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Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jesaja 42,3

Jesus sprach: Die Starken bedürfen keines Arztes, sondern die Kranken. Markus 2,17

Ohne Jesus wäre mein Leben traurig und hoffnungslos www.youtube.com/watch?v=5C-3CvPcczs
 
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AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Jesus sprach: Die Starken bedürfen keines Arztes, sondern die Kranken. Markus 2,17
....

War der Evangelist MARKUS dabei, als Jesus gesprochen hatte ...:dontknow:

Oder weiß der MARKUS Alles nur vom Hörensagen nach der Methode der "Stillen Post", wie sie beispielsweise bei Kindergeburtstagen im Spiel zur Anwendung kommt ...:dontknow:
 
AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen


War der Evangelist MARKUS dabei, als Jesus gesprochen hatte ...:dontknow:

Oder weiß der MARKUS Alles nur vom Hörensagen nach der Methode der "Stillen Post", wie sie beispielsweise bei Kindergeburtstagen im Spiel zur Anwendung kommt ...:dontknow:

Hat Markus oder Jesus überhaupt existiert...???

Oder hat hier nur ein Nichtexistierender von einem Nichtexistierenden etwas gehört was anscheinend von jenem Nichtexistierenden gar nicht gesagt werden konnte, da er nicht existiert hat und nie von jenem gehört werden konnte, da er auch nicht existiert hat. :)
 
AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Teil 7:

6. Der Import des Platonismus

von Herbert Schnädelbach​

Ein besonders folgenreicher Geburtsfehler des Christentums ist der Import des Platonismus, der durch die Anstrengungen der Kirchenväter erfolgte, ihren Glauben der hellenistischen Welt als die überlegene Philosophie zu präsentieren. Das Resultat war eine ontologische Aufspaltung der Wirklichkeit in Diesseits und Jenseits sowie der Leib-Seele-Dualismus. Beide Denkmodelle, die Platon in neuplatonischer Vermittlung repräsentieren, bestimmen das christliche Denken bis heute, obwohl sie in Wahrheit mit dem Kernbestand des Alten und Neuen Testaments unvereinbar sind.
Im jüdischen Denken gibt es zunächst nur das Diesseits, das heißt die Gegenwart und ihre Vorgeschichte; es kennt ursprünglich auch kein Leben nach dem Tod, denn die Verheißungen Gottes beziehen sich noch bei Hiob nur auf das irdische Leben und die Nachkommen. Durch die prophetische Eschatologie kommt dann ein Jenseits hinzu, aber das verhält sich zum Diesseits wie die Zukunft zur Gegenwart. Dem Christentum zufolge ist zwar dieses Zukünftige schon erschienen - als der paradoxe Messias am Kreuz -, aber es wird wiederkommen in der Parusie Christi als Weltenherrscher. Die Frage, wo sich Christus in der Zwischenzeit aufhält, wird mit dem Verweis auf den "Himmel", das heißt auf ein höheres Stockwerk der einen Wirklichkeit beantwortet, zu dem Jesus hinaufgefahren sei und von dem er wieder herabkommen werde; zuvor sei er "hinabgestiegen in das Reich der Toten", also ins Kellergeschoss. Im Zuge der Hellenisierung des Christentums aber wird aus jener Ebenendifferenz von Diesseits und Jenseits eine Artdifferenz, das heißt beide Sphären sollen sich wie Platons reale und ideale Welt zueinander verhalten. So entstanden auch im christlichen Platonismus die Ontologie der "Hinterwelt" und die Tendenz zur Verleumdung des Diesseits, die dann Nietzsches langen Zorn auf sich zog.
Beide Arten der Unterscheidung zwischen Diesseits und Jenseits, die topologische und die ontologische, haben im Christentum stets in einem niemals wirklich ausgetragenen Konflikt gelegen: Wenn das Nizänum Gott den "Schöpfer des Himmels und der Erde, alles Sichtbaren und Unsichtbaren" nennt, konnte man unter dem Unsichtbaren stets sowohl eine geografisch höhere und deswegen unseren Augen entzogene Sphäre der einen von Gott geschaffenen Wirklichkeit verstehen oder den platonischen kósmos noetós - die bloß denkbare Welt. Die Entwicklung der Kosmologie in der Neuzeit hat aber das topologische Modell vollends unglaubwürdig werden lassen, obwohl die Christen in aller Welt in der Deklamation des Credo immer noch an ihm festhalten; damit blieb nur der platonische Ausweg, das heißt die Spiritualisierung des Jenseits, wenn man an ihm festhalten wollte. Wo sollte man auch hin mit einer Utopie, die schon "erschienen" ist? Das Nirgendwo muss dann doch irgendwo sein, und wenn es nicht "oben" ist, dann kann es nur "im Geiste" existieren. Damit aber wurde die geistige Welt zur angeblich einzig wahren "umgelogen" (Nietzsche).
Das Unheil der christlich-platonischen Diesseits-Jenseits-Unterscheidung besteht darin, dass durch sie die reale Welt zum bloßen Schein herabgesetzt und normativ entwertet wurde. Die neuzeitliche Aufklärung war wesentlich bestimmt durch die Idee der Rehabilitierung der wirklichen Wirklichkeit. Die kirchlichen Anwälte des Jenseits sollten nicht länger das, was es wirklich gibt, für ihre Machtzwecke instrumentalisieren dürfen; mit der Zwei-Reiche-Lehre und dem "Es wird euch im Himmel wohl belohnt werden" als Herrschaftslegitimation sollte Schluss sein. Am Ende dieses Prozesses zeichnet Nietzsche nach, "wie die ,wahre Welt' endlich zur Fabel wurde", und triumphiert: "... mit der wahren Welt haben wir auch die scheinbare abgeschafft."
Der Import des Platonismus führte im Christentum aber nicht nur zur Denunziation der Realität, sondern zu einer dualistischen Anthropologie mit fatalen Konsequenzen. Das "Menschenbild" des Judentums und der frühen Christen ist monistisch; was Luther mit "Seele" übersetzt, ist die Lebendigkeit des Geschöpfs "Mensch", von Gott gemacht "aus einem Erdenkloß" und verlebendigt durch das Einblasen des "lebendigen Odem" in seine Nase (1. Mose 2, 7). In diesem Sinne lehren die Apostel die "Auferstehung des Fleisches", also des ganzen Menschen; selbst im Credo ist nur (wie schon bei Daniel) von der Auferstehung der Toten die Rede, aber nicht von der Unsterblichkeit der Seele, die den platonischen Leib-Seele-Dualismus voraussetzt. Gleichwohl wurde diese unbiblische Gedankenfigur im Christentum zu einer kulturellen Selbstverständlichkeit: Der christliche Platonismus bedeutete nicht nur im Kosmos, sondern auch im Menschen die normative Herabsetzung der Wirklichkeit, das heißt seiner Leiblichkeit. Das Ergebnis ist die systematische Leibfeindlichkeit der christlichen Tradition, wie sie sich besonders in der repressiven Sexualmoral der Kirchen forterbte.
Natürlich predigt schon Paulus asketische Ideale, aber die stehen bei ihm noch ganz im Kontext der Naherwartung der Wiederkehr Christi (1. Korinther 7); sonst hätten sie dem Juden Paulus ganz fern gelegen. Das Judentum kennt keine Leibfeindschaft; gutes Leben und erfüllte Sexualität sind da gute Gaben Gottes, für die Gott freilich auch eine gute Ordnung erlassen hat. Erst der Import des Platonismus hat im Christentum die menschliche Leiblichkeit vergiftet. Diese Lebensform lebt im Zölibat fort, in dessen Geschichte die kirchenpolitische Verhinderung priesterlicher Dynastiebildung allmählich zu einem besonderen geistlichen Gut umfunktioniert wurde. Es wird immer wieder behauptet, die Frauen seien durch das Christentum aufgewertet worden, und das ist wohl wahr, was den Umgang von Jesus mit ihnen betrifft in einer Welt, in der Religion Männersache war. Aber welche Verachtung der Weiblichkeit liegt im Mythos der Jungfrauengeburt und im Ausdruck "unbefleckte Empfängnis", so als seien Empfängnis, Geburt und überhaupt weibliche Sexualität etwas Schmutziges und des "reinen" Gottessohnes Unwürdiges. In diesem Sinne hat das Christentum das Weibliche nur als das Jungfräuliche und deswegen "Reine" zu schätzen gelehrt. Neben der katholischen Sexualmoral, die in der Frage der Geburtenregelung längst in blanken Zynismus übergegangen ist, sollten wir aber die pietistische nicht vergessen, die sich ohne Außenstützen wie Beichte und Absolution ungleich effektiver ins Innere der Menschen einbohrte und viele zu psychischen Krüppeln machte. Die platonische Leib-Seele-Schizophrenie ging in manifeste Krankheit über.
 
AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Teil 3:

2. Die Rechtfertigung als blutiger Rechtshandel​

Von Herbert Schnädelbach​
Sich zu rechtfertigen ergibt immer erst einmal Streit und Missverständnisse.
Die ursprüngliche Botschaft der ersten Christen lautete: "Er ist auferstanden."
Ja und er ist wahrhaft auferstanden und aus diesem Glauben lebt ein Christ.
Welchen Sinn hatte dann seine Kreuzigung? Die Auskunft des Paulus lautet: "Wie nun durch eines Sünde die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, also ist auch durch eines Gerechtigkeit die Rechtfertigung des Lebens über alle Menschen gekommen" (Röm. 5, 18).
Ich glaube es kann nicht oft genug betont und darauf hingewiesen werden, dass Paulus genauso wie Moses erst ein Schwerverbrecher gewesen ist bevor er seine Bekehrung erlebte. Solche Menschen neigen massiv zum Fanatismus. Da nehme ich mich selber gar nicht davon aus, wenn auch dieses Verbrechertum von mir in diesem Leben mehr in meiner Phantasie denn tatsächlich real bestanden hat. Den eingebildeten Fanatiker/Schwerverbrecher in sich zu entdecken zu zügeln und zu zähmen, bedarf schon sehr viel Geduld und Mühe und außer gewöhnlicher Methoden.
Die Gerechtigkeit dieses einen aber ist für das Neue Testament keine andere als die des leidenden Gottesknechts nach Jesaja 53, 4 ff., der sich wie ein "Lamm" zur "Schlachtbank" (10) führen lässt und sein Leben zum "Schuldopfer" hingibt.
Na welcher geistig gesunde Mensch will so einem Jammerlappen schon folgen? Da sind ganz verheerende Bilder in die jungen und unverbrauchten und zu allem Guten fähigen Kinder gesenkt worden, die müssen alle erst einmal zum Vorschein kommen und bei Licht betrachtet werden. Dieser Prozess wird dann Aufklärung zur Vernunft genannt.
Das Christentum fasst die Erlösung von der Erbsünde im Sinne des alten jüdischen Sühnerituals, in dem ein Schaf zum "Sündenbock" gemacht wird, als das Sühnopfer eines unschuldig Gekreuzigten, der "unsere Sünden ... hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz" (1. Petrus 3, 24).
Das zieht sich doch durchs ganze alte Testament, wie sich die Bilder von Gott ablösen und wechseln und das Alte dann regelmäßig verdammt und vernichtet wird. Darüber ist das Christentum leider noch nicht heraus gewachsen, weil lieber vor der Ernte das Unkraut gejätet wird und damit die gute Saat ebenfalls beschädigt und verdorben wird.
Wenn das die ganze Wahrheit vom "Lamm Gottes" wäre, dann genügte Dankbarkeit, um einen zum Christsein zu veranlassen, aber uns wird gesagt: Dieser unschuldig Geopferte war nicht irgendwer, sondern der Sohn Gottes; das Lamm Gottes war selbst Gott.
Ja und diese Aussage wird dann fürchterlich, wenn Du vergessen hast Dich mit diesem "Lamm" zu identifizieren und Dich zu erinnern, dass Du als Kind selber wie ein Lamm unter die Wölfe geschickt worden bist und gelernt hast mir den Wölfen zu heulen.
Somit hat Gott dieses Sühnopfer mit sich selbst veranstaltet, denn "Gott war in Christo und versöhnte die Welt mit ihm selbst"(2. Kor. 5, 19 ).
Und womit hat da sich wer versöhnt, wenn Gott Mensch geworden ist?
Diese Selbstversöhnung Gottes erscheint auch als Rechtshandel, in dem Gott zugleich Gläubiger und Vertreter der Schuldner ist; die Währung ist Blut: "Ihr seid teuer erkauft" (1. Kor. 6, 20); "... mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes" (1. Petrus 1, 18 f.).
Na ja das haben zwei Männer geschrieben, die beide zur Gewalt gegriffen haben.
Angesichts dieses unbegreiflichen Szenariums möchte man fragen, warum der christliche Gott nicht unter denselben Bedingungen vergeben kann wie der jüdische Gott am Jom-Kippur-Fest, und dies vielleicht auch ohne Opferlamm.
Das ist in der Tat eine sehr wichtige Frage! Aber wer ist da so unversöhnlich? Gott oder der Mensch, der sich am Kreuz sieht und eben von Gott verlassen sieht?
"Das Blut Jesu Christi ... macht uns rein von aller Sünde" (1. Johannes 1, 7) - im Pietismus und seinen Liedern wurden daraus wahre Blutorgien.
Und schafft eben die Angst vor dem Tod wie vor dem Leben.
Seit dem späten Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert ist die christliche Ikonografie eine Welt von "Blut und Wunden". Die Maler und Bildner können sich gar nicht genug tun in der grausigen Darstellung der Leiden Christi und der unzähligen Märtyrer. Warum hängt ein sterbender Gehenkter in allen Kirchen und bayerischen Schulstuben - und nicht ein Auferstandener?
Ja und damit haben sie den Frauen ihre Würde genommen, die ja nach femininer Sicht nach jeder Menstruation wieder jungfräulich sind und eben ein neues Kind empfangen können.
Warum genügt nicht ein Kreuz als das paradoxale Zeichen der Einheit von Niederlage und Sieg, von Erniedrigung und Erhöhung? Wieso müssen christliche Kinder vom ersten Schultag an vor Augen haben, was Kreuzigung physisch bedeutet?
Ich vermute einmal um die Rache gegenüber Quälerei aufrecht zu halten. Die Auferstehung und der Glaube daran, Gottes geliebter Sohn zu sein, an dem Gott sein Wohlgefallen hat, von Töchtern ganz zu schweigen, die den Grund und die Voraussetzung erst dafür sind Leid freiwillig auf sich zu nehmen und ertragen zu können ohne zu verzweifeln, wird gerne von denen vergessen und verschwiegen, die diese WElt als ein Jammertal betrachten und alles dafür tun diesen ihren Glauben zu verteidigen.
Der Grund ist: Das Christentum kann sich Glaube/Liebe/ Hoffnung nicht ohne Blut vorstellen; je blutiger, desto authentischer.
Das Leben ist eben ohne Blut nicht vorstellbar. Schließlich blutet ganz natürlich jedes junge Mädchen mit Beginn seiner Geschlechtsreife ganz spontan jeden Monat bis zum 45- 55 Lebensjahr. Dies wurde leider auch im Judentum als unrein verteufelt und darum ein ganz kompliziertes Gedankenkonstrukt aufgebaut und die Frau zum Besitztum des Mannes degradiert. Bedingt durch den Gebärneid des Mannes auf die Frau. Diese Verteufelung haben alle drei monotheistischen Religionen gemeinsam. Die Verstümmlung und Entehrung der Frau in ihrer Würde und Fähigkeit neun Monate ein Kind in sich wachsen zu lassen und lebendig zu gebären.
Was wäre schon ein siegreicher gegenüber dem gegeißelten Jesus in der Wieskirche? Sicher wäre es überzogen, diese Bilderwelt mit heutigen Gewaltvideos zu vergleichen; die Vermutung aber, dies alles habe auch der mentalen Vorbereitung auf die Grausamkeiten im Namen Christi gedient, lässt sich nur schwer abweisen.
Die antike Rechtspraxis der Folter wurde schließlich von Papst Innozenz III. im 11. Jahrhundert wieder eingeführt und erlebte durch die heilige Inquisition ihre perfide Vollendung.
Das muss ja ein ausgesprochener Misthaken gewesen sein. Nur was habe ich heute noch damit zu tun? :dontknow:
Was waren die Leiden der Gefolterten gegenüber den in den Kirchen dargestellten? Wo immer realistischere Cruzifixe zum optischen Alltag der Städte gehörten, konnten Geräderte vor den Toren verenden, ohne zu irritieren.
Das ist ein sehr einfacher und fast zynischer Trost. Es ist aber ein Trost für den Gequälten. Die Frage bleibt aber offen wie hindere ich den Quäler an seinen üblen Taten? Was ist mit den Zuschauern dieser Taten?
Es ist nicht bekannt, dass das Christentum führend war bei der Humanisierung der Strafjustiz; die letzte europäische Schauhinrichtung veranlasste Papst Leo XII. 1825.
Das ist jetzt fast 200 Jahre her und eine zutiefst unmenschliche und damit auch gleichzeitig unchristliche Tat. Es ist immer von Übel wenn Menschen meinen über das Leben anderer Menschen entscheiden zu müssen. Da fehlt es noch an dem gehörigen Rechts bzw. Unrechtsbewusstsein.
Waren die Passionsgeschichte und die Märtyrerlegenden nicht außerdem die beste Einübung in die christliche Behandlung der Heiden und Ketzer?
Womit sich die Weissagung Jesu erfüllte: Es werden Tage kommen, das meinen sie Gott einen Gefallen zu tun euch zu töten."
Immer noch sollen wir glauben, der Beitrag des Christentums zu unserer Kultur habe vor allem in der Humanisierung der heidnischen Menschen bestanden.
Ja, das ist die Interpretation der Sieger, die wehe dem Besiegten warnt.
Diese Fabel bestimmte auch über Jahrhunderte die Vorstellung christlicher Erziehung als einer Zähmung der als Sünder geborenen kleinen Wilden und musste überdies zur Rechtfertigung des Kolonialismus herhalten.
Der Grundsatz, dass die Gnade auf der Natur aufbaut wurde in ihr teuflisches Gegenteil verkehrt und auf :teufel2: komm raus mit Gewalt bis zum St. Nimmerleinstag :D verteidigt.
In Wahrheit ist nicht bekannt, dass Kelten, Germanen oder Slaven Greuel vom Ausmaß des Massenmords Karls des Großen an den Sachsen, des Blutbads bei der Eroberung Jerusalems während der Kreuzzüge, des Strafgerichts über die Katharer oder der Untaten der südamerikanischen Eroberer begangen hätten; wenn das alles die Domestikation der "blonden Bestie" bezeugen soll, dann bezeugt es deren Misslingen.
Das ist das übel von allen Menschen, die nicht verstanden haben, dass das Schwert einzustecken ist, denn wer zum Schwert greift kommt darin um und wenn es erst einige Generationen später ist.
Tatsächlich stammt die Ritterlichkeit der Ritter aus der islamischen Welt und die Höflichkeit der Höflinge, das heißt des Adels und des aufsteigenden Bürgertums, aus der Wiederaneignung der Antike in der Renaissance.
Es gibt eine edle Gesinnung die treffe ich bei ganz einfachen Menschen, denen ist es völlig schnuppe woher es kommt. Die sind einfach noch nicht in ihrem Charakter und in in ihrer Natur verbogen worden.
Hier liegen die Wurzeln des Humanismus, dem noch zu Beginn unseres Jahrhunderts alle katholischen Amtsträger im so genannten Anti-Modernismus-Eid abschwören mussten.
Mit solch einem Eid wurde und wird heute immer noch dem Evangelium widersprochen, welches eindeutig gebietet überhaupt nicht zu schwören. "Eure Rede sei ja, ja oder nein, nein alles andere ist von übel!"
Nicht nur den Menschenrechten ohne die Kautelen der Erbsünde, sondern auch der Menschlichkeit als Prinzip setzte das Christentum oft tödliche Widerstände entgegen; die Geschichte der Märtyrer des Humanismus ist wohl noch zu schreiben.
Damit ist allerdings noch lange nicht dem widersprochen, dass das Christentum alles in allem falsch liegt sondern dass Gott mit der Freiheit des Menschen es ernst meint und der Mensch hat immer die Möglichkeit aus dem Besten das Schlechteste zu machen und aus dem Schlechtesten das Beste zu machen. Diese Fährigkeit wird dann Wandlung genannt.

:blume2:
 
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AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen

Weh denen, die dem Schuldigen Recht geben um Bestechung und dem Unschuldigen sein Recht absprechen! Jesaja 5,22.23

Das Reich Gottes ist Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem Heiligen Geist. Wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und bei den Menschen geachtet. Römer 14,17.18

Durch das Wirken von Jesus kann ich in Gerechtigkeit, Frieden und Freude leben www.youtube.com/watch?v=jd8N0RFNIqo&feature=related
 
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