Es gibt zwei Bücher, die die Auswirkungen der neuen Medien auf die menschliche Intelligenz auf faszinierende Weise unterschiedlich beurteilen. Das eine stammt von Steven Johnson: "Neue Intelligenz. Warum wir durch Computerspiele und TV klüger werden" (2005/2006), und das andere stammt von Manfred Spitzer: "Digitale Demenz. Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen" (2012). Wo der eine (Johnson) mit dem höheren Anspruchsniveau an die technische Intelligenz und mit der gestiegenen Interaktivität der Nutzung der Neuen Medien argumentiert, argumentiert der andere (Spitzer) mit neuesten Ergebnissen der Neurophysiologie, die die Gefahr deutlich machen, daß die Delegation von intellektuellen Kompetenzen an die digitalen Medien und die Vernachlässigung körperlicher Fitneß zu einer meßbaren Degeneration des Gehirns führt. Während Johnson die von den Neuen Medien geförderten Multitaskfähigkeiten in höchsten Tönen preist, bewertet Spitzer diese vor allem als Unfähigkeit, sich zu konzentrieren.