Zu aller erst: Ich bin hier neu, ich schreibe unheimlich gerne meine Gedanken auf und dachte mir: Wieso nicht mit anderen teilen, die vielleicht auch in die Richtung denken? Also nehmt mir meinen ersten Versuch nicht zu übel...
Oft höre ich: "Der Sinn des Lebens ist leben". Ist das so? Beziehungsweise kann es so sein. Zweifellos sollte es so sein. Einfach leben! Aber können wir ohne weiteren Sinn leben? Ich brauche einen Sinn um überhaupt leben zu wollen, zumindest in diese Gesellschaft... Denn wie soll ich mich über meine eigene Existenz freuen, wenn man seine Existenz und sich selbst nicht definieren kann? Wir lernen vieles, Definitionen zu verfassen über alles möglich und ja auch über den Mensch. Man gibt uns vor wer wir zu sein haben. Nicht in dem Sinne das ein Zwang herrscht aber zumindest muss man sich an Werte und Normen richten.
Ja ich habe viele Möglichkeiten "frei" zu sein. Aber diese Freiheit engt mich ein. Ich muss um "frei" zu sein, erst einmal eine Grundleistung erbringen: Stichwort NC (zum studieren).
Wir dürfen sein wer wir sind, aber wer sagt uns wer wir sind? Und wenn wir so sind wie wir sind, passen wir dann noch in unsere Gesellschaft?
Ich denke momentan: "Wäre mir doch egal, wenn ich endlich wüsste, wer ich bin", aber das mit der Selbstdefinition hat einen Harken. Man ist nicht diese eine Person, diese eine Person hat mehr als eine Seite. Tausende Facetten. Wie soll ich mir sagen wer ich bin, wenn ich mich quasi selber breche?
Philosophie hatte ich nicht lange als Fach, ich kann keinen Philosophen benennen, um ehrlich zu sein, hat mich der Unterricht ziemlich aufgeregt. Wieso kann man einen Gedanken oder eine Definition bzw. besser gesagt einen Versuch etwas zu erklären nicht verständlicher ausdrücken als in Fachwortsprache verhüllt, mit sovielen Nebensätzen, dass man am Ende gucken muss: Wo hat der eigentlich angefangen? (Gut mein Schreibstil ist auch nicht der Beste) Aber was ich sagen will, die Kunst ist etwas verständlich und einfach auszudrücken. Aber eine Sache habe ich doch mitgenommen, irgendwer (ja den Namen weiß ich nicht) meinte, dass man erst im Tod zur völligen Selbsterkenntnis kommt. Realistisch ist es, aber auch traurig. Mich würde es irre machen, erst so spät zu wissen wer ich bin.
Ich kann mich gut in Beziehung zu anderen definieren, auch das fällt jedes mal anders aus. Aber was ist der Kern meiner selbst, ohne Ansprüche, Verstellungen oder Angepasstheiten? Oder ist mein Ich ein Insgesamt all dieser Facetten?
Ich spreche mich für zweitens aus, nicht weil ich denke, dass ein "Kern meiner selbst" unwahrscheinlicher ist. Nein, weil ich denke, dass alles andere mich verrückt machen würde. Eine Ständige Suche nach mir selbst, stürzt mich in Selbstzweifel meiner ganzen Existenz. Wenn ich jedoch anerkenne, dass alles zu mir gehört das ich die Summe vieler Seiten bin, kann ich nur diese eine Facette anzweifeln. Man stellt sich nicht die ganze "Sein" Frage.
Wenn du jetzt denkst: "Du machst es dir damit schon ziemlich einfach". Ja das mache ich wahrscheinlich, aber sollte es nicht das einfachste sein man selbst zu sein?
Wenn man sich nicht einmal selbst definieren kann, wie kann man es sich den anmaßen andere Dinge zu definieren?