Dann kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um von ihm getauft zu werden.
Matthäus 3,13
Johannes der Täufer ist der Vorläufer des Messias, des Erlösers und Herrschers von Israel. Dessen Kommen ist im Alten Testament an vielen Stellen angekündigt, und alles deutet darauf hin, dass der Messias bald auftreten wird. Nicht nur Johannes, sondern auch das ganze Volk ist voller Erwartung (z. B. Lukas 2,25–38; 3,15).
Auf welche Weise wird der Messias wohl kommen? - Woran werden sie Ihn erkennen?
Es muss uns beeindrucken: Genauso wenig wie Jesus Christus in einem Palast zur Welt gekommen ist, genauso wenig gibt es nun, als Er sein öffentliches Wirken beginnt, Anzeichen von äußerer Prachtentfaltung.
Am Jordan tauft Johannes alle, die seinem Ruf zur Umkehr folgen, um in eine erneuerte Beziehung zu Gott einzutreten und den Messias zu erwarten. Dann plötzlich kommt der Sohn Gottes selbst an den Fluss. Äußerlich ist Er nicht von den anderen zu unterscheiden. Und Er stellt sich auch nicht neben Johannes; Er ruft nicht: „Ich bin es, auf den ihr wartet!“ Nein, Jesus stellt sich zu denen, die ihre Sünden bekennen und von Johannes getauft werden (Matthäus 3,6).
Jesus will von Johannes getauft werden? Das will Johannes nicht zulassen, denn Jesus selbst hat keinerlei Sünden zu bekennen. „Lass es jetzt geschehen; denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen“, erklärt der Herr ihm (V. 15).
So etwas ist man von den Herrschern der Antike nicht gewöhnt. Hier zeigt sich keine Selbstherrlichkeit, sondern wahre Demut. Hier wird nicht in Willkür gehandelt, sondern nach dem Willen Gottes. Und hier gibt es keine Prachtentfaltung, die den Fürsten von den anderen abheben würde, sondern wirkliche Gemeinschaft zwischen dem Sohn Gottes und allen Gottesfürchtigen.
(Schluss morgen) Aus
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