Zum Thema: laut einer Umfrage sind die meisten Deutschen von der derzeitigen (Nicht)Politik genervt und wünschen sich die GroKo wieder zurück.
Ganz nüchtern betrachtet, war die vorherige Regierung gar nicht so schlecht. Mutti Merkel hat das Land immerhin sehr souverän durch ein paar internationale Krisen geschippert.
Das Problem ist, dass die Wähler eine Alternative brauchen, um die regierende Partei bestrafen zu können, wenn es nicht nach ihrem Geschmack läuft.
Bei großen Koalitionen ist es so, dass zwei Volksparteien, die nun mal inkompatibel sind, regieren müssen, weil keine andere Regierungsmehrheit möglich ist. Die Wähler der jeweiligen Volkspartei sind dann zwangsläufig unzufrieden mit der Politik, die dabei zustande kommt, weil die Regierung nur eine Kompromisspolitik betreiben kann.
Die Unionswähler werfen Merkel vor, sie hätte die Partei zu weit nach links gerückt und die SPD-Wähler werfen ihrer Partei vor, ihre historische Ausrichtung als Arbeiterpartei verlassen zu haben. Dieser Eindruck entsteht, weil die Politik der großen Koalition weder die der Union, noch die der SPD ist, sondern sowohl die der Union als auch die der SPD.
Das Ergebnis ist dann genau das, was wir gerade haben: plötzlich werden Klientelparteien oder Protestparteien viel stärker als sie es verdienen, weil man dadurch beide Parteien zu bestrafen meint.