Im mysteriösen Fall um die isolierte Familie auf einem Bauernhof in den Niederlanden konzentrieren sich die Ermittlungen nun auf das Motiv. Vieles weist daraufhin, dass der nun festgenommene Vater eine sektenähnliche Gemeinschaft errichten wollte. Eine Sondereinheit von 30 Beamten ermittelt.
Das isolierte Leben in der Natur und die Selbstversorgung mit eigenem Gemüse passt zu Ideen, die Vater Gerrit Jan van D. schon vor Jahren geäußert haben soll. Er gehörte in den 80er Jahren der Vereinigungskirche des Koreaners Moon an. Die Sekte habe er dann verlassen, sagte der Generalsekretär der Vereinigungskirche, Wim Koetsier. "Gerrit verließ die Bewegung 1987 und begann, soweit wir wissen, seine eigene Gruppe." In einer Erklärung der Gruppe heißt es: "Die Vereinigungskirche in Österreich ist zutiefst besorgt, dass eine Familie in einem Bauernhaus in den Niederlanden unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt wurde. Wir können bestätigen, dass der Vater der Kinder, Gerrit Jan van D., Mitte der 1980er Jahre kurz Mitglied unserer Bewegung war, und dass er an psychischen Problemen litt".
Peter Zöhrer leitete die Vereinigungskirche in Österreich bis 2018. Er findet für Jan van D. sehr deutliche Worte: „Er war ein absoluter Idiot. Deshalb hat sich unsere Bewegung von ihm abgewandt“, wird Zöhrer bei der niederländischen Zeitung "AD" zitiert.