Wenn jemand nicht in mir bleibt, wird er hinausgeworfen wie die Rebe und verdorrt; und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, um was ihr wollt, und es wird euch geschehen. Hierin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt, und ihr werdet meine Jünger werden.
Johannes 15,6–8
Gedanken zum Johannes-Evangelium
In Israel gehörte der Weinbau damals zum Alltag. Die Jünger konnten sich also etwas darunter vorstellen, wenn der Herr zum Beispiel davon sprach, dass die Reben „gereinigt“ werden, damit sie mehr Frucht bringen.
Doch wie an manchen anderen Stellen, wo der Herr ein Alltagsgeschehen aufgreift, um seine Unterweisung zu illustrieren, geht seine Belehrung über die natürlichen Gegebenheiten hinaus: Die Reben hier haben eine Verantwortung, nämlich am Weinstock zu bleiben. Das ist die Besonderheit. Und was geschieht, wenn sie nicht am Weinstock bleiben? Der Weingärtner schneidet sie weg, so dass sie schließlich im Feuer landen. Das entspricht wieder dem bekannten Vorgang, wenn Reben keine Frucht tragen.
Entscheidend ist also: Bringt die Rebe Frucht oder bringt sie keine Frucht? Wenn sie Frucht bringt, steht es gut: Sie kann noch mehr Frucht bringen. Der Weingärtner tut alles dafür, aber auch jeder persönlich muss dazu beitragen, „viel“ Frucht zu bringen. Gott, der Vater, hat große Freude an den Gläubigen, bei denen klar erkennbar ist, dass sie Jünger Jesu sind, weil sie ihrem Meister ganz ähnlich sind. Dadurch wird Er geehrt.
Leider gibt es auch Reben, die zwar äußerlich mit dem Weinstock verbunden sind, aber doch keine Frucht bringen. Gemeint sind Menschen, die nur der Form und dem Bekenntnis nach Jünger sind, ansonsten aber keine Ähnlichkeit mit Christus aufweisen. Sie werden einmal das ewige Gericht erleiden: den Feuersee. Aus
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