AW: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen
Hallo Rote Gräfin,
wir dürften beide der Generation angehören, in der die Kinder noch gebrochen wurden. Wenn ich zurückschaue hatte die vorherige Generation eine noch schwerere Kindheit. Für mich gilt, der Wille gute Eltern zu sein war da. Mit der Umsetzung haperte es und wenn ich mich beobachte, wie ich mit Kinder kommuniziere, dann habe ich auch noch viel zu lernen. So und auch christlich gesehen, fände ich es unangebracht Steine auf die Alten zu werfen. Nach meiner Anschauung nach richtet das Leben schon zur Genüge.
Ja ich trage "die Wunde der Ungeliebten" (Schellenberger)
Was die vorherige Generation durchgemacht hat weiß weil sie es ziemlich direkt an ihre Kinder weitergegeben haben und drei meiner jüngeren Brüder haben die Todessehnsucht meiner Eltern übernommen und sind statt ihrer zu früh in den Tod gegangen. Ich überschreibe es als "die Unfähigkeit zu trauern" (Mitscherlich), die die Herzen verhärtet. Wenn es die Menschen sind, die du am meisten geliebt hast tut es einfach nur verdammt weh, diesen Prozess der immer weiteren Verhärtung zu erleben und selber habe ich in einem Dauerzustand von Schock gelebt.
Gleichzeitig erlebte ich dann in meiner weiteren beruflichen Umgebung, die gleichen hassenswerten Eigenschaften, der Ignoranz und der Verweigerung von positiver Wertschätzung für das was ich persönlich einsetzte.
Ich hatte also keine Ahnung, wie ich mit dem mitgebrachten Schmerz aus meinem Elternhaus umgehen sollte/konnte und meinem Bedürfnis einfach anerkannt und einfach nur da sein zu dürfen. Ich habe viel geweint und nicht gewusst warum was dann auch wieder zu einer Selbstabwertung geführt hat.
Ein Teufelskreis.
Sünde - mittlerweile klargeworden - ist ein Vergehen. Das setzt einen rechten Weg voraus. MfG Violetta
Sünde ist der Glaube, von Gott getrennt zu sein. Deswegen sage zu Atheisten: "Sie brauchen nicht an Gott zu glauben, ich glaube es für sie mit. Allerdings können Sie keinen einzigen Schnaufer tun ohne ihn." Ich glaube diesen Satz muss ich einmal für Christen um modifizieren, denn die meisten Christen, die ich kenne glauben selber nicht daran mit Gott eins zu sein und deswegen göttlich und okay und das ist das Elend der heutigen Zeit und verhindert die Solidarität der Guten. An diesem Widerstand der zäh wie eine Gummiwand ist
hau ich mir den Kopf ein und geh zwischendurch auch daran
unter. Aber hinfallen ist nicht schlimm, liegen bleiben schon eher.
Hallo rotegraefin!
Wenn jemand keine Hilfe MÖCHTE, muss man das denn nicht respektieren? Jeder Mensch spürt nämlich selbst am besten tief in sich drin, was er wirklich braucht. Und wenn es nicht das ist, was der, der helfen möchte, zu geben hat, hat er das Recht, die Hilfe abzulehnen - es ist dann nämlich keine.
Besser, wenn man was zu geben hat, man gibt es auch an die, die es auch annehmen und denen es wirklich gut tut!
Man vielleicht und die meisten tun es auch.
Da ich kein
manbin vergewissere ich mich erst einige Male, ob wirklich keine Hilfe möglich ist und dann greife ich auch schon mal zu drastischen Mitteln, wenn der der jede Mitarbeit und Hilfe verweigert auch noch andere schädigt. Dies ruft dann die Gutmenschen auf den Plan, die dann sagen: Du, du dass darfst Du nicht und schwupps habe ich die ganze Welt gegen mich. Nicht gerade komisch.
Na ja, Hass ist wenigstens ein Gefühl. Wer fühlt, lebt noch!
Ich denke, es ist gut, wenn man den Hass annimmt, ihm aber einen gebührenden Platz zuweist, so dass man auch anderen Gefühlen in sich selbst Raum geben kann! LG EarlyBird
Wenn man was spürt ist man krank.
Wenn man nichts spürt ist man gesund.
Spruch meiner Ma
Ja da hast Du Recht. Meinen Hass los zu werden und die Schuld die sich damit automatisch verbindet war auch der Motor meiner letzten 30 Jahre und verstehen zu wollen. So bin ich die meiste Zeit meines Lebens als ein seelischer Krüppel durchs Leben gegangen und habe die Hoffnung nicht aufgegeben dass es Erlösung gibt. Seit dem es mir gelingt immer mehr die Wunden meiner Kindheit für andere nutzbar zu machen und verstanden habe, dass darin sehr viel Wahrheit verborgen ist, werde ich immer heiler und froher.
rg