Plotin's Gedanken

[plotin]

Quecksilber im Kopf…

verbotene Wörter
nichtssagend
weil sie nichts sagen dürfen…

(als die Zeit am Schönsten war… stand sie für uns still)

weit nach hinten gedrängt
schlüpfen sie hier wieder hervor
jagen sich im Kreis…

(wir stiegen wohl nie aus… aus diesem Karussell mit Ketten)

es ist schon verrückt
um Kopf und Kragen geredet
bleiben sie doch… unausgesprochenes

Quecksilber im Kopf.

plotin​

 

[plotin]

Keine Lyrik dieser Welt vermag zu stimmen die einer Stimme gleicht
wenngleich sie doch beschimpft sich weiß
um ihrer einzig Gut des sprachlich Wort(v)ersatz des Fühlens.

Besonders will ein jeder sein der seiner nicht genügt und doch…
sich selbst verfällt er… nicht wirklich spiegelbildlich.

Es ist die Klippe… über deren Rand zu blicken
nicht erschreckt, weil einzig des Heros Stimme zählt…
spring nicht… ist's doch vereinbart…

…den Flächenbrand zu meiden.

plotin​

 

[plotin]

Müde von Melancholie
in stillen Stunden…

zwischen den Flächen gekrümmt.

In manchen Menschen ist Etwas
das will sich erlösen…

in immer neuen Metaphern
auf grobem Papier.

Ungefähr so…

wie ein Blatt
den Baum überlistet

und fällt
fällt es…

nicht leicht.

plotin
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[plotin]

Allerlei… im Leben eingesponnen
umschlossen… stiller
als jemals früher

Wären nicht alle Tage
die Beschwerden… das Memento
es wäre nicht unglücklich.

plotin​

 

[plotin]

Menschen schießen durch städtische Blutbahnen
fluten die Straßen… wieder und wieder…

halten sie… nicht die Luft an,
bis sie außer Atem kommen.

Waren sie nicht schon außer Atem?
Gefühlt erst vor 8:46 Minuten

als Funke der dem Fass den Boden…
zum Überlaufen gebracht hat.

Hastig werden Falten geglättet
was nicht mehr geht… hängt lange schon still.

Nach Mitternacht werden dem Gesicht
menschliche Züge übergestreift…

Erzählerzählungen… vorgestellt zugestellt
und das ganz großartig.

plotin​

 

[plotin]

Es gebiert sich immer wieder neu
als greifbares und ungreifbares Mysterium
unter hundert Farben des Himmels
gewinnt es Gewicht.

Es überdauert dunkelste Nächte und
wer es sucht muss leiden…
der es nicht tut… auch.

Verbrannt…
entsteigt es hundertfach seiner Asche.
Verscharrt…
erblüht es stets üppiger als je zuvor.
Ertränkt…
färbt es tausendfach das Wasser.

Gegeben stößt es mitunter ab… schmerzt
so wie es auch die Hand reicht

gebe ich mein´s…
das Wort.

plotin​

 

[plotin]

Unterm Dach im Lichtstrahl…
Jahre flirren wie Schnee
die Hand zittert… ein wenig nur
Zeitenreise durch verstaubtes schwarz-weiß
dieses Kind… dahinter der Mann
übergroß
gekannt und doch nicht gekannt
vergilbt… lange schon
spreche ich nicht mehr mit ihm.
Die Erinnerung verblasst
wie auch die Orte
an denen ich gewesen und…
die fremd mir nun sind
fürwahr mein gestern dauert…
überdauert in einem Pappkarton.

plotin​

 

[plotin]

Ich habe meine Gedanken verloren
suche sie überall…

unter Tisch und Bett
tief in meinem Schrank
nur staubige Flocken
im Treppenhaus liegt nichts
als schweigen auf den Stufen.

Selbst draußen um´s Haus
kann ich sie nicht finden…

schlichen sie heimlich davon
als ich schlief?
oder stahl sie gar
ein Dieb?

Alles was bleibt
ist ein leerer Kopf…

ich habe meine Gedanken verloren.

plotin​

 

[plotin]

Innehalten…

…weil es der Tropfen ist
der den See
zum Überlaufen zwingt
die Welle fließen lässt.

Besinnung…

…weil nichts nur schön ist
malt sich Nachdenklichkeit
mit leichter Feder
schleift meine Kanten rund.

Vergessen…

…weil das Gegenüber
in und mit sich trägt
was im Ausdruck
Gestalt gewinnt.

plotin
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[plotin]

Sein Name ist…
seit langem schon
ein kahler Zweig im Reif…
Hauch bangen Rauschens
am Horizont mundgeblasener Verse.

(amis que vent emporte…

Erhöhte Sprache… ausgerollt
zum inhaltsvollen Bild in dem…
der ungezogene Schüler
seinen Meister fand.

…et il ventait devant ma porte)

Begleitende Traumteile
wässern die Blumen des Bösen
vor Publikum im Nirgendwo…
dass schon längst den Saal verließ
versteckt sich das Finden.

plotin​