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Türkische Schulen und Universitäten in Deutschland

AW: Türkische Schulen und Universitäten in Deutschland

Hey sartchi,

deine ersten beiträge waren super. und die letzten beiträge sind voller zorn, was nachvollziehbar ist. Deine argumente sind einleuchtend und nachvollziehbar, trotzdem prallen diese von den köpfen ab ohne eine spur zu hinterlassen, wie ein ball der gegen die wand gekickt wird. Du bist permanent am kicken und es fallen keine tore, das hat aber nichts mit deinem talent und können als stürmer/in zu tun, das ist halt nicht fußball. Macht aber nichts, weil was währe Mahatma Ghandi ohne die engländer, was währe Voltaire ohne die kirche, was währe der Tank Man ohne den china kommunismus panzer, was währe Che Guevara ohne den kapitalismus, was währe Martin Luther King Jr ohne die rassisten.
Mich würds freun wenn du einpaar titel der bücher, die dich in dieser hinsicht beeinflusst haben, mal bekannt gebe würdest

mfg HK

PS: @all die alternative zum „multikulturellem scheiß“ sind doch israel und palästina, usa und taliban, kommunismus und kapitalismus, schwarz und weiß, bosnien und serbien. ich wähle die kot-variante

HideoKojima,
nun, eigentlich will ich keine "Tore schießen".
Denn wenn du alles durchliest, wirst auch sicherlich finden, dass viele einfach nur auf der eigenen Meinung beharren.
Und das von mir Geschriebene nicht einmal nur ein bisschen durchdenken, geschweige denn dabei mitdenken.

Es tut mir leid, mir haben sicherlich einige Bücher geholfen um eine etwas korrektere Meinungsbildung zu bekommen, aber diese waren in arabischer Sprache geschrieben.
Mein Zugang zu diesem Thema ist wahrscheinlich ein anderer, weil ich arabisch lesen kann (hat viel Zeit und Mühe gekostet dies zu erlernen!).
Ich versuche mir immer eine Meinung zu bilden, die etwas unabhängig vom Mainstream ist.

Insoferne ist es mir völlig wurscht, was wer von mir denkt.
Denn mir geht es eher darum der Wahrheit zu nahe wie nur möglich zu kommen. Ich schreibe eher "nahekommen", weil mehr kann ich diesbezüglich nicht erreichen. Aber auch dies ist ein Gewinn.

sartchi
 
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AW: Türkische Schulen und Universitäten in Deutschland

Korrektur:

sollte heißen: "der Wahrheit so nahe wie nur möglich zu kommen .."

sartchi
 
AW: Türkische Schulen und Universitäten in Deutschland

Hallo Thorsten

Vermutlich liegt hier ein Missverständnis vor.

Bürokratische Hürden, natürlich. Erst recht wird der Errichtung einer islamischen Universität (oder "islamischer Gymnasien", falls das kein Widerspruch in sich ist, hierzu wäre wohl eine Fatwa nötig) in D schwierig, da das deutsche Gesetz zwar die Möglichkeit kirchlicher Schulen vorsieht, den Islam aufgrund seiner nicht-hierarchischen Organisationsform jedoch nicht als den Kirchen gleichstellbaren Rechtsvertreter anerkennt. Sprich: der Rechtsstaat bleibt skeptisch gegenüber einer Gruppe, so groß sie auch sei, die keinen Anführer ernannt hat, den man im Zweifelsfalle zur Rechenschaft ziehen kann.

Das Problem liegt auf einer anderen Ebene. Wenn Erdogan gegenüber der EU auf Religionsfreiheit plädiert, meint er vor allem Freiheit für die Ausübung des orthodoxen Islam. Was in der EU prinzipiell nicht erwünscht, aber möglich ist, soll auch in der Türkei möglich sein: anstelle der fremdsprachlich-naturwissenschaftlichen Ausbildung vorwiegender Koranunterricht für Kinder und Jugendliche, obligatorische Verschleierung der Frauen im öffentlichen Raum, zunächst als Wahlmöglichkeit für Frauen an Universitäten und Schulen.
Indem Erdogan letzteres an türkischen Universitäten legalisieren ließ, ist er doch einen großen Schritt auf die europäische Idee der Freiheit der Religionsausübung zugegangen.

Mit der Imam-Ausbildung meinte ich deutsche -wie selbstverständlich auch andere europäische theologische Fakultäten, mit türkischen Gymnasien bzw. Universitäten solche, an denen die türkische Sprache Vorrang hätte.
Also keine islamischen Einrichtungen, an denen Koran anstelle naturwissenschaftlichen Fächern unterrichtet würde! Meine Haltung -und das weisst Du- ist nicht nur wegen unserer Verfassung eine laizistische, wobei ich aber bei der Staat/Religion-Trennung den Voile-/Kopftuchstreit nicht als vorrängig erachte.
Aber nehmen wir theoretisch an, islamische (staatliche)Schulen gäbe es in D oder F etc.
Vorausgesetzt: deutsche, französische etc. Kinder/Jugendliche fänden überhaupt Aufnahme an diesen von Dir erwähnten...
Wieviele deutsche Eltern liessen ihre Kinder solche Koranschulen besuchen?
Wieviele deutsche Jugendliche würden sich für solche entscheiden?
Ich vermute, eine solch verschwindende Minderheit, dass es gar keinen Sinn macht, sich über den Gewinn für die deutschen Schüler, für die Gesellschaft oder die Integration zu unterhalten.

Der Religionsunterricht ist Privatsache und freiwillig und sollte eine solche bleiben. Für alle Schüler, ob im eigenen oder im Gastland. Der Staat muss jedoch daran interessiert sein, welche Inhalte in diesem Unterricht vermittelt werden. Aus diesem Grund meine Anmerkung bezüglich der Ausbildung der Imame.

Es bleibt die hohe Zahl derer, die in Deutschland die Hauptschule ohne Abschluß verlassen. Soll Politik hier ethnisch differenzieren: Deutschstämmige, Türkischstämmige, Deutschtürken, Wolgadeutsche, echte Russen, Ukrainer mit deutschen Vorfahren etc.? Als Bildungspolitiker wäre ich ratlos. Na klar: die gute alte "Volksschule" wäre das geeignete Institut. Gute Grundbildung für alle, nur daß "Volk" eben alle die meint, die hier leben und sich nicht von irgendeiner rassischen oder Blutsabkunft her bestimmt.

Aber: ist nicht in D seit über vierzig Jahren alles versucht worden, die hier Lebenden als "Ein Volk" in die Schule zu nehmen? Muß man nicht die gegenwärtigen Versuche vor allem Jugendlicher, die sich gegen die deutsche Angebotsgesellschaft wenden, in der in der Tat jeder seinen Platz finden kann, eher als Signal dafür werten, daß es eben nicht jeder schaffen will, mitzukommen? Warum auch. Und müßten sich nicht allein wegen genau dieses Signals Staat und Gesellschaft grundlegend wandeln? Allein, zur Revolution scheint dies Signal, das auch die Völker hören könnten, doch noch nicht stark genug.

Eben dies habe ich ganz kurz angeschnitten. Es ist nicht nur ein deutsches, es ist ein europäisches Problem. Junge Muslime laufen Amok -Verzeihung, aber leider gehört es beinahe zum europäischen Alltag, in Frankreich, in Deutschland, in den Niederlanden, in Dänemark...
Es wird nach Ursachen gesucht, Erklärungen geliefert, sich mit den Tätern in Nachsicht geübt.

In zehn Jahren sehen wir, was von soviel Optimismus übrigblieb. Alles andere regelt ein Gesetz.

Mein Optimismus brauchte keine zehn Jahre, um entscheidend zu leiden. Mein Vertrauen, dass soziale Fürsorge, Nachsicht, Ausgleich der schlimmsten Gegensätze und Schaffung besserer soz. Bedingungen auch bessere Menschen heranwachsen lässt, ist geschrumpft, weil die Versuche, gerade in den solidarischsten, sozialdemokratischsten Ländern (Skandinavien) am Scheitern sind.

Integration kann nicht nur in der Verantwortung des Gaststaates liegen, wie es die Soziologen u.v.a.m. sehen und zu erklären versuchen. Da gebe ich Dir Recht.
Immer wieder hören wir nur, was die Gesellschaft den frustrierten Jugendlichen mit Migrationshintergrund schuldig sei bzw. schuldig geblieben ist. Wenn darauf von diesen Jugendlichen Kindergärten und Schulen angezündet werden, Lehrer bedroht oder verprügelt, d.h. ausgerechnet die Menschen und die Einrichtungen, die den Tätern eine gleichberechtigte Zukunft und auch sozialen Aufstieg geboten haben, hört mein Verständnis weitgehend auf.
Wenn sich die unbändige Wut von Drogendealern, Brandstiftern und Vergewaltigern gegen die Polizisten, die sie kontrollieren bzw. verhaften wollen/müssen, richtet, ist es keine Lösung, wenn Soziologen von Hilfeschreien einer stigmatisierten Minderheit sprechen und Attentäter in Schutz nehmen.
So sehen sich die Täter selbst jeweils als Opfer (was sie zugegebenermassen auch sind), aber diese Haltung, einerseits die extreme Gewaltbereitschaft, andererseits aber die Wehleidigkeit, passen nicht zusammen.

Die Einstellung, die 'fremde' Gesellschaft schuldet mir etwas, bedeutet doch, ich identifiziere mich bereits mit dieser Gesellschaft. Es fehlt allerdings die Einsicht, dass ich in meiner ehemaligen 'Heimat-Gesellschaft' ohne Leistung gar nichts bekommen würde.
Wer unsere Bereitschaft, uns multikulturell einzufühlen -und diese ist überall vorhanden!- fordert, erklärt sich m.M.n. der neuen Heimat zugehörig, ist nicht (oder nicht in dem Umfang) ein Opfer, sondern auch ein Verantwortung tragendes Mitglied dieser Gesellschaft. Säkularisierten Gesellschaft, mit einer auch für ihn geltenden Verfassung, die in allen Passagen Vorrang haben muss.

Es ist Zeit, dass auch wir unsere Forderungen stellen, statt uns -wie in den meisten Fällen- in falscher Nachsicht üben. Damit haben wir weder diesen Jugendlichen noch uns bis jetzt geholfen.

Pardon!, Thorsten und ich blieben nicht ganz am Thema, es gehört aber fast automatisch in diesen Themenkreis.

Grüsse
Jérôme
 
AW: Türkische Schulen und Universitäten in Deutschland

Jérôme schrieb:
Mit der Imam-Ausbildung meinte ich deutsche -wie selbstverständlich auch andere europäische theologische Fakultäten, mit türkischen Gymnasien bzw. Universitäten solche, an denen die türkische Sprache Vorrang hätte.
Also keine islamischen Einrichtungen, an denen Koran anstelle naturwissenschaftlichen Fächern unterrichtet würde!

1) Eine >türkische Universität< - vergleichbar einer deutschen Universität in der Türkei - ist das eine; dazu müßte die Initiative aus der Türkei kommen, aber mit einem bißchen weniger beleidigtem Jammern und ein bißchen mehr Zielstrebigkeit türkischerseits könnte das Ding allerspätestens 2011 stehen (Verzeihung, es hätte sicher schon 2003 stehen können)

2) Eine <Imam-Ausbildung> ist eine Predigerausbildung, es wird dabei ausschließlich die korrekte mündliche Weitergabe des Koran gelehrt, und die Sprache des Koran ist Hocharabisch - es ist also gleichgültig, welcher Nationalität der Lehrende entstammt. Eine <Koranschule> vermittelt Grundkenntnisse, indem SchülerInnen durch Auswendiglernen mit dem Text der Suren vertraut gemacht werden. Nur daß in islamischen Ländern Schülerinnen meist ab einem gewissen Punkt nicht mehr weiterlernen dürfen; bisher hängt dieser Punkt von dem für Frauen erlaubten Heiratsalter ab, das jeweils staatlicherseits festgelegt wurde. In radikalen Ländern wie Jemen (oder dem Afghanistan der Taliban) haben Frauen ohnehin kaum die Möglichkeit des Schulbesuchs. In einem relativ fortschrittlichen Land wie Iran dagegen werden ausgewählte Suren auch an weiterführenden Schulen für Mädchen vermittelt.

Es ist absurd, anzunehmen, daß an solchen Schulen "fremdsprachlich-naturwissenschaftliche" Inhalte vermittelt würden. Was Dir vorschwebt, Jérôme, sind europäisch-traditionelle Schulen, die neben anderen Angeboten auch islamischen Religionsunterricht anbieten. Wie soll das gehen?

Jérôme schrieb:
Wieviele deutsche Eltern liessen ihre Kinder solche Koranschulen besuchen?
Wieviele deutsche Jugendliche würden sich für solche entscheiden?
Ich vermute, eine solch verschwindende Minderheit, dass es gar keinen Sinn macht, sich über den Gewinn für die deutschen Schüler, für die Gesellschaft oder die Integration zu unterhalten.!

Na also, dann ist das ganze ja eine Schein-Debatte, entsprungen aus einer Schein-Hysterie. Nein, die Jugendlichen, die in die deutschsprachigen Moscheen laufen, sind fast alle Deutsche. (Deutsche Staatsangehörige mit Migrationshintergrund in der 3. Generation - das sind doch Deutsche? will ich da Unterschiede machen, oder soll ich sie etwa - in einer groben Anspielung - "Vierteltürken" nennen?) Viele dieser Jungs und Mädchen haben mitunter massive Identitätsprobleme, wissen nicht, wohin sie gehören - es ist bald grotesk, daß ihre Anlaufstelle eben die Moschee ist, die das deutsche Angebot ihnen liefert. Richtigen Koran-Unterricht kriegen die da aber nicht, die hören nur dem Prediger zu, wie wenn sie in der evangelischen Kirche wären!

Jérôme schrieb:
Die Einstellung, die 'fremde' Gesellschaft schuldet mir etwas, bedeutet doch, ich identifiziere mich bereits mit dieser Gesellschaft. Es fehlt allerdings die Einsicht, dass ich in meiner ehemaligen 'Heimat-Gesellschaft' ohne Leistung gar nichts bekommen würde.
Wer unsere Bereitschaft, uns multikulturell einzufühlen -und diese ist überall vorhanden!- fordert, erklärt sich m.M.n. der neuen Heimat zugehörig, ist nicht (oder nicht in dem Umfang) ein Opfer, sondern auch ein Verantwortung tragendes Mitglied dieser Gesellschaft. Säkularisierten Gesellschaft, mit einer auch für ihn geltenden Verfassung, die in allen Passagen Vorrang haben muss.!

Ja, genau. Obwohl die Einschränkung bei unserem "Säkularismus", Jérôme, doch bleibt, daß unser Staat "Religionsfreiheit" garantieren soll und wir die religiöse Vielfalt doch fördern wollen; in D behilft man sich damit, daß jeder einen Gebetsraum einrichten kann, wo er möchte, für größere sakrale Neubauten fühlt sich der Staat erst nach Antrag zuständig (oder Bürgerprotest, falls die Stadtplanung der Glaubensgemeinschaft am Volkszorn vorbei ihr Placet gegeben hat, wie jüngst in Köln geschehen).


Bleibt noch zu fragen:

Jérôme schrieb:
Der Religionsunterricht ist Privatsache und freiwillig und sollte eine solche bleiben.

???

Nein, ein Religionsunterricht an öffentlichen Schulen kann nicht Privatsache sein, sowenig wie die Ausübung einer Religion private Züge haben kann. "religio" bedeutet "Rückbindung" in einem Sinne, der über das individuelle und familiäre hinausgeht; es geht (wenigstens im Katholizismus und im Islam) um Sinnstiftung für große Gemeinden, die auf dem Wege solcher Sinnstiftung ja gerade erst erzeugt werden. "Unterricht" bedeutet dann immer die Zubereitung des Ich auf die religiöse Botschaft hin, die sich in der Gemeinschaft verkörpern soll - und das würde ich nicht als Privatsache bezeichnen wollen.

Liebe Grüße
Thorsten
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Türkische Schulen und Universitäten in Deutschland

Eigentlich war ich persönlich froh, als dieser Thread abgeschlossen schien. Zu viel Streit durch wiederholte unsachliche Behauptungen, die die guten Aussagen mancher User völlig in den Hintergrund drängten.

Nun melde ich mich erneut, denn die Information die ich gefunden habe, scheint mir vom allgemeinen Interesse. Dabei sollte ich es schon früher gewusst haben, spielt sich das Ganze so zu sagen in meiner Nachbarschaft ab.

Man spricht so viel von der missglückten Integration, vom Leben in Parallelgesellschaften – man theoretisiert viel, dabei gibt es auch Mitbürger die dieses Problem anders anpacken: pragmatisch.

In manchen deutschen Städten gibt es Schulen für Migrantenkinder deren Akzent auf das Erlernen der deutschen Sprache gesetzt ist.

Und so gibt es Dank der Initiative einer Gruppe von Türkischen Eltern tatsächlich ein Türkisches Gymnasium in Köln. Träger des Privatgymnasiums ist der Türkisch-Deutsche Akademikerbund e.V. Nur entspricht dieses Gymnasium nicht so ganz den Vorstellungen des Herrn Erdogan, denn in diesem neuen Privatgymnasium ist das Hauptziel das Erlernen der deutschen Sprache um den Kindern die bestmöglichen Prämissen zur Integration zu schaffen.

Dieses Gymnasium trägt den Namen Dialog. Der Direktor des Gymnasiums, Gregor Hohmann-van Haaren und sieben der acht Lehrer sind Deutsche, türkischstämmig ist nur eine der Lehrerinnen, auch sie in Deutschland ausgebildet – es ist die Lehrerin die die Türkische Sprache unterrichtet.

Da die Kinder neben der Deutschen Sprache in der auch die Fächer unterrichtet werden auch Fremdsprachen lernen, (Französisch oder Englisch und Türkisch – auf Wunsch auch eine dritte Sprache) – benötigen sie mehr Zeit und auch mehr Zuwendung – deswegen ist Dialog eine Ganztagsschule (von 8 bis 18.h).

Die Kinder werden außerdem auch ans Brauchtum ihrer jetzigen Heimatstadt herangeführt – denn auch das gehört natürlich zu einer ernst durchdachten Integration.

Noch eine Stellungnahme einer Deutschen die aus der Türkei stammt scheint mir von Bedeutung. Die Schriftstellerin und Schauspielerin Renan Demirkan sagt:

"Wir sind hier in Deutschland. Ich möchte keine türkische Universität und keine türkische Schule…Wir sind hier in Deutschland und dieses Deutsch ist eine unglaublich schöne Sprache, die Kinder sollen dieses Deutsch lernen."


Mehr zum Privatgymnasium Dialog:

http://www.jukobox.de/pages/index.1001.html
 
AW: Türkische Schulen und Universitäten in Deutschland

Hallo Thorsten

Bereits seit Tagen bedauere ich, mich in diese Debatte eingemischt zu haben, und kann wahrscheinlich von Glück reden, dass das Thema bereits an Brisanz verloren hatte und ich für meine Dummheit 'nur' von Dir bestraft wurde.
Denke ich nur daran, was mir z.B. im Thread 'Religionsfeindlichkeit in diesem Forum' alles passiert wäre :haare:... -grins.

Meine Antwort war oberflächlich, die Wortwahl unpassend und auf Vorhergehendem basierend, hauptsächlich aber von den französischen Prämissen geleitet, des -mir durchaus bekannten- deutschen bzw. europäischen ,Säkularismus' ungeachtet. Schlimmer noch! Du hast darauf explizit hingewiesen, ich vernachlässigte diesen -für mich fragwürdigen Säkularismus- trotzdem. Pardon!
Somit sollte ich mich besser verabschieden, aber Du und das Thema verdienen eine -hoffentlich- bessere Antwort.


1) Eine >türkische Universität< - vergleichbar einer deutschen Universität in der Türkei - ist das eine; dazu müßte die Initiative aus der Türkei kommen, aber mit einem bißchen weniger beleidigtem Jammern und ein bißchen mehr Zielstrebigkeit türkischerseits könnte das Ding allerspätestens 2011 stehen (Verzeihung, es hätte sicher schon 2003 stehen können)

Über die, von Dir erwähnten Daten, möchte ich nicht spekulieren, sonst bin ich absolut Deiner Meinung. Darüber hinaus, wie schon erwähnt, erachte ich Erdogans Einwurf, die Gymnasien bzw. Universitäten als Beitrag zur Integration zu sehen, als nichtig.

2) Eine <Imam-Ausbildung> ist eine Predigerausbildung, es wird dabei ausschließlich die korrekte mündliche Weitergabe des Koran gelehrt, und die Sprache des Koran ist Hocharabisch - es ist also gleichgültig, welcher Nationalität der Lehrende entstammt. Eine <Koranschule> vermittelt Grundkenntnisse, indem SchülerInnen durch Auswendiglernen mit dem Text der Suren vertraut gemacht werden. Nur daß in islamischen Ländern Schülerinnen meist ab einem gewissen Punkt nicht mehr weiterlernen dürfen; bisher hängt dieser Punkt von dem für Frauen erlaubten Heiratsalter ab, das jeweils staatlicherseits festgelegt wurde. In radikalen Ländern wie Jemen (oder dem Afghanistan der Taliban) haben Frauen ohnehin kaum die Möglichkeit des Schulbesuchs. In einem relativ fortschrittlichen Land wie Iran dagegen werden ausgewählte Suren auch an weiterführenden Schulen für Mädchen vermittelt.

Diese Tatsachen sind mir bekannt. Wenn wir aber so tief in die Materie vordringen wollen, sollten wir zunächst unterscheiden:
a) Koranschulen - die Medresen (für die gesamte islamische Welt) - islamische Hochschulen der Religionswissenschaften und der theologischen Ausbildung zum Imam

b) Koranschulen vgl. Religionsunterricht in unserem Kulturkreis

Ich möchte mich auf die zweitgenannten und nur auf die hier beheimateten beschränken.

Primär bekommt 'jedes' Kind bereits im Kleinkindalter (vom Vater der Sohn, von der Mutter die Tochter) die fünf Glaubenspflichten des Islam in der Familie vermittelt. Mit der Geburt hat sich das Kind bereits für Allah 'entschieden', mit der Erziehung wird es sich dem Willen Allah unterwerfen und die eigene Verantwortung abgeben. Es heisst nicht, Gott verstehen, es heisst nur, Gott anbeten.

In der Koranschule (und solche gibt es auch in D, mind. in den islamischen Kulturzentren jeder Grossstadt) lernt dann das Kind (sofern es dorthin geschickt wird), wie Du bereits erwähnt hast, den Koran (arabisch lesen) auswendig. Das Problem (aus unserer Sicht) wird gefestigt. Auswendig lernen und immer wieder wiederholen, ohne darüber nachzudenken, ohne hinterfragen zu dürfen, eigene Gedanken unterdrückend. Hier sollen die Kinder/Jugendlichen zu praktizierenden und nicht nur gläubigen Moslems erzogen werden.

Während für uns das Grundgesetz der Eigenverantwortung gilt, jeder von uns ethisch, kulturell, sozial, moralisch, politisch und wirtschaftlich gefordert ist und durch die Reformation von kirchlicher Bevormundung befreit, reproduziert der gläubige Moslem nur eine Ideologie. Es kann die nach Sure 2, Vers 256 der Gebote Allah 'Kein Zwang zur Religion' und auch 'Alle Menschen sind vor Allah gleich, ungeachtet ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, Herkunft, ihres soz. Status oder ihrer Blidung' sein oder die der Intoleranz gegen Andersgläubige, der islamischen Heilsmacht für die ganze Welt, der Männerherrschaft über Frauen etc. sein.
Die blosse Reproduktion einer Ideologie manifestiert sich am besten in den vorsichtigen Aussagen auch der sehr moderaten, nicht nur ungebildeten Muslime, wenn es darum geht, Steinigungen von Frauen oder Tötungen von Karikaturisten etc. zu verurteilen. Sie glauben, nur Allah entscheidet über das Leben und den Tod eines Menschen, aber Allah braucht dazu Werkzeuge. Dieser Glaube lässt sich bestens instrumentalisieren.


Es ist absurd, anzunehmen, daß an solchen Schulen "fremdsprachlich-naturwissenschaftliche" Inhalte vermittelt würden. Was Dir vorschwebt, Jérôme, sind europäisch-traditionelle Schulen, die neben anderen Angeboten auch islamischen Religionsunterricht anbieten. Wie soll das gehen?

Natürlich wäre absurd, an dieser Stelle Koranschulen als Mittel zu sehen. Deshalb schrieb ich auch, es sollten keine 'islamischen Einrichtungen' sein.
Tatsächlich hatte ich eine laizistische europäische Schule/Universität im Kopf -mit Hauptsprache Türkisch.

'Wie soll das gehen?', fragst Du mich? M.M.n. sehr gut -grins.
Aber s.o., ich achtete nicht darauf, dass Religionsunterricht in den meisten Bundesländern immer noch fast unumgänglich ein fester Bestandteil des Unterrichtsplanes ist.
Zu lösen wäre aber auch das: Koranunterricht separat erteilt, von in D ausgebildeten und zugelassenen Imams, die für den Inhalt (im Einklang mit der Verfassung) verantwortlich wären.



Na also, dann ist das ganze ja eine Schein-Debatte, entsprungen aus einer Schein-Hysterie. Nein, die Jugendlichen, die in die deutschsprachigen Moscheen laufen, sind fast alle Deutsche. (Deutsche Staatsangehörige mit Migrationshintergrund in der 3. Generation - das sind doch Deutsche? will ich da Unterschiede machen, oder soll ich sie etwa - in einer groben Anspielung - "Vierteltürken" nennen?) Viele dieser Jungs und Mädchen haben mitunter massive Identitätsprobleme, wissen nicht, wohin sie gehören - es ist bald grotesk, daß ihre Anlaufstelle eben die Moschee ist, die das deutsche Angebot ihnen liefert. Richtigen Koran-Unterricht kriegen die da aber nicht, die hören nur dem Prediger zu, wie wenn sie in der evangelischen Kirche wären!

Ein unverzeihlicher Fehler meinerseits, auf den Kontext zu hoffen -grins.
So wie ich irgendwo die Türkischstammigen erwähnte, waren hier die Eingeborenen bzw. ihre Eltern gemeint, besser wäre natürlich, ich hätte gleich zwischen Moslems und Christen unterschieden. Eine böse Falle der 'political correctness', in die ich da getappt bin.

Grotesk finde ich das nicht.
Ich kann diesbezüglich nur über F schreiben, aber die Parallelen in der strukturellen Grundproblematik der Integration sind eindeutig (regionale und lokale Konzentration der Migranten - Ballungszentren, Arbeitslosigkeit, Identitätsprobleme, Ausländerfeindlichkeit etc.). Die Unterschiede liegen evtl. in der Rechtslage, sicher in der Organisation der Schulen, im Laizismus/Säkularismus, evtl. in der politischen Wirkung, aber in beiden Ländern wird immer noch nach einem spezifischen Integrationsmodell gesucht, wobei der soziokultureller Hintergrund überall massgebend ist bzw. die Motivation und Fähigkeit der Migranten zur Integration gleichermassen beeinflusst.

Die jungen Muslime in F kümmert die Religion nicht viel mehr als die jungen Katholiken, es gibt selbstverständlich grosse Unterschiede zwischen den gläubigen und den praktizierenden Moslems.
Die Gemeinschaft einer Moschee gibt aber allen oft mehr Zugehörigkeitsgefühl als unsere Gesellschaft, dazu kommt, dass sie sich in der Not (Identitätskrise, Arbeitslosigkeit, Trauer etc.) wieder der Kirche zuwenden (nicht anders, als es auch bei den Christen zu beobachten ist) und da kommt es gravierend auf den Prediger und seine Auslegung des Korans an/seine Ausbildung/seine Zugehörigkeit/Import-Imam etc.

Generell lässt sich sagen, dass keine Integration möglich ist, wenn der Körper in einer aufgeklärten und der Kopf in einer vollkommen anderen Welt lebt.


Ja, genau. Obwohl die Einschränkung bei unserem "Säkularismus", Jérôme, doch bleibt, daß unser Staat "Religionsfreiheit" garantieren soll und wir die religiöse Vielfalt doch fördern wollen; in D behilft man sich damit, daß jeder einen Gebetsraum einrichten kann, wo er möchte, für größere sakrale Neubauten fühlt sich der Staat erst nach Antrag zuständig (oder Bürgerprotest, falls die Stadtplanung der Glaubensgemeinschaft am Volkszorn vorbei ihr Placet gegeben hat, wie jüngst in Köln geschehen).

Thorsten, mir ist Euer Säkularismus ohnehin weitgehend unverständlich.
Religionsfreiheit und die Vielfalt-Garantie ist das eine, der Umgang damit das andere.
Im Geschichtsunterricht wird die politische Kultur unter Ausschluss der Monarchie vermittelt und vielleicht nur eine Stunde später im Religionsunterricht die absolute Macht (also auch Monarchie) eines Papstes. Der Staat treibt Kirchensteuern ein etc. etc. Die Trennung Staat/Kirche sehe ich zu wenig deutlich.

(Es scheint mir übrigens, es geht hier immer mehr um Geld. Seit Jahren diskutieren m.W. die 'deutschsprachigen' röm.-kath. Kirchen über Unternehmungsführung, über die Grundlagen kirchlichen Managements, Theologie und Ökonomie, Spiritualität und Marketing, betriebswirtschftlliches Denken vs. theologisch/soz. Arbeitsfelder, Zielsetzung, Planung, Entscheid, Kontrolle und Controlling.
Die Finanzen sind Dünger im Weinberg des Herrn. :D

Ich hätte nie gedacht, die französischen Priester zu loben. Hier tu ich es -grins.
Die Kirchen bekommen keine Zuschüsse und haben auch keine Steuereinnahmen, sie finanzieren sich ausschliesslich aus Spenden, Stiftungen und Legaten. Die Ausnahme ist die staatliche finanzielle Unterstützung der kirchl. Schulen - dafür werden diese vom Staat auf Inhalte überprüft und kontrolliert.
Die Priester werden von den Diözesen entlöhnt und es handelt sich dabei um absolute Mindestlöhne. Trotzdem finden sie es natürlich, dass Religion Privatsache ist und übernehmen immer mehr soz. Aufgaben -z.B. auch die Betreuung entwurzelter Muslime- streiken sah ich sie noch nie -grins. Pardon!


[
QUOTE]Nein, ein Religionsunterricht an öffentlichen Schulen kann nicht Privatsache sein, sowenig wie die Ausübung einer Religion private Züge haben kann. "religio" bedeutet "Rückbindung" in einem Sinne, der über das individuelle und familiäre hinausgeht; es geht (wenigstens im Katholizismus und im Islam) um Sinnstiftung für große Gemeinden, die auf dem Wege solcher Sinnstiftung ja gerade erst erzeugt werden. "Unterricht" bedeutet dann immer die Zubereitung des Ich auf die religiöse Botschaft hin, die sich in der Gemeinschaft verkörpern soll - und das würde ich nicht als Privatsache bezeichnen wollen. [/QUOTE]

Aus dieser Sicht würde ich den Unterricht natürlich auch niemals als Privatsache bezeichnen.

Ich meinte damit aber nur den ersten Schritt, die vollständige Individualisierung, die französische Realität, die vermutlich in Rest-Europa -sage ich arrogant, gar nicht realisierbar ist; Religionsunterricht ausserhalb der Schule und der Entscheid den Eltern überlassen, ob das Kind überhaupt -, wenn ja, in welcher Form(!) und wo Religions- oder Religionenunterricht bekommt.

Was Du ansprichst, ist ein anderes Problem bzw. auch eine 'neue' Entwicklung. Seit ca. 40 Jahren drängen Religionen wieder zurück in den öff. Raum und versuchen ihre Anliegen nicht nur lautstark, sondern eben auch mit Gewalt durchzusetzen. Die Bedeutungslosigkeit oder die Individualisierung der Religionen wird damit überholt.
Ob lokal oder global, Religionen sind heute wieder mit-gesellschaftgestaltend und die religiösen Semantiker bestimmen immer mehr auch die aktuelle Tagespolitik.

Dabei wären noch die kath. Kirchen im Osten Europas zu erwähnen, die ebenfalls in die öff. Bereiche der Gesellschaft drängen und gegen die dort noch stark entwickelte Privatisierung des Glaubens und die ideologischen Resten des Marxismus kämpfen und den politischen Entwicklungen entgegen zu wirken versuchen.

Wir plaudern hier ungezwungen und auf Umwegen über eine in weiter Ferne schwebende Türkische Universität, während in St. Petersburg für mind. 3 Monate die Europäische Universität geschlossen wurde und 170 Studenten sowie 50 Mitarbeiter in Ungewissheit leben, was mit dieser liberalen Privateinrichtung geschieht. Seit 1994 zum ersten Mal entsprachen die Räumlichkeiten nicht den Brandschutzbestimmungen der jährlichen Kontrolle. Dumm, dass ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt die EU bereit war, das 'Wahlbeobachtungsprojekt' der Universität zu finanzieren. Ganz dumm, dass praktisch gleichzeitig das Kulturinstitut British Council in St. Petersburg und in Jekaterinenburg und der Journalistenverband in Moskau die Brandschutzbestimmungen nicht erfüllen.

Höchstwahrscheinlich hätte ich nach den ersten zwei Absätzen den Beitrag beenden sollen, denn der Sinnlosigkeit des Schreibens bin ich mir voll und längst bewusst, aber draussen regnet es und das Mittagessen ist heute auch erst auf 14 Uhr geplant -grins.

Herzliche Grüsse und
Adieu
Jérôme
 
AW: Türkische Schulen und Universitäten in Deutschland

Religionsfreiheit und die Vielfalt-Garantie ist das eine, der Umgang damit das andere.
Im Geschichtsunterricht wird die politische Kultur unter Ausschluss der Monarchie vermittelt und vielleicht nur eine Stunde später im Religionsunterricht die absolute Macht (also auch Monarchie) eines Papstes. Der Staat treibt Kirchensteuern ein etc. etc. Die Trennung Staat/Kirche sehe ich zu wenig deutlich.

(Es scheint mir übrigens, es geht hier immer mehr um Geld. Seit Jahren diskutieren m.W. die 'deutschsprachigen' röm.-kath. Kirchen über Unternehmungsführung, über die Grundlagen kirchlichen Managements, Theologie und Ökonomie, Spiritualität und Marketing, betriebswirtschftlliches Denken vs. theologisch/soz. Arbeitsfelder, Zielsetzung, Planung, Entscheid, Kontrolle und Controlling.
Die Finanzen sind Dünger im Weinberg des Herrn. :D

Ich hätte nie gedacht, die französischen Priester zu loben. Hier tu ich es -grins.
Die Kirchen bekommen keine Zuschüsse und haben auch keine Steuereinnahmen, sie finanzieren sich ausschliesslich aus Spenden, Stiftungen und Legaten. Die Ausnahme ist die staatliche finanzielle Unterstützung der kirchl. Schulen - dafür werden diese vom Staat auf Inhalte überprüft und kontrolliert.
Die Priester werden von den Diözesen entlöhnt und es handelt sich dabei um absolute Mindestlöhne. Trotzdem finden sie es natürlich, dass Religion Privatsache ist und übernehmen immer mehr soz. Aufgaben -z.B. auch die Betreuung entwurzelter Muslime- streiken sah ich sie noch nie -grins. Pardon!

Lieber Jérôme,

deinen Beitrag habe ich mit großem Interesse gelesen. Den oben zitierten Abschnitt halte ich für besonders erwähnenswert, gibt er mir doch die Gelegenheit, ein wenig hinter die Kulisse der Hochschulthematik zu blicken. Gerade im Hinblick auf den finanziellen Aspekt und der Vorstellung, das Kapital als Quasi-Religion zu verstehen, habe ich einen interessanten Beitrag gefunden, den ich hier einfügen möchte.

Hochschulzugang im Wandel – von der Verteilung von Studienplätzen zur Selektion

Unter diesem Gesichtspunkt die Frage nach türkischen Schulen und Universitäten in Deutschland neu zu bedenken, fände ich persönlich angebracht. Besonders im Hinblick auf die durchaus berechtigten Kritiken, aber auch im Hinblick auf die Zukunft der Universitäten im Allgemeinen.

Hochachtungsvoll
ein
Windreiter
 
AW: Türkische Schulen und Universitäten in Deutschland

Dem "Adieu" eines sichtlich genervten Jérôme kann ich nur ein kleines irritiertes Merci hinterherschleudern. Falls die europäische Integration von Muslimen an der unterschiedlichen laizistischen bzw. säkularistischen Verfasstheit zweier Kernstaaten scheitern sollte - dann halt!
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Türkische Schulen und Universitäten in Deutschland

Dem "Adieu" eines sichtlich genervten Jérôme kann ich nur ein kleines irritiertes Merci hinterherschleudern.

Hallo Thorsten

Ich hätte es vorgezogen, Dir eine PN zu senden, und von Dir direkt angesprochen zu werden. Leider nicht möglich, also hier etwas privat und off topic: Wenn ich auf Dich genervt 'wirkte', so allenfalls von mir, weil ich es nicht schaffte, nach meinem 500.+501. Beitrag die profane Neugier zu zügeln; weil ich es nicht schaffte, geduldig zu warten; weil ich mich verpflichtet fühlte, Dir zu antworten; weil ich Dich nicht ohne ein 'Adieu' stehen lassen wollte (vgl. 'Kraut und Rüben').

Jetzt wohne ich also ebenfalls wie Céline 'der eigenen Beerdigung' bei, etwas, was ich eigentlich unbedingt vermeiden wollte (wollen wir das nicht alle? -grins). Wenn sich die pompes funèbres so viel Zeit lässt, beginnen die Leichen oft unangenehm zu riechen.
Um 'Deine' Worte aufzugreifen, 'Dann halt!' (macht Schule, der Spruch :D).

Zurück zum Thema

Falls die europäische Integration von Muslimen an der unterschiedlichen laizistischen bzw. säkularistischen Verfasstheit zweier Kernstaaten scheitern sollte - dann halt!

Pardon, Thorsten, aber Deine Interpretation meines Beitrages ist etwas abenteuerlich bzw. fehlt es mir an Fantasie zu erkennen, auf welcher meiner Aussagen sie basieren könnte.
Ich schrieb von den Parallelen und evtl. Unterschieden der Problematik Integration. Das weitgehende Scheitern hüben wie drüben stellte ich nie in Abrede, obwohl hüben und drüben nicht ein Gleiches sei. Warum Du das Scheitern hypothetisch ausgerechnet darin sehen und Dich damit abfinden möchtest, verstehe ich nicht. Sei's drum!

Alles klar? Merci.

Amitiés
Jérôme
 
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AW: Türkische Schulen und Universitäten in Deutschland

Jetzt wohne ich also ebenfalls wie Céline 'der eigenen Beerdigung' bei, etwas, was ich eigentlich unbedingt vermeiden wollte

Lieber Jérôme, heisst das, dass Du Dich aus dem DF verabschieden willst? Gerade jetzt, wo ich aufgrund Deiner Beiträge Licht am Ende des Tunnels sehe?

Bitte überleg' es Dir doch noch mal,

rät Dir
Hartmut
 
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