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Spirit erforschen

AW: Spirit erforschen

Hallo pispezi

2) Vollkommenheit kann nur anhand eines Maßstabes als solche erkannt werden. Wo soll so ein Maßstab herkommen? Vom vollkommenen Gott? Da würde sich das Vollkommene ja selbst als vollkommen bewerten - recht absurd, scheint mir.

Wir Menschen haben ja durchaus eine Vorstellung von Vollkommenheit. Und in der Mathematik gibts diese auch: a^2 + b^2 = c^2, und das stimmt - mathematisch - ganz genau. Vollkommen genau. Während es auf der materiellen Ebene - also wenn man zB ein rechtwinkliches Dreieck zeichnet und die entsprechenden Quadrate - nie ganz genau aufgeht, egal wie sorgfältig gezeichnet wird. Da gibts immer winzige Differenzen. Wir sind offenbar durchaus in der Lage, Vollkommenheit wahrzunehmen und einen Begriff davon zu haben.

Und wir sind offenbar in der Lage, aufgrund mathematischer Konzepte, die Vollkommenheit kennen, eine Menge Dinge zu konstruieren - auch wenn der Ingenieur und der Physiker immer gewisse Toleranzgrenzen einrechnen und lediglich darauf achten, dass das Ganze genau genug ist, weil vollkommen genau nicht geht.

Entwicklung ist offenbar erst möglich, wenn Vollkommenheit sich unvollkommen macht... ein Konzept, das mich auch verwirrt. Doch ganz offensichtlich muss es so sein...?

liebe grüsse
barbara
 
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AW: Spirit erforschen

Hallo pispezi



Wir Menschen haben ja durchaus eine Vorstellung von Vollkommenheit. Und in der Mathematik gibts diese auch: a^2 + b^2 = c^2, und das stimmt - mathematisch - ganz genau. Vollkommen genau.

Hallo Barbara,

hmm, da muss man jetzt die Begriffsdefinition klären:

Dein Mathematik-Beispiel setzt Vollkommenheit mit totaler Exaktheit (oder auch Vollstängigkeit) gleich. Das ist eine Bedeutung. Eine solche "totale, idealisierte Exaktheit" existiert, wenn man einen Existenzbgriff hat, der geistige Inhalte einschließt, man also der Mathematik Existenz zuschreibt.

Ich verstehe aber Vollkommenheit eher im Sinne von "höchstmöglicher Vollendung", also etwas, das häufig Gott zugeschrieben wird.
Eine Vollkommenheit in diesem Sinn meinte ich mit meinem obigen Text. Und diese halte ich für nicht existent.

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Spirit erforschen

Hallo pispezi

wenn es dir nichts ausmacht, noch etwas weiter Begriffe zu klären - was meinst du genau mit dieser göttlichen Vollkommenheit, die es deiner Meinung nach nicht gibt?

grüsse, barbara
 
AW: Spirit erforschen

Hallo pispezi

wenn es dir nichts ausmacht, noch etwas weiter Begriffe zu klären - was meinst du genau mit dieser göttlichen Vollkommenheit, die es deiner Meinung nach nicht gibt?

grüsse, barbara

Na ja, das absolut Vollendete ist das absolut Fehlerlose, eben Unverbesserbare.
Und da müsste man ja einen Maßstab haben, der z.B. sagen würde, was denn ein "Fehler" wäre, der der absoluten Vollendung entgegenstehen könnte.

Da aber niemand in Sicht ist, der einen solchen absoluten Maßstab liefern könnte, ist totale Vollendung eben nicht angebbar, also nicht existent.

Aber ich will Dich ja eigentlich gar nicht mit solchen Wortkünsten quälen - so wichtig ist es auch nicht :)

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Spirit erforschen

Hallo Pispezi

nun doch, das interessiert mich jetzt gewaltig, was du da angesprochen hast. :)

Und da müsste man ja einen Maßstab haben, der z.B. sagen würde, was denn ein "Fehler" wäre, der der absoluten Vollendung entgegenstehen könnte.

Es gibt vollendete, perfekte Momente. Ich hab schon welche erlebt, und in denen war dann alles genau richtig. Richtiger könnten sie gar nicht sein... und sie hatten gar nichts zu tun mit den irdischen Umständen. Sie waren im wahrsten Sinn des Wortes unvergleichlich. Es ist wie es ist, und wie auch immer es ist, es ist vollkommen.

Der einzige "Fehler", den ich mir in einer solchen Situation vorstellen kann, wäre der: dieses Geschenk nicht anzunehmen.

Doch der Massstab ist hier im Gefühl - es ist eben alles genau richtig. Ohne dass ich rational in Gänze erklären kann, warum denn gerade jetzt alles richtig ist. Und ohne dass ich solche Moment bewusst planen oder hervorrufen kann. Wenn sie kommen - gut. Wenn sie nicht kommen - auch gut. Ich kann mich lediglich dafür öffnen und bereit sein, sie zu erkennen, wenn sie kommen.

Ich kann jetzt deine Wortkünste auch nicht mit rationalen Argumenten widerlegen, ich kann nur sagen: ich habs erlebt, und ich hoffe, du hast das auch schon mal erlebt, denn ein einziger solcher Moment kann die Widerwärtigkeiten und Mühen eines ganzen Lebens aufwiegen.

grüsse, barbara
 
AW: Spirit erforschen

Es gibt vollendete, perfekte Momente. Ich hab schon welche erlebt, und in denen war dann alles genau richtig. Richtiger könnten sie gar nicht sein... und sie hatten gar nichts zu tun mit den irdischen Umständen. Sie waren im wahrsten Sinn des Wortes unvergleichlich. Es ist wie es ist, und wie auch immer es ist, es ist vollkommen.

Doch der Massstab ist hier im Gefühl - es ist eben alles genau richtig.

Hallo Barbara,

jaa, solche Momente (einige wenige) hatte ich auch schon! Diese Art Vollkommenheit ist daher zwar selten, aber vorhanden, ja.

Nur ist das die Vollkommenheit für EINEN Menschen - und na ja, da ist sie wieder, diese seltsame Dialektik:
Kann man etwas, das ein einzelner unvollkommener Mensch vollkommen findet, auch als eine wirkliche Vollkommenheit betrachten?

Wie gesagt:
Ich dachte immer, die im spirituell-religiösen Bereich so bezeichnete Vollkommenheit soll die allumfassende, göttliche sein...
Und da besteht eben nach wie vor das Problem des Maßstabes (hier würde bei mir schon mal das Theodizee-Thema ein Sprechen von Vollkommneheit stark behindern!).

LG, pispezi :zauberer2
 
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Hallo pispezi

Kann man etwas, das ein einzelner unvollkommener Mensch vollkommen findet, auch als eine wirkliche Vollkommenheit betrachten?

ja klar. Warum sollte das nicht gehen?

Ich dachte immer, die im spirituell-religiösen Bereich so bezeichnete Vollkommenheit soll die allumfassende, göttliche sein...

Das ist sie ja. Allumfassend, immer präsent. Nur kann ich in meiner Situation als Mensch dies nicht immer (meistens nicht) wahrnehmen. Was auch nur eine Variante des Kinderspiels ist "wenn ich die Augen schliesse, kannst du mich nicht sehen - bist du nicht mehr da."

Und da besteht eben nach wie vor das Problem des Maßstabes (hier würde bei mir schon mal das Theodizee-Thema ein Sprechen von Vollkommneheit stark behindern!).

mir scheint, das wird erst dann zu einem Problem, Gott in Begriffen der Polarität erklärt werden soll. Was natürlich Unsinn ist.

Das wär ähnlich, wie wenn ein mathematischer Beweis in Begriffen von Emotionalität, das heisst "das ist mir sympathisch, das ist mir unsympathisch" erklärt werden soll. Da kann ja nichts G'scheites rauskommen dabei.

grüsse, barbara
 
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