte ermöglichen viele soziale Dienstleistungen

hier besteht meiner Ansicht nach dann aber die Chance,
diese Tätigkeiten dem normalen Arbeitsmarkt zuzuführen
(das wäre der positive Aspekt)

die negativen Aspekte bestehen darin,
1) daß sich die jungen Männer vor dem Staat und vor der Gesellschaft drücken können,
während schwangere Frauen dies nicht können
(es muss also für junge Männer eine verbindliches Jahr geben)
2) dieses verbindliche Jahr würde bei den Männern die Gleichheit und den Zusammenhalt fördern
und die Ungerechtigkeiten der Musterung beenden
(jeder ist tauglich, dem Staat ein Jahr zu dienen)
 
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AW: Verkürzung der Wehrpflicht auf 6 Monate

die Frage nach der Notwendiglkeit einer Armee lasse ich offen

die Koalition sollte sich darauf einigen,
daß es ein verbindliches Jahr für junge Männer gibt
(was in diesem Jahr konkret gemacht werden soll,
ergibt sich nach der jeweiligen Zusammensetzung der Koalition:
Umweltschutz, Landesdenkmalamt, Sozialdienste, Wehrdienst, Ordnungskräfte ...)
 
AW: Verkürzung der Wehrpflicht auf 6 Monate

1. Warum sollen junge Männer eine Pflicht haben, der Gesellschaft und dem Staat ein Jahr ihres kostbaren Lebens quasi kostenlos zur Verfügung zu stellen?

2. Es ist nicht einzusehen, dass dies Männer müssen sollen und Frauen nicht. Da bin ich für Gleichberechtigung.

Dein Argument mit den schwangeren Frauen ist ja echt lächerlich. Erstens wird nicht jede Frau schwanger und zweitens wird sie schon gar nicht dazu gezwungen. Oder möchtest du etwa in Zukunft Frauen dazu zwingen, schwanger zu werden?
 
AW: Verkürzung der Wehrpflicht auf 6 Monate

Es schadet sicher weder Männlein noch Weiblein ein soziales Jahr zu machen und dabei erwachsen zu werden.

:katze:
 
AW: Verkürzung der Wehrpflicht auf 6 Monate

Scilla, du sitz wohl heut in deiner alten kaiserlichen Militäruniform am PC, hmm?
So kenn ich dich doch garnicht.

Grundsätzlich geht es m.E. darum, die schwindenden Kinderzahlen dadurch abzufedern, dass man nun wieder einen Schwung junger Männer dem Arbeits- und Konsummarkt zuführen kann. (Ihrer eigentlichen Bestimmung.) Hier schließe ich mich der Weberin an, denn genau das versteht man ja unter Erwachsenwerden.

Sie sollen nicht Gehorsam lernen, sondern anwenden.
Indem sie eher in die Berufsausbildungen und Studijobs wechseln und sich davon gehorsam mehr Handys, mehr Leichtmetallfelgen und mehr DVD´s kaufen. Ihrer jeweiligen Individualität entsprechend.

Deiner Beschreibung, dass die wegfallenden Zivis nun durch reguläre und ordentlich bezahlte (4,50 Euro/Stunde) Kräfte ersetzt werden müssen, folge ich. Wobei ich das wirklich begrüßen würde. Vielleicht bleibt dafür doch noch ein bisschen Geld übrig, nachdem die Ärzte, Kassenfunktionäre und die Pharmaindustrie den Krankenverwaltungstopf unter sich aufgeteilt haben (=“Ausgaben“).

Bernd
 
AW: Verkürzung der Wehrpflicht auf 6 Monate

In Österreich beträgt die Wehrpflicht bereits 6 Monate. Wählt man den Zivildienst sind es 9.

die negativen Aspekte bestehen darin,
1) daß sich die jungen Männer vor dem Staat und vor der Gesellschaft drücken können,
während schwangere Frauen dies nicht können
(es muss also für junge Männer eine verbindliches Jahr geben)
2) dieses verbindliche Jahr würde bei den Männern die Gleichheit und den Zusammenhalt fördern
und die Ungerechtigkeiten der Musterung beenden
(jeder ist tauglich, dem Staat ein Jahr zu dienen)

zu 1.)
Das ist meines Erachtens unsinnig. Schwangere Frauen leisten budgetär gesehen weniger als jemand, der 9 Monate Sozialdienst erbringt. Die eigentliche Leistung für den Staat besteht nicht in der Schwangerschaft, sondern in der Kindeserziehung und die ist laut Gesetz genauso Frauen- wie Männersache.
Außerdem ist es keiner Frau vorgeschrieben, Kinder in die Welt zu setzen. Daher ist deine Forderung in meinen Augen nicht ernst zu nehmen.

zu 2.)
Zusammenhalt durch eine allgemeine Pflicht zu gewinnen, ist zwar möglich, aber in dieser Weise zweckfremd. Der Zusammenhalt dauert meiner Erfahrung nach ca. so lange wie die Pflicht. Daraus gewinnt man nichts.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Verkürzung der Wehrpflicht auf 6 Monate

Es schadet sicher weder Männlein noch Weiblein ein soziales Jahr zu machen und dabei erwachsen zu werden.

:katze:

Das möcht ich auch meinen. Dem Sozialsystem wäre auch eher damit geholfen, das JEDER einen Teil seiner Lebenszeit "opfert". Einen sinnvollen Zivildienst kann man in dieser kurzen Zeit ja gar nicht ableisten, weil

  • ein Teil der zeit für (notwendige!!!) Schulungen gebraucht wird
  • man den oft alten und kranken Klienten (Patienten scheint mir nicht angebracht) einen monatlichen Wechsel der Betreuung nicht zumuten kann

Ach ja, ich weiß wovon ich rede, mein Sohn absolvierte grade seinen Zivildienst in einer Einrichtung für Schwerstbehinderte Menschen
 
AW: Verkürzung der Wehrpflicht auf 6 Monate

zu 1.)
Das ist meines Erachtens unsinnig. Schwangere Frauen leisten budgetär gesehen weniger als jemand, der 9 Monate Sozialdienst erbringt. Die eigentliche Leistung für den Staat besteht nicht in der Schwangerschaft, sondern in der Kindeserziehung und die ist laut Gesetz genauso Frauen- wie Männersache.
Außerdem ist es keiner Frau vorgeschrieben, Kinder in die Welt zu setzen. Daher ist deine Forderung in meinen Augen nicht ernst zu nehmen.
Also ich weiß nicht, ob dir Frauen da rechtgeben, dass Schwangerschaft und Geburt keine Leistungen sind. Ich für meinen Teil bevorzuge da die Wehrpflicht... Natürlich muss keine Frau persönlich Kinder bekommen, aber man kann Politik nicht für jeden machen. Frauen müssen Kinder bekommen (Überbevölkerung mal außen vor gelassen). Also verständlich ist die Logik durchaus, auch wenn ich mich der Forderung nach Abschaffung des Wehrdienstes und Einführung eines sozialen Jahres für alle anschließe.

zu 2.)
Zusammenhalt durch eine allgemeine Pflicht zu gewinnen, ist zwar möglich, aber in dieser Weise zweckfremd. Der Zusammenhalt dauert meiner Erfahrung nach ca. so lange wie die Pflicht. Daraus gewinnt man nichts.
Wirklich nicht? Hast du Zivi oder Heer gemacht? Ich würde mich heute aus Überzeugung nicht mehr für's Heer entscheiden, aber die Erfahrung ansich möchte ich ehrlich gesagt nicht missen. Ich denke schon, dass mir das etwas gegeben hat.
 
Also ich weiß nicht, ob dir Frauen da rechtgeben, dass Schwangerschaft und Geburt keine Leistungen sind.

Wer hat gesagt, dass das keine Leistungen wären?

Ich würde mich heute aus Überzeugung nicht mehr für's Heer entscheiden, aber die Erfahrung ansich möchte ich ehrlich gesagt nicht missen. Ich denke schon, dass mir das etwas gegeben hat.

Es ging um Zusammenhalt. Wie gut ist denn der Zusammenhalt mit deinen ehemaligen Wehrdienstkollegen heute noch?
 
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AW: Verkürzung der Wehrpflicht auf 6 Monate

Wer hat gesagt, dass das keine Leistungen wären?
Entschuldige, ich habe mich schlecht ausgedrückt.
Ich glaube nicht, dass der Staat, wie du sagst, in der Schwangerschaft ansich keine wesentliche Leistung sieht, auch wenn man nur den ökonomischen Aspekt betrachtet. Im Wesentlichen hat man daran doch bis vor kurzem den Wert der Frau für die Gesellschaft gemessen, oder? Es soll ja heute noch einige geben, die so denken. Das ist genauso antiquiert wie das Bundesheer. Aber andererseits ist da doch dieser Gedanke, dass Frauen irgendeine Art von Ausgleich verdienen für Schwangerschaft und Geburt...

Es ging um Zusammenhalt. Wie gut ist denn der Zusammenhalt mit deinen ehemaligen Wehrdienstkollegen heute noch?
So gut wie nicht vorhanden, glücklicherweise...
Auch hier beziehe ich mich nicht auf individuelle Beziehungen. Vielleicht lernt man, für ein Kollektiv zu arbeiten und sich einem höheren Zweck unterzuordnen, vielleicht gewinnen manche etwas dabei, ohne zur Systemdrone zu verkommen. Ich weiß es nicht. Ich kann nur für mich sprechen, ich habe etwas vom Heer mitgenommen (abgesehen vom kaputten Knie) und dadurch über einige Dinge nachgedacht, das kann ich auch als heutiger Pazifist behaupten.
 
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