Rosenpaprilka (also den getrockneten) mag ich auch, und zwar als Liptauer-Topfen-Aufstrich (ohne Käse!). https://de.wikipedia.org/wiki/Liptauer
Warenkundlich teilt man Paprika in fünf Schärfegrade ein. Die habe ich mal lernen müssen: Delikatess, Edelsüß, Rosenscharf ... und die restlichen habe ich vergessen. Weil man sie auf dem Markt auch kaum bekommt, Delikatess-Paprika als den Mildesten auch nicht. Den würde ich gern kaufen, man findet aber praktisch nur edelsüß und rosenscharf.
Sie unterscheiden sich im Ausmahlgrad der Kerne, denn sie bilden die Schärfe.
Ich verwende fast nur noch Paprika edelsüß. Denn eigentlich geht es beim Paprika um das Aroma dieses Gewürzes - gerade auch beim Gulasch - und nicht um dessen Schärfe. Außerdem kann man die rote Schärfe jederzeit leicht durch andere Gewürze schaffen, Chili etwa oder Sambal Olek.
Und ja, ich liebe Scharfes (Senf, Kren, Zwiebel, Rettich) ohne Beilage. Also ich würze nicht (nur) damit,
sondern esse scharf am Liebsten pur, in Verbindung mit bspw. sebst gemachtem Apfelmus oder Apfelsaft.
Da sollte man unterscheiden. Die rote Schärfe entsteht durch das Capsaicin, die Schärfe von Meerettich und Senf durch Senföle.
Wasabi vermeide ich.
Denn es handelt sich keineswegs um einem Produkt aus dem Wasserdost, aus dem er ursprünglich stammt. Denn Wasserdost ist eine Wildpflanze und als Wasserpflanze im Anbau zu aufwändig. Wasabi ist daher, hier wie in Japan, ein gefärbter, gewöhnlicher Meerettich, und das muss ich nicht haben. Dann verwende ich lieber gleich Meerettich.
Zu TCM & Co.
Da sind sicher viele interessante ''Lehren'' darunter, aber beim Essen &Trinken haben Geruch-Geschmacksinn & Bauch die lautere Stimme
(also bei mir).
Interessant finde ich, dass es immer noch Gerichte gibt, die dem mittelalterlichen System folgen, bis heute. Auch die Kombination von Fisch und Milchprodukten ist eher ungewöhnlich, auch wenn es die eine oder andere Ausnahme geben mag.
Zeitweise habe ich mich auch mit der mittelalterlichen Küche auseinander gesetzt, aber mehr nur intellektuell und theoretisch. Zwar hatte ich auch schon einmal angedacht, dies in einem Mittelalter-Menü praktisch umzusetzen, kam von der Idee aber wieder ab. Denn es wäre entweder kaum authentisch gewesen, oder aber für unsere heutigen Geschmacksgewohnheiten ziemlich ungenießbar.
Man kann es sich immer nicht vorstellen, tatsächlich ändern sich im Laufe der Zeit Geschmacksgewohnheiten aber - und über so lange Zeiträume auch schon einmal dramatisch.
Auch das auf Mittelaltermärkten angebotene Essen entspricht mehr unseren romantischen Vorstellungen und Projektionen, als historischen Realitäten - sofern sie überhaupt bekannt sind. Wie auch die Mittelaltermärkte selbst, das hat alles mit dem Mittelalter soviel gemein, wie eine Westernshow mit der amerikanischen Pionierzeit.
Das Thema HP interessiert mich auch insofern, dass es meine Zeitgenossen sie eher als "große, indische alte Weisheitslehre des Ayurveda" kennen, als denn das, was sie ist: Altes europäisches Wissen, das zwar während der dunklen Jahrhunderte des Früh- und Hochmittelalter verloren war, während des Spätmittelalters dafür aber um so eifriger betrieben wurde.
Insbesondere nach der Erfindung des Buchdrucks und des Holzschnitts publizierte man umfangreiche, warenkundliche und illustrierte Sammlungen.
Die Lebensmittel werden aufgelistet, auf jedem Blatt ein Bild des Nahrungsmittels oder auch von Menschen, die es herstellen. Man liest dann die Eigenschaften, warm, trocken und wer es essen sollte, für Phlegmatiker, für Frauen.
Das hat dann auch immer diese eigentümliche, allegorische Ästhetik, die uns einerseits so fremd ist und andererseits dann doch so berührt. Wenn auch oft in einer merkwürdigen Mischung aus Gefühlen für eine Art Niedlichkeit, anerkennendem Respekt, aber auch Ablehnung gegenüber einer Art unreflektiertem Aberglauben.
Für mich ist das aber alles mehr von kulturhistorisches Interesse, denn die HP hat weder medizinisch heute noch eine Bedeutung, noch kulinarisch oder gar ernährungswissenschaftlich.
Es sollte auch nicht der Eindruck entstehen, ich vertrete oder folgte solchen Lehren.
Es kann aber mal gut genug sein, in einem schwachen Moment einem Gast, der sich ungebührlich über "zu fades" Essen beschwert, zu sagen: Also Sie, als Choleriker, sollten nicht auch noch scharf gewürztes Essen zu sich nehmen, das tut Ihnen nicht gut. Essen sie lieber etwas Kühles!