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Sollte die Metaphysik überwunden werden oder ist das gar nicht möglich?

Währe das "Geviert" oder das "Gestell" kein neuer Terminus oder nur einer gewissen "Sorgfalt" geschuldet?
Heidegger sagt interessanter Weise ( GA 97, S.86): "Denken? Das Diktat des Seyns in die Sprach einschreiben"
Die Sprache selbst beugt sich sozusagen dem "Diktat des Seyns" , vermutlich auch Heidegger selbst...

Natürlich ist die sogen. "Spätphilosophie" nach der sogen. "Kehre" voll von miteinander verflochtenen Neologismen. Aber wie du richtig anmerkst, sind das für Heidegger keine neuen (vermeintlich wissenschaftlich-phänomenologischen) Termini, sondern eben das "Diktat des Seyns" selbst; oder wie er auch sagt: "Die Sprache spricht". Sein früherer Versuch ist somit als notwendiger (Irr-)Weg auf der Suche nach dem Sein bewertet, zugleich das Tun seiner Spätphase im selben Atemzuge gerechtfertigt.

Die einstigen Neologismen mag man sachlich kritisieren können (da sie offenbar - so kann man Heidegger verstehen - auf der sachlich-philosophischen Ebene befindlich sind), die neuen Neologismen sind über solche Kritik erhaben, da sie sozusagen übersachlich konzipiert sind - aus dem Vollzug des Seins selbst geschöpft.

Damit geht zugleich einher, dass die gesamte Spätphase sich konsequent und notwendig jeglichem sachlich-wissenschaftlichen Zugang entzieht. Es ist demnach schlicht sinnlos, den späten Heidegger verstehen zu wollen, da das Verstehen (resp. die Rationalität) als solche die Seinserkenntnis gefährdet. Somit ist nicht sein früheres Philosophieren falsch oder kritikwürdig, sondern das gesamte damit in Verbindung stehende Denken ist kurzerhand schuldig gesprochen.

Das ist nicht unbedingt das, was ich unter aufrichtiger Selbstkritik verstehen würde. o_O

Gruß
Phil
 
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Natürlich ist die sogen. "Spätphilosophie" nach der sogen. "Kehre" voll von miteinander verflochtenen Neologismen. Aber wie du richtig anmerkst, sind das für Heidegger keine neuen (vermeintlich wissenschaftlich-phänomenologischen) Termini, sondern eben das "Diktat des Seyns" selbst; oder wie er auch sagt: "Die Sprache spricht". Sein früherer Versuch ist somit als notwendiger (Irr-)Weg auf der Suche nach dem Sein bewertet, zugleich das Tun seiner Spätphase im selben Atemzuge gerechtfertigt.

Die einstigen Neologismen mag man sachlich kritisieren können (da sie offenbar - so kann man Heidegger verstehen - auf der sachlich-philosophischen Ebene befindlich sind), die neuen Neologismen sind über solche Kritik erhaben, da sie sozusagen übersachlich konzipiert sind - aus dem Vollzug des Seins selbst geschöpft.

Damit geht zugleich einher, dass die gesamte Spätphase sich konsequent und notwendig jeglichem sachlich-wissenschaftlichen Zugang entzieht. Es ist demnach schlicht sinnlos, den späten Heidegger verstehen zu wollen, da das Verstehen (resp. die Rationalität) als solche die Seinserkenntnis gefährdet. Somit ist nicht sein früheres Philosophieren falsch oder kritikwürdig, sondern das gesamte damit in Verbindung stehende Denken ist kurzerhand schuldig gesprochen.

Das ist nicht unbedingt das, was ich unter aufrichtiger Selbstkritik verstehen würde. o_O

Gruß
Phil


Nun jedenfalls hatte ich bei Begriffen wie "Geviert" oder "Gestell" (siehe seine Technikkritik) schon den Eindruck, dass es sich hier um Neologismen , also um neuere Begriffe handelt, welche man beispielsweise so nicht in Sein und Zeit findet. Auch keine Äußerung wie die "Sprache spricht" findet man in der sog. "Frühphilosophie" , welche bis in die Phase von Sein und Zeit reicht. So gesehen haben diese beiden unterschiedlichen Denk-Phasen , genannt "Frühphilosophie" und "Spätphilosophie" auch unterschiedliche Termini bzw. es gibt Termini wie "Gestell" oder "Geviert" die gibt es eben noch nicht in der sog. "Frühphilosophie".

Wie allerdings der "späte" Heidegger zu seinen neuen Begrifflichkeiten gekommen ist, darüber kann man auch etwas spekulieren und sagen letztlich, dass diese vermutlich auch sprachlich dem "Diktat des Seyns" geschuldet sind mehr oder weniger...

Die späteren Termini wie "Gestell" und Co. sind in der Hinsicht weniger sachlich-wissenschaftlich/philosophisch verfasst wie mir scheint im Gegensatz z.B. zu den Termini aus Sein und Zeit.

Die Spätphase seines Denkens mag in der Hinsicht dann eben "esoterischer" und weniger sachlich-rational anmuten...Mir scheint daher, dass der "spätere" Heidegger und seine Begriffe dadurch weniger sachlich rational nachvollziehbar ist, als der frühere, welcher wie in Sein und Zeit noch seine Begriffe definiert usw.

Ich allerdings würde hier auch wegen der unterschiedlichen Qualität zwischen beiden Denkphasen unterscheiden wollen. Wobei Heidegger ja in seiner Spätphase auf sein früheres Denken Bezug nimmt.

Ich gebe ein Beispiel einer terminologischen Reflexion bei Heidegger (GA 97, S.463):

"Zur Terminologie- In den Jahren der Ausarbeitung von <Sein und Zeit> gebrauchte ich den Titel <Ontologie> für die Besinnung auf das Wesen des Seins des Seienden; nicht für die Bestimmung des Seienden in seinem Sein; diese geschieht in der Ontologie der Metaphysik, die von jenem Begriff der <Ontologie> her gedacht, überall eine Ontik ist; die Ontik des ον η ον (on he on), wobei das erste ον nominal, das zweite verbal vorgestellt ist. Ontologie dagegen: ον (verbal) ειναι η ειναι! (einai he einai)"

Dies ein Beispiel wie der spätere Heidegger terminologisch seine frühere philosophische Arbeit reflektierte. Ein weiteres Beispiel kann ich jetzt zwar nicht nennen, aber hier kann man ja sehen, was es heißt, wenn Heidegger seine "früheren" Begriffe "kritisch" reflektiert (hier seinen Gebrauch des Begriffes "Ontologie").

Vielleicht kann man ja diese Stelle als eine Form leichter (aufrichtiger) "Selbstkritik" lesen? Aber vermutlich sind in der Tat solche Stellen , wo es um "aufrichtige Selbskritik" bei Heidegger geht eher selten bis wenig zu finden, und vielleicht eher in den Schwarzen Heften als anderswo in seinem Werk...:morgen:

Aber soweit erstmal dazu. Ein philosophisches Denken als Ganzes kann natürlich als "kritikwürdig" angesehen werden.

Einen Gruß am Abend

Philosophist
 
Annahme, es gäbe eine Wissenschaft, welche die Metaphysik überflüssig machen könnte.

Eine solche Wissenschaft müßte erklären können, von welchen Dingen gesagt werden kann, daß es diese gibt und von welchen Dingen das nicht gesagt werden kann.

Annahme, die Physik wäre eine Wissenschaft, die genau das leistet.

Mit welchen ihrer anerkannten Methoden wäre dann zu entscheiden, welche Dinge es gibt?

Gott zum Gruße!
 
Die Katze im Sack gibt Aufschluss;)

Gut, dann lasse ich das arme Ding mal raus:

Annahme, es gäbe eine Wissenschaft, welche die Metaphysik überflüssig machen könnte.

Eine solche Wissenschaft müßte erklären können, von welchen Dingen gesagt werden kann, daß es diese gibt und von welchen Dingen das nicht gesagt werden kann.

Annahme, die Physik wäre eine Wissenschaft, die genau das leistet.

Mit welchen ihrer anerkannten Methoden wäre dann zu entscheiden, welche Dinge es gibt?



Gott zum Gruße!
 
Gut, dann lasse ich das arme Ding mal raus:

Annahme, es gäbe eine Wissenschaft, welche die Metaphysik überflüssig machen könnte.

Eine solche Wissenschaft müßte erklären können, von welchen Dingen gesagt werden kann, daß es diese gibt und von welchen Dingen das nicht gesagt werden kann.

Annahme, die Physik wäre eine Wissenschaft, die genau das leistet.

Mit welchen ihrer anerkannten Methoden wäre dann zu entscheiden, welche Dinge es gibt?



Gott zum Gruße!
Frag deine Sinne,rechne hinzu oder lasse es!
Wenn ich nicht weiter weiß kommt Gott ins Spiel,doch diesen kann Mann/Frau sich aufheben!
Bekanschaften kann..schließen!!!!
Wenn du die Zahl mit bringst,sagt ,oder fragt mich ein 96 Jahre alter Mann:blume2:
 
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auch wenn sein Beitrag schon wieder nicht zum Thema gehört

Der aber schon:

Annahme, es gäbe eine Wissenschaft, welche die Metaphysik überflüssig machen könnte.

Eine solche Wissenschaft müßte erklären können, von welchen Dingen gesagt werden kann, daß es diese gibt und von welchen Dingen das nicht gesagt werden kann.

Wie könnte man das nunmehr fortsetzen?

Gruezi!
 
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