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Ukraine: vom Westen einverleibt ?

AW: Ukraine: vom Westen einverleibt ?

Typischerweise will man jetzt Janukowitsch für die Toten des Maidan-Platzes verantwortlich machen, obwohl Klitschko die Massen zum Aufruhr und zur Ablehnung jedes Zugeständnisses veranlasst hat.

Nicht nur Klitschko hat die Massen zum Aufruhr veranlasst, sondern aktuell auch Frau Timoschenko ("Kämpft weiter!"), die sich nun gar als künftige Präsidentin der Ukraine anbietet.
 
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AW: Ukraine: vom Westen einverleibt ?

Nicht nur Klitschko hat die Massen zum Aufruhr veranlasst, sondern aktuell auch Frau Timoschenko ("Kämpft weiter!"), die sich nun gar als künftige Präsidentin der Ukraine anbietet.

Ja, schon in ihrer ersten Rede sagte Julia Timoschenko, dass ihr Land "in kurzer Zeit" Mitglied der EU sein würde. (Schlimm fände ich das)
Auch Länder im Osten wie Polen und Ungarn drängen auf eine Aufnahme ihres Nachbarn, um Kiew endgültig dem russischen Einfluss zu entziehen.
Ich hoffe sehr , Brüssel macht jetzt nicht noch einen weiteren Fehler in der Gier sich alles einzuverleiben.
Die Ostpolitik sollte nochmals gut überdacht werden.
Aber die Europäische Union und der Internationale Währungsfond überlegen ja bereits
über die benötigten Finanzhilfen, wenn diese auch von Reformen abhängig gemacht werden sollen. Ist das richtig so?
Wie wird Putin darauf reagieren? Den Amerikanern würde es ja nur recht sein.
Man kann nur hoffen, dass nicht noch daraus ein ernster Konflikt entsteht.
Putin hat ja ebenfalls seine Vorstellungen und wie groß soll Europa eigentlich
noch werden? frage ich mich.
Eine EU, mit der Türkei, den Balkan-Ländern und deren Nachbarn im Osten empfinde ich als Schreckgespenst.
Kann mir gar nicht vorstellen, dass diese EU überhaupt noch regierbar wäre und sie
dürfte auch, auf der Grundlage der heutigen Ansprüche und Förderkriterien gar nicht bezahlbar sein?
Nicht zu vergessen, Modawien, Georgien, Armenien, Weißrussland etc. werden wohl auch schon genau beobachten, welche Zusagen die Ukraine in Brüssel herausschlagen kann.
Aber schon alleine mit der Aufnahme der Türkei, die ja schon lange darauf wartet, wäre die EU, meiner Ansicht nach, restlos überfordert und jetzt auch noch das?
 
AW: Ukraine: vom Westen einverleibt ?

Ja, schon in ihrer ersten Rede sagte Julia Timoschenko, dass ihr Land "in kurzer Zeit" Mitglied der EU sein würde. (Schlimm fände ich das)
Auch Länder im Osten wie Polen und Ungarn drängen auf eine Aufnahme ihres Nachbarn, um Kiew endgültig dem russischen Einfluss zu entziehen.
Ich hoffe sehr , Brüssel macht jetzt nicht noch einen weiteren Fehler in der Gier sich alles einzuverleiben.
Die Ostpolitik sollte nochmals gut überdacht werden.
Aber die Europäische Union und der Internationale Währungsfond überlegen ja bereits
über die benötigten Finanzhilfen, wenn diese auch von Reformen abhängig gemacht werden sollen. Ist das richtig so?
Wie wird Putin darauf reagieren? Den Amerikanern würde es ja nur recht sein.
Man kann nur hoffen, dass nicht noch daraus ein ernster Konflikt entsteht.
Putin hat ja ebenfalls seine Vorstellungen und wie groß soll Europa eigentlich
noch werden? frage ich mich.
Eine EU, mit der Türkei, den Balkan-Ländern und deren Nachbarn im Osten empfinde ich als Schreckgespenst.
Kann mir gar nicht vorstellen, dass diese EU überhaupt noch regierbar wäre und sie
dürfte auch, auf der Grundlage der heutigen Ansprüche und Förderkriterien gar nicht bezahlbar sein?
Nicht zu vergessen, Modawien, Georgien, Armenien, Weißrussland etc. werden wohl auch schon genau beobachten, welche Zusagen die Ukraine in Brüssel herausschlagen kann.
Aber schon alleine mit der Aufnahme der Türkei, die ja schon lange darauf wartet, wäre die EU, meiner Ansicht nach, restlos überfordert und jetzt auch noch das?

EU-Politik bedeutet bislang lediglich: wirtschaftliche Prosperität und Gewinnmaximierung für Grosskonzerne. Dabei spielen Ideologien und Kulturen keine Rolle. Je unregierbarer die EU, umso besser können mafiöse Strukturen durchgesetzt werden.
Perivisor
 

Erweiterung der EU nicht gleichzeitig mit Vertiefung.

Maren schrieb:
...
Eine EU, mit der Türkei, den Balkan-Ländern und deren Nachbarn im Osten
empfinde ich als Schreckgespenst.
Kann mir gar nicht vorstellen, dass diese EU überhaupt noch regierbar wäre
und sie dürfte auch, auf der Grundlage der heutigen Ansprüche und Förderkriterien
gar nicht bezahlbar sein?
...

Eine Erweiterung
der EU hätte sich nicht zu einem Schreckgespenst entwickelt,
wenn nicht gleichzeitig eine forcierte Vertiefung stattgefunden hätte.

Eine anfangs lose Beziehung zu vielen Staaten Osteuropas
mit einer allmählichen Vertiefung wäre kein Problem.

Die Vertiefung müsste sich aber zeitlich über mehrere Generationen erstrecken,
damit sich die Usancen allmählich angleichen können, und die Menschen in den
verschiedenen Regionen die vorhandenen Ressentiments gegenüber anderen Völkern
abbauen können.

Der Kardinalfehler war die übereilte Vertiefung mit einer vorschnellen Öffnung
aller Grenzen, die nicht zuletzt einen Kriminaltourismus und eine Migration
in die Sozialsysteme nach sich zieht, und so die Ressentiments eher verstärkt.

Eine Einbeziehung in eine lose Assoziation könnte problemlos die Türkei
und auch Russland umfassen.

Eine solche Asssoziation könnte viel eher ein "Friedensprojekt" sein,
als die Aufstachelung des ukrainischen Pöbels zu einer Revolution
gegen den immerhin demokratisch gewählten Präsidenten.

Nebenbei bemerkt,
wäre das auch mit deutlich weniger Kosten für die EU-Bürger verbunden.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
AW: Ukraine: vom Westen einverleibt ?


Erweiterung der EU nicht gleichzeitig mit Vertiefung.



Eine Erweiterung
der EU hätte sich nicht zu einem Schreckgespenst entwickelt,
wenn nicht gleichzeitig eine forcierte Vertiefung stattgefunden hätte.

Eine anfangs lose Beziehung zu vielen Staaten Osteuropas
mit einer allmählichen Vertiefung wäre kein Problem.

Die Vertiefung müsste sich aber zeitlich über mehrere Generationen erstrecken,
damit sich die Usancen allmählich angleichen können, und die Menschen in den
verschiedenen Regionen die vorhandenen Ressentiments gegenüber anderen Völkern
abbauen können.

Der Kardinalfehler war die übereilte Vertiefung mit einer vorschnellen Öffnung
aller Grenzen, die nicht zuletzt einen Kriminaltourismus und eine Migration
in die Sozialsysteme nach sich zieht, und so die Ressentiments eher verstärkt.

Eine Einbeziehung in eine lose Assoziation könnte problemlos die Türkei
und auch Russland umfassen.

Eine solche Asssoziation könnte viel eher ein "Friedensprojekt" sein,
als die Aufstachelung des ukrainischen Pöbels zu einer Revolution
gegen den immerhin demokratisch gewählten Präsidenten.

Nebenbei bemerkt,
wäre das auch mit deutlich weniger Kosten für die EU-Bürger verbunden.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <


Ja, sehe das ja genauso nur warum sahen und sehen das unsere Politiker anders? Jetzt ist vieles ja schon gelaufen und soll jetzt so weitergehen?
Ich denke normalerweise optimistisch aber hier funktioniert es nicht mehr.
 
AW: Ukraine: vom Westen einverleibt ?

Ja, sehe das ja genauso nur warum sahen und sehen das unsere Politiker anders? Jetzt ist vieles ja schon gelaufen und soll jetzt so weitergehen?
Ich denke normalerweise optimistisch aber hier funktioniert es nicht mehr.
Tja, vielleicht solltest Du mal die Bücher eines Herrn Zbigniew Brzeziński lesen? Da würden ev. ganze Kronleuchter angehen, wie lange schon die Strategien der gewünschten Geopolitik beschrieben wurden. Als Resultat aus verstandenem Gelesenen würde auch klar werden, daß "unsere" Politiker "deren" Politiker sind. Die immer des Lied singen, wes Brot sie essen.

Alles klärchen?
 
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AW: Ukraine: vom Westen einverleibt ?

Der Geldregen aus dem Westen für die Ukraine


Die folgende Liste vermittelt einen Eindruck, wie westliche Regierungen und private Einrichtungen sich in die inneren Angelegenheiten der Ukraine (wie vieler anderer Länder) einmischen. Die Liste stammt aus dem Jahresbericht 2012 der National Endowment for Democracy (NED), Abschnitt Ukraine, worin angegeben ist, welche Organisationen in dem Jahr wieviel Geld erhalten haben.

Die NED wurde 1983 vom US-Kongreß gegründet und wird von der US-Regierung bezahlt. Wie Wikipedia es formuliert: „Trotz der staatlichen Finanzierung handelt es sich rechtlich um eine private, gemeinnützige Organisation. Das ermöglicht dem Staat die Weitergabe von Haushaltsmitteln an ausländische Organisationen über einen Dritten.“

Ähnliche finanzielle Unterstützung an zahlreiche kleinere und größere Organisationen vergeben u.a. die internationalen Institute der Demokratischen Partei und der Republikanischen Partei oder private Organisationen wie die von George SOROS. Auch die EU hat über Programme für „nichtstaatliche Akteure“, „Demokratieförderung“ u.a. über die letzten Jahre einen zweistelligen Millionenbetrag an ukrainische Gruppen gezahlt.

Die untenstehende Liste ist relativ alt. Zur Zeit fliessen nach Angaben des russischen Präsidentenberaters Sergej Glasjew rund 20 Mio. Dollar aus dem Westen an Organisationen der Aufständischen.



AHALAR Center for Humane Technologies $35,230

ANGO Resource Center $30,086

Association of Ukrainian Law Enforcement Monitors $44,900

Bakhchisarai Center of Regional Development "Top-Kaya" $15,526

Bukovyna Partnership Agency $48,295

Center for International Private Enterprise $359,945

Center for Political Studies and Analysis $27,940

Center for Progressive Young People “Apelsin” $25,000

Center for Research on Social Perspectives in the Donbas $39,776

Center for the Study of Social Processes and Humanitarian Issues $30,060

Center UA $26,920

Cherkasy Committee Voters of Ukraine $34,993

Chernihiv Youth Educational Center "Initiative" $27,930

Chernivtsi Committee of Voters of Ukraine $29,920

"Civic Space" Information and Analytical Center $31,535

Civil Initiative Support Center $48,486

Democratic Initiatives Foundation $73,464

Dniprovsky Center for Social Research (I) $25,000

Dniprovsky Center for Social Research (II) $25,000

Donetsk Press Club $39,810

Donetsk Committee of Voters of Ukraine $52,930

East European Democratic Center (I) $78,969

East European Democratic Center (II) $41,584

Foundation for Promotion of Civil Activity $27,130

Garage Gang Collective $37,637

Human Rights Training Center $19,370

Independent Association of Broadcasters $39,271

Independent Center of Political Researchers and Journalists $33,611

Institute for Euro-Atlantic Cooperation $48,120

Institute of Mass Information $34,470

Institute of Political Education $47,994

Institute of the Republic $29,990

International Republican Institute (I) $250,000

International Republican Institute (II) $35,000

International Republican Institute (III) $95,000

Journal Ji Analytical Center $34,981

Kharkiv Human Rights Protection Group $47,200

Kherson Association of Journalists "South" $31,675

Kherson Association of Journalists "South" $39,578

Kherson Committee of Voters of Ukraine $40,890

Krytyka Journal $47,000

Luhansk Business Club "European Choice" $32,000

Lutsk Center for Political Analysis and Electoral Consulting $26,523

"Moloda Cherkaschyna" Coalition of Cherkassy Youth NGOs $31,855

National Democratic Institute for International Affairs $345,000

Odesa Committee of Voters of Ukraine $41,851

Our House - Svatovschina $21,945

Policy Association for an Open Society $39,934

Polissya Foundation for International and Regional Research $25,000

"Postup" Human Rights Center $24,030

Razumkov Center for Economic and Political Research $39,990

School for Policy Analysis of the Kyiv-Mohyla Academy $52,750

Smoloskyp $36,294

Spilnyi Prostir Association $50,000

Sumy Regional Committee of Youth Organizations $56,260

Sumy Regional Organization "Bureau of Political Analysis" $31,293

"Tamarisk" Center for Support of Civic and Cultural Initiatives $30,890

Telekritika $69,800

Ukrainian Catholic University $35,000

Ukrainian Center for Independent Political Research $56,950

Ukrainian Helsinki Human Rights Union $47,994

Ukrainian Youth Association of Ukraine $42,900

Vinnitsa Youth Organization "Nashe Podillya" $52,046

Volyn Resource Center $16,170

Youth Alternative $42,143
 
AW: Ukraine: vom Westen einverleibt ?

...Organisationen sind in den letzten Jahren aus den Überresten der Nazi-Kollaborateure der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN-B) aus dem Zweiten Weltkrieg und der unmittelbaren Nachkriegszeit aufgebaut worden.


Die Geschichte der OUN-B

Das Nachwirken von Banderas OUN-B ist wesentlich, um den Charakter des bewaffneten Aufstands zu verstehen, der sich gegenwärtig in der Ukraine entfaltet. Die Organisation Ukrainischer Nationalisten wurde 1929 gegründet, vier Jahre später stand Bandera an ihrer Spitze. 1934 wurden Bandera und andere Anführer der OUN wegen der Ermordung des polnischen Innenministers Bronislaw Pieracki verhaftet. 1939 kam Bandera aus dem polnischen Gefängnis frei und nahm umgehend Verhandlungen mit dem Hauptquartier der deutschen Besatzer auf. Von dort erhielt er Geld, und er organisierte eine Ausbildung der deutschen Abwehr für 800 seiner paramilitärischen Kämpfer.

Zur Zeit des deutschen Einmarschs in die Sowjetunion 1941 umfaßte Banderas Truppe mindestens 7000 Kämpfer, die in „mobilen Gruppen“ organisiert waren, welche koordiniert mit den deutschen Truppen vorgingen. Bandera erhielt 2,5 Mio. Reichsmark für subversive Operationen in der Sowjetunion. Als er 1941 in der Ukraine einen unabhängigen Staat unter seiner Führung ausrief, wurde Bandera verhaftet und nach Berlin geschickt. Er behielt jedoch seine Nazi-Verbindungen und Finanzierung, seine „mobilen Gruppen“ wurden während des gesamten Krieges von den Deutschen aus der Luft versorgt und unterstützt.

1943 führte Banderas OUN-B eine Massenvernichtungskampagne gegen Polen und Juden durch, es wird geschätzt, daß sie allein in diesem Sommer 70.000 Zivilisten ermordeten. Bandera leitete die Operationen der OUN-B immer noch von Berlin aus, aber dieses Programm der ethnischen Säuberungen unterstand Mykola Lebed, dem Chef der Geheimpolizei der OUN-B, Schuschba Bespeki. Im Mai 1941 verfaßte die Organisation bei einem Plenartreffen der OUN in Krakau ein Dokument mit dem Titel „Kampf und Aktion der OUN während des Krieges“, in dem es u.a. heißt: „Moskali, Polen und Juden sind unsere Feinde und müssen in diesem Kampf vernichtet werden.“ „Moskali“ ist ein ukrainisches Schimpfwort für „Moskowiter“ oder Russen.

Nach der Niederlage der Nazis und dem Kriegsende in Europa landeten Bandera und viele andere führende Köpfe der OUN-B in Vertriebenenlagern in Deutschland und Mitteleuropa. Stephen Dorril berichtet in seinem Standardwerk über die Geschichte des MI6 (MI6 - Inside the Covert World of Her Majesty’s Secret Intelligence Service, „Der MI6 - Im Innern der geheimen Welt des Geheimen Nachrichtendienstes Ihrer Majestät“), daß Bandera im April 1948 rekrutiert wurde, für den MI6 zu arbeiten. Die Verbindung zu den Briten vermittelte Gerhard von Mende, ein ehemaliger hochrangiger Nazi, der die Kaukasus-Abteilung des Reichsministeriums für die Besetzten Ostgebiete (das „Ostministerium“) geleitet hatte. Von Mende rekrutierte während der Invasion der Sowjetunion Muslime aus dem Kaukasus und aus Zentralasien, die mit den Nazis kämpften. Am Ende des Krieges arbeitete er für die Briten, über eine Strohfirma, den Forschungsdienst Osteuropa, der vor allem dazu diente, muslimische Aufständische zu rekrutieren, die in der Sowjetunion eingesetzt wurden. Von Mende war wesentlich daran beteiligt, in München und Genf eine wichtige Basis für die Operationen der Muslim-Bruderschaft aufzubauen.

Über von Mende bildete der MI6 Agenten der OUN-B aus und brachte sie 1949-50 in die Sowjetunion, um dort Sabotageakte und Attentate durchzuführen. Ein Bericht des MI6 aus dem Jahr 1954 lobt Bandera als „professionellen Untergrundkämpfer mit terroristischem Hindergrund und skrupellosen Vorstellungen über die Spielregeln“.

Im März 1956 trat Bandera in den Dienst des deutschen Bundesnachrichtendienstes (BND), damals unter Reinhard Gehlen, dem ehemaligen Leiter des deutschen Militärgeheimdienstes an der Ostfront im Zweiten Weltkrieg („Abteilung Fremde Heere Ost“). Wiederum gehörte von Mende zu seinen Förderern und Schützern. 1959 wurde Bandera in Westdeutschland vom KGB ermordet.

Banderas oberstem Henker im OUN-B, Mykola Lebed, dem Chef der Geheimpolizei der Organisation vor Ort, erging es nach dem Krieg sogar noch besser. Lebed heuerte im Dezember 1946 bei der Spionageabwehr der US-Armee, dem Counterintelligence Corps, an und stand ab 1948 auf der Gehaltsliste der CIA. Lebed rekrutierte die OUN-B-Agenten, die sich nicht Bandera und dem MI6 angeschlossen hatten, und beteiligte sich an einer Reihe von Sabotageprogrammen hinter dem Eisernen Vorhang, darunter „Operation Cartel“ und „Operation Aerodynamics“. Lebed wurde nach New York City geholt, wo er unter der Aufsicht von Frank Wisner*, dem Planungsdirektor der CIA in den fünfziger Jahren, eine CIA-Strohfirma gründete, die Prolog Research Corp. Prolog arbeitete noch bis in die 90er Jahre und erlebte einen großen Aufschwung, als Zbigniew Brzezinski Nationaler Sicherheitsberater unter Präsident Jimmy Carter war.

1985 begann das US-Justizministerium eine Untersuchung über Lebeds Verantwortung für die Massaker in Polen und der Westukraine, aber die CIA blockierte die Ermittlungen und sie wurden schließlich eingestellt. Aber 2010 veröffentlichte das US-Nationalarchiv, nachdem Tausende von Seiten aus Akten aus der Kriegszeit freigegeben worden waren, eine Dokumentation von Richard Breitman und Norman Goda mit dem Titel Hitler’s Shadow: Nazi War Criminals, U.S. Intelligence, and the Cold War („Hitlers Schatten: Nazi-Kriegsverbrecher, US-Geheimdienste und der Kalte Krieg“), mit einem detaillierten Bericht über Banderas und Lebeds Zusammenarbeit mit den Nazis und ihre Beteiligung an Massenexekutionen von Juden und Polen in der Kriegszeit.

Dieses Erbe von Bandera, Lebed und den Netzwerken aus der Nachkriegszeit steht nun im Mittelpunkt der derzeitigen Vorgänge in der Ukraine.

Der Slogan der Swoboda-Partei „Die Ukraine den Ukrainern“ war Banderas Schlachtruf während seiner Zusammenarbeit mit Hitler nach der Besetzung der Ukraine durch das Dritte Reich. Unter diesem Slogan verübten Banderas faschistische Kämpfer Massenexekutionen und ethnische Säuberungen. Ukrainische Quellen berichten, daß Swoboda schon im Sommer 2013 paramilitärische Übungen veranstaltete - also schon Monate, bevor Präsident Janukowitsch seine Entscheidung traf, das Assoziierungsabkommen mit der EU abzulehnen.


Medienberichten zufolge war Juschtschenkos (Vorgänger Janukowitschs) zweite Ehefrau Kataryna Tschumaschenko selbst Mitglied der Jugendorganisation der Banderistischen OUN-B in ihrer Heimatstadt Chicago gewesen, wo sie geboren wurde. In den 1980er Jahren leitete Tschumaschenko die Washingtoner Büros des Ukrainischen Kongreß-Komitees von Amerika - in dem der Ukraine-Internetenzyklopädie zufolge der Einfluß der OUN-B zu der Zeit sehr stark war - und des antikommunistischen Nationalkomitees Gefangener Nationen, bevor sie ins Büro für Menschenrechte des US-Außenministeriums überwechselte.




*Frank Gardiner Wisner, Vater von Frank George Wisner II !!!


AERODYNAMIC’s first phase involved infiltration into Ukraine and then ex-filtration of CIA-trained Ukrainian agents. By January 1950 the CIA’s arm for the collection of secret intelligence (Office of Special Operations, OSO) and its arm for covert operations (Office of Policy Coordination, OPC) participated. Operations in that year revealed “a well established and secure underground movement” in the Ukraine that was even “larger and more fully developed than previous reports had indicated.” Washington was especially pleased with the high level of UPA training in the Ukraine and its potential for further guerrilla actions, and with “the extraordinary news that

active resistance to the Soviet regime was spreading steadily eastward, out of the former Polish, Greek Catholic provinces.”97 The CIA decided to expand its operations for “the support, development, and exploitation of the Ukrainian underground movement for resistance and intelligence purposes.” “In view of the extent and activity of the resistance movement in the Ukraine,” said OPC Chief Frank Wisner, “we consider this to be a top priority project.”98

...
97 Joint OSO-OPC Report On the Ukrainian Resistance Movement,
December 12, 1950, NARA, RG 263, E ZZ-19, B 9, Aerodynamic:
Operations, v. 9, f. 1.
98 Operations into Ukraine, November 28, 1950, NARA, RG 263, E ZZ-19,
B 9, Aerodynamic: Operations, v. 9, f. 1. Wisner to Director of
Central Intelligence, Joint OSO/OPC Report on the Ukrainian
Resistance Movement,” January 4, 1951, and attachments, NARA, RG 263,
E ZZ-19, B 9, Aerodynamic: Operations, v. 9, f. 1."



Originalliteratur mit Aktenverweisen:
http://www.archives.gov/iwg/reports/hitlers-shadow.pdf
 
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AW: Ukraine: vom Westen einverleibt ?

Tja, vielleicht solltest Du mal die Bücher eines Herrn Zbigniew Brzeziński lesen? Da würden ev. ganze Kronleuchter angehen, wie lange schon die Strategien der gewünschten Geopolitik beschrieben wurden. Als Resultat aus verstandenem Gelesenen würde auch klar werden, daß "unsere" Politiker "deren" Politiker sind. Die immer des Lied singen, wes Brot sie essen.

Alles klärchen?

Nein, noch nicht ganz. Scheinst dich mit diesem Thema ja aber schon sehr tiefgehend auseinandergesetzt zu haben. Da könnte was dran sein,
was unsere Politiker anbetrifft, denn da ist einiges einfach nicht mehr verständlich. Werde ein Buch von diesem Herrn lesen, danke für den Tipp.
Auch deine restlichen Ausführungen sind äußerst interessant und wohl kaum bekannt.
 
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AW: Ukraine: vom Westen einverleibt ?

Nun ja, die Krim hätte man auch gern , zusammen mit der Ukraine unter westlichen Einfluss gebracht. Deshalb kommen schon wieder Drohungen in Richtung Putin vom dämmokrrratischen Musterknaben Obama.
Das Schutzhilfebegehren der Krim-Regierung an Russland und die daraufhin entsendeten Truppenteile Russlands sind ihm ein Dorn im Auge.
Schließlich darf nur ein Obama - wahllos in der Welt - Truppen aufmarschieren lassen, Völker überfallen und sämtliche ideologischen Gegner als Terroristen bezeichnen.-
G.W. Bush scheint geklont zu sein, man hat ihm nur ein anderes outfit verpasst.
Perivisor
 
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