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Sollte die Metaphysik überwunden werden oder ist das gar nicht möglich?

Das sind aber zwei paar völlig andere Denkrichtungen!

Nietzsche ohne 'Grenzen' Zukunft und Heidegger so vermute ich, im 'System Bau' verfangen, hier Kommunismus = Paradies ;)

Das 'kranke' sah ja Nietzsche im ewigen Systemdenken!

Die ewig gleichen Spiele Machtgedanken zwischen gut und böse. (Dualismus)
Siehe dazu auch Bibel Paradies Gedanke!

Weder Nietzsche noch Heidegger waren Demokraten. Sie waren auch keine "Kommunisten" im eigentlichen Sinne meines Wissens nach. Bitte Nietzsche und Heidegger nicht mit Marx verwechseln!

Und ja Nietzsche mißtraute den Systematikern (samt den Systemdenken)! Er wirft ihnen mangelnde geistige Redlichkeit vor. Das Leben lässt sich nicht in ein "System" bringen> das ist Vorwurf den Nietzsche Hegel und Co. macht!

Der Kommunismus wollte sicherlich kein "Paradies" schaffen....und hatte glaube ich auch wenig mit Religion am Hut!

Gut und Böse ist natürlich ein Dualismus/ein wesentlicher Gegensatz..
 
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Weder Nietzsche noch Heidegger waren Demokraten. Sie waren auch keine "Kommunisten" im eigentlichen Sinne meines Wissens nach. Bitte Nietzsche und Heidegger nicht mit Marx verwechseln!

Und ja Nietzsche mißtraute den Systematikern (samt den Systemdenken)! Er wirft ihnen mangelnde geistige Redlichkeit vor. Das Leben lässt sich nicht in ein "System" bringen> das ist Vorwurf den Nietzsche Hegel und Co. macht!

Der Kommunismus wollte sicherlich kein "Paradies" schaffen....und hatte glaube ich auch wenig mit Religion am Hut!

Gut und Böse ist natürlich ein Dualismus/ein wesentlicher Gegensatz..

Ich verwechsel nichts, aber viele, angeblich kluge Akademiker schon. :D
Sie sahen stets mehr, anstatt sich selbst!
 
.....Das mag, wenn man "relativiert" so stimmen, stand doch Heidegger unter einen "gewissen Einfluss" des reaktionären und antimodernistischen Denkens von "Oswald Spengler". Auch kannte er die Schriften von "Ernst Jünger", mit dem er das "antimodernistische, antiaufklärerische und nationalistische Denken" teilte. Er, Heidegger, sah jedoch im aufkommenden "Nationalsozialismus damaliger Prägung" die einzige "Alternative zu Bolschewismus und Kapitalismus"! Schreibt er doch; "der Nationalsozialismus ist ein barbarisches Prinzip. Aber das ist sein Wesentliches und seine mögliche Größe!".....

"Der <Natinalsozialismus> und der <Faschismus> wären, wenn es geglückt wäre, ein Weg gewesen, >Europa> und seine >Bildung> und seinen >Geist> für den >Kommunismus> reif und bereit zu machen. Aber- das war zu früh, denn alles wurde nur <politisch> gesehen; nicht einmal metaphysisch, geschweige denn seynsgeschichtlich" (Ausgangszitat aus den Schwarzen Heften)

Ich denke eine Relativierung liegt nahe. Denn Heidegger spricht sich ja deutlich hier gegen eine allein politische Sichtweise des Nationalsoziliasmus. Er bemängelt ja, dass es keine "seynsgeschichtliche" Sichtweise auf "Kommunismus" und "Nationalsozialismus/Faschismus" gibt. Das Heidegger unter einem "gewissen Einfluss" von "reaktionären Denkern" wie Spengler und Jünger stand (mit denen er sich beschäftigte) soll natürlich nicht in Abrede gestellt sein. Die Frage ist nur wie weit dieser "Einfluss" in seinem (seynsgeschichtlichen) "Denken" reichte. Ein Freund der Aufklärung scheint er mir auch nicht zu sein (so wie er kein Freund der Demokratie war). Vielleicht hat er den NS damals tatsächlich als einzige "Alternative zu Bolschewismus und Kapitalismus" gesehen. Das Zitat was Sie anführen stammt vermutlich aus seiner Einführung in die Metaphysik oder der Zeit wo diese Vorlesung gehalten wurde (denn man findet ähnliches in der genannten Vorlesung). Das war eine Vorlesung , die er etwa 1935 gehalten hat, soweit ich weiß. Es wäre schön, wenn Sie eine gewisse Quellenangabe zu Ihren Zitaten hinzufügen.

Ob er nach dem Krieg (und der Erfahrung desselben) den NS genauso beurteilt hat wie vor diesem , ist natürlich auch eine nicht unwichtige Frage. Man muss das Zitat in seinem Zeitkontext sehen.

Heidegger spricht zudem vom "geistigen Nationalsozialismus" (vgl. Band 94 der HGA, S.135) in den Schwarzen Heften.

So heißt es:

"Der geistige Nationalsozialismus ist nichts <Theoretisches>; er ist aber auch nicht der <bessere> und gar >eigentliche> , wohl aber ist er ebenso notwendig wie der der verschiedenen Organisationen und der Stände."

und er spricht vom "Vulgarnationalsozialismus" (S.142).

und zum Verhältnis von NS und Philosophie:

"Inwiefern der Nationalsozialismus niemals Prinzip einer Philosophie sein kann, sondern immer nur unter die Philosophie als Prinzip gestellt werden muß."

(S.190)

und weiter:

"Eine <nationalsozialistische Philosophie> ist weder eine <Philosophie> noch dient sie dem >Nationalsozialismus> sondern läuft lediglich als lästige Besserwisserei hinter ihm her aus welcher Haltung schon zur genüge das Unvermögen zur Philosophie erwiesen ist. Sagen eine Philosophie sei <nationalsozialistisch> bzw sei dies nicht, bedeutet ebensoviel wie die Aussage: ein Dreieck ist mutig bzw ist es nicht-also feig."

S.348 im genannten Band

(Ergänzung : Für Heidegger gibt es übrigens auch keine "katholische" /"christliche" Philosophie, aber das sei hier nur mal am Rande erwähnt...mehr dazu ist z.B. im Band 97 der HGA zu finden.)



.....Nun, der "Begriff" stammt nicht von mir, sondern wird "deckungsgleich" von den Heideggerschülern, "Herbert Marcuse und Rainer Marten" für seine Verführungskünste (nicht in erotischer Hinsicht) verwendet!.....

meint plotin

Soweit mir bekannt ist , ist ja Rainer Marten einer der wenigen noch lebenden Heidegger-Schüler, der allerdings recht kritisch gegenüber seinen früheren Lehrer sein soll. Er hat sich dazu in Interviews und in seinen eigenen Büchern geäußert. Ob dieser allerdings auch von Heideggers (philosophischen) Verführungskünsten spricht, weiß ich nicht bzw. habe ich bisher dazu wenig gefunden.

Aber lassen wir Heidegger selbst nochmal hier sprechen:

"Große Verführer des Geistes fehlen- umso zahlreicher sind die mittelmäßigen."


S.345 , Band 94.

Hier ist dann die Rede von "geistiger Verführung". Ich denke die Rede von den "Verführern des Geistes" hat er von Nietzsche und von diesem auch übernommen. Denn sofern ich mich richtig erinnere stammt diese Redewendung von Nietzsche selbst. Man müsste nur sehen , wo Nietzsche das sagt

meint Philsophisticus
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Nachtrag dazu, da Ich ihn erst heraussuchen musste: Im, 2009 herausgegebenen, Buch; „Heidegger. Die Einführung des Nationalsozialismus in die Philosophie.“ von Emanuel Faye wird auf eine "Tagebuchnotiz von Herman Mörchen" verwiesen, nach der Heidegger gesagt habe: „man dürfe vor nichts zurückschrecken, auch nicht vor der Boxheimer Methode, wenn es darum gehe, den Bedrohungen des abendländischen Geistes Widerstand entgegenzusetzen." Das "Boxheimer Dokument" gibt die "Strategie" vor, welche die NSDAP zur Machtsicherung im Falle eines erfolgreichen Umsturzes anzuwenden hätten, nämlich; „Internierung und Liquidierung der politischen Gegner“.....

meint plotin


Nun zur Frage von Nationalsozialismus und Philosophie (deren Verhältnis) habe ich gerade ausführlich aus den Schwarzen Heften (der 1930er Jahre) zitiert.

Für Heidegger kann es keine "nationalsozialistische Philosophie" geben (siehe a.a.O). Faye konnte meines Erachtens diese Äußerungen Heideggers noch nicht kennen, da sein Buch 2009 erschien also vor der Veröffentlichung der Schwarzen Heften. Ich bin daher nicht sicher ob man so einfach von der "Einführung des Nationalsozialismus in die Philosophie" sprechen kann bzw. ob das im Sinne Heideggers wäre und seinem Philosophieverständnis!

Natürlich kann sich Heidegger so geäußert haben damals (unter den damaligen Bedingungen). Das würde ich ihm zumindest zutrauen.

meint Philsophisticus.
 
Und:

Ihr -zwar ernsthafter Versuch- zu positiven Überlegungen über Heidegger bleibt für mich halt unverständlich!

Nun man kann natürlich Dinge immer im Nachhinein erläutern. Und man könnte natürlich auch immernoch weitere Heidegger Zitate anführen, um die Position Heideggers klarer vor Augen zu führen.

Zum Verhältnis von Nationalsozialismus und Philosophie habe ich jetzt z.B. ein paar weitere Zitate aus den Schwarzen Heften angeführt, wo Heidegger u.a. erklärt, dass es keine "natinalsozialistische Philosophie" geben kann.

Weiteres kann sich immer noch in der (seriösen) Diskussion über Heidegger klären (zumindest halte ich das für möglich). Was jetzt noch unverständlich vielleicht ist, kann sich später evtl. "aufklären". Ich sage kann, es ist aber nicht zwingend und hängt auch von denjenigen ab die hier diskutieren (und deren geistige "Ausrichtung" usw.)
 
.....Nun, es ist "leider" so, dass die "Heidegger-Apologeten" bis heute davon "ausgehen und behaupten", dass Heideggers "liebäugeln mit den Nazis" bloß eine "kurzzeitige und tragische Irrnis" gewesen sei. Sie wollen die "unheimliche" Kontinuität in "Heideggers Denken" nicht sehen und wohl auch "seine Philosophie nicht politisch" deuten!.....

meint plotin

Was die Rede von Heideggers "Philosophie" anbetrifft , sei hier auf ein Zitat aus den Schwarzen Heften verwiesen (Band 96 der GA, S.100)

"Der <Philosophie> erst vor-denken, aber nicht <über> sie einen Begriff und ihr Verfahren erfinden, sondern Pfade finden zu dem, was sie allein ernötigt- das seynsgeschichtliche Denken ist noch keine <Philosophie>."

entscheidend für mich hier besonders:

"das seynsgeschichtliche Denken ist noch keine <Philosophie>"

man kann auch einfacher sagen: dass "seynsgeschichtliche Denken" ist keine "Philosophie".

Es ist daher besser von Heideggers "senygeschichtlichem" Denken zu sprechen, da Heidegger dies nicht als "Philosophie" verstanden haben wissen will. Und "Philosophie" ist für ihn nämlich "Metaphysik".

Dieses "Denken" kann man natürlich versuchen "politisch" zu deuten.

das sagt übrigens jemand der sich nicht unbedingt zu den von Ihnen genannten "Heidegger-Apologeten" zwingend zählt, und durchaus auch "Heidegger-kritisch" ist.

Heidegger wie gesagt verwirft die Möglichkeit einer "nationalsozialistischen Philosophie" (siehe a.a.O.) und trennt zwischen NS und Philosophie meines Erachtens.

sagt ergänzend Philosophisticus
 
Was die Rede von Heideggers "Philosophie" anbetrifft , sei hier auf ein Zitat aus den Schwarzen Heften verwiesen (Band 96 der GA, S.100)

"Der <Philosophie> erst vor-denken, aber nicht <über> sie einen Begriff und ihr Verfahren erfinden, sondern Pfade finden zu dem, was sie allein ernötigt- das seynsgeschichtliche Denken ist noch keine <Philosophie>."

entscheidend für mich hier besonders:

"das seynsgeschichtliche Denken ist noch keine <Philosophie>"

man kann auch einfacher sagen: dass "seynsgeschichtliche Denken" ist keine "Philosophie".

Es ist daher besser von Heideggers "senygeschichtlichem" Denken zu sprechen, da Heidegger dies nicht als "Philosophie" verstanden haben wissen will. Und "Philosophie" ist für ihn nämlich "Metaphysik".

Dieses "Denken" kann man natürlich versuchen "politisch" zu deuten.

das sagt übrigens jemand der sich nicht unbedingt zu den von Ihnen genannten "Heidegger-Apologeten" zwingend zählt, und durchaus auch "Heidegger-kritisch" ist.

Heidegger wie gesagt verwirft die Möglichkeit einer "nationalsozialistischen Philosophie" (siehe a.a.O.) und trennt zwischen NS und Philosophie meines Erachtens.

sagt ergänzend Philosophisticus

Die schlimmsten Verbrecher sind die, die sich 'verstecken' in ihrer Tiefe (Geist) und verwechsel nicht Nietzsche mit Heidegger.
Und erst recht nicht, Nietzsche mit Jesus!
 
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"Der <Natinalsozialismus> und der <Faschismus> wären, wenn es geglückt wäre, ein Weg gewesen, >Europa> und seine >Bildung> und seinen >Geist> für den >Kommunismus> reif und bereit zu machen. Aber- das war zu früh, denn alles wurde nur <politisch> gesehen; nicht einmal metaphysisch, geschweige denn seynsgeschichtlich" (Ausgangszitat aus den Schwarzen Heften)

Ich denke eine Relativierung liegt nahe. Denn Heidegger spricht sich ja deutlich hier gegen eine allein politische Sichtweise des Nationalsoziliasmus. Er bemängelt ja, dass es keine "seynsgeschichtliche" Sichtweise auf "Kommunismus" und "Nationalsozialismus/Faschismus" gibt. Das Heidegger unter einem "gewissen Einfluss" von "reaktionären Denkern" wie Spengler und Jünger stand (mit denen er sich beschäftigte) soll natürlich nicht in Abrede gestellt sein. Die Frage ist nur wie weit dieser "Einfluss" in seinem (seynsgeschichtlichen) "Denken" reichte. Ein Freund der Aufklärung scheint er mir auch nicht zu sein (so wie er kein Freund der Demokratie war). Vielleicht hat er den NS damals tatsächlich als einzige "Alternative zu Bolschewismus und Kapitalismus" gesehen. Das Zitat was Sie anführen stammt vermutlich aus seiner Einführung in die Metaphysik oder der Zeit wo diese Vorlesung gehalten wurde (denn man findet ähnliches in der genannten Vorlesung). Das war eine Vorlesung , die er etwa 1935 gehalten hat, soweit ich weiß. Es wäre schön, wenn Sie eine gewisse Quellenangabe zu Ihren Zitaten hinzufügen.

Ob er nach dem Krieg (und der Erfahrung desselben) den NS genauso beurteilt hat wie vor diesem , ist natürlich auch eine nicht unwichtige Frage. Man muss das Zitat in seinem Zeitkontext sehen.

Heidegger spricht zudem vom "geistigen Nationalsozialismus" (vgl. Band 94 der HGA, S.135) in den Schwarzen Heften.

So heißt es:

"Der geistige Nationalsozialismus ist nichts <Theoretisches>; er ist aber auch nicht der <bessere> und gar >eigentliche> , wohl aber ist er ebenso notwendig wie der der verschiedenen Organisationen und der Stände."

und er spricht vom "Vulgarnationalsozialismus" (S.142).

und zum Verhältnis von NS und Philosophie:

"Inwiefern der Nationalsozialismus niemals Prinzip einer Philosophie sein kann, sondern immer nur unter die Philosophie als Prinzip gestellt werden muß."

(S.190)

und weiter:

"Eine <nationalsozialistische Philosophie> ist weder eine <Philosophie> noch dient sie dem >Nationalsozialismus> sondern läuft lediglich als lästige Besserwisserei hinter ihm her aus welcher Haltung schon zur genüge das Unvermögen zur Philosophie erwiesen ist. Sagen eine Philosophie sei <nationalsozialistisch> bzw sei dies nicht, bedeutet ebensoviel wie die Aussage: ein Dreieck ist mutig bzw ist es nicht-also feig."

S.348 im genannten Band

(Ergänzung : Für Heidegger gibt es übrigens auch keine "katholische" /"christliche" Philosophie, aber das sei hier nur mal am Rande erwähnt...mehr dazu ist z.B. im Band 97 der HGA zu finden.)





Soweit mir bekannt ist , ist ja Rainer Marten einer der wenigen noch lebenden Heidegger-Schüler, der allerdings recht kritisch gegenüber seinen früheren Lehrer sein soll. Er hat sich dazu in Interviews und in seinen eigenen Büchern geäußert. Ob dieser allerdings auch von Heideggers (philosophischen) Verführungskünsten spricht, weiß ich nicht bzw. habe ich bisher dazu wenig gefunden.

Aber lassen wir Heidegger selbst nochmal hier sprechen:

"Große Verführer des Geistes fehlen- umso zahlreicher sind die mittelmäßigen."


S.345 , Band 94.

Hier ist dann die Rede von "geistiger Verführung". Ich denke die Rede von den "Verführern des Geistes" hat er von Nietzsche und von diesem auch übernommen. Denn sofern ich mich richtig erinnere stammt diese Redewendung von Nietzsche selbst. Man müsste nur sehen , wo Nietzsche das sagt

meint Philsophisticus
Nimm den Zahrathustra zur Hand und lese z.b über den Zauberer nach:)
 
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