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Piraten vor Somalia

AW: Piraten vor Somalia

Lieber BND,:ironie:

bitte seid doch so nett und erfindet wieder eine dieser lustigen Zeitungsenten, mit denen ihr doch sonst auf eure unnachahmlich kreative Weise ganz Deutschland verschaukelt habt.

Gebt doch einfach eine Pressemeldung raus, daß in Somalia große Öl- und Erdgasvorkommen entdeckt worden sind.

Ein paar Wochen später fliegen dann die Amis mit B2-Bombern hin und retten die somalische Demokratie... alle Piraten sind dann tödlich verunglückt, Afrika gerettet und die Amis sind wieder Helden...:ironie:

Der Rote Baron

Ich war so frei und habe Dir einige Plakate in Deinen Post gestellt.

Ein Freund sagte mir mal: "Ironie sind nach innen geweinte :weinen3:Tränen."
:trost: Ich hoffe das hilft ein bisschen
meint rg
 
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AW: Piraten vor Somalia

Da stimm ich dir zu.

Diese modisch-dümmliche "Selbstverwirklichung" auf Kosten anderer fand ich schon immer widerwärtig.
Da stellt sich einem immer die Frage, in wie weit dann gegebene Rettungsmaßnahmen solcher gescheiterten Selbstverwirklicher auf Kosten der Allgemeinheit ausgetragen werden sollten.
Aber es ist ein anderes Thema...
 
@Salem:

Wie bitte? Selbstschuld? Ah ja natürlich, warum sind die denn auch so dumm, und fahren durch dieses Gebiet, da haben die Piraten ja gar keine andere Wahl als anzugreifen.

Man kann doch nicht die Betroffen für den Angriff der Piraten beschuldigen. Natürlich ist es dumm gewesen, dort lang zu fahren, aber deshalb sind sie doch nicht selbst schuld, die Verantwortlichkeit liegt ganz klar bei den Piraten.

Wo du natürlich recht hast, ist die Frage, wer für das Lösegled aufkommt. Da ist die Familie der Nächstschuldige.

Skrag
 
AW: Piraten vor Somalia

@Salem:

Wie bitte? Selbstschuld? Ah ja natürlich, warum sind die denn auch so dumm, und fahren durch dieses Gebiet, da haben die Piraten ja gar keine andere Wahl als anzugreifen.

Man kann doch nicht die Betroffen für den Angriff der Piraten beschuldigen. Natürlich ist es dumm gewesen, dort lang zu fahren, aber deshalb sind sie doch nicht selbst schuld, die Verantwortlichkeit liegt ganz klar bei den Piraten.
...
Skrag

Aber natürlich sind die selbst schuld!

Wenn es schon für Handelsschiffe und Tanker brandgefährlich ist durch diese Gewässer zu fahren, dann ist für einen Privatsegler das Risiko doch unkalkulierbar hoch. Zumal ja auch von allen Seiten gewarnt wurde.

Wie heißt es doch so schön:

Wer sich in Gefahr begibt, der kommt darin um.

Diese Gefahr wäre vermeidbar gewesen!

Ja, es war dumm durch diese Gewässer zu segeln. Sehr dumm sogar!
.
 
AW: Piraten vor Somalia

Die Piraten vor Somalia sind sicher kein Privatvergnügen irgend welcher Leute (viel zu professionell, militärisch gut ausgebildet) , - ein Staat wie Somalia der so an Armut leidet, vom „Westen“ dermaßen ausgebeutet und unterdrückt wird, - also ich kann die sogenannten Piraten verstehen, ...........
 
AW: Piraten vor Somalia

Die Scheinheiligkeit, wie man mit diesem Thema in den Medien umgeht, finde ich ärmlich, erbärmlich, kurzum zum Kotzen.......(sorry, aber so ist es)

Haben wir Jahrhunderte Afrika als Kolonialmächte missbraucht, ausgeplündert, tyrannisiert und die afrikanischen Strukturen zerstört, Ländergrenzen mit Lineal gezogen, quer durch die Landschaft ohne Sinn und Verstand, glaubten wir die "Wilden" zu zivilisieren und sind dann kleinlaut abgehauen, als man in der Nachkriegszeit die sogenannte Unabhängigkeit der afrikanischen Staaten propagandierte.

Heute ist Afrika genau das, was die Kolonialmächte daraus gemacht haben. Man lebt das so aus, wie man es Generationen vorgelebt hat. Menschen werden versklavt, Bodenschätze ausgebeutet, mit paramillitärischer Präsenz wird die Diktatur celebriert und die ehemaligen Kolonialmächte schicken paar Ätze zur Notversorgung sowie ein paar Arbeiter zum Brunnen bauen nach Afrika. Die Entwicklungshilfe ist mit ein paar Millionen Euro pro Jahr so gering wie selten zuvor.

Erinnern wir uns an den Somalia-Krieg, der 3 führenden Clans, die im Grenzland zu Äthiopien ihr Unwesen trieben. Das war der erste Bundeswehreinsatz im Ausland und hat viel Geld gekostet und GARNICHTS gebracht.

Genauso wie jetzt die aufziehenden Kriegsschiffe am Horn von Afrika GARNICHTS bringen, nur den Mut der Piraten, die nichts zu verlieren haben, außer ihr nacktes Leben, sich doch ein klein wenig an diese Pesudo-Konsum-Gesellschaft zu beteiligen.

Solange wir die Flüchtlingsboote aus Afrika ignorieren und Menschen wieder zurückschicken, aber Hunde und Katzen aus Afrika importieren und es den Tieren besser geht, als fast jeden Afrika-Flüchling, solange ist hier etwas falsch, solange wird es kein Frieden geben, solange wird der Strom der Flüchtlinge nicht abreißen, eher das Gegenteil dessen, was sich die Gesellschaft wünscht wird eintreten und auch für die Piraten wird es erfolgreicher werden, wenn sie die Schiffe karpern, sich die Beute vereinnahmen, so wie die Kolonialmächte dies vor Jahrhunderten und Jahrzehnten noch selbst machten.

Auch ich bin ein Pirat. Es gibt diverse Aktionen, an deren ich beteiligt bin, die man als Piraterie bezeichnen kann. Piraten-Radio-Sendungen, also ohne Lizenz auf Sendung gehen, oder als Aktivist für Hanf e.V. den Samen der ältesten Kultur-, Nutz- und Heilpflanze in der Wildnis auszusäen, oder Hühner-KZs mit der Kamera stürmen, um die Zustände dort zu dokumentieren usw....

Aber die positive Seite der Piraterie wird von den bornierten und verblendeten Pseudos nicht gesehen und auch nicht erkannt - leider :)

Axl
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Piraten vor Somalia

Auch ich bin ein Pirat. Es gibt diverse Aktionen, an deren ich beteiligt bin, die man als Piraterie bezeichnen kann. Piraten-Radio-Sendungen, also ohne Lizenz auf Sendung gehen, oder als Aktivist für Hanf e.V. den Samen der ältesten Kultur-, Nutz- und Heilpflanze in der Wildnis auszusäen, oder Hühner-KZs mit der Kamera stürmen, um die Zustände dort zu dokumentieren usw....


Du nimmst aber sicher nicht aus Profitgier Geiseln.

Das ist der Unterschied.
 
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AW: Piraten vor Somalia

Aber die positive Seite der Piraterie wird von den bornierten und verblendeten Pseudos nicht gesehen und auch nicht erkannt - leider :)

Axl

Das ist eine romantische Phantasie, als das Kind noch ein Kind war.

Du berührst hinsichtlich Afrika schon sehr viele Fakten, die nicht von der Hand zu weisen sind. Man hat den schwarzen Kontinent lange Zeit missbraucht, ausgebeutet und die funktionierenden Strukturen gezielt zerstört ... schon ein kurzer Blick auf die Grenzziehungen in Afrika zeugen von der europäischen Willkür ... wie man gewachsene Strukturen durch absurde Grenzen, die teilweise am Reißbrett gezogen wurden, ohne mit der Wimper zu zucken zerstückelt und auseinander gerissen hat.

Kaum eine Nation in Afrika kann auf eine einheitliche Stammesgeschichte, ja, nicht einmal auf eine gemeinsame Sprache zurückgreifen. Kriege zwischen verfeindeten Clans machen jede politische Stabilität zunichte.

Die sogenannte Entwicklungshilfe vervielfacht die Unselbstständigkeit und fördert die Abhängigkeit ... unzählige gut gemeinte Einzelprojekte scheitern. Mittlerweile findet man in gewissen Gebieten in Tansania oder anderswo viele Bauruinen ... die das Scheitern von jener gut gemeinten Entwicklungshilfe symbolisieren.

Ein sehr guter Freund von mir lebt als Arzt die Hälfte des Jahres dort, um mit einfachen chirurgischen Eingriffen ... ohne Honorar ... Menschen vor schwerwiegenden Behinderungen zu bewahren. Er ist nur einer von vielen Medizinern, die es mittlerweile nicht mehr aus "blauäugiger Menschenliebe" tun, sondern betonen die "Sucht" beziehungsweise die "Sehnsucht" ... dort zu leben und zu arbeiten.

Wenn er mir vom Alltag erzählt, bin ich immer wieder erstaunt darüber, wie aussichtslos das Ganze ist ... wenn nicht Krankheiten oder Hungersnöte ganze Landstriche entvölkern, dann tun es bewaffnete Banden ... einfach so. Was oft wie Bürgerkrieg aussieht, ist einfach nur pure Mordlust ...

Die Behörden sind korrupt ... fast schon kriminell. Wenn man diese Kriminalität überhaupt mit "fast" umschreiben kann. Aber die Menschen dort sind für viele freiwilligen Helfer der einzige Grund ... die einzige Bezahlung. Ihre Freundlichkeit und ihr Mut ... sich dankbar zu erweisen, ist echt und ohne Hinterlist. So jedenfalls sehen es die Menschen, die wie mein guter Freund viel Zeit in Afrika verbringen.

Afrika hat keine Chance ... es sei denn, wir unterstützen sie sanft ... ohne gewaltige Projekte, die wir auch noch "Entwicklungshilfe" nennen. Afrika muss eine Chance bekommen, sich "zurückentwickeln" zu dürfen. Die ländlichen Gebiete müssen wieder zu ihrem "Ursprung" zurückkehren ... mit westlicher Hilfe ... helfen ohne einzugreifen. Die Forderung nach Abgrenzung und Zusammenführung von ethnischen Gruppen ... sollte auf der Tagesordnung stehen.

Entweder wir sind bereit ... Afrika zu helfen. Kompromisslos und ohne Scheu vor Kosten ... oder Afrika kommt zu uns. Und das wäre für beide Seiten eine Katastrophe. Dieses Szenarium würde über kurz oder lang zu einem unmenschlichen Drama führen.

Piraterie hat nichts mit diesem Problem zu tun. Das sind schlichte Kriminelle ... die man durch Kriegsschiffe versenken kann. Es lohnt sich nicht, diesen Piraten auch nur einen "mitleidsvollen" Gedanken zu widmen. Die Afrikaner sind keine Piraten, sondern stolze Menschen, denen man nur jeden Ansatz von Menschenwürde genommen hat. Und die Menschenwürde muss man Afrika wieder zurückgeben ... das ist Entwicklungshilfe ... und ALLES andere ist Demütigung.

Wer hier vom edlen Piraten träumt, der hat von Afrika nichts, aber überhaupt nichts verstanden.

Servus umananda
 
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