Es gibt keine Rassen!
Diese Feststellung ist meiner Meinung nach nicht richtig durchdacht.
Das wird sogleich erkennbar, wenn man der Frage nachgeht,
um welche Art von Wort es sich beim Wort "Rasse" handelt,
und was mit dem Wort "Rasse" benannt wird.
"Rasse" ist ein Sammelbegriff, ein kategorialer Oberbegriff.
So wie das Wort "Obst" ein Sammelbegriff für Äpfel, Birnen, Pfirsiche, etc., ist,
oder das Wort "Farbe" ein Sammelbegriff für elektromagnetische Wellen
mit unterschiedlicher Frequenz ist,
die unterschiedliche Wirkungen in unserem Wahrnehmungssysten auslösen,
oder das Wort "Straßenverkehr" ein Sammelbegriff für die Bewegungen verschiedener
Fahrzeuge ist,
so ist das Wort "Rasse" ein Sammelbegriff, mit dem die unterschiedlichen
Bündel von Merkmalsausprägungen bei Menschen zusammengefasst werden.
Dass es deutlich voneinander unterscheidbare Bündel von Merkmalsausprägungen gibt,
das ist offenkundig, deshalb können wir ja mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit
einen ***** von einem Eskimo unterscheiden.
Die Behauptung "es gibt keine Rassen" ist somit genauso gut durchdacht,
wie die Behauptung "es gibt kein Obst", oder "es gibt keine Farben",
oder "es gibt keinen Straßenverkehr".
Und wenn nun mit molekularbiologischen und populationsgenetischen Forschungen
aufgezeigt wird, dass eine systematische Unterteilung der Menschen in Unterarten
ihrer enormen Vielfalt und den fließenden Übergängen zwischen geographischen
Populationen nicht gerecht wird,
weil der größte Teil genetischer Unterschiede beim Menschen
innerhalb einer geographischen Population zu finden ist,
dann haben diese "Wissenschafter" allerdings eine Kleinigkeit übersehen.
Nämlich die Kleinigkeit, dass mit dem Wort "Rasse" von den Anthropologen
ja nicht die Unterschiede im Genotyp benannt wurden (von Genen war
zu dieser Zeit noch nichts bekannt), sondern Unterschiede im Phänotyp.
Der ganze Aufwand an populationsgenetischen Forschungen war somit für die Katz,
weil das ganz einfach der falsche Gegenstandsbereich ist.
Dass wir Eskimos recht verlässlich von Negern unterscheiden können, das hätte
eigentlich auch diesen sogenannten "Wissenschaftern" schon auffallen können.
Wenn nun ein erscheinungsweisenblinder Genforscher einwendet, dass er keinen
nennenswerten Unterschied zwischen den Nukleotid-Sequenzen in der DNA von Eskimos
und den Nukleotid-Sequenzen in der DNA von Negern erkennen kann, so ist das kein
Problem für die Anthropologen, sondern ein Problem für die Genforscher.
An den Unterschieden in der Erscheinungsweise ändert das ja nichts,
da muss halt der erscheinungsweisenblinde Genforscher sein Sehvermögen,
oder seine Theorien, oder Beides, nachbessern.
Auch wenn Genforscher erklären, dass die DNA von Schimpansen ohnehin zu mehr
als 98 Prozent mit der DNA von Menschen übereinstimmt, so irritiert das
die Anthropologen nicht;
für sie schaut ein Mensch trotzdem deutlich anders aus als ein Schimpanse.
Wie groß der Unterschied in der Molekülstruktur der DNA mindestens sein muss,
damit sich ein erkennbarer Unterschied in der Erscheinungsweise der entsprechenden
Lebensform ergibt, darüber müssen sich die Genforscher den Kopf zerbrechen.
Bei diesem Kopfzerbrechen könnten den Genforschern übrigens jene Eisenbahner
behilflich sein, die im Verschub tätig sind. Diesen Eisenbahnern ist klar,
dass schon eine einzige falsch gestellte Weiche am Abrollhügel genügt,
um eine völlig falsch zusammengestellte Waggonkonstellation zu ergeben.
Wird diese Erfahrung der Eisenbahner auf die Zusammenhänge zwischen der
Molekülstruktur der DNA und der Erscheinungsweise der Lebensform übertragen,
und dabei die DNA als eine Abfolge von rund 3 Milliarden Weichen verstanden,
so könnte die Erkenntnis,
dass eine einzige anders gestellte Weiche genügt,
damit sich eine völlig andere Erscheinungsweise ergibt,
ein wertvoller Hinweis für die Genforscher sein.
Möglicherweise hat eine weit überwiegende Mehrheit der seriösen Genforscher
diese Erkenntnis aber ohnehin schon längst intus;
die steigende Aufmerksamkeit für die junge Teildisziplin Epigenetik könnte
ein Indiz dafür sein.
Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.