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Sprache und Charakter

  • Ersteller Ersteller Robin
  • Erstellt am Erstellt am
Anfangsfrage

Robin schrieb:
Ist Holländisch und Dänisch per se irgendwie lustig?
Sind im Französischen Eleganz aber auch Arroganz schon angelegt?
Ist Italienisch vor allem für Witzfiguren wie Begnini und Trappatoni geeignet?
Ist das Deutsche wirklich so hart und herrisch wie es Charles Chaplin in "Der große Diktator" so genial persifliert?
Versteifen sich tatsächlich die Rezeptoren aller Männer, wen eine Frau spanisch "Hooombre!" stöhnt?
Hängt der Schmäh im Österreichischen schon linguistisch drin, so wie es die Biederkeit im Schweizerischen tut?
Ist die Phonetik des Russischen schon von der Genese her traurig und schwermütig?
Ist das Vietnamesische enervierend wie die STimme einer Imbissverkäuferin, das Japanische pulsierend wie die Bewegungen eines Judoka, das Chinesische weise wie Konfuzius?
Kurz gesagt: Prägen sich Charakter und SPrache eines Volkes gegenseitig oder sind das alles nur Vorurteile, während sich in Wirklichkeit mit jeder Sprache alles ausdrücken lässt?
Hallo Robin,
ich habe die anderen Beiträge in diesem Thread nicht gelesen. Nur diesen obigen. Ich glaube nicht unbedingt, daß dieses alles nur Vorurteile sind. In dem Land, wo die jeweilige Sprache herrscht, wird ja auch vorwiegend gleich erzogen, somit denke ich, ist ein Grundcharakter schon vorhanden. Ich habe z.B. mit einigen Holländern Kontakt. Die Sprache ist sehr frei, offen und grob.
Die Holländer sind offener als z.B. die Deutschen. Doch, was sich auch in dem groben (vielleicht lockeren) in der Sprache bemerkbar macht, die Verständigung ist dann manchmal kompliziert. Was gesagt wird, wird von den Deutschen dann sehr grob empfunden, obwohl es nicht so gemeint ist. Die schwedische und norwegische Sprache empfinde ich auch als lustig. Und die wenigen, die ich kenne sind auch so drauf. Umgänglich, kontaktfreudig und lustig. Die Russen - sind fröhlich, wenn viel, viel Wodka im Spiel ist (und die können echt was ab), sonst schlägt schon das schwermütige durch. Und wir Deutschen sind doch nun wirklich steif. Die Vietnamesen so wusselig wie ihre Sprache. Auch bei den Schweizern und Österreichern entdecke ich das, was du oben schreibst. Bei den Franzosen scheint es mir überwiegend auch so zu sein. Wie gesagt, halt bei denen die ich kenne. Ich denke, daß man in einigen Sprachen manche Sachen schöner sagen kann als in anderen. Natürlich läßt sich in jeder Sprache alles ausdrücken. Und ich weiß, wie ich es zu nehmen habe, wenn ein Landsmann etwas sagt - das wird in jedem Land so sein.
LG Noemi
 
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AW: Sprache und Charakter

Hallo !

Schmäh ohne/echt/ und (für die user aus der Bundesrepublik Deutschland)/ohne Zweifel - von Robin, Jérôme, Céline, Marianne, Neugier und Noemi können sich wohl die meisten von uns in punkto differenzierter, schriftlicher Ausdrucksweise eine Scheibe abschneiden. Da könnte man echt nostalgisch werden. Würde ich Philologie studieren wollen bzw. wenn ich einmal trotz meines vorgerückten Alters Philologie studieren will, ich würde alle in diesem thread vorhergehenden Beiträge solange - mit Hilfe aller mir zu Gebote stehenden Hilfsmittel - lesen, bis ich sie vollends verstanden habe.

Meine maturamäßige Meinung über den Zusammenhang von Sprache und Charakter (ohne alle Beiträge dieses threads im Detail verstanden zu haben): in der Regel haben Menschen, die schön sprechen oder schreiben auch einen guten, angenehmen und ansprechenden Charakter.

Die Ausnahmen:
die viertklassigen Schauspieler,
die Heuchler,
die Lügner und am "ausgenommensten" die,
die auf ihre viertklassige Schauspielerei, Heuchelei und (unnötige) Lügnerei auch noch stolz sind.​

Ich würde mich freuen, von Robin, Jérôme, Céline, Marianne, Neugier und Noemi öfters wieder etwas lesen zu können, wobei ich bei Neugier auch auf ihre Profession und auf ihr Alter neugierig wäre.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Sprache und Charakter

Hallo !

Schmäh ohne/echt/ und (für die user aus der Bundesrepublik Deutschland)/ohne Zweifel - von Robin, Jérôme, Céline, Marianne, Neugier und Noemi können sich wohl die meisten von uns in punkto differenzierter, schriftlicher Ausdrucksweise eine Scheibe abschneiden. Da könnte man echt nostalgisch werden. Würde ich Philologie studieren wollen bzw. wenn ich einmal trotz meines vorgerückten Alters Philologie studieren will, ich würde alle in diesem thread vorhergehenden Beiträge solange - mit Hilfe aller mir zu Gebote stehenden Hilfsmittel - lesen, bis ich sie vollends verstanden habe.

Meine maturamäßige Meinung über den Zusammenhang von Sprache und Charakter (ohne alle Beiträge dieses threads im Detail verstanden zu haben): in der Regel haben Menschen, die schön sprechen oder schreiben auch einen guten, angenehmen und ansprechenden Charakter.

Die Ausnahmen:
die viertklassigen Schauspieler,
die Heuchler,
die Lügner und am "ausgenommensten" die,
die auf ihre viertklassige Schauspielerei, Heuchelei und (unnötige) Lügnerei auch noch stolz sind.​
Ich würde mich freuen, von Robin, Jérôme, Céline, Marianne, Neugier und Noemi öfters wieder etwas lesen zu können, wobei ich bei Neugier auch auf ihre Profession und auf ihr Alter neugierig wäre.

Liebe Grüße

Zeili
Hallo Ihr Sprachkundigen!

Ich habe aktuell die Frage ob der Begriff:"Die Aberrierten" bei Euch geläufig ist, und welche Gesinnung darin zum Ausdruck Ausdruck kommt?
Mir ist dieser Begriff heute zum ersten mal begegnet.
LG Mongi
 
AW: Sprache und Charakter

Hallo Ihr Sprachkundigen!

Ich habe aktuell die Frage ob der Begriff:"Die Aberrierten" bei Euch geläufig ist, und welche Gesinnung darin zum Ausdruck Ausdruck kommt?
Mir ist dieser Begriff heute zum ersten mal begegnet.
LG Mongi

Geläufig ist mir der Begriff nicht, aber ich assoziiere ihn mit "die sich in einem Irrtum Befindenden", abgeleitet vom Wortstamm "errare".
Gesinnung - dogmatisch ?
Wer den Begriff benutzt, ist sicher von einer "Wahrheit" felsenfest überzeugt und bezeichnet darauf hin alle, die nicht mit ihm überein stimmen, als "Aberrierte".

LG
Cosima :blume1:
 
AW: Sprache und Charakter

Hallo Ihr Sprachkundigen!

Ich habe aktuell die Frage ob der Begriff:"Die Aberrierten" bei Euch geläufig ist, und welche Gesinnung darin zum Ausdruck Ausdruck kommt?
Mir ist dieser Begriff heute zum ersten mal begegnet.
LG Mongi
Hallo !

Ich stolperte auch über diesen Begriff; zwischen den Zeilen des spezifischen threaderöffners glaube ich, lesen zu können, dass - zumindest er selbst - ihn negativ empfindet.

Vielleicht kann er sich ja noch zu einer genau-aktuell-allgemeinverständlichen Ausdrucksweise durchringen.

Duden: Ab|er|ra|ti|on, die; -, -en <lat.> (fachspr. für Abweichung)

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Sprache und Charakter

Hallo !

Ich stolperte auch über diesen Begriff; zwischen den Zeilen des spezifischen threaderöffners glaube ich, lesen zu können, dass - zumindest er selbst - ihn negativ empfindet.

Vielleicht kann er sich ja noch zu einer genau-aktuell-allgemeinverständlichen Ausdrucksweise durchringen.

Duden: Ab|er|ra|ti|on, die; -, -en <lat.> (fachspr. für Abweichung)

Liebe Grüße

Zeili
DANKE an Euch beiden. Google ist zwar nicht Duden, aber in diesem Fall lohnt sich das Nachschlagen, zum Beispiel der Artikel:"Wie kommt man zu Scientology" lässt zumindest aufhorchen.
Stichwort: Die Aberrierten
 
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AW: Sprache und Charakter

Zum Thema ein paar Takte von mir:

So sehr man sich vor Verallgemeinerungen hüten sollte - ich stelle oft fest, dass sich Vorurteile und Klischees zumindest in Ansätzen bestätigen.

Nationaleigene Prägungen schwingen in jedem Land für mich fühlbar und oft decken sie sich mit dem, was man ihnen nachsagt.
Vielleicht schlicht und einfach deshalb, weil es sich immer wieder bestätigt?
Oder bin ich selbst manipuliert? Vielleicht beides?

Wenn ich eine Grenze passiere, sind jedenfalls nicht nur die Häuser und Gärten sichtbar anders gestaltet, sondern auch die Atmosphäre hat sich für mich spürbar geändert.
Neugierig bin ich immer auf dieses Andere, aber ich reagiere ganz unterschiedlich darauf.

Das Mediterrane übt einen großen Reiz auf mich aus, das etwas Feinere, Raffiniertere - aber auch in Amerika fühle ich mich sehr wohl, ebenso in England, was auch daran liegen mag, dass ich die jeweiligen Sprachen gut genug beherrsche.
Mit Russen hatte ich beruflich viel zu tun, diese Menschen liegen mir sehr.
Ich habe sie als unverfälscht und direkt im Umang erlebt, als angenehm "uncool".
In den skandinavischen Ländern kenne ich mich nicht aus.
Deren Sprachen erinnern mich stark an Plattdütsch und sind für mich deshalb oft unfreiwillig komisch!

Aber ich finde z.B. zu Asiaten so gut wie keinen Zugang. Sie kommen mir undurchsichtig vor - alles wirkt auf mich eigenartig kontrolliert und gekünstelt, unfrei. Nichts Asiatisches findet eine Entsprechung in mir.
Das fängt bei Sushi an und hört bei Ikebana nicht auf.

Das sind so ein paar Eindrücke von mir, die natürlich subjektiv gefärbt sind.

Interessant sind auch die Unterschiede in der Literatur der jeweiligen Länder.
Aber das ist ein weiteres Thema ...
Auch Dialekte haben ihr Image, von dem ich mich nicht unbedingt lösen kann.
Das Wienerische klingt einfach charmant, das Sächsische leicht lächerlich und der rheinländische Dialekt, wenn er stark ausgeprägt ist, unterschichtig. Letzteren hatte Elke Heidenreich als Metzgersgattin Else Stratmann wunderbar karikiert :zunge3: !
Wobei ich Menschen im Kölle genau so habe sprechen hören!
Der Berliner Dialekt ist frech, der schwäbische bieder und auch leicht lächerlich, der bayrische volkstümlich.
Aber wie gesagt, das sind meine subjektiven Eindrücke, mit denen ich hoffentlich niemandem auf die Füße trete!

LG
Cosima :blume1:
 
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