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Staat vs. Marktwirtschaft

Hm, ob ich das auch gemeint habe? Unser Staat scheitert in jedem Bereich. Die eigentliche Wirtschaft, die eigentlichen Menschen, um die es geht, puffern dieses Scheitern ab, sodass die Lüge, was es Gutes gäbe, sei Verdienst des Staates, noch weitläufig geglaubt wird. Was ich meine, ist vielmehr, dass die deutsche Staatsmacht juristisch geschwächt werden muss. Das halte ich für notwendig.
 
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Unser Staat scheitert in jedem Bereich.

Belege?

Das Credo lautet "Weg mit dem Staat, her mit der Marktwirtschaft". So weit stimme ich auch zu.

Demnach wären Sie ein anarchistischer Liberaler mit völkischer Gesinnung.

meine Frage: Kann unsere Gesellschaft ohne staatliche Macht funktionieren?

Natürlich und selbstverständlich. Rechte werden dann eben gehandelt , also gekauft.

Hätten Sie gerne eine Bananenrepublik?
 
Zuletzt bearbeitet:
Sagen wir mal so: Dieser Ken geht mir so am Allerwertesten vorbei, dass ich den Teufel tun werde und irgendwelche Videos zur Rechtfertigung seines Tun mir ansehen.
Also: Das Credo lautet "Weg mit dem Staat, her mit der Marktwirtschaft". So weit stimme ich auch zu. Unsere Staatswesen richten mehr Unheil an, denn sie uns nützen.
Umgekehrt, mein Lieber: Seitdem die Marktwirtschaft angefangen hat, immer mehr die Oberhand über den Staat zu gewinnen, verliert der Staat an Einfluss und die Marktwirtschaft beutet das Volk aus. Du bist doch auch nicht mehr der Jüngste und du warst vor wenigen Jahrzehnten auch berufstätig. Kannst du dich erinnern an junge Arbeitsuchende, die nur Praktika und befristete Arbeitsverträge angeboten bekamen, gleichgültig welche Qualifikation sie vorweisen konnten? Kannst du dich erinnern an Zeiten als die Konzerne wie Siemens, BMW, Bayer, Audi, VW und wie sie alle heißen einen Großteil ihrer Belegschaft durch Leiharbeitskräfte ersetzten? Ich nicht.

Du und ich, wir haben in einer Zeit gelebt als der Staat noch macht über die Marktwirtschaft hatte und die Wirtschaft noch ihre soziale Verantwortung ernst nahm. Ich weiß nicht in welcher Branche du tätig warst, aber in meiner Branche war es wichtig, dass man sich laufend fortbildet, weil die Entwicklungsstufen sehr kurzlebig waren. Mein damaliger Arbeitgeber sorgte dafür, dass ich spätestens alle sechs Monate Fortbildungsseminare bekam, damit ich mit dem Entwicklungsstand mithalten kann. Diese Seminare hat der Arbeitgeber finanziert und meinen Zeitaufwand und die Reisekosten auch. Kennst du einen Arbeitgeber, der das heute noch tut? Ich nicht.

Damals waren die Krankenhäuser staatlich oder städtisch und man wurde dort behandelt, um gesund zu werden und nicht um Profit zu generieren. Die Schulen wurden nicht wie Unternehmen geführt und stellten nicht die Lehrer nur für ein Schuljahr ein. Soll ich noch mehr Beispiele anführen? Macht es noch Sinn bei dir?
Dennoch sehe ich diese Alternativen so nicht gegeben, daher meine Frage: Kann unsere Gesellschaft ohne staatliche Macht funktionieren? Würden nicht sofort andere Kräfte dieses Machtvakuum auffüllen und alles bliebe beim Alten, oder es würde noch schlimmer?
Definitiv nein! Diese romantischen Vorstellungen kann man Dasinci vielleicht verzeihen; sie scheint noch jung zu sein und treibt sich gern mit Vorstellungen vom idealen Staat. Ich habe es in jungen Jahren genauso getan. Du hingegen Scriberius bist alt genug, um zu wissen, dass jedes Machtvakuum sofort genutzt würde, aber nicht damit alles beim Alten bleibt, sondern um ein neues, viel radikaleres System zu installieren. Als der Staat in der Weimarer Republik keine Macht mehr hatte, wurde dieses Machtvakuum in der uns allen schmerzlich bekannten Weise genutzt. Wenn also gewisse ideologiebehaftete Kreise eine Schwächung der Staatsmacht propagieren, dann nur um dieses Machtvakuum für ihre zwielichtigen Zwecke zu nutzen. Das kannst du dir vielleicht wünschen, aber ich werde dich mit aller Kraft dabei bekämpfen.
 
Aufgrund meiner bereits angesprochenen Befürchtungen erlaube ich mir meine im Beitrag Nr. 2 angekündigte Nichtteilnahme aus wichtigem Grunde, der unbedingt angesprochen werden muss, sofort zu widerrufen!

Hm, ob ich das auch gemeint habe?
Darauf kommt es nicht an! Auch meine persönliche Meinung halte ich nicht für ein Dogma!

Ich vertrete hier eine biotive Meinung und diese scheint nur schwer von jedermann zu begreifen zu sein, dass es unbedingt eine Doppelmeinung - mitten im Leben stehend - geben muss, die primär weder Subjekt noch Objekt favorisiert und für jede exoterische Betrachtungsweise (im Aristotelischen Sinne) eines lebendigen Offensystems im Verstehen Dürfen unverzichtbar ist, zumal die esoterische Betrachtungsweise eine beliebig austauschbare Augenwischerei der Standpunkte - im schwindenden F-ORT - ermöglicht und einfach auf lange Sicht absolut außenweltfremd ist, gleichwohl dies mit einer durchaus ' attraktiven endogenen Innenweltschau in der Beliebigkeit austauschbarer Deutungen ' einhergehen kann, wie so manche Beiträge von anderen Forumsteilnehmern hier (sehr wahrscheinlich sogar bewusst) in provokativer Weisew erkennen lassen.

Deshalb halte ich die mesoterische Doppelbetrachtungsweise, die einen (doppelten) Zugang zum korridoralen Bewusstsein (in einer verblüffend exakten Denkweise!) ermöglicht, zur Stärkung von fehlerhaft erkennbaren Lernprozessen für ein absolut unverzichtbares Doppelkorrektiv!

Ich sehe mich durchaus in der Lage, mich notfalls auch so auszudrücken, dass mich "der kleine Mann" auf Augenhöhe zu verstehen vermag, jedenfalls entspricht dies ebenso meinem "einfachen" Anspruchsdenken.

Unser Staat scheitert in jedem Bereich.
In dieser Pauschalkritik liegt eine unerträgliche Arroganz der feststellenden Person, die damit vorgibt, < jeden Bereich > bestens zu kennen!

Die eigentliche Wirtschaft, die eigentlichen Menschen, um die es geht, puffern dieses Scheitern ab, sodass die Lüge, was es Gutes gäbe, sei Verdienst des Staates, noch weitläufig geglaubt wird.
Ok. Dieses Argument lasse ich gerade noch gelten, führt aber leider in die Verbitterung und ist damit nicht unbedingt motivierend.

Was ich meine, ist vielmehr, dass die deutsche Staatsmacht juristisch geschwächt werden muss. Das halte ich für notwendig.
Um Gottes willen! In welcher Welt der Logik lebst Du denn, wenn Du von der Notwendigkeit einer juristischen Schwächung sprichst? Stünde eine solche abstruse Forderung nicht einer rechtsstaatlichen Volksverhetzung in der (halböffentlichen) Aufforderung zur Aushebelung von rechtsstaatlichen Prinzipien gleich?

Ist es nicht gerade umgekehrt der Fall, dass es unabdingbar ist, eine Stärkung des Rechtsstaates - und zwar innerhalb der 'bestehenden Staatsmacht' von innen heraus - anzustreben? - Es wäre doch besonders fatal, auch noch von außerhalb Wasser auf die Mühlen einer subversiven Abwärtsspirale zu lenken!

Für mich stellen sich die Fakten so dar: Die juristische Schwächung einer so von *dascini* bereits abfällig bezeichneten »deutschen Staatsmacht« mit der Einführung der supranational fremdbestimmten »Einheitswährung EURO« vor rund 15 Jahren und dem Wegfall der öffentlich-rechtlichen Geldmacht genau 10 Jahre danach, einstmals erfolgreich vertreten durch das Sparkassensystem im Lande, heute völlig in jeglicher Eigenständigkeit lahmgelegt, - meines persönlichen Erachtens spätestens seitdem selbst interne Bankenmitarbeiter mir als Satiriker dahingehend stillschweigend Recht geben, wo ich die Riester-Rente als eine (staatlich geförderte) "Biester-Rente" mir etwas flapsig aber dennoch zutreffend umzudeuten erlaubt habe!

Wie will man denn einen auto-systemischen Kassenschwund in der Größenordnung von jährlich dreistelligen Milliardenbeträgen auch noch - als das Fehlende (!) - logisch bekämpfen, wenn es doch gerade der völlig unlogische Kassenschwund ist, welcher den Euro in die Knie zwingt und dieser (auto-systemisch intelligent eingebaute) "Währungsverrat" die deutsche Wettbewerbsfähigkeit in besonderem Maße weltweit umso mehr in den vor der deutschen Justiz abgeschirmten TTIP-Verträgen der Global Players stärkt, umso mehr Krisen in der Öffentlichkeit - dank der weltweiten Dominanz von Privatgeldbanken - über die Medienlandschaft zur Ablenkung - ausgerechnet in Deutschland - produziert werden?

......Seitdem die Marktwirtschaft angefangen hat, immer mehr die Oberhand über den Staat zu gewinnen, verliert der Staat an Einfluss und die Marktwirtschaft beutet das Volk aus.
Das 'sehe' ich weltweit auch so. Staaten werden international wie in einem Schachfigurenkabinett in 'freien Stücken aufgeteilter Interessensphärenbereiche' längst 'überlogisch übervernünftig übermachtbewusst' in relativ kleinen Elitezirkeln gehandelt......

Bernies Sage
 
Zuletzt bearbeitet:

Macht braucht Kontrolle: Wer kontrolliert die Marktmacht ?

dasinci schrieb:
Was ich meine, ist vielmehr,
dass die deutsche Staatsmacht juristisch geschwächt werden muss.
Das halte ich für notwendig.
[...]
Charles Krueger und seine GesinnungsbrüderInnen
sind anscheinend jenen Märchenerzählern auf den Leim gegangen,
die unentwegt im Brustton der Überzeugung verkünden,

dass Träger der Staatsmacht allesamt ihre Macht missbrauchen
und mit Korruption verseucht sind,

wogegen von den Trägern der Marktmacht
keiner auch nur im Traum an Machtmissbrauch denken kann,
weil sie ja nichteinmal wissen, was Machtmissbrauch ist.

Dieses romantisch verklärte anarchistische Wunschdenken
steht jedoch in krassem Gegensatz zu den realen Gegebenheiten.

Wahr ist vielmehr:
Macht korrumpiert immer, egal in wessen Händen sie liegt.

Man kann lediglich versuchen, den Machtmissbrauch
durch geeignete "Checks & Balances" einzudämmen.

Das Problem der letzten 30 Jahre ist aber gerade,
dass infolge der fortschreitenden Globalisierung
von den Trägern der Staatsmacht immer weniger
effektive Eindämmung der Marktmacht erfolgt.

Das geht so weit, dass Angela Merkel
die Unterordnung der Staatsmacht unter die Marktmacht
öffentlich eingesteht, indem sie erklärt:

"Wir müssen dieses Signal an die Finanzmärkte senden."


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
Dass der deutsche Staat in jedem Bereich scheitert, ist meine subjektive Meinung. Jemandem, der eine andere Sichtweise hat, das Offensichtliche zu belegen, wäre nicht mit wenig Aufwand verbunden und würde deshalb nicht in einem angemessenen Verhältnis zur Frage stehen, resp. wäre es kein Gespräch auf Augenhöhe mehr, wenn ich mich darauf einlassen würde. Genausogut könntest du mir das Gegenteil meiner Behauptung beweisen müssen.
Natürlich und selbstverständlich. Rechte werden dann eben gehandelt , also gekauft.
Dank der Anwendung des 115 Jahre alten BGB ist genau das der Status Quo.
 
Dass der deutsche Staat in jedem Bereich scheitert, ist meine subjektive Meinung. Jemandem, der eine andere Sichtweise hat, das Offensichtliche zu belegen, wäre nicht mit wenig Aufwand verbunden und würde deshalb nicht in einem angemessenen Verhältnis zur Frage stehen, resp. wäre es kein Gespräch auf Augenhöhe mehr, wenn ich mich darauf einlassen würde. Genausogut könntest du mir das Gegenteil meiner Behauptung beweisen müssen.
Über 90% der Staaten dieser Erde hinken politisch der deutschen Demokratie hinterher. Ist es Gegenbeweis genug dafür, „dass der deutsche Staat in jedem Bereich scheitert“?
 
Macht braucht Kontrolle: Wer kontrolliert die Marktmacht ?

Keine Sorge!
Die Regierung hat die Probleme im Griff.
Sie kriegt sie nur nicht wieder los.
(Volker Pispers)

Wahr ist vielmehr:
Macht korrumpiert immer, egal in wessen Händen sie liegt.

Ja, Neugier, dieses Problem hat
David Precht
in Deiner -gestern- angedeutenden Runde (Stöckel)
bestätigt -insoferne- dass sich weniger als 5% der
Politiker Gedanken darüber machen, zu was für einer
Gesellschaft diese Entwicklung führt!

Auswege aus Korruption/en , also eh
-egal in welcher Hand-
kann man sich wünschen - Aber, letzten Endes 'siegen' ja doch Wahlergebnisse!
 
Über 90% der Staaten dieser Erde hinken politisch der deutschen Demokratie hinterher. Ist es Gegenbeweis genug dafür, „dass der deutsche Staat in jedem Bereich scheitert“?
Das ist kein Beweis, sondern eine Behauptung. Es gibt viele Nationalstaaten, deren Bürger gesünder, glücklicher, wohlhabender sind. Statistisch gesehen. Und das sind mehr als 10%. Beweis genug dafür, dass die sogenannte Demokratie scheitert?
 
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Das ist kein Beweis, sondern eine Behauptung. Es gibt viele Nationalstaaten, deren Bürger gesünder, glücklicher, wohlhabender sind. Statistisch gesehen. Und das sind mehr als 10%. Beweis genug dafür, dass die sogenannte Demokratie scheitert?
Wenn es dir guttut, meinetwegen. Ich dachte, wir reden über Demokratie.
 
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