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Terrorismus bekämpfen heißt Frieden machen

Benjamin schrieb:
Woher hast du das, tosto? Als ob sich Selbstmordattentäter nur deshalb in die Luft jagen, um andere zu töten. Jeder ernstzunehmende Psychologe kann dir bestätigen, dass Menschen sich niemals einfach so umbringen würden, nur damit sie anderen Schaden können. So einfach ist es bestimmt nicht. Alle Menschen haben ihre konkreten Gründe und nur weil wir diese nicht verstehen bedeutet das nicht, dass es diese Gründe nicht gibt.
welche gründe den?
ich gehe hier nicht von den ausführenden aus, diese leute haben wenig innerhalb der struktur zu sagen. sie lassen sich leicht anheuern und genauso leicht auch davon abhalten. z.b. würde es im irak reichen der bevölkerung eine gesicherte lebensgrundlage zu bieten. dazu gehört eine gesicherte strom- und wasserversorgung, arbeitsplätze und endlich ein gefühl von respektiert sein, welches sie meiner meinung nach nicht durch die besatzungstruppen, besonders die amerikanischen, bekommen.
was bewegt als einen osama bin laden dazu, junge menschen im töten auszubilden, anzuheuern, ein gesamtes glaubensnetzwerk auf grundlage seiner gedanken (bzw. auch die gedanken anderer leute die allerdings genauso denken wie er), eingearbeitet in den glauben des islam, zu betreiben?
welche gründe stecken dahinter?
geld und materielles kann man ausschließen. die bin ladens sind unheimlich reich. auch an einfluss.
mir ist wohl bekannt das der mensch nach mehr giert wenn er schon etwas hat, allerdings weiß auch ein bin laden, das dies der absolut falsche weg ist.
kampf gegen christen bzw. errichten eines "gottesstaates" nach seinen wünschen und vorstellungen. halte ich noch für plausibel. meine frage dazu ist nur: warum dann anschläge im irak und afghanistan, in ägypten und anderen muslimisch geprägten ländern? warum anschläge, bei denen mehr unschuldige muslime sterben als christen? das wäre die "mit bomben nach ameisen schießen" taktik.
es ist aber immer noch ein grund den ich als realistisch halte.
was mich daran nur stört: warum hat er einen hass auf christen, wo religion für ihn nicht gerade oberste priorität hat?
wenn religion oberste priorität hätte, warum tötet er dann "im namen allahs"?
der koran befürwortet ganz klar nicht das töten von menschen.

was bleibt sonst noch übrig?
mir fällt da nichts mehr ein.
hass gegen usa und verbündete. ok.
allerdings wäre al quaida nicht das was sie heute ist ohne den cia. und nach den anschlägen vom 11. september wurden massenhaft mitglieder der familie aus den usa geflogen, mit unterstützung des fbi. (natürlich galten sie als nicht gefählrich, zumindest zu dem zeitpunkt, sonst hätte man sie ja nicht ausgeflogen)
warum hat dann der bin laden clan ein so großes unternehmerishes netzwerk mit hauptsitz in den usa?
wenn bin laden dies nur aus hass gegen die usa macht, warum erst verbünden und dann aber noch die familien eingenen firmen in den usa lassen (ich weiß das ein teil seiner familie sich ausdrücklich von ihm distanziert.)

für mich bleibt am ende nur noch die lust am töten und eventuelle religiöse gründe.

ciao
 
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@: Gaius
Der "böse Ami" allein zieht hier aber nicht.

Dass der "böse Ami" an allem Schuld ist, habe ich auch nicht geschrieben. Das ist er auch nicht. Aber die USA tragen einen sehr wesentlichen Teil zur Terrorismusentwicklung bei. Wieso sah man am 11.9.2001 und Tage danach Bilder von jubelnden Menschen in arabischen Ländern? Viele amerikanische Medien, vor allem die Bush treuen, verbreiteten die Meinung, dass wären "Amerikahasser", die gegen Demokratie und Freiheit wären ... Ja, Amerikahasser mögen sie sein, aber ihr Hass führt seine Wurzeln im ausbeuterischen Verhalten der USA.

Ich darf darauf hinweisen, daß ausgerechnet im bösen multikulturellen Einwanderungsland USA die dort lebenden Muslime die am besten integrierte (nicht: angepasste) Bevölkerungsminderheit darstellen.

Ich weiß nun nicht, ob das stimmt, aber auch wenn, nützt das den arabischen Ländern wenig, die die USA für sich ausnutzen und ausbeuten.

Und solange Du dieses "wir" schreiben kannst, ohne zu wissen, wen Du meinst, wirst Du den Terrorismus gegen Europa und die USA rechtfertigen.

Da hast du mich falsch verstanden. Ich sage und sagte nicht, dass die Terroristen im Recht sind. Ein Weg der Gewalt ist für mich immer der falsche, ob Terroristen, USA oder sonst wer. Ich denke, dieser Weg ist nicht nur für mich der falsche, sonder bin ich der Meinung, dass jeder, der ihn geht, am Ende verlieren wird.


@ lilith:
Gewalt entsteht dort, wo verschiedene Systeme einen Machtkampf austragen - wer hat recht! Das kann nur in Gewalt münden, denn es gibt keine vernünftige Lösung dafür.

Ich bin zwar der Auffassung, dass der Weg des Friedens immer der richtige ist, aber dennoch oder gerade deswegen würde ich keinen Machtkampf austragen, denn damit hätte ich diesen Weg schon wieder verlassen. Du siehst, ich glaube an etwas, was ich für einzig richtig halte, aber das würde nicht zu Gewalt führen. Wenn jemand denkt, Frieden auf Basis von Toleranz sei der richtige Weg, dann wird diese Einstellung nicht in Gewalt münden. Es gibt ein unerschütterliches Beispiel dafür: der Buddhismus. Es gab in der gesamten Geschichte des Buddhismus keinen Glaubenskrieg, obgleich viele, vielleicht auch die meisten Buddhisten sehr wohl der Meinung sind, ihr Weg sei der richtige.

Die Angst der unbeteiligten Menschen wird als Ursache für noch mehr Druckmittel gegen den Feind eingesetzt, denn Sicherheit und Frieden wird von keinem der Gegner angestrebt.

Das sehe ich genauso.

Gruß
Ben
 
Was ist die Wurzel des Bösen?

@ all:
Information und genaues Hinschauen, wo die Wut und der Hass entstehen, wären mein Vorschlag für eine friedliche Bereinigung der schwelenden Aggression.

Ich denke, die Wurzel des Bösen findet sich in der Profitgier und Selbstsucht der Menschen. ALLE großen Kriege sind daraus entstanden. Sogar unzählige, wenn nicht die meisten sozialen Ungerechtigkeiten entspringen diesem Übel. George Orwell hat diese Problematik wunderschön in seinem Büchlein "Farm der Tiere" zum Ausdruck gebracht, finde ich:

Ein großes Problem unserer Gesellschaft, wenn nicht sogar das Problem unserer Gesellschaft, ist die Ungleichheit zwischen arm und reich. Das Sprichwort "Der Dumme lebt von der Arbeit. Der Kluge aber lebt vom Dummen." zeigt genau dieses Problem auf. Die Natur an sich ist so beschaffen, dass derjenige mehr hat, der mehr arbeitet. Letzten Endes setzt sich dieses Prinzip jedoch nicht durch. Denn derjenige der Geld hat, verfügt automatisch ein Druckmittel, um andere nach seiner Nase tanzen zu lassen. George Orwell hat einen wahrlich passenden Vergleich dargebracht: Wir Menschen beuten die Tiere auf dieselbe Art aus, wie die Reichen die Armen.
Der, der über Geld verfügt und Leute für seine Arbeit einstellt, wird ihnen nicht das zahlen, was die Arbeit wert ist. Nein, er wird ihnen weniger zahlen, damit er für sich einen Gewinn hat, womit wir beim Profit wären. Dadurch stehen ihm Tür und Tor offen seinen Gewinn auszuweiten auf Kosten seiner Angestellten sprich also auf Kosten der Ärmeren.
So sieht es auf der Welt aus. Der, der Kapital hat, hat die Möglichkeit sein Kapital zu mehren, indem er andere für sich arbeiten lässt und ihnen weniger für die Arbeit zahlt, als was sie eigentlich wert wäre. Der Arme wird also ausgebeutet.
Ich würde sagen 99,99% aller Reichen, sind auf Kosten anderer so reich. Und 100% trifft auf alle "Mega-Reichen" zu, anders ist es gar nicht möglich, ein paar Milliarden am Konto zu haben.
Und immer, wenn jemand ausgebeutet wird, wird es auch jemanden darunter geben, der sich eines Tages auflehnt. Der Streit ist vorprogrammiert.

Auf der Farm der Tiere sind es die Tiere, die sich eines Tages gegen die Ausbeutung des Menschen wehren. Als dann die Schweine, als die klügsten Tieren, die Organisation übernehmen, nehmen sie mit der Zeit den Platz des Menschen ein, indem sie nur noch die anderen Tiere arbeiten lassen, um praktisch von deren Arbeit zu leben.

So sieht es auch in der Wirklichkeit aus. Die Industriestaaten leben auf Kosten der Entwicklungsländer. In der ZIB2 fiel einmal, der für mich denkwürdige Satz: "Würden alle Menschen auf der Welt im selben Wohlstand, wie die Österreicher leben, würden 2 Planeten, wie die Erde dafür nicht ausreichen." (Das war ernst gemeint, nicht metaphorisch gesprochen!)
Es kann gar nicht anders sein, als dass unser Wohlstand auf Kosten anderer geht. Was wiederum bedeutet, dass Österreich als Staat entweder nur Schulden machen kann oder durch Ausbeutung sich so weiter erhält.

Die USA streben ganz klar den Weg der Ausbeutung an. (Wie sonst könnte der Treibstoff bei ihnen so billig sein?) Schließlich gehen 47% der Militärausgaben der gesamten Welt (!!) auf die USA. Japan folgt an zweiter Stelle mit 5%. (aus der "Kleinen Zeitung", irgendeine Ausgabe des vergangenen Monats) Und so lange das Prinzip der Ausbeutung und Unterdrückung läuft, so lange wird es immer wieder Kriege geben.

Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, dem entgegen zu steuern, ist, dass die Menschen damit beginnen, ihren Willen zum Profit fallen zu lassen. Profitgier und Selbstsucht waren und sind wie gesagt, die Ursachen aller großen Kriege und sozialen Ungerechtigkeiten.
 
Benjamin schrieb:
Geld frisst die Welt.
Niemand redet so, der genug davon hat. Besonders mancher Arme weiß aber anscheinend, dass das so sein soll... Ist ja auch einfacher, die Reichen zu verdammen - als selber reich zu werden...

Deine Motivanalyse ist zu ökonomisch, Benjamin. Wie Celine schon sagte, die Partisanen, die wirklich glauben, dass die 70 jenseitigen Jungfrauen nicht nur eine religiöse Fata Morgana sind, der flitzt mit offen gerissener Heldenbrust in den Tod - und gewiss nicht wegen dem blöden Öl! Ist der stinkreiche Osama bin Laden noch durch das Öl bewegt?

Gysi
 
Gysi schrieb:
Ist der stinkreiche Osama bin Laden noch durch das Öl bewegt?
Nein. Der islamistische Terror ist inzwischen wahrscheinlich auch gar nicht mehr so sehr durch Osama bin Ladin bewegt...

Benjamin, es ist Dir sicher nicht entgangen:

Die USA bezahlen das Öl, das sie aus Arabien importieren, und zwar zu Preisen, die die OPEC selbst diktiert. Aber die Ölquellen gehören den Amerikanern nicht (auch wenn sie dann und wann dafür sorgen, daß sie nicht in die falschen Hände geraten - siehe Kuwait). Der Handel mit Rohstoffen und die Investition in Förderanlagen durch ausländische Unternehmer sind in der Weltwirtschaft nun wirklich nichts Anrüchiges. Der niedrige Benzinpreis in den USA hängt damit zusammen, daß das Automobil dort einen ganz anderen Stellenwert als Fortbewegungsmittel hat als in Europa: man hat im Alltag in diesem weiten, relativ dünn besiedelten Land wesentlich größere Strecken zurückzulegen, und das Schienennetz ist nicht so stark ausgebaut, weil der Betrieb sich überwiegend nicht rentieren würde. Eher besteigt man das Flugzeug.

So weit, so gut. Nun läßt jedoch z.B. in Saudi-Arabien eine hauchdünne Elite es sich von den Petrodollars so richtig gut gehen in westlich-luxuriösem Saus und Braus, eine auf hohem Niveau ausgebaute soziale Infrastruktur fürs Volk wurde jedoch nicht aufgebaut, um das mal ganz mild zu formulieren. Die Analphabetenquote liegt dort bei Männern bei 16%, bei Frauen bei 31%. Eine Schulpflicht besteht nicht, die Einschulungsquote liegt bei 59% im Primär-, bei 53% im Sekundärbereich - und da wäre noch zu fragen, ob es sich um allgemeinbildende oder um Koranschulen handelt.

Das macht es Extremisten und Terrororganisationen leicht. Deren Argumentationsstrategie ist ganz einfach: Die saudische Elite ist korrupt (was man allerdings nicht bestreiten kann), damit ist auch der wahabitische Islam, den sie vorgeblich vertritt, korrumpiert, also muß die Elite weg, und damit auch gleich die angebliche Wurzel dieser Korruption, nämlich der Westen. Der aufgestachelte Amerika-Hass in arabischen Ländern ist wahrlich keine Erfindung der US-Propaganda. Aber Du mußt Dich wirklich mal fragen, wer hier wen ausbeutet, beziehungsweise nicht am Inlandsprodukt beteiligt. Die horrende Armut und Unbildung der Bevölkerung Saudi-Arabiens - um nur ein Beispiel zu nennen - sind sicherlich nicht den USA, sondern der Unfähigkeit (oder Unwilligkeit) der saudischen Regierung selbst anzulasten.

Nur: die "Fundamentalisten" selbst haben der Bevölkerung auch nichts anderes anzubieten als Terror und Unterdrückung. Das haben die Taliban hinreichend bewiesen.

Es darf nicht mehr übersehen werden, daß die allermeisten Opfer des islamistischen Terrors unter den Muslimen selbst zu finden sind. Auch in London geschah einer der Anschläge ausgerechnet in einem muslimischen Viertel. Unter diesem Aspekt wären auch die Opferzahlen im Irak zu beleuchten: wieviele gehen aufs Konto der westlichen Allianz, wieviele auf das der diversen Terrorgrüppchen?

Und zum Ursprungsthema "Frieden": Meint hier jemand, der Terrorist packt seinen Koffer wieder ein und entschärft seinen Brandsatz, wenn man ihm PACE-fahnenwedelnd entgegen ruft: "Besinnung! Ich bin Buddhist!" ?

Schöne Grüße, Gaius
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nachtrag:
Gaius schrieb:
Der niedrige Benzinpreis in den USA hängt damit zusammen, daß das Automobil dort einen ganz anderen Stellenwert als Fortbewegungsmittel hat als in Europa
und infolgedessen weniger stark besteuert wird als z.B. in Deutschland. Der Preis fürs Rohöl ist für alle Länder derselbe.
 
POLITISCH müsste die saudische Elite das Ziel des Aufbegehrens des eigenen Volkes sein - und nicht die Amis! Dieser Elite kommt es im Grunde gut entgegen, die Unzufriedenheit auf den großen Teufel USA - oder "die Ungläubigen" - zu lenken. Ist ja auch nicht Koran-like, die eigene Regierung anzugreifen, die erduldet man, weil sie von Allah gesegnet ist. Man geht an den Iblis (Satan) ran, der die schrecklichen irdischen Gelüste weckt - wie PC, TV, McDonalds, freies Leben, freie Gedanken, Rockmusik und Minirock. Diese Saudi-Elite ist ja auch der große Gewinner an der Aufrüstung nach dem 11.9., denn SIE haben die Aktien in der US-amerikanischen Rüstungsindustrie....
Freiheitskämpfer sind diese Terroristen nicht. Sie verkleben alles berechtigte Aufbegehren mit einer düsteren, aggressiven, menschenfeinlichen Religion im Keim.

Gysi
 
@ Gisbert:

Niemand redet so, der genug davon hat. Besonders mancher Arme weiß aber anscheinend, dass das so sein soll... Ist ja auch einfacher, die Reichen zu verdammen - als selber reich zu werden...

Es stimmt, dass niemand so redet, der viel Geld hat. Weil jeder, der so denkt, auf Geld in diesem Ausmaß verzichtet. Wie gesagt, jeder Multimillionär kann nur so viel Geld besitzen, weil dieser das Produkt von der Arbeit anderer bekommt. Das ist bei Managern so, bei Lottogewinner, bei Leitern von Großkonzernen usw.

Auch wenn es dir, Gisbert, als Materialist schwer fällt, das zu glauben, aber ich will gar kein Millionär dieser Art sein. Glück findet sich meiner Meinung nach nicht im Anhäufen materieller Güter, ganz im Gegenteil: Ich sehe darin nur Unglück.

@ Gaius & all:
Die USA bezahlen das Öl, das sie aus Arabien importieren, und zwar zu Preisen, die die OPEC selbst diktiert. Aber die Ölquellen gehören den Amerikanern nicht.

Das mag sein, aber die Amerikaner (damit sind die Anzettler des Irakkriegs gemeint) handeln im Interesse der Öllobby. Der Sprit ist so niedrig versteuert, damit keiner auf die Idee kommt mit dem Öl zu sparen, das würde schließlich einen Rückgang des Ölverbrauchs und zugleich weniger Gewinn für die Ölmultis bedeuten. Diejenigen, die den Irakkrieg wollen, handeln nicht im Interesse des amerikanischen Volkes und schon gar nicht im Interesse des irakischen, sie handeln aus eigenem Interesse, aus eigener Profitgier und Selbstsucht. Die Verantwortlichen für diesen Krieg sind auch nicht die Politiker, die gerade in den USA sowieso nur Hampelmänner sind.
Das sind in meinen Augen die wirklichen Übeltäter. Ich bin auch strikt gegen die Terroristen mit ihrer furchtbaren Art Unschuldige zu zerfetzen. Es gäbe den Terrorismus jedoch nicht oder zumindest nicht in diesem Ausmaß, wenn die Amerikaner sich nicht im Osten so breit machen würden. Klar reagieren die Araber allergisch auf so was. Und natürlich hat das etwas mit ihrer Religion zu tun, sehen sich schließlich in einer vergleichbaren Situation wie zu der Zeit der Kreuzzüge wieder.
Die Religion der Araber hat aber nichts damit zu tun, dass sich die Menschen auflehnen. Würden dort Christen leben, würden sich einige von ihnen genauso auflehnen und ebenso würde einige zu Waffen greifen. Der einzige Unterschied wäre, dass sie sich wahrscheinlich nicht selbst dabei umbringen würden. Der Islam bedingt hier nur die Art, wie sie sich wehren, aber nicht, dass sie sich wehren.

Dass die Religion der Araber hier in den Vordergrund gerückt wird, hat nichts damit zu tun, dass der Islam eine gewalttätige Religion an sich wäre. Nein, das, was an gewalttätigen Deutungen des Korans vorhanden ist, sind die Überbleibsel der Zeit der Kreuzzüge, wo sich die Menschen im Namen des Glaubens zusammengeschlossen haben, um sich zur wehr zu setzen.

Heute missbrauchen die Terroristen wieder den Glauben für ihre Gewalttaten. Traurige finde ich es, wenn dann Menschen behaupten, die Moslems wären alle Terroristen. (Hab ich schon erlebt.)

Dieser Satz kommt dem z.B. schon nahe:
Gisbert Zalich schrieb:
Sie verkleben alles berechtigte Aufbegehren mit einer düsteren, aggressiven, menschenfeinlichen Religion im Keim.


Meint hier jemand, der Terrorist packt seinen Koffer wieder ein und entschärft seinen Brandsatz, wenn man ihm PACE-fahnenwedelnd entgegen ruft: "Besinnung! Ich bin Buddhist!" ?

Nein, so wird es wohl kaum funktionieren. Der Terrorist packt den Koffer wieder Weg, wenn er sieht, dass die Amerikaner und Co. das Feld räumen und alle Ressourcen des Landes unberührt zurück lassen. Darum wehren sich im Irak so viele Terroristen gegen einen möglichen Frieden, denn wenn erst einmal die amerikanischen Truppen abgezogen sind, ist es reichlich spät sich noch zur Wehr zu setzen, denn dann haben die Ölmultis sowieso schon ihre Förderquellen angezapft und werden nur noch von Irakern selbst bewacht und bedient. So wären sie endgültig gespalten und würden nur noch gegen eigene Leute vorgehen, was sie ja vermeiden wollen. Dass momentan so viele Iraker durch Selbstmordanschläge umkommen, liegt daran dass niemand auf die Idee kommen soll, mit den Amis zusammen zu arbeiten. Es werden größtenteils irakische Ziele ausgesucht, die in Kooperation mit den Amis sind. Auf diese Art versuchen sie, die eigenen Leute einzuschüchtern, damit auch die nichts von den Besatzern wissen wollen.
Ein zusätzliches Problem ist, dass z.B. die Kurden einen eigenen Staat anstreben, was die ganze Sache noch komplizierter macht.

Wie gesagt, bietet sich die beste Terrorbekämpfung im Schließen eines gerechten Friedens. Und genau das wollen die Anstifter des Irakkriegs verhindern, denn dann hätten sie den Krieg ohne eigene Vorteile geführt und nach ihrer profitorientierten Denkweise verloren. Die kümmert es einen Dreck, wenn Leute durch Terroristen ihretwegen umgebracht werden. Wenn ihnen Menschenleben etwas bedeuten würden, dann hätten sie den Irakkrieg gar nicht erst begonnen. Dass die Geschichte mit den Massenvernichtungswaffen eine Lüge war, braucht keinen zu wundern. Es war eine der vielen Lügen, damit sie ihre genauso unschuldigen Soldaten in einen ungerechten Krieg gegen andere Unschuldige schleppen konnten.
So gesehen nutzt es dem amerikanischen Volk gar nichts, dass sie die stärkste Militärmacht der Welt sind, obwohl sie Milliarden von Dollar in den Topf stecken, die ihnen dieses Militär kostet und für das unzählige soziale Leistungen draufgehen. Alles, wozu dieses Militär dient, sind die selbstsüchtigen Wünsche einiger wenigen, die noch mehr Geld und Macht wollen.

mfg
Ben
 
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Der Terrorist packt den Koffer wieder Weg, wenn er sieht, dass die Amerikaner und Co. das Feld räumen und alle Ressourcen des Landes unberührt zurück lassen.
D.h., der Terrorist ist erst zufrieden, wenn Wirtschaftsabkommen nach seinem Gutdünken geschlossen werden und sein Land bitterarm machen. D.h., Bin Laden ist erst zufrieden, wenn seine materielle Grundlage seinem bescheuerten Religionismus entzogen wird?
Der Terror hört auf, wenn ALLE in Saudi-Arabien (z.B.) arm sind? Das schiene mir nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein... Du verkennst - wie schon gesagt - die religiöse Quelle des Terrors, der den Teufel - nach dem Koran - nicht in der eigenen Herrschaft, sondern nur in anderer - fremdgläubiger - Herrschaft suchen darf. Wenn die Terroristen ihr schönes Öl nicht verkaufen wollen, dann müssen sie sich an die Landesbrüder wenden, die das tun! Und ich garantiere dir: Wenn die Amis den Saudis die Petro-Dollars auf einen Schlag entziehen würden, würden SIE von aller Welt der Verelendung der arabischen Region bezichtigt werden. Der Teufel hat immer schuld, egal, was der anstellt...

Der Islam ist nicht das Ergebnis der Kreuzzüge. Als die Kreuzzüge (gegen den Islam) geführt wurden, da gab es den Koran und den Islam schon...

Ein - gutgemeinter - Tipp: Lies mal den Koran, bevor du den Islam schönredest. DAs Buch ist das Schlimmste, was ich in meinem Leben gelesen habe! (Aber ich lese zugegebenermaßen keine Horror-Romane...)

Gysi
 
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