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"pro Reli" gescheitert

AW: "pro Reli" gescheitert

Warum sollen Menschen, die nicht mit einer Religion/Kirche o.ä. gläubig identifiziert sind, mit ihren Steuerbeiträgen einen kirchlichen Religionsunterricht mitfinanzieren:confused:
Gruß, moebius
Das werden sich die Berliner auch gesagt haben. Deutlich ist ja, dass

1. das nötige Quorum (25% der Wahlberechtigten) mit 14% stark verfehlt wurde und
2. die Gegner von Pro Reli sogar die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erhielten.

Was will man in so ner kulturell vielfältigen Stadt auch anderes erwarten? In Berlin gibt es nur 30% Christen.
 
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AW: "pro Reli" gescheitert

D'accod, d'accord! Ab immo pectore.

Aber ich wette, dass der konfessionelle Unterricht noch lange Jahrzehnte in Deutschland sein Unwesen treiben wird. Es gibt hierzulande einfach zu viele Rückständige.


Hier müsste allerdings die Zeitangabe geändert werden:

Was Dir weh tut, tue keinem anderen an.
Judentum - Talmud, Shabbat (vor ca. 3500 Jahren)


Der Talmud wurde - wie die Tora auch - erst in nachexilischer Zeit fixiert und kodifiziert; also tuns 2500 Jahre auch.

Bei Zeitangaben tun sich die Bibelautoren immer schwer.

Gruß Fritz
 
AW: "pro Reli" gescheitert

Die Idee, dass alle Kinder eine Ethik lernen finde ich begrüßenswert.

Ich möchte nur trotzdem eines zu bedenken geben:

Es wird immer so getan, als ob es sich beim Religionsunterricht um eine Art kirchlich gesteuerter Indoktrination handeln würde.

Sicherlich spielt auch die Vermittlung einer (normalerweise christlichen) Konfession im Vordergrund.

DARÜBER HINAUS ist der christliche Religionsunterricht aber auch eine Lehrstunde unserer abendländischen Kultur.
Denn diese basiert hauptsächlich auf drei Säulen: der griechischen Philosophie, dem römischen Recht und dem christlichen Glauben. Diese Weltbilder sind es, die unsere Kultur und unsere Werte geformt haben. Im Positiven wie auch im Negativen.

Auch der Humanismus und die Aufklärung, die gerne von den modernen Propheten des Atheismus und der Religionskritik in Anspruch genommen werden, sind ohne diese drei Säulen nicht denkbar.

Hinzu kommt, dass demjenigen, der die Bibel nicht kennt (und das sind in unserem Land schon jetzt viel zu viele), ein wichtiges Stück Weltliteratur und somit Bildung verschlossen bleibt. Er wird es schwerer haben, auch säkulare Schriften zu erschließen: Denn unsagbar viele Sprichwörter, Symbole, Gleichnisse etc. auf die man immer wieder stößt, sind biblischen Ursprungs.

Ich sage nicht, dass man Christ sein muss, um ein mündiger Bürger der westlichen Welt zu sein. Aber man muss die jüdisch-christliche Kultur und Tradition kennen.

Das muss nicht zwangsläufig ein christlicher Religionsunterricht ausrichten. Doch ich kenne kein einziges anderes Fach, dass diese Aufgabe so effizient wahrnehmen kann wie er.

Und was den Islam betrifft: Der Islam ist eine tolerantere Religion als allgemein vermutet wird. Vorausgesetzt es gelingt, seine Substanz aus den ganzen anatolischen, afghanischen, afrikanischen etc. Lokaltraditionen herauszufiltern. Und dieses den jungen Muslimen darzulegen.

Wenn Berlin es schafft, neben einer gemeinsamen Ethik auch diese Kultur zu vermitteln, dann schließe ich mich den Glückwünschen an. Denn ein historisches Verständnis der abendländisch-christlichen Kultur einerseits und eine an gemeinsamen ethischen Werten orientierten Zukunft andereseits sind die Ideallösung.

Wenn....

MfG,
Sunnyboy
 
AW: "pro Reli" gescheitert

Der Islam ist eine tolerantere Religion als allgemein vermutet wird.

...“Ihr sollt mit ihnen kämpfen oder sie sollen Muslime werden“ (Sure 48,16)..
...“Und erschlagt sie(die Juden und Christen, wo immer ihr auf sie stoßt“ (Sure 2,191(187))..
..“Und bekämpft sie bis die Verführung aufgehört hat und der Glaube an Allah da ist“...
...“Und wenn ihr die Ungläubigen trefft, dann herunter mit dem Haupt bis ihr ein Gemetzel unter ihnen angerichtet habt“(Sure 47,4)..

2.Sure, Vers 192:
Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie von dort, von wo sie euch vertrieben; denn Verfolgung ist ärger als Totschlag.
usw.

Sehr tolerant
Sofia
 
AW: "pro Reli" gescheitert

D'accod, d'accord! Ab immo pectore.

Aber ich wette, dass der konfessionelle Unterricht noch lange Jahrzehnte in Deutschland sein Unwesen treiben wird. Es gibt hierzulande einfach zu viele Rückständige.



Hier müsste allerdings die Zeitangabe geändert werden:

Was Dir weh tut, tue keinem anderen an.
Judentum - Talmud, Shabbat (vor ca. 3500 Jahren)


Der Talmud wurde - wie die Tora auch - erst in nachexilischer Zeit fixiert und kodifiziert; also tuns 2500 Jahre auch.

Bei Zeitangaben tun sich die Bibelautoren immer schwer.

Gruß Fritz

Danke für die Korrektur!
Ja, die Bibelautoren tun sich mit Zeitangaben schwer - und die Heutigen, die sich auf den getauten Schnee von vor-vor-gestern, vor-gestern oder gestern berufen (Pfaffen, Popen, "Hirten" und ihre "gläubigen Schafe") , tun sich vor allem mit der ZEIT schwer, denn sie leben in der Vergangenheit, obwohl sie heute leben - bzw. leben könnten ......
Tradition bedeutet nicht, in der toten Asche zu stochern, sondern das lebendige FEUER weiter zu tragen ...:teufel2:...
Gruß, moebius :blume2:
 
AW: "pro Reli" gescheitert

Zitat von Sofia:
...“Ihr sollt mit ihnen kämpfen oder sie sollen Muslime werden“ (Sure 48,16)..
...“Und erschlagt sie(die Juden und Christen, wo immer ihr auf sie stoßt“ (Sure 2,191(187))..
..“Und bekämpft sie bis die Verführung aufgehört hat und der Glaube an Allah da ist“...
...“Und wenn ihr die Ungläubigen trefft, dann herunter mit dem Haupt bis ihr ein Gemetzel unter ihnen angerichtet habt“(Sure 47,4)..

2.Sure, Vers 192:
Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie von dort, von wo sie euch vertrieben; denn Verfolgung ist ärger als Totschlag.
usw.

1. In einem vernünftigen Religionsunterricht lernt man, dass auch religiöse Schriften vor einem historischen Kontext zu lesen sind und das sie mitnichten Worte Gottes sind. Das gilt für den Koran, das gilt für die Thora und das gilt für die Bibel.

Aus dem Koran kannst du auch Zitate herausfiltern, die bei Einhaltung im Zweifel den sofortigen Weltfrieden zur Folge hätten.

Und ohne die Erfahrungen wie die Hexenverbrennung, den Dreißigjährigen Krieg etc. hättest du heute wahrscheinlich einen christlichen Glauben, der immer noch mordend durch die Weltgeschichte ziehen würde- und das alles belegt mit Bibelzitaten.

2. Ob der Islam nun brutal und intolerant ist oder eine Religion des Friedens ist aber auch vollkommen irrelevant. Er ist die zweitgrößte Weltreligion und als solche ein gewichtiges Faktum.
Deswegen kommen wir nicht umhin uns wünschen zu müssen, dass sich die Muslime auch intellektuell mit ihrem Glauben auseinander setzten. Es ist schon schlimm genug, dass sie von den Regierungen ihrer Heimatländer dumm gehalten werden. Wir in Deutschland sollten da eigentlich weiter sein.

MfG,
Sunnyboy
 
AW: "pro Reli" gescheitert

Und wer sich wirklich ernsthaft mit seinem sog. "Glauben" beschäftigt und an wirklicher SELBST-Erkenntnis interessiert ist, wird früher oder später den Glauben seiner Eltern, Vorfahren usw. verlassen ...getraeu der Maxime:
"Werde, der du bist!"

Meint jedenfalls moebius, der 1980 aus der Katholischen Kirche ausgetreten ist ...und über den Papst kaum noch Witze machen kann...:clown2:
 
AW: "pro Reli" gescheitert

Dieses Thema - insbesondere das große Interesse der Öffentlichkeit, die mit Stars und Sternchen besetzten Werbeauftritte - machen mich doch recht nachdenklich und verwundern in sofern, dass man doch tatsächlich den Religionsunterricht für ein "wundersames" Bekehrungsritual hält.....

Meine Schulzeit liegt zwar schon länger zurück, jedoch hat sich der Religionsunterricht seitdem nicht großartig verändert. Um nur mal einen kurzen Überblick über die Themen des Religionsunterricht in NRW zu geben, eine kleine Aufzählung:

> Liebe & Gefühle
> Gewalt, Knast, Straftaten, Drogen, Süchte usw...
> Traum, Traumdeutung, Prophezeiung (wie haben den Film Nostradamus beispielsweise gesehen)
> Weltreligionen, wie Judentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus, Naturreligionen
> Arbeit und Freizeit
> Hunger nach Gerechtigkeit - Das Erbe des Kolonialismus
> Sektenkunden

In keiner einzigen Religionsstunde wurde die Bibel gelesen.
Sicherlich ist das in Bayern anders, das weiß ich nicht, wie dort der Religionsunterricht abläuft. Für Berlin kann ich jedenfalls - soweit ich informiert bin - ähnliche Themen im Unterricht, die nichts mit Bibelstunde zu tun haben, feststellen.
Im Übrigen konnte man sich vom Religionsunterricht von den Eltern entschuldigen lassen. Jedoch haben dies nur sehr wenige im Anspruch genommen, meist Menschen, die nicht gern zu Schule gingen. Auf der Berufsschule war jeder freiwillig im Religionsunterricht, weil eine gute Note den Schnitt hebt. Wer ein bisschen aktiv mitarbeitet bekam eine EINS, der Rest eine ZWEI.

In den Medien wird ein Bild vom Religionsunterricht gezeichnet, dass sich mit meiner Erfahrung und auch mit den Erlebnissen derzeitiger Schüler - zu mindestens hier in NRW - nicht deckt.

Generell bin ich dafür, dass man sowohl Philosophie als auch Psychologie als Schulpflichtfächer einführt, nicht nur auf dem Gymnasium, sondern generell auf allen Schulen.

Ethik als Pflichtfach bleibt einfach wirkungslos, weil die Zusammenhänge nicht verdeutlicht werden und das ethisch-moralisches Verhalten der Sittlichkeit ohne Glauben nicht zu begründen ist. Die Schüler leben in einer Ellenbogengesellschaft mit Gruppenbildung. Man lernt, dass andere besser sind, dass andere mehr können, wenn man nicht zum oberen Drittel der Klasse gehört. Und dann Moral und Ethik ohne Grundlage einer plausiblen Begründbarkeit zu lehren, ist sinnlos.

Das es jetzt die Lagerbildung Pro und Contra Religionsunterricht gibt, finde ich einfach nur selten dämlich. Das ist Binärdenken im Schwarz-Weiß-Modus, der doch längst überholt ist.

Jeder Christ lernt doch im Komunions- oder Konfirmationsunterricht die christlichen Werte kennen.

Wo aber bittschöÖön lernen die Kinde die Religionen der Welt kennen?
Wo bitteschöÖön lernen die Kinder Religionsgemeinschaften von einer Sekte zu unterscheiden?
Wo bittschöÖön lernen die Kinder den Aberglauben vom Wissen zu trennen?

Lieben Denkergruß
:blume2:
Axl
 
AW: "pro Reli" gescheitert

...

1. Ethik als Pflichtfach bleibt einfach wirkungslos, weil die Zusammenhänge nicht verdeutlicht werden und das ethisch-moralisches Verhalten der Sittlichkeit ohne Glauben nicht zu begründen ist. ...


2. Jeder Christ lernt doch im Komunions- oder Konfirmationsunterricht die christlichen Werte kennen.

3. Wo aber bittschöÖön lernen die Kinde die Religionen der Welt kennen?
Wo bitteschöÖön lernen die Kinder Religionsgemeinschaften von einer Sekte zu unterscheiden?
Wo bittschöÖön lernen die Kinder den Aberglauben vom Wissen zu trennen?

ad 1)
Sorry, das ist einfach nur Unfug. Spätestens seit der Aufklärung ist jede denkbare Ethik ohne religiösen Bezug und daher ohne Glaubenszwang begründbar; nahezu die gesamte ethische Philosophie des englisch-sprachigen Raumes kommt ohne diesen Bezug aus.

ad 2)
In keinem auch noch so guten Unterricht lernt man "Werte", weder christliche noch andere; Werte entstehen im freien Miteinander der Menschen.

ad 3)
Zumindest das reine Faktenwissen über die Existenz und die Ausformungen der diversen Religionen ist Bestandteil eines umfassenden Ethikunterrichts (jedenfalls hierzulande).
 
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AW: "pro Reli" gescheitert

ad 2)
In keinem auch noch so guten Unterricht lernt man "Werte", weder christliche noch andere; Werte entstehen im freien Miteinander der Menschen.


Hi Oktoberwind!

Werte werden nicht auf der Ebene des "wisseneinfüllens" erlernt.
Werte werden in jeder Gemeinschaft, in jeder Handlung oder auch Nicht- Handlung transportiert.
Denn alles was wir tun, drückt unsere Haltung aus.

Was ist deiner Meinung nach" das freie Miteinander".

Im Kindergarten werden im Schutz einfacher Regeln und durch die Haltung der Pädagogin ebenfalls bereits elementare ethische Grundsätze erlebt.

Ich kenne keinen Ethikunterricht und weiß daher auch nicht, was da auf dem Lehrplan stünde!

Liebe Grüße
Westwind
 
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