Sicherlich kommt es auf die Nutzung an, ob das Internet eine Bereicherung ist oder ob es einen eher negativen Einfluss hat. Ein Problem ist die Menge der Informationen und die mangelnde Qualität vieler Informationen. Ich will jetzt laut über negativen Seiten nachdenken, ich bin mir der positiven Seiten absolut bewusst, aber ich will mich hier dem Negativen widmen.
Die Technologie bietet die Möglichkeiten, die Informationen nach den eigenen Wünschen zu filtern, um der Datenflut Herr zu werden. Dies kann auf der einen Seite sehr praktisch sein, hat aber auch die Konsequenz, dass sich manche Leute Scheuklappen zulegen. Paranoiker bzw. Phantasten, die an Verschwörungen glauben, legen sich automatisch Filter zu, die nur mehr das durchlassen, was zu ihren Wahnvorstellungen passt, und igeln sich in der Folge noch mehr ein.
Es entstehen diverse virtuelle Gemeinschaften wie z.B. Internetforen, die schön langsam mehr und mehr Kontakte in der realen Welt ersetzen können. Wenn wir z.B. wieder unseren Verschwörungstheoretiker ansehen, so bietet ihm das Internet die Möglichkeit, weltweit mit Gleichgesinnten intensiven Kontakt aufzunehmen, während es im realen Leben viel schwieriger ist, sich mit Gleichgesinnten einzuigeln.
Aber es muss sich nicht um derartige Extrembeispiele handeln, es kann sich z.B. auch um einen einsamen Menschen handeln, der im realen Leben kontaktscheu ist und entsprechend wenige Kontakte hat, aber im Internet eine Gemeinschaft findet. Auf diese Weise hat er zwar, was durchaus auch positiv ist, das Gefühl, Kontakte zu haben, kommt aber mit Lösungen für das reale Leben nicht weiter, sondern igelt sich im schlimmsten Fall nur noch mehr ein.
Ich habe solche Mechanismen schon bei anderen beobachten können, diese virtuellen Kontakte werden immer wichtiger, während die Menschen im realen Leben immer unwichtiger werden. Nach einiger Zeit entsteht ein Suchtverhalten und die Betroffenen können nur mehr sehr schwer heraus.
Obwohl man theoretisch durch das Internet Zugang zu einer enormen Vielfalt haben kann, können auf der anderen Seite Mechanismen ablaufen, die eine enorme Einengung der Wahrnehmung zur Folge haben.
carpe diem!
diogenes