Obgleich eine letzte, eher verhaltene Rezension bereits weit zurückliegt und sich damit der Verdacht aufdrängt, ebensolche seien hier, abseits von stummen Likes, eher verzichtbar, sei es mir dennoch erlaubt, als Rezipient meine Empfindungen daran darzubieten:
Spätestens seit Goethes Lyrik bestimmt ja eine thematische Vielschichtigkeit unsere deutsche Lyrik; zumindest deren Sparte der „Erlebnislyrik“ (im Gegensatz zur „philosophischen“ oder auch „Gedankenlyrik“). Der Begriff „Schicht“ zeigt auch hier an, dass es immer neue Dimensionen (Schichten) zu entdecken gibt, für welche sich (die vorhandenen erweiternd) neue Interpretationen und Sinngebungen anbieten. So lässt sich über des Dichters Wahl an seinen Skizzierungen eines Weltenausschnittes oder auch an dessen Metapherngebrauch, über eine Vordergründigkeit hinaus, dessen tiefenpsychologische Schaffensdimension erahnen. Auf dieser Basis fehlt es mir im vorliegenden Fall erheblich an der Herausstellung von Lebenslust und Freude. Stattdessen wird Banales kryptisch in Worten verhüllt und Neues um jeden Preis versucht. Denn die Ernsthaftigkeit, mit welcher hier die Dinge betrieben werden, lädt zu allem anderen, aber nicht zu einer Teilhabe an der Leichtigkeit des Seins ein. Auch wenn es gegen den Trend sein mag: Zu viel Melancholie. Zu wenig Zuversicht. Nicht meine Lyrik.