AW: "Unsere sozialistische Deutsche Demokratische Republik, sie lebe hoch!"
Sehe ich ähnlich, Windreiter, auch wenn ich die Begriffe Ismus weglassen würde, da ein neues Gesellschaftsprinzip möglicherweise nicht in ein Ismus-Korsett gesteckt werden muss. Vielleicht erstmals in der Geschichte. Ein von den Bedürfnissen der Menschen lernendes, eher offenes System, was z.B. dem natürlichen Wunsch eines Menschen nach sinnvoller gestalterischer Tätigkeit Vorrang gibt, vor der „Erziehung zur Einsicht in die Notwendigkeit der Arbeit“. Meines Erachtens können wir vorgeformten Geister uns sowas im Moment nicht Recht vorstellen. Wir hätten zuviel Angst, dass dann „alle faul und gewalttätig“ sein würden, mangels starrem Regel- und Anreizsystem die Leute sich die Köppe einhauen würden und dann nicht nur die abgehauenen... einfach nur herumliegen würden.
Mir stellt sich die Frage, was geschehen würde, wenn man jetzt in dieser Krise dem bisherigen Marktgeschehen freien Lauf lassen würde. Was würde geschehen. Einige Banken würden sterben, möglicherweise kommt es zu einer Konzentration, möglicherweise zu einer Geldentwertung, Ersparnisse sind futsch, das Wunscherfüllungsversprechen (z.B. Sicherheit und Glück) würde enttäuscht werden. Sofern die Menschen jetzt Angst haben, und bestimmte Konsumgüter nicht mehr kaufen oder sich nicht mehr leisten können, vielleicht würden dann auch einige auf Massenprodukte und massenweisen Ausstoß gleicher Produkte spezialisierte Konzerne kaputt gehen. Die Bänder kommen sehr schnell an die Grenze der Rentabilität, wenn sie nicht ausgelastet sind. Sie sind damit von der Auslastung, vom Massenkonsum abhängig. Man sieht heute an der Autoindustrie, wie schnell ein Konzern in die Knie zu zwingen ist, einfach, weil er von den planbaren uniformen Bedürfnissen der “individuellen“ Menschen abhängig ist. Die scheinbare Machtlosigkeit des Konsumenten kann man hier neu durchdenken. Auch das Wort Boykott, was in einem meiner alten Themen nich richtig ernst genommen wurde, sieht man möglicherweise gerade jetzt mal anders.
Die Frage ist hier. Wenn die Staatsregierungen nicht eingreifen würden, würde das dann durch diese Krisen zu weiterer Monopolisierung und Machtkonzentration kommen oder würden die unnatürlich gewachsenen Grossunternehmen zusammenbrechen und aus der Asche wieder mehrere kleine entstehen?
Die Frage kann man m.E. nicht vorschnell beantworten.
Viele Grüße vom November, er ist jetzt auch bis zu mir hoch geklettert
Bernd