• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Über die ursprüngliche Bedeutung eines Wortes

AW: Über die ursprüngliche Bedeutung eines Wortes

Das war wohl auch die niederländische Toleranzidee.Offenbar wird es irgendwann dann doch zu eng.

LG Mongi



Es muss passen!
Wenn Menschen gut zueinander passen und miteinander können, dann können sie sehr eng zusammenrücken und das genießen.
Passt es nicht, entsteht Reibung und das Bedürfnis nach Abstand.
Da fällt mir etwas ein, was ich letztes Jahr erlebt habe.
Ich stellte einen Topf mit Hängeerdbeeren unter die Ranken des Wilden Weins in meinem Garten. In kürzester Zeit ließen die Erdbeerpflanzen die Blätter hängen und erschlafften total. Alles Gießen half nichts. Bis ich darauf kam, dass sie sich offenbar nicht mit dem Wilden Wein vertrugen und sie an einen anderen Platz stellte. Für viele Blätter war es schon zu spät, sie verdorrten. Die Pflanzen insgesamt haben sich dann aber doch wieder erholt.
Das war für mich ein starkes Gleichnis!


LG

EarlyBird :)
 
Werbung:
AW: Über die ursprüngliche Bedeutung eines Wortes

IIn kürzester Zeit ließen die Erdbeerpflanzen die Blätter hängen und erschlafften total. Alles Gießen half nichts. Bis ich darauf kam, dass sie sich offenbar nicht mit dem Wilden Wein vertrugen und sie an einen anderen Platz stellte. Für viele Blätter war es schon zu spät, sie verdorrten. Die Pflanzen insgesamt haben sich dann aber doch wieder erholt.
Das war für mich ein starkes Gleichnis!

Ein wunderschön anschauliches Beispiel.
Herzliches Danke dafür. :kuss1:

Zuvor las ich die jüngsten Antworten von hylozoik und Kaawi
und spürte, wie sie mir zu schaffen machten -
konkret die darin unterschwellig enthaltene Anspruchshaltung,
menschlich wertvoll sei nur, was beliebig passend ist.
Demnach es also eine Verpflichtung für jeden gäbe,
eben solche Passfähigkeit zu erlangen, mindestens aber anzustreben.

Gestern stellte ich ein Bild fertig, das mir gut gefällt.
Das aber auch recht viel über mich und meines aussagt.
Eigentlich hätte ich es gern gezeigt.
Dann aber las ich diverse Threads im Kunstforum,
die neuesten Ergüsse von rg und noch einiges mehr.
Und wusste schlagartig wieder,
was mir wichtiger ist als sporadisches Zeigebedürfnis,
bzw. postulierte Erwartung von außen an meine Teilbereitschaft.
Nämlich mein Innenfrieden und das,
was dieser hervorzubringen vermag.
Wie diese Haltung anderswo interpretiert wird
und bewertet wird, ist schlichtweg sekundär,
wenn primär essentielleres Bedürfnis besteht.

Niemand käme auf die Idee,
Deinen Erdbeeren vorzuwerfen oder gar abzuverlangen,
sie seien nur dann vollwertige, weil früchtetragende solche,
wenn sie sich trotz massiven Unbehagens
in der Nähe Wilden Weins als solche behaupten könnten.
Von Menschen wird das dagegen häufig
ganz selbstverständlich gefordert.
Und ihnen, so sie sich dem verweigern,
einfach mal eben Arroganz und Überheblichkeit bescheinigt.
Bestenfalls. Im schlimmsten wird pathologisiert.
 
AW: Über die ursprüngliche Bedeutung eines Wortes

Zuvor las ich die jüngsten Antworten von hylozoik und Kaawi und spürte, wie sie mir zu schaffen machten -
konkret die darin unterschwellig enthaltene Anspruchshaltung,
menschlich wertvoll sei nur, was beliebig passend ist.
Demnach es also eine Verpflichtung für jeden gäbe,
eben solche Passfähigkeit zu erlangen, mindestens aber anzustreben.

Ich meine auch, daß nicht alles was wahllos zusammengebunden ist, passen und harmonieren muss. Schön, wenn es gelingt Wohlbefinden und Harmonie mit dem, was nicht zu ändern ist :kuss1: herzustellen und zu empfinden und ebenso schön, wenn es gelingt Wohlbefinden und Harmonie herzustellen und zu empfinden, indem geändert wird, was zu ändern ist. :zauberer2
 
AW: Über die ursprüngliche Bedeutung eines Wortes

Hallo Leute!

Über die neue Abteilung "Sprache" bin ich sehr froh!
Mir ist es ein Anliegen, die Bedeutung von Wörtern in all ihren Facetten verstehen zu wollen und dabei scheint es mir wichtig, beim Ursprung zu beginnen.

Beispiel "Toleranz":

"tolerare" hat die Bedeutung "ertragen", "dulden".
Die ursprüngliche Bedeutung eines Wortes wird wahrscheinlich nur der kennen, der es erfunden bzw. das erste Mal verwendet hat.

zur Toleranz:
Ich deute die Toleranz auch mit ertragen bis dulden. Meines Erachtens gehört sie neben der Liebe und der Achtung zu den 3 wichtigsten menschlichen Gefühlen.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Über die ursprüngliche Bedeutung eines Wortes

Es ist für mich interessant feststellen zu können, dass ich persönlich eine andere Auffassung von Toleranz habe. Das hat sehr sicher mit meiner Herkunft zu tun. Für mich ist Toleranz vor allem die Bereitschaft Kompromisse zu schließen.
Vergl.:http://www.region24.info/art-176.html

Wenn Toleranz etwas mit ertragen zu tun hat, dann habe keine Ahnung davon, was daran erniedrigend sein soll.
Ich kenne genug Kinder und Frauen und auch ganze Familien, die erst einmal nichts anderes können, als ihr Schicksal zu ertragen. Diese Menschen sind für mich ganz einfach wie Jesus Christus, der auch sein Kreuz aufgebrummt bekommen hat. Es gab viele Zuschauer und einer wurde sogar gezwungen ihm dabei zu helfen.
Deswegen ist erst einmal das Wichtigste solchen Menschen erst einmal zu vermitteln, dass sie in diesem Leid mit Christus eins sind. Für manche ist es eine Erleichterung in einzelnen Fällen habe ich auch das Wort Kismet benutzt und war jedesmal ganz überrascht über die beruhigende Wirkung die davon ausging. Da ich selber nicht bereit war mein Schicksal einfach so zu ertragen.
Ich habe viele Gemeinheiten meiner Mitmenschen erst einmal nur ertragen, weil ich keine Ahnung davon hatte, wie ich dem begegnen konnte und es einschränken.
Erst seit dem ich erkannt habe, dass sich das, was mir andere Menschen als Verletzung vorwerfen, um eine reine Einbildung handelt an der der sie tatsächlich glauben und die sich innerhalb deren Geschichte gebildet hat.

Diese Zusammenhänge zu sehen und aufzuklären hat viel mit einer guten Toleranz zu tun. Ich habe dann Respekt und zeige auch so etwas wie Toleranz für das Verhalten eines anderen Menschen, der aus seiner Geschichte heraus sich im Moment so verhält und einfach noch nicht anders kann oder eben auch nicht will.

In sofern habe ich auch schon während meiner Ausbildung gesehen, dass in Holland vieles toleranter gesehen wird. Allerdings gibt es auch dort faschistische Tendenzen. Die sich auch deswegen verstärken durch falsche Toleranz, die sprachlich meistens den Übernächsten wichtiger nimmt als den Nächsten.

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
AW: Über die ursprüngliche Bedeutung eines Wortes

Ein wunderschön anschauliches Beispiel.
Finde ich auch!
Zuvor las ich die jüngsten Antworten von hylozoik und Kaawi
und spürte, wie sie mir zu schaffen machten -
konkret die darin unterschwellig enthaltene Anspruchshaltung,
menschlich wertvoll sei nur, was beliebig passend ist.
Demnach es also eine Verpflichtung für jeden gäbe,
eben solche Passfähigkeit zu erlangen, mindestens aber anzustreben.

Nix da, diese Haltung interpretierst DU zumindest in meine Stellungnahme. Mir ging es darum, die Toleranz als menschenfreundliche Haltung von ihrem Sockel zu holen, aber nicht, um stattdessen zwanghaftes Verstehen oder Gleichmacherei dort zu platzieren, denn ich glaube überhaupt nicht an allgemeingültige, übergeordnete Werte.

Abstand und Standortwechsel als Mittel, Konflikten, die zu einem bestimmten Zeitpunkt niemanden weiter bringen, aus dem Weg zu gehen, hat für mich eine völlig andere Qualität als die Scheinheiligkeit, die ich mit dem Begriff der Toleranz assoziiere und in #23 auszudrücken wollte.
 
AW: Über die ursprüngliche Bedeutung eines Wortes

Ja, bei mir war tatsächlich anderes angekommen.
Danke für Deine erhellende Antwort.
 
AW: Über die ursprüngliche Bedeutung eines Wortes

Hallo Leute!

Nun kommt Bewegung in den Thread!

Ich bin kein Freund von Objektivität, einfach deshalb, weil ich Objektivität, immer ausgedrückt durch das Subjekt Ich, für paradox, wenn nicht für unmöglich halte.
Daher wird persönliche Färbung der Objektivität/Wahrheit erwartet und ist auch erwünscht. Es lebe die Vielfalt!

Der Zugang zu einem Park ist von vielen Seiten möglich und solange die von allen Seiten ankommenden Besucher sich auf ihren Lieblingsplätzen friedlich entspannen können, wird jeder daheim erzählen, er habe sich an seinem Park erfreut und ja, es seien viele unterwegs gewesen.

Was aber, wenn es zu Konflikten kommt?
Toleranz, Respekt, Akzeptanz werden da auf eine harte Probe gestellt.
Schreiben lässt sich´s leicht und grenzenlos friedlich bin ich auch nicht.

Hier hat jeder ihre/seine ganz persönlichen Verhaltensweisen entwickelt, wie sie/er Aggressionen begegnet (man achte auf den Doppelsinn des letzten Wortes!).

Diese Muster bestimmen sicherlich mit, wie man zu Toleranz/Respekt/ Akzeptanz steht.


Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Zurück
Oben