lilith51 schrieb:
eine trauer um alles, was nicht wirklichkeit werden kann.
Liebe Lilith,
in erster Linie habe ich gestaunt, dass dein erster Beitrag so lange unbeantwortet geblieben ist. Denn es ist ein sehr interessantes Thema, und jeder von uns hat diese Erfahrung gemacht - aber dieses Gefühl des Sich-Nichterfüllens sicherlich anders erlebt.
Noch unterschiedlicher dürften im Rückbick die aus dem Erlebnis erfolgten Schlussfolgerungen individuell ausfallen. Manchmal stellt man den Zusammenhang dessen was vor längerer Zeit geschehen ist und der Konsequenzen, erst viel später fest. Erst erscheinen die zwei Ereignisse völlig getrennt voneinander - es dauer manchmal Monate oder sogar Jahre bevor man den roten Faden, der die beiden Geschehnisse verbindet, auf einmal deutlich sieht.
Konkretes Beispiel: ich wurde vor Jahren sehr krank, musste durch eine schwere Zeit, die ich damals als Verdammnis erlebte. Natürlich bedeutet so eine Erkrankung auch oft, dass Wünsche zurückgestellt werden, sich nicht erfüllen.
Nach etwa einem Jahr, fing ich an, so aus heiterem Himmel, zu malen. Sehr bunte, fröhliche Bilder - wahre Explosionen an Lebensfreude. Wie diese Bilder auf einmal da waren, verstand ich nicht, setzte mich aber eher mit der Technik der Aquarellmalerei auseinander, als mit "philosophischen" Fragen.
Als ich sehr viel später den Zusammenhang erkannte, begriff ich auch, dass die Erkrankung und die Malerei eng verbunden waren. Die Bilder drückten einfach eine unendliche Sehnsucht nach Leben aus...
Und die Erkrankung hätte ich, seit ich dies begriffen hatte, nichtmehr missen wollen...
Mit freundlichen Grüßen an dich
Miriam