Mitbegründer und erster Anführer vom „Bataillon Asow“ war Andrij Bilezkyj (ukrainisch Андрій
Білецький), ein damals 35-jähriger Absolvent der Geschichtsfakultät der Nationalen Universität in
der ostukrainischen Stadt Charkiw. Dieser war zuvor in der rechtsextremen Szene aktiv
beziehungsweise Anführer von mehreren rechtsradikalen Kleinstparteien, darunter der Partei
„Patriot der Ukraine“7, welche 2014 in das „Bataillon Asow“ aufgegangen sein soll. Von 2011 bis
2014 hatte Bilezkyj aus unbekannten Gründen in Haft gesessen.8 Im August 2014 wurde Bilezkyj
von Innenminister Arsen Awakow der Rang eines Oberstleutnants des ukrainischen
Innenministeriums verliehen und am 2. September 2014 verlieh ihm der ukrainische Präsident Petro Poroschenko den Orden „Für Tapferkeit“.9 Von 2014 bis 2019 war er Mitglied des
ukrainischen Parlaments, der Werchowna Rada.10
2014 rekrutierten sich die Kämpfer des „Regiments Asow“ aus Mitgliedern ultranationalistischer
und rechtsextremer Organisationen, Ultras sowie Hooligans aus der Fußballfanszene und aus
ehemaligen „Maidanern“11 12. Der kanadische Journalist Michael Colborne stellt in einem Interview
von Februar 2022 mit „Belltower.News“ fest: „Die Rechtsextremen waren zwar [auf dem Maidan,
E.d.R.] eine Minderheit, aber sie waren notwendig, um zu verhindern, dass die Polizei die Proteste
niederschlägt“.13
In der Gründungsphase des „Bataillons Asow“, als Reaktion auf die pro-russische und russische
Landnahme im Donezbecken (Donbass) und auf der Krim, waren daher enge Verbindungen und
fließende Personalübergänge mit rechtsextremen und ultranationalen Bewegungen, wie der Partei
Allukrainische Vereinigung „Swoboda“14 (Freiheit), sowie militanten Gruppen, die später in
politischen Parteien wie dem Rechten Sektor15 oder der Radikalen Partei16 aufgingen, zu
beobachten.17 Andrij Bilezkyj, der ursprüngliche Kommandeur der Einheit von Mai bis Oktober
2014, war auch Mitgründer und von 2008 bis 2016 Mitglied der rechtsextremen Sozial-Nationalen
Versammlung.18