AW: Türkische Schulen und Universitäten in Deutschland
Hallo, sartchi,
sei bitte so freundlich und lies den angegebenen Link. Meine Frage betrifft zwar ein aktuelles deutsches Politikum - ist aber an sich für alle europäischen Länder mit starken Minderheiten, sprich: türkischstämmigen Deutschen , Österreichern usw usw aktuell.
In dieser Nachricht geht es vorranging um die Wiedergabe eines Gespräches zwischen Erdogan und Merkel und um die Frage der Intergration.ER
forderte aber auch mehr Anstrengungen für die Integration der rund 2,7 Millionen in Deutschland lebenden Bürger türkischer Herkunft.
In weiterer Folge wagte er sich bei Merkel vor, indem er eben das ansprach, was ich zum "Aufhänger" meines Threads machte.
Es geht um
Integration. Die hat unbestritten von beiden Seiten stattzufinden: von den " Altbürgern" und von den " Neubürgern" - also auch von den türkischstämmigen deutschen Staatsbürgern.
DieTatsache der bilateralen Schulen hat
Oktoberwind schon gebracht. Meine Tochter unterrichtete am Lycée français de Vienne, einer meiner Freundinnen am Sankt Georgskolleg in Istanbaul. Das sind dann Schulen, die nach dem Lehrplan der Erhalterländer geführt werden.Diese Schulen sind auch Eliteschulen und werden nicht von der Mehrheit der Schüler genutzt. Aber gerade das meint Erdogan ja offensichtlich nicht. Wenn der türkische Staat Türkischlehrer nach Deutschland schickt, können die Lehrinhalte von den deutschen Behörden ja gar nicht kontrolliert werden --- sie können im Normalfall kein Türkisch.
Wenn wir
nicht wollen, dass das Faktum Parallelgesellschaft noch weiter zementiert wird,
müssen wir - also die europäischen Staaten - darauf dringen, dass in allen Schulen eine einheitliche Unterrichtssprache zur Verfügung steht.
Das ist in unserem Falle Deutsch.
Jetzt wage ich einmal eine etwas boshaft überzogene Schlussfolgerung.
Wenn wir also die Intergration unserer türkischstämmigen Mitbürger ganz ernst nähmen, müssten alle deutschsprachigen ( und die anderen natürlich auch: Serben, Kroaten usw) Schüler in Türkisch unterrichtet werden.
Aber lies bitte in dem Zusammenhang folgendes:
"Nein zu Assimilation"
In der in Deutschland zuletzt lebhaft geführten Debatte über die Integration von Zuwanderern, vertrat Erdogan den Standpunkt, dass bei aller Integration Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit akzeptiert werden müssten. Er sage "Nein zu Assimilation".
Das gibt doch zu denken, oder?
Nur damit hier kein falscher Eindruck entsteht: unsere Familie liebt die Türkei, der Islam ist uns eine Religion wie alle anderen, der Multikultitouch in unserem Wiener Bezirk - Favoriten - gefällt uns.
Nur: ich will, dass der Parallelgesellschaft Einhalt geboten wird, dass etwas Neues entstehen wird, ist mir auch klar --- aber etwas
Ganzes. Und dazu braucht jeder Staatsbürger das Hauptmittel der Kommunikation: die einheitliche Unterrichtssprache.
Meine Frage ist diese: Dürfen Vertreter von Herkunftsländern überhaupt solche Forderungen stellen, wie es Erdogan tut?
Wem nutzt das?
Welche gesellschaftlichen Verhältnisse kann das steuern ?