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So und so ist die Welt

AW: So und so ist die Welt

Das Weltbild wird ihnen vermittelt, allein dadurch, dass die Kinder in dieser Welt leben. Das hab ich auch nicht in Abrede gestellt. Aber dazu brauchen sie niemanden, der ihnen auch noch erklärt, warum diese Welt so ist wie sie ist. Es genügt, dass die Welt so ist. Punkt.

Wenn "die Welt" so wäre, dann wäre es so wie du es sagst.
Dem ist aber nicht so.
Wir leben nicht in "der Welt", sondern in einem künstlichen Konstrukt, geschaffen von unseren Vorfahren.
"Die Welt" ist auch nicht für jeden gleich. Also bekommt das Kind auch gleich Klasse, Religion, Rasse, sozialen Stand, frei haus mitgeliefert.
Es gibt keine "die Welt".
Ohne Erklärungen kommst da nicht aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: So und so ist die Welt

Wenn "die Welt" so wäre, dann wäre es so wie du es sagst.
Dem ist aber nicht so.
Wir leben nicht in "der Welt", sondern in einem künstlichen Konstrukt, geschaffen von unseren Vorfahren.
"Die Welt" ist auch nicht für jeden gleich. Also bekommt das Kind auch gleich Klasse, Religion, Rasse, sozialen Stand, frei haus mitgeliefert.
Es gibt keine "die Welt".
Ohne Erklärungen kommst da nicht aus.
Die Welt, so wie sie heute ist, künstlich oder natürlich, ist die Welt, in die heute ein Kind geboren wird. Und es nimmt alles so hin, wie es ist. Für jedes Kind sieht die Welt sicherlich anders aus, aber jedes Kind hat seine Welt, die für es "die Welt" ist.
Und das genügt! Ohne zusätzliche Erklärung!

Wenn du das anders siehst, auch gut! Aber in meiner Welt ist es so.

:blume1:
 
AW: OT - speziell für Pispezi

Hallo Pispezi!
Ich bin der Ansicht, dass Kinder nicht erzogen werden müssen. Sie brauchen manchmal Rat und Unterstützung, wenn sie allein nicht weiterwissen.
Das heißt nicht, dass sich Kinder allein durchs Leben wurschteln sollen. Das heißt, dass immer jemand da ist um ihnen die Hand zu reichen, wenn sie sie brauchen und wo sie sich sicher und geborgen fühlen können.

Ich habe keine Methode, ich liebe die Kinder, mit denen ich zu tun habe, und ich respektiere und achte sie in ihrem Menschsein.

Unser Zusammenleben wird von dieser Haltung der Annahme gestaltet. Mehr gibts darüber nicht zu erzählen.
29
:blume1:

P.S.: Von dieser grundsätzlichen Haltung werde ich mich durch kein Argument abbringen lassen!

Hallo lilith,

darf ich noch zwei Fragen stellen?

1) Hast Du selbst Kinder? Falls ja: Sind Deine Erfahrungen mit Deiner Methode positiv?

2) Kannst Du mir sagen, wie Kinder gewisse Grundregeln des Zusammenlebens mit Anderen lernen können, wenn man sie ihnen zu Hause nicht klar und deutlich macht - ggf. auch mit gewisser Strenge?
Oder meinst Du, die Anderen müssen jeden antiautoritär erzogenen Menschen halt so nehmen, wie er ist?
Und wenn dieser Mensch dann an der andersartigen Denke seiner Umgebung scheitert, ist diese Umgebung schuld?

OK, das sind eigentlich 5 Fragen - Entschuldigung :)

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: So und so ist die Welt

Die Welt, so wie sie heute ist, künstlich oder natürlich, ist die Welt, in die heute ein Kind geboren wird. Und es nimmt alles so hin, wie es ist. Für jedes Kind sieht die Welt sicherlich anders aus, aber jedes Kind hat seine Welt, die für es "die Welt" ist.
Und das genügt! Ohne zusätzliche Erklärung!

Wenn du das anders siehst, auch gut! Aber in meiner Welt ist es so.

:blume1:

Du musst immer erklären.

Wenn das Kind etwas will, was es nicht haben kann, aus finanziellen oder anderen Gründen.
Wenn das Kind mit Ungerechtigkeit konfrontiert ist, sei es als Täter oder als Opfer.
Wenn das Kind etwas tun muss, was es nicht will, zum Beispiel in die Schule gehen, oder ins Bett.

Du erklärst dem Kind auch Werte in deinem Sinne, indem du mit ihm Feste feierst oder eben nicht.

Du erklärst immer, überträgst dein Weltbild immer auf das Kind.

Du kommst da nicht herum, kannst es nicht "frei" aufwachsen lassen.
 
AW: OT - speziell für Pispezi

Hallo lilith,

darf ich noch zwei Fragen stellen?

1) Hast Du selbst Kinder? Falls ja: Sind Deine Erfahrungen mit Deiner Methode positiv?

2) Kannst Du mir sagen, wie Kinder gewisse Grundregeln des Zusammenlebens mit Anderen lernen können, wenn man sie ihnen zu Hause nicht klar und deutlich macht - ggf. auch mit gewisser Strenge?
Oder meinst Du, die Anderen müssen jeden antiautoritär erzogenen Menschen halt so nehmen, wie er ist?
Und wenn dieser Mensch dann an der andersartigen Denke seiner Umgebung scheitert, ist diese Umgebung schuld?

OK, das sind eigentlich 5 Fragen - Entschuldigung :)

LG, pispezi :zauberer2

1. Ich habe drei erwachsene Kinder und fünf Enkel.

2. Hab ich schon weiter oben mal gesagt. Kinder ahmen nach. Dabei lernen sie alles. Sie sehen doch, wie die andern Familienmitglieder miteinander umgehen. Was ich ihnen vorlebe, das tun sie auch. Und sie haben ein gutes Gespür dafür, was ihnen selbst gut tut. Wenn ich also mit ihnen so umgehe, wie ich mit Freunden umgehe, dann ist alles einfach. Kinder sind weder meine Untertanen noch meine Feinde, noch sind sie meine Sklaven, also ist der Umgangston freundlich, auch wenn ich mal anderer Meinung bin als sie.

Ich hab selbst sehr unter einem despotischen Vater gelitten, der Angst und Schrecken verbreitet hat. Und das wollte ich meinen Kindern ersparen.
Es ist mir nicht immer geglückt, aber die Rückmeldungen, die ich heute von meinen Kindern bekomme, machen mich froh.

Übrigens hatte mein Vater einen Hang zum Predigen und seine Worte stimmten mit seinen Handlungen meistens nicht überein. Ich hab also schon früh erleben müssen, dass Worte ziemlich überflüssig sein können.



Wieso sprichst du von antiautoritärer Erziehung, wenn ich von liebevollem Umgang rede? Und eine gewisse Strenge hat da ab und zu auch Platz! Ich hab doch nichts dagegen gesagt, dass ich den Kindern nicht klar machen würde, wie die Spielregeln aussehen. Aber ich brauche darüberhinaus nicht auch noch einen moralisierenden Überbau zu konstruieren, der doch sowieso zusammenbrechen würde, wenn sie selbst nachdenken. Das hab ich selbst so erlebt und das hatte (aus der Sicht meiner Eltern) verheerende Folgen.

Deine beiden letzten Fragen finde ich ziemlich seltsam.
Müssen wir nicht alle Menschen so nehmen wie sie sind? Weißt du bei allen, denen du begegnest, wie sie erzogen wurden? Oder ziehst du aus ihrem Verhalten Rückschlüsse auf ihre Erziehung? Und wenn ja, wie verhältst du dich dann? Und welche Rolle spielt dabei deine eigene Erziehung?

Und wieso hat der dann eine andersartige Denke, an der er scheitern könnte? Welche eigenartigen Vorstellungen sind da in deinem Kopf gespeichert? Das klingt ja, als käme jemand, der mit anderen Menschen vertrauensvoll umgeht, von einem andern Stern.

Wenn ich da was missverstanden habe, dann erkläre es mir bitte nochmal.

:blume1:
 
AW: So und so ist die Welt

Du musst immer erklären.

Wenn das Kind etwas will, was es nicht haben kann, aus finanziellen oder anderen Gründen.
Wenn das Kind mit Ungerechtigkeit konfrontiert ist, sei es als Täter oder als Opfer.
Wenn das Kind etwas tun muss, was es nicht will, zum Beispiel in die Schule gehen, oder ins Bett.

Du erklärst dem Kind auch Werte in deinem Sinne, indem du mit ihm Feste feierst oder eben nicht.

Du erklärst immer, überträgst dein Weltbild immer auf das Kind.

Du kommst da nicht herum, kannst es nicht "frei" aufwachsen lassen.

Aber so, wie du mir jetzt erklärst, wie ich meinem Kind die Welt erklären "muss", so muss ich mit meinem Kind nicht reden.
Ich hab jetzt weiter nichts dazu zu sagen.
:blume1:
 
AW: OT - speziell für Pispezi

Deine beiden letzten Fragen finde ich ziemlich seltsam.
Müssen wir nicht alle Menschen so nehmen wie sie sind? Weißt du bei allen, denen du begegnest, wie sie erzogen wurden? Oder ziehst du aus ihrem Verhalten Rückschlüsse auf ihre Erziehung? Und wenn ja, wie verhältst du dich dann? Und welche Rolle spielt dabei deine eigene Erziehung?

Und wieso hat der dann eine andersartige Denke, an der er scheitern könnte? Welche eigenartigen Vorstellungen sind da in deinem Kopf gespeichert? Das klingt ja, als käme jemand, der mit anderen Menschen vertrauensvoll umgeht, von einem andern Stern.

Wenn ich da was missverstanden habe, dann erkläre es mir bitte nochmal.

:blume1:

Hi lilith,

jetzt ist einiges schon klarer, danke!

Aber zu den von Dir als seltsam empfundenen Fragen:

Mein Eindruck war (und ist z.T.), dass Du Verfechterin einer antiautoritären Erziehung bist. Deshalb wollte ich von Dir wissen, wie Menschen, die so erzogen wurden, mit einer gesellschaftlichen Realität klarkommen, die nun mal "Normen" hat.

Was Du von Deinem Vater berichtest (danke dafür!), erklärt natürlich Deine Haltung - aber sie könnte trotzdem Fehler enthalten, was man sich selbst möglichst auch eingestehen sollte. Aber ich will damit nicht unbedingt sagen, dass ich das bei Dir annehme. Es scheint mir aber möglich.

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: So und so ist die Welt

Aber dazu brauchen sie [die Kinder] niemanden, der ihnen auch noch erklärt, warum diese Welt so ist wie sie ist. Es genügt, dass die Welt so ist. Punkt.

Hallo lilith,

das ist nun aber eine sehr einfache und bequeme Einstellung zur Erziehung! Besonders Kinder fragen doch, warum dies oder das gerade so sein muss und ob es nicht vielleicht auch anders ginge.

Den Kindern sollte man m. E. so früh als möglich den Entwicklungsgedanken vermitteln: Das Bestehende hat einerseits eine Vorgeschichte, eröffnet aber andererseits Möglichkeiten zur Gestaltung der offenen Zukunft. An der Vorgeschichte können die Kinder nichts mehr ändern, aus ihr aber können und müssen sie lernen, die Zukunft zu gestalten.

Gruss
Hartmut
 
AW: So und so ist die Welt

Lieber Hartmut!
Wie sagte Raphael:
Niemand soll niemandem die Welt erklären!
Ich gehe nicht davon aus, dass meine Art mit meinen Mitmenschen umzugehen auch für andere richtig sein müsste.

Es ist jedoch eine Fehlinterpretation von dir, wenn du meinst, mein Verhalten beruhe auf Bequemlichkeit.

Ich habe nun aber nicht die Absicht, hier weiter über richtige oder falsche Erziehungsmethoden zu diskutieren. Jeder kann es sowieso nur so machen, wie es ihm aufgrund seiner Lebensumstände möglich ist.


Gute Nacht für heute!
:blume1:
 
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AW: So und so ist die Welt

von Joan: Du kommst da nicht herum, kannst es nicht "frei" aufwachsen lassen.

von pispezi: Mein Eindruck war (und ist z.T.), dass Du Verfechterin einer antiautoritären Erziehung bist. Deshalb wollte ich von Dir wissen, wie Menschen, die so erzogen wurden, mit einer gesellschaftlichen Realität klarkommen, die nun mal "Normen" hat.

Ich vermute, ihr fühlt euch ganz wohl in euerer heutigen Welt. Es ist zwar ein Scherbenhaufen, aber zumindest kennt ihr euch darinnen aus. Darüber hinaus zu gehen, dazu müsstet ihr mutig sein.

Deshalb definiert ihr euere Feigheit als Realitätssinn und Verantwortung.
Viele Füße
Bernd
 
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