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Sollte die Metaphysik überwunden werden oder ist das gar nicht möglich?

Faye konnte meines Erachtens diese Äußerungen Heideggers noch nicht kennen, da sein Buch 2009 erschien also vor der Veröffentlichung der Schwarzen Heften.
.....Es wäre "wünschenswert", würden Sie genau lesen! Die "Tagebuchaufzeichnung" von der die "Rede" war, bezog sich nicht auf Heideggers "schwarze Hefte" sonder auf einen "Tagebucheintrag" von "Hermann Mörchen" aus dem Jahre 1931.....

danke plotin
 
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Ich bin daher nicht sicher ob man so einfach von der "Einführung des Nationalsozialismus in die Philosophie" sprechen kann bzw. ob das im Sinne Heideggers wäre und seinem Philosophieverständnis!
.....Nun, dass waren laut "Mörchens Tagebucheintragung von 1931" Heideggers Worte! Auch weiß "Mörchen" zu berichten, dass "Heidegger" bei der anstehenden "Wahl des Reichspräsidenten 1932" Partei für den auch "zur Wahl stehenden Hitler" ergriffen hat!.....

meint plotin
 
.....Es wäre "wünschenswert", würden Sie genau lesen! Die "Tagebuchaufzeichnung" von der die "Rede" war, bezog sich nicht auf Heideggers "schwarze Hefte" sonder auf einen "Tagebucheintrag" von "Hermann Mörchen" aus dem Jahre 1931.....

danke plotin

Das habe ich auch ja mitbekommen und dann gesagt, dass ich diese Äußerung Heidegger zutrauen würde! Aber das Zitat stammt ja aus Fayes Buch mit dem Titel "Einführung des Nationalsozialismus in die Philosophie" (was 2009 erschien vor dem Erscheinen der Schwarzen Hefte). Ich habe mir daher erlaubt, darauf zu hinweisen, dass dieser noch nicht das kennen konnte, was Heidegger dort über den Nationalsozialismus gesagt hat (bzw. bezüglich des Verhältnisses von NS und Philosophie).

Natürlich konnte auch Hermann Mörchen nicht die Schwarzen Hefte Heideggers kennen.

sagt Philosophisticus
 
Heidegger wollte von der Metaphysik weg, Nietzsche übte 'nur' Kritik, was übersah dann Heidegger, deiner Meinung nach?


Heidegger "kritisiert" die Metaphysik , da sie wie gesagt das Sein nicht angemessen denkt (und nur das Seiende berücksichtigt). Das kann man wenn man so will als Heideggers "Kritik" an der Metaphysik sehen und warum er diese "verwinden/überwinden" will. Nietzsche hat da philosophisch andere Motive warum er diese mehr oder weniger hinter sich lassen möchte. Aber diese genauer zu bestimmen , erfordert dann nochmal eine genaue Lektüre von Nietzsches Büchern (ich kann das jetzt nicht aus dem Gedächtnis wiedergeben warum Nietzsche kritisch die Metaphysik betrachtet und auch von dieser weg wollte).

Ich bin nicht sicher, ob man so einfach sagen, dass Heidegger hier etwas "übersah". Man müsste vielleicht erstmal schauen, ob Heidegger Nietzsches kritische Auseinandersetzung mit der Metaphysik kannte oder nicht. Beiden ist gemeinsam, dass sie kritisch gegenüber Metaphysik eingestellt waren, aber das aus unterschiedlichen philosophischen Gründen.
 
.....Ja diese "Argumentation" ist bekannt und ganz im Sinne der "Heidegger-Apologeten". Nur für mich, "Ich betone für mich" lasse Ich solche "Argumentation" nicht gelten; "es gibt keine, kann keine Trennung geben!".....

meint plotin


Nein, Heidegger selbst trennt doch zwischen Nationalsozialismus und Philosophie. Lesen Sie doch bitte nochmal dieses Zitat von Heidegger aus den Schwarzen Heften, das Ihnen vermutlich nicht bekannt war:

"Eine <nationalsozialistische Philosophie> ist weder eine <Philosophie> noch dient sie dem >Nationalsozialismus> sondern läuft lediglich als lästige Besserwisserei hinter ihm her aus welcher Haltung schon zur genüge das Unvermögen zur Philosophie erwiesen ist. Sagen eine Philosophie sei <nationalsozialistisch> bzw sei dies nicht, bedeutet ebensoviel wie die Aussage: ein Dreieck ist mutig bzw ist es nicht-also feig."

S.348 , Band 94


und nochmal:

"Inwiefern der Nationalsozialismus niemals Prinzip einer Philosophie sein kann, sondern immer nur unter die Philosophie als Prinzip gestellt werden muß."

(S.190)

sowie:

"Der Nationalsozialismus ist ein barbarisches Prinzip. Das ist sein Wesentliches und seine mögliche Größe. Die Gefahr ist nicht er selbst-sondern daß er verharmlost wird in eine Predigt des Wahren, Guten und Schönen ( so an einem Schulungsabend). Und daß jene , die seine Philosophie machen wollen, dann nichts anderes dazu setzen als die überkommene <Logik> des gemeinen Denkens und der exakten Wissenschaft , stat zu begreifen, daß jetzt gerade die <Logik> neu in die Not und Notwendigkeit kommt und neu entspringen muß."

S.194 , Band 94 der GA

In der Einführung in die Metaphysik heißt es:

"Was heute vollends als Philosophie des Nationalsozialismus herumgeboten wird, aber mit der inneren Wahrheit und Größe dieser Bewegung (...) nicht das Geringste zu tun hat, das macht seine Fischzüge in diesen trüben Gewässern der <Werte> und >Ganzheiten>

All das sind hier wichtige Zitate und zeigen ja im Grunde Heideggers Haltung in dieser Frage, nicht wahr?

Das ist, wenn man so will Heideggers eigene "Argumentation"/seine Sichtweise, nicht die seiner "Apologeten".

Das Sie natürlich nicht zwischen beiden trennen , kann ich mir denken bei Ihrer Sichtweise. (das missachtet aber meiner Meinung nach Heideggers eigene Position/seine eigene Äußerungen dazu , wie sie in den Schwarzen Heften zu finden ist/sind, insofern muss ich darauf hinweisen an dieser Stelle )

Aber erstmal sollte man versuchen Heideggers eigene Position in dieser Sache (bezüglich des Themas Nationalsozialismus) klar zu verstehen, bevor man diese ggf. "kritisiert" (bzw. da "anderer Meinung" ist) oder nicht?

Insofern trennt Heidegger zwischen Nationalsozialismus und Philosophie, da für ihn keine "natinalsozialistische Philosophie" (eine Philosophie des Nationalsozialismus) möglich ist . Lesen Sie doch bitte genau was in den Schwarzen Heften dazu bei Heidegger selbst an Äußerungen dazu zu finden sind (das würde dann nämlich gewisse Mißverständnisse vermeiden).


sagt Philosophisticus
 
Zuletzt bearbeitet:
.....Nun, dass waren laut "Mörchens Tagebucheintragung von 1931" Heideggers Worte! Auch weiß "Mörchen" zu berichten, dass "Heidegger" bei der anstehenden "Wahl des Reichspräsidenten 1932" Partei für den auch "zur Wahl stehenden Hitler" ergriffen hat!.....

meint plotin


Wie gesagt ich will ja nicht ausschließen, dass dies Heideggers eigene Worte waren. Aber, Hermann Mörchen konnte nicht die Äußerungen zum Nationalsozialismus in den Schwarzen Heften kennen. Es ist glaube ich zudem bekannt (mittlerweile), dass Heidegger am Anfang Hitler anders beurteilt hat (also eher "positiver") als nach den Erfahrungen des Krieges.

sagt Philosophisticus
 
Heidegger "kritisiert" die Metaphysik , da sie wie gesagt das Sein nicht angemessen denkt (und nur das Seiende berücksichtigt). Das kann man wenn man so will als Heideggers "Kritik" an der Metaphysik sehen und warum er diese "verwinden/überwinden" will. Nietzsche hat da philosophisch andere Motive warum er diese mehr oder weniger hinter sich lassen möchte. Aber diese genauer zu bestimmen , erfordert dann nochmal eine genaue Lektüre von Nietzsches Büchern (ich kann das jetzt nicht aus dem Gedächtnis wiedergeben warum Nietzsche kritisch die Metaphysik betrachtet und auch von dieser weg wollte).

Ich bin nicht sicher, ob man so einfach sagen, dass Heidegger hier etwas "übersah". Man müsste vielleicht erstmal schauen, ob Heidegger Nietzsches kritische Auseinandersetzung mit der Metaphysik kannte oder nicht. Beiden ist gemeinsam, dass sie kritisch gegenüber Metaphysik eingestellt waren, aber das aus unterschiedlichen philosophischen Gründen.
Wissenschaft und Metaphysik,wie sollte das passen:dontknow:
Nietzsche sprach der Wissenschaft viel zu,oder ein hoch darauf.
Er hatte wohl die Menschenzukunft im Auge und mancher hat keine Kinder verdient:(
 
Heidegger "kritisiert" die Metaphysik , da sie wie gesagt das Sein nicht angemessen denkt (und nur das Seiende berücksichtigt). Das kann man wenn man so will als Heideggers "Kritik" an der Metaphysik sehen und warum er diese "verwinden/überwinden" will. Nietzsche hat da philosophisch andere Motive warum er diese mehr oder weniger hinter sich lassen möchte. Aber diese genauer zu bestimmen , erfordert dann nochmal eine genaue Lektüre von Nietzsches Büchern (ich kann das jetzt nicht aus dem Gedächtnis wiedergeben warum Nietzsche kritisch die Metaphysik betrachtet und auch von dieser weg wollte).

Ich bin nicht sicher, ob man so einfach sagen, dass Heidegger hier etwas "übersah". Man müsste vielleicht erstmal schauen, ob Heidegger Nietzsches kritische Auseinandersetzung mit der Metaphysik kannte oder nicht. Beiden ist gemeinsam, dass sie kritisch gegenüber Metaphysik eingestellt waren, aber das aus unterschiedlichen philosophischen Gründen.

Das Sein angemessen, wäre was genau?
Der Kirche 'gehorchen' ohne Kritik, wie es Heidegger tat?
Also Heidegger fühlte sich ja mit Nietzsche verbunden.
Nur wurde ständig übersehen, sie trennt mehr, denn Heidegger verstand Nietzsche nicht gut genug.
Was heißt Denken? Habe ich von Heidegger gelesen.
Es mag dir ja gefallen, ich fand viele Fehler darin.
Aber dazu müsste ich mich wie schon vorher gesagt, damit intensiver beschäftigen.
Aber ich sehe keinen Grund dafür, da du ja in Heidegger dich heimisch fühlst.
 
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Wissenschaft und Metaphysik,wie sollte das passen:dontknow:
Nietzsche sprach der Wissenschaft viel zu,oder ein hoch darauf.
Er hatte wohl die Menschenzukunft im Auge und mancher hat keine Kinder verdient:(

Naja ich glaube manche wollen sowas wie eine "wissenschaftliche Metaphysik" betreiben. Aber ob sowas funktioniert?

Nietzsche spricht von der "fröhlichen Wissenschaft". Du kannst gerne mitteilen was du unter dieser verstehst.

Das Nietzsche die Menschenzukunft im Auge hatte, davon gehe ich aus.
 
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