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1. Alles, was sich grundsätzlich vom traditionellen Philosophieren unterscheidet, wird dann auch als 'unphilosophisch' abgelehnt. Dies ist auch Rorty so ergangen.
2. Es fehlt im akademischen Betrieb die Anleitung zum selbständigen Philosophieren, wie ja überhaupt unser Bildungssystem weitgehend noch Lernen als ein Wiedergeben des Hergebrachten ummünzt.
3. Gemeinsames Weiterfragen braucht m.E. einen gemeinsamen Gegenstandsbereich zum 'philosophieren'. Verstehen ist aus meiner Sicht nicht wirklich möglich. Verstehen meint immer so etwas mit, wie 'Ah, jetzt hab ich'`s.' Im Sinne von, fertig mit einer Sache sein. Ich sehe es inzwischen als Aufgabe des 'philosophieren' an, handeln zu ermöglichen. Dazu sollte die Philosophie einen Rahmen bieten, in dem Ideen für Ideen erfunden werden können und diese im Gespräch aller Beteiligten darauf hin zu prüfen, inwieweit diese Ideen Handeln gegründen können. Ich denke, letzteres ist das Bedürfnis jedes nachdenklichen Menschen.
4. Dabei hat sich für mich in den letzten Jahren herausgestellt, dass dieses 'philosophieren' nie ein Ende haben wird, eben weil 'handeln' nie zu einem Ende kommt. Herausfinden, wie wir so handeln können, dass handeln nützlich für unser Leben ist, ist eine nie endende Aktivität. Und nie können wir sicher sein - auch das unterscheidet dieses 'philosophieren' von der Tradition -, dass das, was grade noch zutreffend zu sein schien, auch für den nächsten Schritt noch Gültigkeit hat. 'wahre Erkenntnisse' gibt es hier nicht, dafür aber 'lernen, lernen, lernen...'.
manni