AW: Richard Rorty: Ein Vertreter des Pragmatismus
Zum Projekt "Edifying Philosophy" gehört folgendes:
1. Das
Verständnis für den Irrtum zu wecken, es sei Aufgabe der Philosophie, Probleme zu lösen, die dadurch entstanden sind, weil man glaubt, die Bedingungen herausfinden zu können, die wahre Erkenntnisse, wahre Tugend, wahres Wissen garantieren. Insofern erfüllt Philosophie eine "soziale Funktion, ... sie versucht zu verhindern, daß der Mensch sich selbst täuscht und glaubt, er kenne sich oder das andere anders als jeweils unter einer fakultativen Beschreibung" (Spiegel der Natur, 410.).
2.
Das Gespräch unter den Menschen in Gang zu halten, das Platon begonnen hat, "ohne die Themen zu diskutieren, die Platon diskutieren wollte" (Spiegel der Natur, 423) "Das moralische Interesse der Philosophen sollte sich auf die Fortsetzung des abendländischen Gespräches richten, nicht darauf, daß den traditionellen Problemen der modernen Philosophie ein Platz in diesem Gespräch reserviert bleibt." (ebd. 427) Dieses Gespräch solle dazu dienen Überzeugungen zu finden, die jeder intuitiv für plausibel halten kann. "Unter diesen wiederum würden sich moralische Überzeugungen finden, deren Implikationen, wenn sie klar eingesehen werden, uns sowohl tugendhaft als auch sachkundig machten." (Trotzki und die wilden Orchideen.)
3.
'Edifying Philosophers' "...sind nicht dazu da, um Prinzipien oder Begründungen oder tiefgehende theoretische Diagnosen oder umfängliche Visionen bereitzustellen. Werde ich gefragt (leider werde ich oft gefragt), was ich für den 'Auftrag' oder für die 'Aufgabe' der zeitgenössischen Philosophie halte, muss ich nach Worten suchen. Ich stottere herum und sage bestenfalls so etwas wie, dass wir Philosophieprofessoren Leute sind, die eine bestimmte Vertrautheit mit einer bestimmten intellektuellen Tradition haben, so wie Chemiker eine bestimmte Vertrautheit damit haben, was passiert, wenn man unterschiedliche Substanzen miteinander vermischt. Wir können auf der Basis unserer Kenntnisse der Ergebnisse früherer Experimente raten, was passieren wird, wenn man versucht, bestimmte Ideen zu kombinieren oder voneinander zu trennen. Während wir das tun, sind wir in der Lage jemandem zu helfen, die 'eigene Zeit im Denken zu tragen'. Aber wir sind nicht Leute, denen es gelingt, jemandem zu bestätigen, dass die Dinge, die er von ganzem Herzen liebt, von zentraler Bedeutung für die Struktur des Universums sind, oder dass sein Sinn für moralische Verantwortung 'rational und objektiv' sei, d.h. mehr als bloß das Ergebnis dessen, wie er aufgewachsen ist." Trotzky und die Wilden Orchideen (1992) In "Philosophie und Soziale Hoffnung" (1999)
manni